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Gardasee: Mountainbiken – Ponale Rifugio Pernici (1596m)

Sonntag, 04. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

Am ersten Abend beim Schlendern durch Torbole hatten wir festgestellt, dass es zwei Hauptaktivtäten gibt: Surfen und Mountainbiken. In unserer Pension hatten wir zusätzlich ein Infoheft mit Touren zum Mountainbike fahren gefunden und daher stand der Plan für unseren ersten Tag fest: Ein Mountainbike ausleihen und die Tour Ponale Rifugio Pernici (laut Heft: 40 km, 1600hm, difficult) so weit zu fahren, wie wir konnten.

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Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten, liefen wir zu einem Radlverleih, den wir am Abend zuvor schon ausgesucht hatten. Der Besitzer erklärte uns nochmal die Strecke bis zum Lago Ledro und wir fuhren los. An der Küste entlang radelten wir zuerst nach Riva, denn dort startet die eigentliche Tour. In Richtung Limone vor dem Tunnel bogen wir auf die Ponalestraße ab und ab da ging’s dann richtig los: Die erste Steigung und ein traumhafter Blick auf den Gardasee! Hier waren neben Mountainbikern auch Wanderer unterwegs, die die Aussicht genossen.

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Hier muss man die Gelegenheit nutzen und eine Fotopause einlegen! Wir suchten eine Stelle, die nicht schon von anderen besetzt war und nutzten die Gelegenheit für ein paar Fotos. Wieder auf den Rädern ging es weiter bergauf. Das ging erstaunlich gut, da hat sich das tägliche – wenn auch flache – Arbeitsradeln gelohnt. Nachdem wir die Ponalestraße verlassen hatten, folgten wir den Schildern nach Prè, Molina de Ledro und Lago die Ledro. Es ging durchwegs bergauf mit einigen steilen Stücken. Dabei durchquerten wir idyllische italienische Dörfer und näherten uns immer mehr dem Lago di Ledro.

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Am Lago di Ledro angekommen, machten wir eine Brotzeitpause. Bis hierhin wollten wir auf jeden Fall und das hatten wir auch geschafft! Trotz fehlender Mountainbike-Erfahrung ging es uns recht gut und wir wollten mehr. Wir schauten nochmal auf die Karte. Ab Lenzumo würde ein Stück kommen, bei dem man zehn Kilometer lang mit zehn Prozent Steigung bergauf fahren müsse. Bis dahin wollten wir noch radeln und dann schauen, wie wir uns fühlten. Der weitere Weg führte am See entlang nach Pieve de Ledro. Abwechselnd fuhren wir auf Asphalt- oder Schotterwegen, hatten aber kaum Steigung. Daher waren wir recht bald in Lenzumo. Da unser Trinkvorrat für diesen über 30°C heißen Tag zu gering war, wollten wir ihn dort eigentlich auffüllen – mussten dann aber feststellen, dass es genau die Siestazeit war. Trotzdem entschieden wir uns, die Tour weiterzufahren. Wir fühlten uns noch fit genug – nun würde es zehn Kilometer mit zehn Prozent Steigung bergauf gehen.

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Es folgte ein unendlich langer in Serpentinen bergauf verlaufender Abschnitt auf einer Asphaltstraße. Das was wir vorhin nicht gemerkt hatten, kam nun in vollem Umfang. Wir spürten unsere Beine und die Anstrengung. Nach einem Stück tauschten wir den Rucksack und aßen unsere Müsliriegel. Beim Trinken versuchten wir sparsam zu sein. Das war bei der Anstrengung und Hitze gar nicht so einfach. Aber wir kämpften uns weiter nach oben, immer in Kurven, damit es nicht ganz so anstrengend war. Zum Glück fahren auf der Straße kaum Autos, so dass wir die komplette Fahrbahnbreite ausnutzen konnten.

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Wir waren nach einer Weile so weit, dass wir die Tour abkürzen wollten. Auf der Karte fanden wir eine Abzweigung, die uns das erlaubt hätte. Nur gab es die nur auf der Karte und in der Realität radelten wir immer weiter und kamen zur keiner Abzweigung. Irgendwann waren wir dann so weit oben, dass wir nicht mehr auf die Abzweigung warteten, sondern auf das Ziel: Rifugio Pernici. Die letzten Kilometer waren sehr mühevoll. Es ging über in Schotter und weiterhin bergauf und ich zweifelte daran, dass ich ankommen würde. Wir motivierten uns gegenseitig und so kamen wir auch zum Ziel. Als die Hütte vor uns auftauchte, dachte ich an eine Fata Morgana 😉 .

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Aber nein, wir hatten es tatsächlich geschafft, wir waren oben angekommen! Und dort machten wir die wohlverdiente Pause und bestellten uns etwas zu trinken. Das war dringend notwendig, da ich gefühlt am Verdursten war. Selten hat eine Apfelschorle so gut geschmeckt 😉 . Dabei hatten wir einen herrlichen Blick in die Bergwelt und unterhielten uns mit einem Österreicher, für den das alles kein Problem war 😉 .

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Nun waren wir wieder gestärkt und konnten weiterradeln. Capanna Grassi und Campi waren die nächsten Stationen. Zuerst mussten wir aber ein zwanzig Prozent Gefälle auf losem Schotter meistern. Da musste ich das Rad dann einen Großteil schieben. Viel zu unsicher fühlte ich mich auf dem Rad, das muss ich noch üben 🙂 . Nach einer Weile wechselte der lose Schotter zum Glück in einen Kiesweg und später sogar Asphalt. Da konnte ich wieder ohne Probleme fahren.

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In Campi angekommen ging der Weg immer weiter runter ins Tal. Die Hände ständig an den Bremsen, fuhren wir weiter. Die Bremsen mussten bei dieser Strecke schon einiges mitmachen und wir merkten auch, dass ihre Bremsfähigkeit zum Schluss der Strecke deutliche nachließ. Mir schmerzten auch schon die Hände vom ständigen Festhalten 😉 .

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Aber auch die Abfahrt war schön und wir hatten immer wieder einen herrlichen Blick zum Gardasee. Das letzte Stück durch den Wald merkten wir dann, dass wir doch schon recht erschöpft waren. Wir wollten endlich nach Riva 🙂 . Dort angekommen ging es dann weiter nach Torbole und wieder zurück zum Radlverleih.

Wir hatten es tatsächlich geschafft! Unsere erste richtige Mountainbiketour! Noch nie hatten Nudeln und Pizza so gut und verdient geschmeckt, wie an diesem Abend 🙂 . Und damit kommt ein weiterer Punkt auf die „Noch-zu-tun“-Liste: Mehr Mountainbike fahren und mehr Mountainbike-Technik lernen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Gardasee: La Casota Bed & Breakfast Vegan

Samstag, 03. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

Nachdem wir Karer See wieder verlassen hatten, fuhren wir noch ein Stückchen weiter in den Süden. Unser nächstes Ziel für den dritten Teil unseres Sommerurlaubs war Torbole am Gardasee. Und dort hatten wir eine vegane Unterkunft gefunden: La Casota Bed & Breadkfast Vegan.

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Gleich nachdem wir in Torbole reingefahren waren, mussten wir am Kreisverkehr in die Parallelstraße abbiegen und dort fanden wir unsere Pension. Vom Balkon aus wurden wir schon begrüßt und nachdem wir geparkt hatten, wurden wir gleich in die Küche geführt. Ein Glas Orangensaft und Sebastiano und Tiziana erklärten uns Organisatorisches. Dann wurden wir in unser Zimmer geführt. Liebevoll dekoriert lagen die Badehandtücher auf dem Bett, auf dem Schreibtisch fanden wir jede Menge Informationsmaterial und wir fühlten uns gleich wohl – wie auch die kommenden Tage.

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Die Pension wird liebevoll geführt von Sebastiano und Tiziana, die wir sogleich in unser Herz schlossen. Wir entdeckten in allen Details ihre Liebe und man merkt einfach, dass sie das mit Freude machen. Wir fühlten uns sehr wohl und willkommen. Da die Pension nur drei Zimmer hat, kommt auch eine familiäre Atmosphäre auf.

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Das Highlight von La Casota ist das Frühstück! Auf der Website wird es schon so gut beschrieben und als wir dann damit verwöhnt wurden, war es ein Genuss! Veganes Frühstück und das in allen Facetten: Rührtofu, veganer Käse und vegane Aufstriche und Wurst, Obst und Marmelade, verschiedenste Kuchen, Muffins und Leckereien, dazu jeden Tag ein Müsli mit Joghurt und Waffeln, French Toast oder Pancakes.

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Man merkt richtig, dass Tiziana hier ganz in ihrem Element ist und es liebt ihre Gäste zu verwöhnen. Das würden auch wir die folgenden Tage genießen 🙂 .

An diesem Abend wussten wir aber noch nicht, dass uns am folgenden Morgen so ein tolles Frühstück erwarten würde 🙂 . Zum Eingewöhnen schlenderten wir an der Strandpromenade entlang und planten die kommenden Tage, während wir uns Pizza und Pasta in einem Restaurant am See schmecken ließen. Das war der richtige Start in den dritten und damit auch letzten Teil unseres Sommerurlaubs 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tipps zum Bahnurlaub in der Schweiz

Montag, 06. Juli 2015

Hallo zusammen,

nachdem ich euch von den einzelnen Tagen unserer Bahn- und Bergtage in der südlichen Schweiz berichtet habe, möchte ich hier noch ein paar allgemein Tipps geben.

Welches Ticket brauche ich?
Wir haben für die Bahnfahrten in der Schweiz einen Swiss Travel Pass gebucht. Mit diesem kann man (fast) auf dem gesamten Schweizer Bahnnetz im eingetragenen Zeitraum fahren. Für Bernina Express und Glacier Express muss man dann eine zusätzliche Reservierung und Aufpreis zahlen, damit man damit fahren kann. Das Gornergrat-Ticket war extra. Der Swiss Travel Pass lohnt sich vor allem dann, wenn ihr auch so in der Schweiz fahren wollt oder müsst, zum Beispiel bei An- und Abreise. Dazu kann man jederzeit Spontanausflüge machen.

Welche Zug nehme ich?
Das ist die schwierigste Frage. Der Vorteil von Bernina und Glacier Express ist, dass sie nicht an jeder Haltestelle halten. Die Panoramafenster sind auch schön. Der Ausblick ist allerdings dadurch eingeschränkt, dass man durch die vielen Mitfahrer sehr an seinen Platz gebunden ist. Gerade beim zweiten Teil des Glacier Express würde ich im Nachhinein vermutlich einen normalen Zug nehmen. Man muss hier einfach schauen, was einem wichtiger ist. Mir war nicht bewusst, dass auch die normalen Züge auf den Linien von Bernina und Glacier Express fahren. Das ist eine gute Alternative und man ist etwas flexibler. Informationen über die Besonderheiten auf der Strecke muss man sich dann natürlich selbst besorgen.

Was nehme ich mit?
Es war in der Schweiz nicht kälter als in Deutschland (außer auf dem Gornergrat). Ich hatte dickere Sachen eingepackt, was aber nicht nötig war. Zu empfehlen sind Sportklamotten – die sind zum Einen bequem und zum Anderen kann man so ideal Bahnfahren mit Wandern verbinden. Im Nachhinein würde ich auch vernünftige Bergschuhe und was man sonst noch alles zum Wandern braucht mitnehmen. Da man recht schnell recht hoch kommt und dort noch überall Schnee lag, mussten wir doch recht oft verfrüht aufgeben.

Wann fahr ich?
Wir sind im Frühling gefahren, was zu empfehlen ist, wenn man die Schneelandschaft mag. Ansonsten bietet es sich natürlich an, bis in den Herbst reinzufahren. Ich würde sagen, dass Frühling und Herbst die schönsten Jahreszeiten sind. Empfehlenswert ist die Zwischensaison, wir haben es sehr genossen, dass alles etwas leerer als normal war.

Wie teile ich die Fahrt auf?
Ich würde sehr empfehlen, immer nur einen halben Tag Zug zu fahren und den Rest der Zeit mit wandern oder ähnlichem zu verbringen. Andernfalls überfordert man sich und man verliert die Schönheit der Landschaft aus den Augen. Zu Fuß hat man auch nochmal einen ganz eigenen Naturgenuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Was kann ich essen?
Da Essen in der Schweiz recht teuer ist, möchte ich auch dazu ein paar Tipps geben: Wenn ihr mit dem Bernina Express fahrt, lasst euch in Tirano eine Pizza schmecken. Ansonsten ist italienische Kost auch in der Schweiz verhältnismäßige günstig. Ansonsten kann man sich für die Abende auch mal was vom Supermarkt holen. Wenn man nicht zu exklusiv essen geht, findet man auch da was, zum Beispiel das Falafel-Sandwich für 9.50 Franken.

Und sonst?
Ansonsten kann ich nur jedem empfehlen, mal Urlaub in der Schweiz zu machen. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Ich will auf jeden Fall wieder hin. Das sollte man gesehen und genossen haben 🙂 .

Und alles weitere zu den einzelnen Tagen findet ihr hier:
Tag 1: Anreise nach St. Moritz
Tag 2: Bernina Express: Vom Engadin über eisige Höhen nach Italien
Tag 3: Glacier Express: Die Albulalinie und am Rhein entlang über den Oberalbpass nach Andermatt
Tag 4: Göschenen, Oberalbpass und Andermatt und mit dem Glacier Express bis Zermatt
Tag 5: Zermatt und Gornergrat

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 5: Zermatt und Gornergrat

Montag, 06. Juli 2015

Hallo zusammen,

nun war der letzte Tag des Urlaubs angebrochen. Und anstatt Regen begrüßte uns strahlend blauer Himmel mit Sonnenschein. Perfektes Wetter um auf 3131m zur Aussichtsplattform vom Gornergrat zu fahren.

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Nach einem leckeren Frühstück, bei dem ich sogar einen Speculoos Aufstrich gefunden hatte, packten wir unsere Sachen: Etwas zu trinken, Brotzeit und die Tickets, die wir brauchen würden. So liefen wir zum Bahnhof, immer das Matterhorn im Rücken. Von dort wollten wir mit der Gornergratbahn auf 3000m fahren.

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Wir waren natürlich nicht die einzigen, die mit der Zahnradbahn nach oben fuhren. Dafür waren wir aber die ersten auf der Aussichtsplattform 🙂 . Und die Aussicht ist wirklich überwältigend. Laut Flyer ist man dort von 29 Viertausendern umgeben.

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Es ist gar nicht möglich, das mit Bildern festzuhalten. Wir standen so weit oben und hatten diese traumhafte schneebedeckte Bergkulisse um uns und egal in welche Richtung wir uns drehten, der Ausblick war jedes Mal beeindruckend.

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Gletscher, Schnee, Eis, türkisblaues Wasser – wir konnten alles entdecken. Hätten wir nun noch Ausrüstung dabei gehabt, ja dann wären wir sicher zu Fuß ins Tal gelaufen (oder zumindest ein Stück). Aber da noch alles voller Schnee war, konnten wir nur auf dem Aussichtsgelände rumlaufen.

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Es ist schon ein anderes Gefühl, wenn man so weit oben steht. Auf 3000 Meter war ich bis dahin noch nie und die Bergwelt hat mich sehr beeindruckt. Diese Ruhe, Kraft und Schönheit kam sogar trotz der umgebenden Touristenunruhe bei mir an. Und endlich war es auch so kalt, wie ich es für die Schweiz erwartet hatte 😉 .

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Nachdem wir uns nach diesem fantastischen Ausblick wieder in die Gornergratbahn gesetzt hatten, entschieden wir uns dazu, an der ersten Zwischenstation ohne Schnee auszusteigen. Schließlich wollten wir die Schweizer Landschaft direkt genießen. An der Station Riffelalp verließen wir daher die Zahnradbahn und gingen zu Fuß weiter.

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Wir folgten den Wanderschildern und liefen alte Gleise entlang, die uns in ein kleines Wintertouristendorf führten. Schnell wurde klar, dass wir hier auf Schipisten unterwegs waren. Die Natur litt deutlich darunter und wir sahen überall die Reste der Pisten.

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Aber nicht nur das. Immer wieder pfiff es hinter oder vor uns und dann stand da auch schon ein Murmeltier auf dem Weg und beäugte uns neugierig. Wir hatten unseren Spaß dabei, zurückzubeobachten und zuzusehen, wie sie über die letzten Schneereste in ihre Verstecke huschten.

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Der Weg führte uns weiter nach Furi, das wir an der Seilbahnstation erkannten. Von dort aus liefen wir ein Stück in Richtung Gornerschlucht und fanden dort ein schönes felsiges von Bäumen umrahmtes Pausenplätzchen. Wir packten unsere Brotzeit aus und genossen die Landschaft und die warmen Sonnenstrahlen.

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Nachdem wir gegessen hatten, liefen wir weiter in Richtung Zermatt. Auf den Schildern war nun die Gornerschlucht angeschrieben, die ich zu gerne sehen wollte. Dort angekommen war aber wegen der Zwischensaison noch abgesperrt. Wir konnten trotzdem einen kurzen Blick reinwerfen. Im Sommer ist sie sicher einen Besuch wert.

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Wir liefen weiter in Richtung Zermatt und waren schon fast wieder da. Aber am frühen Nachmittag zurück ins Hotel zu gehen, reizte uns nicht wirklich. Also entschieden wir uns, den Wanderschildern in Richtung Bergsee zu folgen. Und schon bald ging es munter bergauf.

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Nach einer Weile fanden wir zugedeckte Wanderschilder – genau da stand natürlich unser Ziel. Vermutlich waren die Schilder wegen der Zwischensaison noch nicht wieder offen. Wir folgten dem Weg weiter, kamen an Berghütten vorbei und hatten eine immer schönere Landschaft um uns. Am prägendsten ist hier wirklich das Matterhorn, das den Blick auf sich zieht.

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Wir wanderten weiter und irgendwann hatten wir den See verloren. Er war nicht mehr auf den Schildern zu finden und wir wussten nicht, was wir falsch gemacht hatten. Wir kamen zwar an einer kleinen Pfütze vorbei, aber das konnte unmöglich das Ziel sein. Also entschieden wir uns bei einem Kreuz dafür, dass das unser Ziel war.

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Wir hätten noch ewig weiterwandern können und es wäre auch noch beliebig hoch gegangen. Wir hatten nur drei Probleme: Keine Sonnencreme, zu wenig zu trinken und keine Brotzeit mehr. Also drehten wir wieder um, wollten aber einen anderen Rückweg nach Zermatt wählen.

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Es gab einen Pfad durch den Wald hindurch hoch oben über Zermatt, von dem aus wir immer wieder einen schönen Blick auf das Dorf hatten. Allerdings zog sich der Weg ewig. Mehrmals waren wir unsicher, ob wir noch in Zermatt ankommen würden oder schon ganz woanders waren. Wanderschilder bestätigten uns dann zum Glück immer wieder die Richtung.

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Irgendwann ging es dann auch wieder in Richtung Tal und wir liefen gefühlt wieder ein Stückchen zurück, um wieder nach Zermatt zu kommen. Wir kamen beim Hinterdorf in Zermatt an, dem ältesten Dorfteil mit Stadeln, Ställen und mehr. Von da aus liefen wir zurück zum Hotel. Erschöpft und glücklich waren wir nach diesem schönen Ausflug wieder da.

Auch an diesem Abend hatten wir keine große Lust, irgendwo essen zu gehen. Trotz Feiertag war aber der Coop offen und wir konnten uns dort wieder mit Gemüse, Brotzeit und Salat eindecken. So verbrachten wir den Abend auf unserem Balkon, aßen lecker, genossen original Schweizer Schokolade und ließen den Urlaub Revue passieren. Denn Tags darauf ging es wieder heim 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 4: Göschenen, Oberalbpass und Andermatt und mit dem Glacier Express bis Zermatt

Donnerstag, 02. Juli 2015

Hallo zusammen,

nachdem es erst am Mittag weitergehen sollte, hatten wir noch den ganzen Vormittag Zeit für Andermatt. Was also tun? Nachdem das Wandern am Tag zuvor schon nicht so erfolgreich war, mussten wir eine andere Alternative suchen. Da wir mit dem Swiss Travel Pass unterwegs waren, konnten wir alle Züge in der Schweiz nutzen. Daher bot es sich an, einen Abstecher einzuplanen.

Erste Idee war den Zug nach Göschenen zu nehmen. Wir hatten keine Ahnung, was uns dort erwarten würde, aber deshalb fuhren wir ja hin 🙂 . Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und stiegen in den kleinen Zug ein. Es ging durch die Schlucht steil bergab nach Göschenen, was nicht mal eine Viertelstunde dauerte. Die Fahrt war spannend – mit Zahnrad und durch Fels. Aber dann standen wir in Göschenen. Nun ja, da gab es nichts… Also stiegen wir nach einem kurzen Spaziergang wieder in den Zug und fuhren zurück.

Was nun? Nachdem wir am Tag zuvor den Oberalbpass nicht wirklich genießen konnten, wollten wir das nun nachholen. Also nahmen wir den nächsten Zug, der in diese Richtung fuhr. Und da waren wir auch ganz alleine und konnten die Fahrt richtig genießen und von allen Perspektiven aus dem Fenster schauen. Und das Beste: Am Oberalbpass konnten wir aussteigen 🙂 .

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Wir spazierten am Oberalbpass umher und suchten uns dann ein Plätzchen auf der Terrasse des Restaurants dort. Die Pause tat gut und wir genossen die Landschaft. Mir kam wieder das Radl fahren in den Kopf… Für den Rheinradweg radelt man von Andermatt hier hoch. Ich rätselte, ob ich das wohl schon schaffen konnte. Schließlich legt man eine ganz schöne Höhe zurück. Reizvoll ist es dadurch umso mehr 🙂 .

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Ohne Schnee hätten wir sicher einen größeren Spaziergang machen können, aber so war es doch etwas eingeschränkt. Daher entschieden wir uns dann auch wieder ins Tal zu fahren. Und auch in diesem Zug hatten wir wieder viel Platz für uns und daher die Gelegenheit, die weiße Eislandschaft aus jeder Perspektive auf uns wirken zu lassen. Diese war aber schon bald vorbei und wechselte zu Wiesen und Fels, Schnee war auch in der Schweiz nur noch in den Höhen.

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Schon bald hatten wir Andermatt wieder im Blick und fuhren genauso nach unten, wie schon am Tag zuvor. Wieder angekommen packten wir unsere Sachen und überlegten, wie es nun weitergehen sollte. Da es schon Mittag wurde, bot es sich an, eine Kleinigkeit zu essen. Ich erinnerte mich daran, an einem Café etwas von Falafel-Sandwich gelesen zu haben – daher ging es ins Café-Restaurant Toutoune, um genau das zu probieren 🙂 .

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Nach diesem leckeren Mittagessen liefen wir nochmal durch Andermatt. Es war heiß und die Sonne brannte vom Himmel. Daher suchten wir Schatten, den wir auf einem Spielplatz auch fanden 😉 . Und dort verbrachten wir dann die restliche Zeit, bis wir dann am frühen Nachmittag wieder in den Glacier Express einstiegen.

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Der Glacier Express war ähnlich voll wie am Tag zuvor und wir saßen mit einer Französin zusammen an einem Viererplatz. Das längste Stück hatten wir am Tag zuvor schon zurückgelegt, nun folgten die letzten drei Stunden bis Zermatt.

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Während wir von Andermatt nach Brig fuhren, zog das Wetter etwas zu und die Wolken verdichteten sich. Auf der Fahrt durch das Wallis sahen wir immer wieder die typischen dunklen Häuschen dort. Über die Kopfhörer lauschten wir der zugehörigen Geschichte.

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Zugegeben bietet das letzte Stück des Glacier Express keine großen Höhepunkte mehr. Mit den vielen Eindrücken der letzten Tage waren wir auch schon etwas abgestumpft. Nach Brig folgt schon bald Visp und von da aus kämpft sich der Zug nach oben nach Zermatt. Dieser Abschnitt war nochmal ganz schön, da wir durch Wälder fuhren und um uns rum die Berge waren. Und nachdem wir schon fast in Zermatt waren, entdeckten wir auch schon das Matterhorn.

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Zermatt ist eine autofreie Stadt und bis auf ein paar kleine Elektroautos der Hotels fährt dort auch nichts. Nachdem wir den Bahnhof verlassen hatten, war uns gleich klar, dass wir hier in einem der touristischsten Orte der Schweiz gelandet waren. Wieder waren wir dankbar für die Zwischensaison – zur Hauptsaison musste ja noch mehr los sein. Wir liefen nun durch die Stadt zu unserem Hotel.

Dort angekommen legten wir unsere Sachen ab und entschieden uns, noch einen kleinen Abendspaziergang zu machen. Wir schlenderten durch die Gassen und fanden auch hier die typisch dunklen Waliser Hütten. An einem Supermarkt deckten wir uns noch mit Schweizer Schokolade und Gemüse und Salat für das Abendessen ein und gingen dann zurück zum Hotel.

Für den nächsten Tag war schlechtes Wetter angesagt – wir blieben aber optimistisch, schließlich wollten wir noch zum Gornergrat fahren 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂