Praktikum für die Umwelt

24. Oktober 2012

Hallöchen,

nachdem die Frage aufkam, was ich denn eigentlich hier mache, will ich ausführen, was meine Aufgaben im Praktikum für die Umwelt sind. Da ich fast nur von meinen Wochenendausflügen berichte, gab es bisher kaum einen Einblick in das Praktikumsleben.

Den Großteil und auch den schönsten Teil der Zeit verbringe ich mit der Durchführung von Bildungsprogrammen, wobei ich hauptsächlich Grundschulprogramme übernehme. Es kommen also Klassen aus den Schulen im Umkreis und mittels verschiedener Programme versuchen wir den Kindern etwas beizubringen – zum Beispiel wie sich die Tiere auf den Winter vorbereiten, dass in der Natur alles zusammenhängt oder was Photosynthese, Wasserkreislauf und Nahrungskette sind. Über verschiedene Spiele und Aktivitäten führen wir die Kinder langsam zu den Themen hin. Am wichtigsten ist aber, dass die Kinder mitnehmen, dass die Natur liebens- und schützenswert ist. Die Grundschulprogramme sind in der Liliensteinumgebung, mit 5./6. Klasse war ich im Schrammsteingebiet unterwegs und für 7./8. Klasse startet man in Schmilka. Es gibt zwar noch weitere Programme die in Wehlen oder Hinterhermsdorf starten, die sind aber sehr selten.

Da es nicht jeden Tag Programme gibt bzw. ich nicht jeden Tag in einem eingeteilt bin, verbringe ich auch Zeit im Büro oder auf der Bildungsstätte. Dort sind dann entweder kleine Arbeiten zu machen, Post zu erledigen oder Anrufe entgegen zu nehmen. Auch auf die Programme muss man sich natürlich vorbereiten. Daneben gibt es noch ein Projekt für ein neues Programm, das wir gerade entwickeln und das nimmt natürlich auch einige Zeit in Anspruch.

Ich bin also Mitarbeiter in der Nationalparkvewaltung Sächsische Schweiz und dort in der Umweltbildung, was mir sehr gut gefällt. Die Zeit hier nähert sich zwar auch schon langsam dem Ende, aber noch gibt es ein paar Dinge zu tun und vor allem noch ein paar Wanderungen, die ich gerne noch machen möchte :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schrammsteine, Carolafelsen, Affensteine, Idagrotte und Kuhstall

19. Oktober 2012

Hallöchen!

Die große Abschiedstour für meine Mitbewohnerin sollte alles beinhalten, was sie noch sehen wollte, weshalb wir auch schon früh zur Fähre nach Königstein liefen und von dort mit dem Zug nach Bad Schandau fuhren. Die S-Bahn fuhr später als geplant, aber wir hatten genug Zeit. In Bad Schandau angekommen liefen wir zum Bus und stiegen ein. „Wo wollt ihr denn hin?“ – „Zur Schrammsteinbaude.“ – „Da seid ihr falsch, erst in einer Stunde wieder.“ Wie, falsch? Was? Warum? Wir stiegen aus und schauten nochmal auf den Plan. Da erkannten wir den Fehler: Es war ein Bus, der nur Montag bis Freitag fuhr. Aber war das auch auf unserem Flyer so? Wir prüften nach und fanden dort keine Einschränkung, entdeckten aber, dass Wochenendebusse extra ausgezeichnet sind, was wir nicht gesehen hatten. Uns blieb also nichts anderes übrig, als zu warten. Wären wir gelaufen, hätte es noch länger gedauert. Nach einem Besuch beim Bäcker und Spazieren in Bad Schandau fuhren wir dann vom Elbkai aus los und konnten endlich beginnen. Start war der Lattengrund.

Diesen Teil der Strecke kannte ich ja schon: Über den Lattengrund ging es zum Schrammtor, dort nahmen wir den Weg zur Schrammsteinaussicht. Über Leitern und Stufen stiegen wir hinauf.

Und da hatten wir wieder diese herrliche Aussicht auf die Schrammsteine. Die Wolken hingen noch großflächig am Himmel, aber das Wetter würde schon noch besser werden.

Die Aussicht hat schließlich auch mit Wolken einen ganz eigenen Charme. Wie auch schon bei der Bastei war ich verwundert, dass das Wetter einen so deutlichen Einfluss auf das Empfinden der Landschaft hat.

Weiter liefen wir den Schrammsteingratweg, bogen dann aber ab, um einem Geheimtipp zu folgen. Ein Kletterweg, der uns bis zum Zurückesteig führen sollte. Am Anfang wussten wir den Weg noch nicht zu schätzen, das änderte sich aber schnell.

Die Aussicht war wirklich einzigartig und es waren kaum Leute unterwegs. Durch die Herbstfarben hatte man einen ganz eigenen Blick auf den Wald zusammen mit den vielen Felsen.

Teilweise war der Weg auch herausfordernd. Links war der Fels, man selber lief auf einem schmalen Weg und rechts ging es steil nach unten – da hätten wir uns manchmal doch gerne irgendwie gesichert. Dafür entdeckten wir aber ein Mini-Prebischtor ;-).

So schön der Weg auch war, mit der Zeit waren wir unsicher, ob wir den Ausstieg nicht schon längst verpasst hatten. An einer unsicheren Stelle probierten wir es einfach aus und nahmen einen Trampelpfad nach oben und kamen tatsächlich auf den Zurückesteig. Nächstes Ziel war der Carolafelsen, der auch an diesem Tag gut besucht war.

Nun folgte auch für mich ein komplett neuer Weg: Der obere Affensteinweg. Man hatte hier einen wunderschönen Blick auf viel Wald und Felsen. Die Wolken hatten sich mittlerweile auch verzogen, was den Weg noch schöner machte.

Man hat eigentlich den kompletten Weg Aussicht neben sich und geht in Kurven die Affensteine entlang. Wir entdeckten auch einen Klettersteig, den wir zu gerne gegangen wären, was uns aber ohne Klettersteigset zu riskant war.

Unser nächstes Ziel war also die Idagrotte bzw. der Frienstein, eine Schichtfugen- und Klufthöhle und damit eine geologische Besonderheit. Wir liefen durch die Höhle hindurch und genossen den Ausblick.

Auch hier sah man wieder weit über die Wälder und zahlreiche Sandsteinfelsen. Nun stellte sich aber die Frage, wie es weitergehen soll. Eigentlich hatten wir noch mindestens drei Stunden Wanderwege vor uns, aber das würde auch bedeuten, dass wir von Königstein aus im Dunkeln heimlaufen hätten müssen – was ohne Taschenlampe nicht empfehlenswert ist. Uns fehlte genau eine Stunde, was deshalb ärgerlich war, weil es die Stunde war, die wir am Morgen verloren hatten.

Aber es gab noch eine Alternative, die für meine Mitbewohnerin auch neu war: Eine Wanderung über den Kuhstall zum Lichtenhainer Wasserfall. Daher wanderten wir am Kleinen Winterberg entlang und dann runter über den Fremdenweg zum Kuhstall.

Wieder ging es durch das Felstor und auch die Himmelsleiter ließen wir nicht aus. Nun einige Zeit später im fortgeschrittenen Herbst war das nochmal ein ganz anderes Bild.

Voller Eindrücke und auch schon etwas müde liefen wir zum Lichtenhainer Wasserfall und stiegen dort dann in den Bus – zu unserer Freude fuhr dieser sogar bis nach Königstein. Wir mussten also nur noch mit der Fähre übersetzen und konnten wieder nach Hause wandern. Und da wurde es auch schon langsam dunkel…

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Gohrisch(stein) und Papststein

17. Oktober 2012

Hallöchen!

Wie bereitet man sich am besten für eine große Tour vor? Indem man tags zuvor eine kleine macht :-). Also lief ich am Samstag nach Halbestadt und setzte mit der Fähre nach Königstein über.
Von dort aus ging’s los. Zuerst lief ich die Treppen zur „Schönen Aussicht“ hoch und kam zur Reformationseiche, die nun leider schon gefällt war. Wie der Weg dann weiterging, war mir zunächst unklar. Dass „wir folgen dem Weg durch den Wald“ bedeutet, eine Kreuzung geradeaus, dann rechts, rechts und nochmal links zu laufen fand ich erst raus, nachdem ich nochmal zurück gelaufen war und feststellte, dass ich nur diese Möglichkeit hatte – die richtig war.

Von der „Schönen Aussicht“ sieht man nicht so viel, wie ich dachte, aber Elbschleife und Festung kann man zwischen den Bäumen erkennen. Der Weg im Wald war traumhaft schön. Die Sonne schien mittlerweile schon kräftig und das Licht, das in den Wald fiel, verleihte dem Weg eine ganz besondere Stimmung. Dazu kamen die beschienenen Herbstfarben der Laubblätter, was wunderschön aussah.

Mein eigentliches Ziel war aber der Gohrisch. Geklettert war ich da ja schon mal, aber nun wollte ich auch ganz normal hochwandern. Von da hat man dann auch eine sehr schöne Aussicht auf Lilienstein, Königstein, Pfaffenstein und noch viel mehr.

Es gibt sogar eine Art Gipfelkreuz am schönsten Aussichtspunkt. Nachdem ich richtung Abstieg Papststein gelaufen war, fand ich noch ein Schild zur Schwedenhöhle und schaute auch da hinein. Das war allerdings nur ein Felsspalt, der früher als Versteck genutzt wurde.

Dann folgte der Abstieg vom Gohrisch und der Aufstieg zum Papststein. Auch von diesem hatte man eine schöne Aussicht und konnte zum Gohrisch hinüber schauen.

Nennenswert ist auch das Gasthaus auf dem Papststein, in dem ich zwar nicht war, das aber Wert auf Biokost legt und auch vegetarische und vegane Angebote hat. Ich lief daran aber vorbei und machte mich an den Abstieg nach Papstdorf.

Mit Blick auf Falkenstein und Schrammsteine lief ich durch Papstdorf zum Liethengrund und kam auch an der Liethenmühle vorbei. Dieser Weg am Bachlauf entlang durch den Wald war auch sehr schön und führte mich nach Krippen.

Durch Krippen läuft man ein ganzes Stück hindurch, kommt vorbei an der Kirche, um zur Elbe und somit zum Bahnhof zu kommen. Von dort aus wollte ich eigentlich noch nach Rathen fahren, um einen kleinen Ausflug dran zu hängen.

Aber leider ist der Zug ausgefallen. Also bin ich von Krippen nach Bad Schandau gelaufen und konnte dort dann den nächsten Zug nehmen – nach Königstein. Für eine weitere kleine Tour war es dann schon zu spät und es wäre dunkel geworden. Also lief ich wieder richtung Lilienstein. Die große Tour kam schließlich am nächsten Tag.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Dresden

12. Oktober 2012

Hallo zusammen!

Da wir Neuen am 03. Oktober alle frei hatten und bisher noch keinen gemeinsamen Ausflug hatten, beschlossen wir neben einem geselligen Beisammensein am Abend zuvor, einen Stadtausflug nach Dresden. Mit unserem persönlichen Stadtführer, der schon sein Leben lang in Dresden wohnt, hatten wir einen tollen informativen Tag in der Landeshauptstadt Sachsens.

Vom Bahnhof aus liefen wir die Prager Straße entlang, sahen Einkaufsmöglichkeiten ohne Ende und erfuhren, wie sich die Straße entwickelt hat. Wir wurden auch immer wieder auf die Überreste der DDR aufmerksam gemacht, die man an verschiedenen Stellen finden kann.

Wir kamen am Rathaus und an der Kreuzkirche vorbei und am Kulturpalast, unser eigentliches erstes großes Ziel aber war die Frauenkirche. 1945 war sie bei einer Bombardierung zerstört worden, blieb in der DDR-Zeit so als Mahnmal und wurde dann hauptsächlich durch Spendengelder finanziert wieder aufgebaut und 2005 fertiggestellt.

Auf unserem Weg durch die Stadt kam auch immer wieder der Name August der Starke. Die Liebe hat er mit Füßen getreten, wie man an der Rose unter den Hufen seines Pferdes sehen kann, aber Dresden hat er deutlich geprägt.

Nach der evangelischen Frauenkirche kam die Katholische Hofkirche, die etwas schlichter ist. Diese ist als ehemalige Hofkirche mit dem Residenzschloss verbunden. Das wohl bekannteste Merkmal sind die Statuen von Heiligen an den Balustraden der Kirche, wozu neben den Evangelisten noch viele mehr zählen.

Nach einem Blick auf die bekannte Semperoper wendeten wir uns dem Zwinger zu, der aus mehreren Gebäude und einem großen Garten besteht, der ursprünglich als Vorhof für ein Schloss konzipiert wurden, wo sich heute vor allem Museen befinden.

Wir schlenderten durch die Gartenanlage und sahen neben Massen an Touristen schöne Brunnen und Wasserspiele. Danach verließen wir diesen Teil der Stadt und kamen über die Augustusbrücke zu einem Biergarten für eine Mittagspause. Dann schlenderten wir einen Markt entlang, mussten aber schon langsam an den Rückweg denken.

Also drehten wir wieder um und liefen einen anderen Weg vorbei an der Synagoge richtung Bahnhof, wo schon unsere Züge warteten.

Einen kleinen Eindruck von Dresden habe ich nun versehen mit zahlreichen lustigen und interessanten Anekdoten unseres persönlichen Stadtführers, einen größeren verschaffe ich mir sicher durch einen erneuten Besuch an einem anderen Tag :-). Denn die Stadt ist wirklich sehenswert, vor allem die Architektur der verschiedenen Gebäude hat mich sehr beeindruckt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ein Ausflug in die Böhmische Schweiz: Prebischtor, Wilde Klamm und Edmundsklamm

04. Oktober 2012

Hallöchen!

An die Sächsische Schweiz grenzt die Böhmische Schweiz in Tschechien und da es auch dort viel wunderschöne Natur gibt, sind wir nach Hřensko gefahren und von dort aus aufgebrochen.

Relativ früh ging es in Königstein los und schon am Morgen war klar, dass das Wetter perfekt werden würde. Mit der S-Bahn fuhren wir bis Schöna und setzten dort dann über nach Hřensko. Nun folgten wir der Kamnitz bis nach einem leider etwas langem Weg an der Straße endlich ein Wanderweg in den Wald hineinführte. Von dort aus ging es gemütlich nach oben richtung Prebischtor. Was uns dabei besonders auffiel: Hier hatten offenbar Kinder gespielt und Äste an die Felsen gestellt, um diese zu stützen, was sehr lustig aussah. Nach einer Weile kamen wir dann am Prebischtor an.

Vor uns war also das größte natürliche Sandsteintor Europas, das aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden darf, da die Erosionsgefahr zu groß ist. In „Chroniken von Narnia“ wurden die Schauspieler nachträglich auf das Bild des Prebischtores drüber gelegt.

Über einen Weg gelangt man zum Kassenhaus und kann sich dann etwas zu essen und trinken kaufen und – viel wichtiger – zu den verschiedenen Aussichtspunkten laufen.

Am schönsten ist die Kreuzsteinaussicht, von wo aus man einen herrlichen Blick richtung Zirkelstein, Zschirnstein und Kaiserkrone hat. Dazu kommt die schöne Felsenwelt, die in der Böhmischen Schweiz fast noch beeindruckender ist.

Alles wirkte etwas weiter und größer als im deutschen Teil, vor allem die Wälder waren sehr weitflächig und man sah auch wirklich nur Wald und Sandstein und keine Dörfer oder Felder.

Auch auf das Prebischtor hatte man einen schönen Blick, das sehr mächtig wirkt. Das Tor wird übrigens von zwei selbstständigen Felsen gebildet und ist auch nur deshalb so stabil und nicht schon längst auseinandergebrochen. Nach dem ersten Etappenziel ging es weiter den Gabrielensteig entlang.


Der ganze Weg war wunderschön, überall Sandstein und Felsen, viel Wald und Natur. Wir haben den Weg sehr genossen und waren begeistert von der Natürlichkeit und Schönheit und hatten immer wieder schöne Aussichtspunkte.

Der Gabrielensteig vereint sich mit dem Großen-Zschand-Weg, der uns zum Hotel Mezni Louka führte. Von dort aus wanderten wir in eine Schlucht zur Kamnitz und diese entlang, bis wir zur ersten Bootsstation der Wilden Klamm kamen.


Ähnlich wie schon bei der Oberen Schleuse wurde man den Fluss mit einem Kahn entlang gefahren. Hier musste man diesen Weg wählen, da es parallel dazu keinen Fußweg gab. Aber deshalb waren wir schließlich da.

Der Weg zwischen den Schleusen der Wilden Klamm und Edmundsklamm war auch sehr schön und natürlich. Mal mussten wir durch Felsen durchwandern, mal einfach schön an der Kamnitz entlang. Eine sehr naturnahe schöne Gegend umgab uns.

Die Edmundsklamm oder Stille Klamm war etwas länger und ruhiger als die Wilde Klamm und auch dort wird man mit dem Kahn transportiert. Die Erklärungen auf den Booten sind in tschechischer und deutscher Sprache, allerdings mit deutlich weniger Informationsgehalt als bei der Oberen Schleuse.

Am Ende der Schleuse angekommen wanderten wir das letzte Stück der Kamnitz entlang und folgten ihr bis zur Elbe und waren damit wieder an unserem Ursprungsort. Da unser Zug aber erst eine knappe Stunde später fuhr, machten wir noch eine Pommes-Pause.

Dann ging es mit der Fähre wieder nach Schöna, mit der S-Bahn nach Königstein und zu Fuß wieder nach Hause. Der Ausflug in die Böhmische Schweiz hat zwei Dinge vereint: Die wunderbare Sandsteinwelt mit Aussicht und die wilde Schönheit der Natur im Tal. Eine tolle Tour!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂