Wintercachingwanderung auf den Pfänder

16. Januar 2012

Hallöchen zusammen!

Dieses Wochenende war ich bei einer Freundin, die am Bodensee wohnt. Wir wollten das schöne Wetter für eine Winterwanderung nutzen. Da in Österreich vielerorts Lawinenwarnung war, entschieden wir uns für einen nicht allzu hohen Berg: Den Pfänder (1064 m) in Bregenz. Da wir dadurch mehr Zeit hatten, verknüpften wir das mit der Cachingrunde Minitrail, die am Berg entlang läuft.

Und nachdem der Plan am Freitagabend geschmiedet war, fuhren wir am Samstagmorgen über Friedrichshafen und Lindau nach Bregenz. Es erwartete uns ein Traumwetter und ein herrlicher Blick auf den Bodensee. Motiviert und noch ziemlich dick eingepackt liefen wir los und machten die ersten Caches: Pfänderbahn und Zeigerle. Danach ging es auf dem Trail los, wobei sich der erste MiniTrail-Cache nicht lange verstecken konnte.

Ab da liefen wir durch den Wald und mehr oder weniger matschiges Gelände. Noch war es keine Wintderwanderung, es kamen eher Frühlingsgefühle auf ;-). Aber um so weiter es nach oben ging, um so weißer wurde es dann auch. Und auf dem Weg lagen auch zwei weitere MiniTrail-Caches, die wir nach einer kleinen GPS-Verwirrung recht schnell fanden. Nur ein Cache versteckte sich bis zum Schluss, der an der Kapelle. Wir suchten und suchten, fanden ihn aber nicht.

Also gaben wir schließlich auf und gingen zum nächsten Cache, der wieder zur MiniTrail-Runde gehörte. Das waren für diesen Tag auch die wichtigsten, da wir damit einen Bonuscache finden konnten.

Auch der nächste Cache versteckte sich nicht lange. Dann verfolgten wir aber nicht mehr den Weg der Caches, sondern bogen ab auf den Weg zum Gipfel. Schließlich war der ursprüngliche Plan eine Winterwanderung ;-). Da merkten wir dann auch recht schnell, dass wir beide ziemlich untrainiert waren. Es war doch anstrengender als gedacht.

Das war aber nicht weiter schlimm, sondern eher motivierend. Nachdem der Schnee dann auch immer mehr wurde und die Ausblicke immer begeisternder, merkten wir die Anstrengung schon nicht mehr. Ein paar andere Wanderer liefen auf den Berg hoch, im höheren Bereich angekommen sahen wir aber auch einige Rodler und Schifahrer. Wir liefen dann weiter zum Gipfel.

Und von da war der Ausblick ein Traum! Auf der einen Seite zum See…

… und auf der anderen auf eine wunderschöne Berglandschaft!

Da hatte sich der Aufstieg wirklich gelohnt! Ein Stückchen weiter unten gingen wir dann zu einem Gasthaus und stärkten uns für den Abstieg und die nächsten Caches. Um wieder zu dem Punkt zurückzukommen, wo wir mit dem letzten Cache aufgehört hatten, mussten wir den Weg wieder zurück und dieses Mal bergab laufen. Es war ziemlich rutschig, zum Glück blieben wir aber beide unversehrt und konnten trotz ein paar sehr glatter Stellen das Gleichgewicht dann doch halten.

Und dann ging’s auch weiter. Die nächsten zwei MiniTrail-Caches warteten und das „narrische Schwammerl“ ;-). Letzteren fanden wir vor allem wegen dem Namen cool ;-). Auf dem Weg nach unten wurde der Schnee wieder weniger und der Weg immer matschiger. Wir waren aber dann auch schon bald am Ende.

Der letzte MiniTrail-Cache versteckte sich im Baum und damit konnten wir dann auch zu dem überaus einfallsreichen Bonuscache. Und dann ging’s am späten Nachmittag wieder zurück zum Bahnhof. Nach einem kleinen Spaziergang am See, wartete auch schon der Zug nach Lindau.

Den Abend verbrachten wir mit Kochen und DVD schauen und beendeten so einen wunderschönen Tag! Am nächsten Mittag stand dann nur noch die Rückfahrt an, was bei dem Wetter auch herrlich schön war. Zuerst zeigte sich der Bodensee nochmal von seiner schönsten Seite…

… und bei der Fahrt durch’s Allgäu sah ich wunderschöne Winterlandschaft.

Was für ein traumhaftes Wochenende :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Zurück – und in die Boulderwelt

06. Januar 2012

Hallöchen zusammen!

Nun bin ich schon fast zwei Wochen wieder daheim und lasse gar nichts mehr von mir hören. Nach einem ruhigen schönen Weihnachten und einem erfolgreichen Rutsch ins neue Jahr, hat es mich dann diese Woche wieder nach München gezogen.

Nachdem ich bei meiner Familie daheim Taschen mit Zeug rumstehen hatte, die da eigentlich nicht hingehören, wollte ich das alles so bald wie möglich wieder in meine Wohnung bringen. Und ich wollte auch einfach wieder zurück, um meine eigenen vier Wände wieder zu sehen :-).

Nachdem wir am Dienstag eigentlich in die Therme Erding wollten, änderten wir den Plan kurzfristig, als wir sahen, dass der Parkplatz hoffnungslos überfüllt war. Also gingen wir essen und fuhren nachmittags in die Stadt, um in die ebenso überfüllte Fußgängerzone zu gehen ;-).

Am Abend kam ich dann endlich in die Wohnung, während alle anderen zurück fuhren. Ich fühlte mich wieder pudelwohl. Ich fühlte wieder die Geborgenheit, die man hat, wenn man in sein Reich kommt. Ich räumte langsam meine ganzen Sachen auf und schlief dann glücklich ein. Der nächste Morgen begann mit Frühstück und ein paar Erledigungen und dann ging es endlich mal wieder in die Boulderwelt!

Darauf hatte ich mich ja schon in Finnland gefreut :-). Endlich wieder klettern, endlich wieder an der Wand hängen, die Arme spüren, Routen austüfteln. Mit einer lieben Freundin verabredete ich mich an der Boulderwelt und dann ging’s los.

Als wir hinein gingen, mussten wir leider zuerst feststellen, dass es ziemlich voll war. Auch hier merkte man, dass viele Leute frei hatten. Aber trotzdem fanden wir unsere Routen – viele gelb-schwarze, ein paar schwarze, mehr versuchten wir nicht ;-). Aber es machte Spaß, wenn wir leider auch nicht so viel bouldern konnten, weil immer wieder zu viele Leute an den Routen waren. Aber da wir uns schon lange nicht mehr gesehen hatten, konnten wir die Zeit nutzen, um über unsere Auslandsaufenthalte zu sprechen, über unsere Pläne, über alles, was so passiert war. Dazwischen gab’s immer wieder Routen – mal ganz leichte, mal welche, die wir überhaupt nicht verstehen konnten. Und bald stellte sich auch schon das übliche Hindernis ein: Die Unterarme spürte man schon recht früh, am schlimmsten waren aber die rauen Handflächen, die für uns dann der Grund waren, wieder zu gehen.

Aber es war toll! Und am nächsten Tag spürte ich doch tatsächlich meine Unterarme. Ein Grund, bald wieder bouldern zu gehen, oder auch klettern. Wie ich mich darauf freue :-).

Und es ist doch ein Grund zur Freude: Ich bin wieder daheim :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Zusammenfassung

30. Dezember 2011

Hallo zusammen!

Wahrscheinlich ist es noch etwas früh, die letzten vier Monate zusammenzufassen, aber gleichzeitig sind die Erinnerungen noch so frisch, dass ich das jetzt schon tun möchte. Nachdem die Weihnachtsfeiertage vorbei sind und alles wieder etwas zur Ruhe gekommen ist, ist auch die Zeit gekommen, in der nochmal alles durch den Kopf geht. Da bin ich nochmal die verschiedenen Erlebnisse durchgegangen, habe mich an die ersten Tage erinnert, die spannenden Ausflüge und die wunderbare Gemeinschaft, die sich entwickelt hat. Und deshalb denke ich, dass das genau der richtige Moment ist, um zurückzublicken.

Hätte man mir vor einem Jahr erzählt, dass ich im kommenden Herbst und Winter für ein Auslandssemester nach Finnland gehen würde, ich hätte es wohl nur schwer geglaubt. Die Entscheidung dafür war doch recht spontan, umso größer war dafür die Freude, nachdem die Zusage für die Universität Helsinki kam. Wenig später hatte ich dann auch noch eine Zusage für ein Studentenwohnheimszimmer in Vuolukiventie, alles war perfekt. Und am 1. September ging das Abenteuer Finnland dann los.

Das erste, was mir auffiel, waren die typischen Dinge: Überall Wasser, Seen und Wälder, hauptsächlich Birken und Nadelbäume. Dazu gibt’s überall die Möglichkeit in die Sauna zu gehen und natürlich zu jedem Essen ein Glas Milch. Aber ich wollte Finnland noch viel näher kennenlernen. Dank dem Tandemprojekt ALICE und meiner Tandempartnerin Louna bekam ich einen ganz persönlichen Einblick in das finnische Leben. Mit Erasmus in Schools lernte ich zudem auch das Schulsystem kennen und etwas mehr über finnische Familien. Und auch mit dem Tierschutz in Finnland ebenso wie mit ganz vielen unglaublich netten Menschen kam ich durch Animalia International in Kontakt. Sogar durch den Unisport bekam ich das echte finnische Leben mit. Dazu lernte ich auch etwas Finnisch und war am Ende richtig stolz, dass ich doch schon ein paar Worte verstand. Man muss schon ein bisschen was dafür tun, um mit Finnland selber in Kontakt zu kommen, aber das ist es auf jeden Fall wert. Ich war ja auch in Finnland, um Land und Leute kennenzulernen und das geht natürlich am besten, wenn man mit den Finnen selber in Kontakt kommt.

Daneben lernte ich auch viele andere unglaublich nette Menschen kennen. Und die kommen aus allen möglichen Ländern: Spanien, England, Tschechien, Ungarn, Polen, Italien, Frankreich, Estland, USA, Mexiko, Japan, China und natürlich auch Österreich und Deutschland. Es ist kaum zu glauben, aber selbst in vier Monaten können sich unglaublich starke Freundschaften bilden, der Abschied am Schluss war sehr schwer. Ich hoffe, dass der Kontakt zumindest zu meinen engsten „Helsinki-Freunden“ erhalten bleibt. Auf jeden Fall bin ich froh, mit so einer netten Truppe unterwegs gewesen zu sein :-).

Der Grund, warum ich mich für Finnland entschieden hatte, war einerseits der Ruf, das Land der tausend Seen zu sein und andererseits, dass es das Land mit dem zweithöchsten Waldreichtum ist. Kurz: Ein Land geprägt von Natur. Und die habe ich auch gefunden. In Helsinki selber mit Suomenlinna, Seurasaari und Vanhakaupunki, mehrmals im Nuuksio Nationalpark, in den Städten Raaseborg und Hanko, in der finnischen Seenplatte und auch im Lappland. Das waren für mich die schönsten Ausflüge, denn nirgends fühle ich mich so wohl, wie in so naturbelassener Landschaft.

Daneben habe ich aber auch viele Städte kennengelernt. Am meisten natürlich Helsinki: Suomenlinna, die Esplanade, den Dom von Helsinki, die Uspenski Kathedrale, die Felsenkirche, den Hafen, Töölönlahti, Korkeasaari, Seurasaari, HEUREKA, die Tram 3B/T, Vanhakaupunki, den Olympiaturm und natürlich das Unigelände.

Dazu kommt aber noch viel mehr. In Finnland habe ich Raaseborg, Hanko, Turku, Punkaharju, Savonlinna, Espoo, Porvoo, Kotka, Loviisa, Tampere, Hämeenlinna, Korvala, Rovaniemi und Pyhä kennengelernt. Dazu gab’s noch Ausflüge nach Estland, um Tallinn zu besuchen, nach Schweden, um Stockholm kennenzulernen und die Reise nach Russland. Das war einer der beeindruckendsten und prägendsten Ausflüge. Ich hatte bis dahin kein richtiges Bild von Russland, nach den Besuchen von St. Petersburg und Moskau hat sich das geändert. Ich war und bin beeindruckt und enttäuscht, begeistert und verärgert, sprachlos und kopfschüttelnd. Es ist ein Land voller Gegensätze, sofern ich das nach diesem kurzen Besuch beurteilen kann.

Aber auch das Leben in Helsinki selber hat sich von dem in München unterschieden. Ich habe während meiner Zeit nicht nur Finnisch, Englisch und zugegebenermaßen auch Hochdeutsch gelernt, sondern auch, das Leben mehr zu genießen. Ein Hauptbestandteil war der Sport. Ich war fast täglich beim Unisport und mit der Zeit war es hauptsächlich BODYPUMP®. Daneben waren wir auch zusammen sportlich unterwegs: Als Zuschauer im Eishockeyspiel, aktiv im Schwimmbad und beim Schlittschuh laufen. Und auch kulturell war einiges geboten: Die Deutsche Bibliothek, das Ballett, Theater, das Uni-Konzert und Kino. Nicht zu vergessen sind unsere zahlreichen gemeinsamen Abende, die wir zum Kochen, Filme schauen oder einfach gemütlichen zusammen sitzen genutzt haben.

Es waren vier wunderschöne, beeindruckende, tolle, faszinierende, prägende, sprachlos machende, erfreuende und begeisternde Monate! Eine Zeit, die ich nicht missen möchte, eine Zeit, die mich unglaublich glücklich macht, sie so erlebt zu haben. Und eins habe ich dabei gelernt:
Lebe dein Leben, als wäre es Teil eines Auslandssemesters.

Oder auf Englisch:
Live your life as if it would be part of an exchange semester.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Abreise

27. Dezember 2011

Hallöchen,

meine Abreise sollte am 24. Dezember sein und nach einem Zwischenstopp in Wien hätte ich Mittags in München landen sollen. Wenn da nicht zwei Tage vor meinem Flug eine Mail in meinem Posteingang gewesen wäre, die mir auf meine Nachfrage hin erklärte, dass „unconfirmed“ bedeutet, dass mein Flug ausfällt.

Da ist man dann erst mal geschockt. Zum Glück hatte ich früh genug nachgefragt, zum Glück war noch Zeit, das zu klären. Also versuchte ich bei Cheaptickets anzurufen. Nur funktionierte die Nummer nicht… Die geht nur von Deutschland aus. Zu Hause konnte ich – wie es in solchen Situationen eben so ist – auch niemanden erreichen. Anrufen konnte man aber nur noch eine Stunde und daher wurde ich doch ziemlich nervös. Zum Glück erreichte ich dann aber doch noch jemanden daheim. Über Skype hörte ich, wie zu Hause mit einem Herrn von Cheaptickets geredet wurde. Das verlief dann alles ganz gut und mit dem Versprechen einen Ersatzflug zu suchen, legte er dann wieder auf. Etwas später rief er dann nochmal an und ich hatte meine Umbuchung: 24. Dezember, Direktflug, Lufthansa, Ankunft in München um 8.15 Uhr. Perfekt!

Tags darauf musste ich die Wohnung putzen und Koffer packen, um alles wieder in den Ursprungszustand zu bringen, damit sich der nächste Mieter auch wohlfühlen wird. Währenddessen wartete ich darauf, dass mein neues Onlineticket per Mail geschickt wird, was dann gegen Mittag auch endlich geschah.

Mit Koffer und Rucksack ging es dann in die Stadt zu meiner engsten Freundin, bei der ich die letzte Nacht in Helsinki schlafen durfte. Wir brachten den Schlüssel meiner Wohnung zu HOAS, begleiteten einen Freund, der am selben Abend noch abreiste, zum Bus und kauften dann noch Zutaten für das Weihnachtsfeiertagsmahl meiner Freundin und ihrer Eltern. Den Abend verbrachten wir dann ganz gemütlich mit Kochen und Filme schauen. Das war ein richtig schöner Abschluss :-). Irgendwann legte ich mich dann doch noch hin, um noch zwei bis drei Stunden zu schlafen. Dann musste ich mich auch schon verabschieden, mit einer festen Umarmung und einem Kloß im Hals. Nun war es also wirklich schon vorbei…

Der Nachtbus brachte mich zum Flughafen in Vantaa und dort saß ich dann und mir wurde bewusst, dass ich nun wirklich nach Hause fliegen würde. Ein paar Mails wurden geschrieben, traurig schaute ich durch die Bilder und musste dann doch lächeln. Es gab keinen Grund traurig zu sein, ganz im Gegenteil. Was für eine wunderschöne Zeit liegt da hinter mir! Wie sehr ich es doch genossen habe :-)!

Und so stieg ich mit einem Lächeln in den vollkommen ausgebuchten Flieger der Lufthansa und flog zurück nach Deutschland. Das Auslandssemester war nun vorbei und ich um zahlreiche Erfahrungen, wunderbare Freundschaften und viele Erkenntnisse reicher :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Näkemiin Suomi!

26. Dezember 2011

Hallöchen!

Nachdem meine Freundin wieder daheim war, blieben noch drei Tage, bis auch ich wieder nach Hause flog. Einer für’s Wohnung putzen, packen und ausziehen, einer für die letzten Erledigungen in der Stadt und einer, um mich von Finnland zu verabschieden. Und davon will ich in diesem Beitrag erzählen.

Letzter Besuch im Nationalpark – Nuuksio im Winter

Auf die Frage, warum denn ausgerechnet Finnland, war die Antwort immer dieselbe: Wegen der Natur. Und daher war es auch klar, dass ich an meinem Abschiedstag in den Nationalpark wollte. Passend dazu hatte es in der Nacht zuvor endlich ein kleines bisschen geschneit und ich machte mich auf den Weg nach Espoo, um von dort aus mit dem Bus nach Nuuksio zu fahren.

Im Bus saßen außer mir vor allem Schulkinder, die aber bald wieder ausstiegen und als wir dann zur mittlerweile schon bekannten Nationalparkhaltestelle kamen, stieg ich als einzige aus. Lächelnd ging es los, um bei angenehm frischer Luft zum Nationalparkzentrum zu laufen.

Der Weg dorthin war schön, außer mir war kaum jemand unterwegs. Während des ganzen Tages liefen mir nur vier Leute über den Weg. Ich atmete die endlich etwas kühlere Luft ein und bestaunte die Natur unter der leicht weißen Schicht. Das war doch ein ganz anderes Bild als noch im Herbst. Zudem waren die gesamten Wasserflächen leicht gefroren.

Kurz vor dem ersten Ziel, dem Nationalparkzentrum, stellte ich dann aber fest, dass sich um den Parkplatz und damit auch auf dem Weg weiter ein See gebildet hatte, der auch mit Gummistiefeln nicht begehbar gewesen wäre. Also lief ich einen Teil des grünen Wanderweges, um von der anderen Seite weiterzukommen. Dort gab es zwar auch eine Überschwemmung (Bild oben), aber dank wasserdichten Schuhen konnte ich dort ohne Probleme durchlaufen.

Und dann war ich endlich da und konnte auf einen der großen Seen schauen. Dieses Bild kannte ich noch vom Herbst, mit Schnee und Eis hatte es aber seine ganz eigene Wirkung. Die Schönheit von Natur im Winter wird viel zu oft unterschätzt, wie ich auch hier wieder feststellen musste. Denn egal wo ich hinschaute, überall war es wunderschön!

Nachdem ich auf dem weiteren Weg immer wieder kleine neue Seen entdeckt hatte, entschied ich mich für den blauen Wanderweg. Gelb wäre mein Favorit gewesen, aber zu gefährlich, wegen dem vielen Wasser. Rot und grün war ich sowieso teilweise schon gelaufen und würde das auch am Schluss nochmal machen, aber die Hauptstrecke für diesen Tag war blau.

Auch hier kam ich immer wieder zu großen „Pfützen“, die ich dank der wasserfesten Schuhe aber ohne Probleme überqueren konnte. Dazu waren die gefrorenen Seen ein schöner Anblick, der mich auch sehr an Lappland erinnerte.

Der Weg war wunderschön! Manchmal war’s mehr ein Hindernislauf als ein Wandern, aber das machte die Sache nur schöner. Ich genoss dieses letzte Mal im Nationalpark sehr. Nachdem die ganzen Klausuren weg waren, fühlte ich mich so frei und leicht und ohne Sorgen, ging mal langsam und andächtig durch die Natur, lief mal mehr und hüpfte über die Wasserpfützen und spürte dabei eine unvergleichlich große Freude. Es gibt nichts Schöneres, als durch die Natur zu laufen.

Und wenn dann mal so ein „Hindernis“ wie dieser umgefallene Baum im Weg war, fand ich das ganz lustig, weil mir dieser Hindernislauf-Charakter doch sehr gut gefiel ;-).

Toll war es auch, einfach mal stehen zu bleiben und zu lauschen. Es war nichts zu hören! Es war einfach nur still und wenn man dazu noch kurz die Augen schloss und tief einatmete, war es ein überwältigendes Gefühl. Auch während dem Laufen hörte ich nur meine Füße im Schnee und meinen Atem, das war schon was Besonderes.

Und so ging es immer weiter, immer wieder unterbrochen von nassen Herausforderungen, die aber alle gut zu meistern waren. Dazu sah ich auch die Sonne schon sehr tief und lief eine Zeit lang durch eine Landschaft, die in oranges Licht getaucht war. Die Kühle des Schnees und der blattlosen Bäume vermischt mit der Wärme der untergehenden Sonne verlieh der Gegend wieder eine einmalige Stimmung.

Nachdem es dann immer später wurde, stieg auch langsam der Nebel hoch. Es wurde wieder etwas düsterer und langsam kam ich wieder in die Nähe des Nationalparkzentrums. Von dort lief ich dann wieder zur Bushaltestelle, um zurück nach Helsinki zu fahren.

Ich war wieder mal überwältigt, glücklich und zufrieden. Das war einer der schönsten Ausflüge hier und meine ganz persönliche Art, um Finnland auf Wiedersehen zu sagen oder besser: „Näkemiin Suomi!“. Und um das Ganze noch richtig abzuschließen, ging es zurück in Helsinki vom Bahnhof aus mit einer Freundin direkt in das älteste Schwimmbad Helsinkis.

Finnisch Schwimmen: Yrjönkatu

Die Yrjönkatu Swimming hall ist vom 4. Juni 1928 und im Stil des 1920er Klassizismus gebaut. Dementsprechend schön ist es auch im Innenbereich. Wer das Müller’sche Volksbad in München kennt und mag, würde sich hier auch wohlfühlen. Gemischt wird dort nicht geschwommen und wir hatten Glück, dass an diesem Tag für Frauen geöffnet war. Typisch Finnisch trägt man dort normalerweise keine Badekleidung. Zu zweit haben wir den Abend dort verbracht, waren abwechselnd in der Sauna und im Pool und haben so diesen schönen Tag ausklingen lassen.

Das war mein persönlicher Abschiedstag von Helsinki: Viel Natur und Sauna zum Abschluss, das, was für mich Finnland ist.

Näkemiin Suomi!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂