Archiv für die Kategorie ‘Praktikum’

Situationen

Sonntag, 11. November 2012

Hallo zusammen,

die Bildungsprogramme sind vorbei. Was aber bleibt, sind Situationen, die man nicht mehr vergessen wird. Hier eine kleine Auswahl.

Die Gruppenspiele sind vorbei, alle Kinder kommen zusammen zur Mittagspause. Der frechste Junge meiner Gruppe kommt zur mir, schaut mich an: “Duuuu, Sabine” – “Ja?” – “Ich find dich echt cool” 🙂

Die Verabschiedung steht an, von mir schon etwas früher als von den restlichen Betreuern: “Tschüss alle zusammen, kommt gut nach Hause!” und wumm, klebt ein Junge aus meiner Gruppe mit einer festen Umarmung an mir und eine halbe Sekunde später noch zwei mehr. “Willst du nicht mitkommen?” 🙂

“Was? Du wohnst hier oben? Aber dann musst du ja jeden Tag den Berg hoch und runter. Geht das?” – “Ja, mit der Zeit ist das nicht mehr anstrengend.” – “Boah…” 🙂

Beim Rückweg zur Fähre spiele ich mit ein paar Kindern “Ich denke an ein Tier, an das du nicht denkst”. Ein Junge: “Ich denke an ein Tier, an das du nicht denkst und es beginnt mit H”. – “Hund? Hase?” – “Nein, der zweite Buchstabe ist ein ‘ö'” – “‘Hö’? Kenn ich das Tier?” – “Ja klar, es wohnt im Wald. Dann kommt ein ‘r'” – “‘Hör’? Wirklich ein ‘ö’? Ich weiß es leider nicht. – “Ist doch klar: Hörsch!” (Sächsische Aussprache für den Hirsch 😉 ). 🙂

Und immer wieder ;-): “Wie viel Spiele spielen wir noch? Spielen wir noch eins? Schon mehr als eines, oder?”

Ich muss mich wieder verabschieden. Ein Mädchen fasst mich zum Schluss bei der Hand, will mich nicht loslassen. “Du kommst nicht mit?” – “Nein, ich muss hierbleiben.” – “Das ist aber schade.” 🙂

Ein Mädchen: “Weißt du, warum ich dich so gerne mag?” – “Nein, warum denn?” – “Weil du auch aus Bayern kommst, mit dir kann ich über alles reden, du verstehst mich.” 😉

Und in dem Zuge: “Du? Aus welchem Land kommst du?” – “Dein ‘r’ ist so anders.” 😉

“Du heißt Sabine? Wie cool, meine Mama heißt auch so, ich will zu dir in die Gruppe!” Den Wunsch habe ich erfüllt :-).

Eine Gruppe kommt an und stellt sich vor. Der Betreuer meint lächelnd zu uns: “Die meisten sprechen nur Russisch, ein paar können ein paar Worte Deutsch.” Wir schauen ihn fragend an, ich denke zuerst an einen Scherz. “Wir haben eine Dolmetscherin dabei”. Es war also ernst gemeint. Nationalpark Sächsische Schweiz also auf Russisch ;-).

Und davon gibt’s noch viele mehr :-). Und genau das ist es, was die Zeit hier so schön macht :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Borkenkäferrunde

Sonntag, 11. November 2012

Hallo zusammen!

Eine Aufgabe die sich durch das Praktikum gezogen hat, war das Entwickeln eines neuen Bildungsprogrammes zum Thema Waldentwicklung. Ich habe mich dabei hauptsächlich auf den Teil “Borkenkäfer-Fichte” konzentriert. Ziel davon ist, den Schülern einerseits Biologie von Fichte und Borkenkäfer zu lernen und andererseits die Problematik von Borkenkäferloch, Borkenkäferbekämpfung und Co. Um die Anlaufpunkte für verschiedene Aktivitäten festzulegen, war ich diese Woche im Schmilkaer Gebiet und habe nach geeigneten Stellen gesucht.

Man läuft anfangs über den Wurzelweg nach oben und dann den Reitsteig entlang an den Borkenkäferlöchern vorbei. Für die ersten beiden Aktivitäten zum Thema Waldentwicklung und Fichte habe ich Flächen am Wurzelweg ausgewählt. Wichtig war hier, dass zum einen Wald mit verschiedenen Sukzessionsstufen vorliegt, also junge Bäume ebenso wie Totholz etc. Außerdem war eine Stelle mit vielen Fichten wichtig.

Für die Borkenkäferaktivitäten bot es sich an, das direkt am Borkenkäferloch zu machen und dort entsprechende Stellen zu suchen. Vom Bayerischen Wald kennt man ganz andere Bilder, aber auch diese Borkenkäferlöcher sind immer wieder beeindruckend.

Der Borkenkäfer ist daran nur sekundär Schuld, die Hauptschuld trägt der Mensch, der die Fichtenmonokultur angelegt hat. Nur so hatte der Borkenkäfer optimale Bedingungen.

Der Himmel war voller Wolken und es regnete auch immer wieder, als ich unterwegs war. In Verbindung mit den teilweise doch schon relativ kahlen Bäumen und den Felsen war das eine ganz besondere Stimmung.

Die Aussicht, die ich auf dem Weg immer wieder hatte, war aber gerade dadurch auch wieder einzigartig. Deshalb hatte ich dann doch noch einen kleinen Abstecher zum Carolafelsen gemacht, der nur zehn Minuten Umweg bedeutete.

Und da sah es ganz anders aus als sonst. Bisher hatte ich immer Glück gehabt und war bei schönem Wetter da, dieses Mal zogen die Wolken umher und es regnete. Da ist schon das Gefühl ganz anders, mit dem man auf dem Felsen steht.

Nach diesem kurzen Abstecher ging es weiter die Heilige Stiege nach unten. Ich musste noch für den letzten Anlaufpunkt eine Stelle finden – dort soll klar gemacht werden, dass auch aus einem Borkenkäferloch wieder Wald werden kann – stabiler Wald. Schließlich ist das eine Chance für junge Bäume, aber es braucht eben Zeit. Am Ende der Heiligen Stiege fand ich auch einen passenden Platz und konnte damit wieder zurück nach Schmilka laufen.

Die Aktivitäten, Hintergründe und Anlaufpunkte für den Programmteil stehen, fehlen nur noch Materialien, Rucksäcke und der Testlauf. Wie gerne würde ich diesen durchführen, nachdem ich nun richtig im Thema bin, aber der findet wohl erst im kommenden Frühling statt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sellnitzbeschilderung

Sonntag, 11. November 2012

Hallöchen!

Nun ist wirklich schon die letzte Woche des Praktikums. Daher will ich nochmal einen kleinen Einblick geben und beispielhaft zeigen, was ich hier gemacht habe.

Im Zuge des Aufräumens der Bildungsstätte Sellnitz, haben wir dort diese Woche Schilder aufgestellt.

Diese erklären verschiedene Tiere, Steine und Pflanzen. Meine Aufgabe dabei war es, nach Material auf der Sellnitz zu suchen, zu dem man etwas erklären kann, die entsprechenden Texte zu schreiben und dann auch die Schilder zu machen.

Schon fast in Vergessenheit geraten, hatte ich die Schilder diese Woche noch fertig gemacht und dann aufgestellt. Nachdem uns immer wieder Kinder nach den Dingen in den Regalen gefragt hatten, ist das jetzt einfach auch nachzulesen :-). Und auch ich habe dabei ein paar Dinge gelernt, zum Beispiel mehr über Granit, Sandstein und Basalt oder das Zuordnen der verschiedenen Schädel von Mufflon, Reh, Wildschwein und Co.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Frösche bereiten sich auf den Winter vor

Samstag, 27. Oktober 2012

Hallöchen zusammen!

Eines der Programme, die für Schüler der 1./2. Klasse angeboten wird, heißt “Tiere bereiten sich auf den Winter vor”. Mithilfe von Igel, Eichhörnchen und Hase lernen die Kinder was Winterschlaf, -ruhe und -aktivität ist. Normalerweise teilt man eine Klasse in drei Kleingruppen von maximal zehn Kindern auf und jede Gruppe beschäftigt sich mit einem Tier. Bei einem Ferienprogramm hatten wir nun aber die Angabe, dass 30-40 Kinder kommen würden. Nach etwas Überlegen beschloss ich, eine vierte Gruppe zu entwerfen: Frösche als Vertreter für die Winterstarre.

Ich stellte verschiedene Aktivitäten und Spiele zusammen und wollte den Kindern damit das Leben eines Frosches, seine Ernährungsweise, seine Feinde und den Übergang zur Winterstarre zeigen. Zusätzlich machte ich ein Puzzle für das Einteilungsspiel am Anfang und anstelle eines Stofftiers bastelte ich Origamifrösche. Für die Abschlussrunde schrieb ich das Theaterstück ein klein wenig um und so hatte ich eine neue Teilgruppe entworfen.

Am spannendsten war es dann, das mit den Kindern auszuprobieren. Im Vergleich zu den anderen Tieren war der Frosch nicht ganz so niedlich, weshalb ich dachte, dass das ein Problem sein könnte. Bei der Durchführung stellte sich dann aber heraus, dass die Kinder großen Spaß am Frosch hatten. Die Spiele wollten sie am liebsten alle mehrmals spielen und am Schluss waren sie alle sehr glücklich, Frösche gewesen zu sein.

Für mich war das ein sehr schönes Erlebnis, da ich das Programm komplett selber entworfen hatte und dann auch gleich Resonanz bekommen hatte, indem ich es ausprobiert hatte. Da hat der neue Programmteil den Kindern mindestens so viel Spaß gemacht wie auch mir :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Praktikum für die Umwelt

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Hallöchen,

nachdem die Frage aufkam, was ich denn eigentlich hier mache, will ich ausführen, was meine Aufgaben im Praktikum für die Umwelt sind. Da ich fast nur von meinen Wochenendausflügen berichte, gab es bisher kaum einen Einblick in das Praktikumsleben.

Den Großteil und auch den schönsten Teil der Zeit verbringe ich mit der Durchführung von Bildungsprogrammen, wobei ich hauptsächlich Grundschulprogramme übernehme. Es kommen also Klassen aus den Schulen im Umkreis und mittels verschiedener Programme versuchen wir den Kindern etwas beizubringen – zum Beispiel wie sich die Tiere auf den Winter vorbereiten, dass in der Natur alles zusammenhängt oder was Photosynthese, Wasserkreislauf und Nahrungskette sind. Über verschiedene Spiele und Aktivitäten führen wir die Kinder langsam zu den Themen hin. Am wichtigsten ist aber, dass die Kinder mitnehmen, dass die Natur liebens- und schützenswert ist. Die Grundschulprogramme sind in der Liliensteinumgebung, mit 5./6. Klasse war ich im Schrammsteingebiet unterwegs und für 7./8. Klasse startet man in Schmilka. Es gibt zwar noch weitere Programme die in Wehlen oder Hinterhermsdorf starten, die sind aber sehr selten.

Da es nicht jeden Tag Programme gibt bzw. ich nicht jeden Tag in einem eingeteilt bin, verbringe ich auch Zeit im Büro oder auf der Bildungsstätte. Dort sind dann entweder kleine Arbeiten zu machen, Post zu erledigen oder Anrufe entgegen zu nehmen. Auch auf die Programme muss man sich natürlich vorbereiten. Daneben gibt es noch ein Projekt für ein neues Programm, das wir gerade entwickeln und das nimmt natürlich auch einige Zeit in Anspruch.

Ich bin also Mitarbeiter in der Nationalparkvewaltung Sächsische Schweiz und dort in der Umweltbildung, was mir sehr gut gefällt. Die Zeit hier nähert sich zwar auch schon langsam dem Ende, aber noch gibt es ein paar Dinge zu tun und vor allem noch ein paar Wanderungen, die ich gerne noch machen möchte :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂