Berglaufschnuppern: Gindelalmschneid (1335m) und Fockenstein (1564m)

02. November 2015

Hallöchen zusammen,

ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich mit dem Berglaufen liebäugle. Danach gab’s zwar immer mal wieder ein paar Downhills beim Wandern, aber bergauf bin ich über Speedhiking nicht hinaus gekommen. Im letzten Monat habe ich mich dann aber doch mal wieder daran versucht.

Schön öfter hatte ich von der Gindelalmschneid geschrieben und sie als leichte Wanderung bezeichnet – was sie auch ist. Und damit ist diese Wanderung mit knapp 600 Höhenmetern auch eine ideale Tour, um sich dem Berglauf zu nähern. Es gibt zwar ab und an ein steile Stückchen, aber da steigt man dann eben doch wieder auf gehen um. Und so ging es an einem Freitagabend zum Feierabend noch los. Vom Tal aus ging’s die ersten Meter flotten Schrittes in Richtung Alpengasthof Glückauf und dann liefen wir los. Ich war voller Energie und musste mich etwas zurückhalten, es sollte schließlich anstrengend werden. Gleich zu Beginn kommt ein recht steiles Stück, das ich dann schnell gegangen bin, danach durch den Wald liefen wir in Serpentinen bergauf. Die Wanderer, die uns entgegen kamen, waren erstaunt und beglückwünschten uns. Ein gutes Gefühl 😉 . Weiter ging’s! Vorbei über Huberspitz war der Weg mal mehr und mal weniger steil. An manchen sehr steilen Stücken musste ich dann doch wieder kurz zum Gehen wechseln. Aber da es genügend flachere Stücke gibt, konnte ich da wieder Energie sammeln. Und dann war auch schon die Gindelalm in Sicht. Zum Schluss kommt der anstrengendste Teil: Der grasige Rücken zum Gipfelkreuz. Hier musste ich ständig zwischen laufen und gehen wechseln – es war einfach zu anstrengend. Aber dann war ich tatsächlich am Gipfel angekommen und freute mich. Mein erster richtiger Berglauf – wenn auch mit einigen Geheinlagen – aber ich war da! Und der schönste Teil folgte sogleich: Der Downhill! Nach einem kurzen Snack und etwas zu trinken lief ich los. Wo hatte ich nur all die Energie jetzt her? Immer schneller und voller Freude lief ich den Berg hinunter. Nachdem es vorhin so viel mehr Energie als normales laufen gekostet hatte, war es nun gefühlt unendlich leicht. Ein tolles Gefühl! Und da war ich dann auch viel zu schnell im Tal und hätte gefühlt gleich noch einen Berg laufen können 😉 . Eine Woche später dann 🙂 .

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Auch vom Fockenstein hatte ich schon mal geschrieben. Eine Woche nach dem ersten Berglauf waren wir mit Laufschuhen am Fockenstein unterwegs. Anfangs zieht sich der Weg lange und doch immer wieder recht steil durch den Wald. Das ging recht gut, auch wenn es sehr anstrengend war. Oben an der Aueralm angekommen wurde der Weg wieder flacher und es ließ sich leichter laufen. Trotzdem, es half nichts, die letzten 200 Höhenmeter wurde es dann wieder steil. Und das war für mich mehr wandern als laufen. Ich hatte beim ersten Teil einfach zu viel Energie verloren, die mir jetzt fehlte. Am Gipfel angekommen fühlte sich das dann nicht ganz so toll an. Wollte ich doch eigentlich alles laufen, auch wenn es natürlich etwas zu viel des Guten gewesen wäre 😉 . Der Downhill war dann auch nur halb so schön. Aber immerhin, beim Fockenstein wären es in Summe auch 750 Höhenmeter gewesen, nach ein bisschen Training wird das auch klappen 🙂 .

Mein Fazit: Das war sicher nicht mein letzter Versuch und es ist eigentlich nur der nächste logische Schritt, wenn man beim Wandern schon recht schnell unterwegs ist. Ich freu mich drauf 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Mein erster Lauf: run for life

24. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

In meinem Blog dreht es sich meist um Wandern oder Radl fahren, vielleicht noch Klettern. Aber das Laufen erwähne ich fast nie. Laufen ist für mich nicht meine primäre Sportart, allerdings immer irgendwie nebenbei Thema. Ich laufe, wenn ich mich bewegen will, wenn ich Lust habe, nach draußen zu gehen ohne weit weg zu fahren, wenn es „schnell gehen“ muss. Das alles ohne die Zeit oder die Distanz zu messen, sondern mehr nach Gefühl.

Auch wenn’s nur mein Sport ist, um anderen Sport zu machen, gewinnt es doch immer mehr an Bedeutung. Und warum sollte man da nicht mal in der Arbeit anfragen, ob Interesse besteht, an einem Lauf teilzunehmen? Nicht, dass ich das schon mal gemacht hätte, aber ausprobieren kann man’s ja mal 🙂 . Nachdem ich geforscht hatte, bin ich auf den run for life gestoßen: Ein Lauf mit zwei Distanzen von 5,8 km und 10 km mit dem Ziel dabei zu sein und etwas Gutes für die Münchener Aids-Hilfe e.V. zu tun. Das war genau das Richtige! Durch die unterschiedlichen Distanzen fällt es auch leichter, genügend Leute dafür zu motivieren. Und am 13. September standen wir dann zu siebt in München am Haus der Kunst 🙂 .

Dort war ein ganz schöner Trubel mit Musik und bunten Läufern. Die T-Shirts, die man vom run for life bekommen kann, gab es in dem Jahr in bunten Farben. Vor dem Start gab’s noch Aufwärmübungen, bei denen wir uns aber nicht in die Masse drängten. Mit knapp 1500 Teilnehmern gehört der run for life eher zu den kleinen Läufen, was auch eine angenehme Atmosphäre geschaffen hat. Wir platzierten uns nach der Aufwärmphase nach und nach am Start.

Vier von uns entschieden sich für die 5,8 km, zwei Kollegen und ich für die 10 km. Die 10 km starteten zuerst. Wir waren ziemlich weit vorne, aber eine Reihenfolge gab’s sowieso nicht und auch die Zeitmessung nur im Rahmen einer Zeituhr über dem Start- und Zieleinlauf. Wie schnell ich wohl sein würde? Keine Ahnung… Vermutlich eine Stunde zehn oder so was. Gefühlt bin ich kein schneller Läufer, daher rechnete ich auch nicht mit einer guten Zeit. Und dann ging’s auch schon los 🙂 !

Die Strecke führt komplett durch den Englischen Garten und ist daher sehr schön. Von dem hatte ich aber gar nicht so viel mitbekommen. Zu Beginn überholten mich eine Menge anderer Läufer – wo wollten die nur so schnell hin? Ich versuchte mein Tempo zu halten, was sehr schwierig war, wenn man ständig überholt wird. Zugegeben, manchmal gab ich dann auch etwas Gas, versuchte mich aber bald wieder zu bremsen.

So ließ sich die Strecke ganz gut laufen und ab Kilometer sechs fing dann ich an Leute zu überholen. Ganz klassisch waren manche mit all ihrer Kraft losgelaufen und mussten jetzt feststellen, dass 10 Kilometer doch nicht so kurz sind. Ich hatte nun endlich das Gefühl, es richtig gemacht zu haben 🙂 . Ob sich das auch in der Zeit bemerkbar machen würde, konnte ich gar nicht einschätzen.

Die Strecke für die 5,8 km zweigt früher ab und vereint sich dann wieder mit der 10 km Strecke. Die Läufer für die kurze Strecke waren nach uns gestartet, dazu gehörten auch eine ganze Reihe Walker. Das führte dann auch dazu, dass ich auf dem letzten Stück an vielen Leuten vorbeilaufen musste. Da hatten sich richtige Ratschgruppen gebildet 😉 .

Das war aber auch kein Problem. Nach dem Schild für Kilometer sieben hielt ich Ausschau nach Kilometer acht – schließlich hatte ich noch Kraft und wollte diese im Schlusssprint nutzen. Die Musik kam näher, ein Schild tauchte nicht auf, irgendwann fing ich dann einfach an schneller zu laufen. Und das waren dann nicht mal mehr 500 Meter zum Ziel 😉 . Da hatte ich wohl was übersehen.

Aber ganz egal, denn die Zeituhr zeigte für mich eine Zeit von 56 Minuten an 😀 ! Die letzten paar Meter waren da dann von der Euphorie gleich nochmal schneller. Ich hatte die 10 Kilometer tatsächlich unter einer Stunde geschafft! Auch meine Kollegen wunderten sich, hatte ich doch zuvor von eineinviertel Stunden gesprochen 😉 .

Am Ziel wurden wir gut versorgt, es gab Brezen und Wasser, Tee, Kaffee und Kuchen. Und damit ging mein erster Lauf zu Ende. Es gab noch das obligatorische Gruppenbild und dann eine etwas andere Siegerehrung (schließlich wurde ja keine Zeit gemessen).

Für mich war der run for life eine tolle Erfahrung und hat mir das Gefühl gegeben, dass Laufen vielleicht doch nicht ganz so ein Randthema für mich ist, für das ich es immer gehalten hatte. Daher ja – da wird noch mehr kommen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Über den Wolken… Ballonfahrt im Allgäu

24. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

Am zweiten Septemberwochenende hatten wir etwas ganz Besonderes auf dem Plan: Eine Ballohnfahrt im Allgäu. Schon einen Abend zuvor waren wir nach Eisenberg angereist, von wo aus wir schon früh am Morgen zum Treffpunkt Café Schwaltenweiher losfuhren. Nach einem Zwischenstopp beim Bäcker frühstückten wir am Treffpunkt, während wir auf das Ballonteam warteten. Der Parkplatz füllte sich nach und nach mit immer mehr Leuten und zur geplanten Uhrzeit kamen dann auch zwei Wägen mit Ballonanhänger. Nachdem die anwesenden Ballonfahrer aufgeteilt wurden, fuhren wir zum Startplatz. Nun musste der Ballon erst mal vorbereitet werden.

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Und das hieß auch, dass alle mithalfen. Der Korb wurde aus dem Wagen geholt und geleert, der Ballon selber musste ausgelegt werden und dann war die Hauptarbeit natürlich den Ballon mit Luft aufzublasen. Das dauerte eine ganze Weile und es war spannend zu beobachten, wie die Ballons langsam voller wurden.

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Schon hier waren wir in idyllischer Landschaft mit Bergblick und freuten uns, das alles von oben zu sehen. Der Ballon der anderen Truppe hob schon ab, als wir noch den Korb in die richtige Position brachten. Dieser ist in fünf Bereiche eingeteilt, zwei links und zwei rechts für die Passagiere und einer in der Mitte für den Piloten. Nachdem wir alle eingestiegen waren, ging’s auch schon los.

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Unser Pilot Heini heizte kräftig ein und nach einer Weile hoben wir ab. Ich hatte das Glück direkt daneben zu stehen und konnte so Heini beim Bedienen der Geräte beobachten und hatte immer die wärmende Flamme neben mir. Am spannendsten war es die Höhenmeter und unseren Verlauf auf der Karte zu sehen.

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Um so höher wir fuhren, um so schöner wurde der Blick. Das Allgäu ist traumhaft schön und Heini erklärte uns, was wir um uns rum entdeckten. Anfangs waren das Schwaltenweiher und Trollweiher und die umliegenden Dörfer, nach und nach wurde der Blick weiter. Die Allgäuer Bergwelt ist uns bis auf Oberstdorf völlig fremd, daher waren die Namen der Gipfel auch alle neu für uns. Landschaft die von uns noch entdeckt werden muss 🙂 .

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Nach einer Weile konnten wir auch Füssen und Schloss Neuschwanstein erkennen. Das war natürlich etwas besonderes, kannte man das Schloss aus dieser Perspektive schließlich nur von Bildern. Auf unserer Fahrt fuhren wir auch immer über dem Lech entlang und konnten seinen Verlauf schön mitverfolgen.

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Nach einer Weile waren wir dann so hoch, dass wir über den Wolken waren. Es ist schon ein tolles Gefühl, so in der Luft zu schweben und den Ausblick einfach genießen zu können. So hoch wurde es dann doch auch etwas frischer, aber zum Glück waren wir warm genug angezogen.

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Nachdem wir wieder unter den Wolken waren, überlegte Heini, wo wir landen könnten und wir kamen langsam tiefer. Ein schönes Abschlussbild war es, als wir über einen Weiher fuhren und das Spiegelbild des Ballons sehen konnten. Um zum Landeplatz zu kommen mussten wir aber noch über einen kleinen Wald. Und da war auch schon eine Wiese, auf der ein paar Kühe weideten und uns interessiert zuschauten – der perfekte Landeplatz. Heini landete gekonnt auf der Wiese und wir hatten wieder festen Boden unter den Füßen.

Nun musste der Ballon wieder zusammengepackt werden. Nachdem wir nach und nach den Korb verlassen hatten, gaben uns Heini und die Bodencrew Anweisungen, wie wir helfen konnten. Das war hauptsächlich das Zusammenlegen und Luft hinausdrücken des Ballons.

Der Ballon war dann wieder eingepackt im Anhänger und für uns folgte noch der wichtigste Teil: Wir wurden getauft! Von nun an darf ich mich Sabine, die königlich bayerische Landungsbremserin und Navigatorin vom Ammergebirge nennen 😉 . Wer will auch schon landen, wenn’s oben doch so schön ist 🙂 . Vielen lieben Dank für das tolle Erlebnis!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Roßstein (1698m) und Buchstein (1701m)

13. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

Zurück vom Gardasee blieb noch ein letzter freier Tag unseres Urlaubs. Und auch diesen wollten wir in den Bergen verbringen. Wir wollten eine kleine Tour machen und entschieden uns für die Wanderung zu Roß- und Buchstein. Wir starteten vom Roß- und Buchstein Parkplatz bei Bayerwald. Und da war schon richtig was los!

Der Weg startet mit einem steilen Pfad durch den Wald, der erst an der Sonnbergalm wieder aufhört. Da waren wir eine Zeit lang unterwegs, bis wir dann aus dem Wald rauskamen und zu unserer rechten die Sonnbergalm auftauchte. Nun konnten wir schon einen Blick auf Roß- und Buchstein werfen. Der weitere Weg führte uns flach bis zum Gipfelmassiv.

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Dort gibt es zwei Möglichkeiten zum Gipfel: Entweder über einen felsigen mit Drahtseil gesicherten Weg oder leichter um den Roßstein rum zur Tegernseer Hütte und von dort zum Gipfel. Wir entschieden uns für die erste Variante und standen nach der schönen Kraxelei auf dem Gipfel. Wir legten eine kleine Pause ein und genossen die Aussicht.

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Vom Roßstein aus hatten wir einen herrlichen Blick auf die zahlreichen Berge. Wir versuchten einige davon zu erkennen, schafften das aber nur für die Blauberge, den Wallberg und Wendelstein. Die Liste der Gipfel in der Beschreibung ist lang und wir kannten nicht alle davon. Es gibt also noch einiges zu tun 🙂 .

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Nach der kurzen Pause stiegen wir vom Roßstein wieder zur Tegernseer Hütte hinab. Dort wussten wir nicht so recht, wie wir weiterwandern sollten. Hinter der Hütte entdeckten wir nur den Abstieg über die „sanfte“ Variante zum Roßstein. Also las ich nochmal die Beschreibung und da wurde uns klar, dass wir einfach nur vorbeigelaufen waren. Wir mussten am Fels einsteigen und hatten hier nochmal so richtig schöne Kletterstellen. Das machte Spaß und war ein schöner zweiter Gipfel.

Vom Buchstein aus blickten wir zurück auf den Roßstein und waren jetzt überraschenderweise alleine. Auf der Wanderung waren viele Leute unterwegs, aber wohl hauptsächlich mit dem Ziel Tegernseer Hütte und vielleicht noch Roßstein. Wir hielten es aber nicht lange am Gipfel aus, da sich um uns riesige Mückenschwärme bildeten. Daher stiegen wir bald wieder ab.

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Nun liefen wir über die sanfte Variante zurück zur Sonnbergalm und dann durch den Wald über den steilen Pfad wieder zurück zum Parkplatz. Es war eine schöne kurzweilige Tour, bis auf den Abstieg durch den Wald der sich dann zum Schluss doch etwas hinzog.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Gardasee: Ferrata dell’Amicizia, Rocchetta Giochello (1519m) und Cima Valdes (1576m)

10. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

Nachdem wir nach unserer Mountainbiketour einen Tag Pause eingelegt hatten, planten wir für unseren letzten Tag am Gardasee eine Wanderung mit Klettersteig. Mit den Rädern der Pension fuhren wir nach Riva. Unser Weg startete auf der 402 zur Bastione.

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Der Weg war zuerst eine breite Straße und ging dann über in einen felsigen Pfad. Schon bevor wir zum Einstieg des Klettersteigs kamen, legten wir einige Höhenmeter zurück. Wir kamen an der Bastione vorbei, wanderten weiter zu Santa Barbara und waren dort auf 560m (Riva liegt auf 70m). Nun kam der spannende Teil, denn dort war der Zustieg zum Klettersteig, Weg 404B.

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Es war sehr heiß an diesem Tag und daher nicht viel los am Berg. Umso besser für uns, denn am Via dell‘ Amicizia entsteht sicher leicht „Stau“. Wir legten das Klettersteigset an, setzten den Helm auf und dann konnte es losgehen. Der Einstieg ist leicht und wir hätten da keine Ausrüstung gebraucht. Und das blieb auch so 🙂 .

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Der Klettersteig ist weder ausgesetzt noch sonderlich anspruchsvoll. Kennzeichnend für den Via dell‘ Amicizia sind die vielen Leitern. Bei Höhenangst ist das sicher eine Herausforderung, daher sollte man für diesen Klettersteig absolut schwindelfrei sein. Für uns war es eine willkommene Abwechslung 🙂 .

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Während des ganzen Klettersteigs hatten wir immer wieder eine Wahnsinnsaussicht auf den Gardasee. Es ist sicher nicht falsch, den Via dell‘ Amicizia als Panoramaklettersteig zu bezeichnen. Hier kommt der Genuss eindeutig von der Aussicht und Umgebung.

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Während wir im Klettersteig waren überholten wir eine Familie, waren ansonsten aber alleine. Wir kletterten die Leitern hoch und kamen so schnell ans Ziel. Schon von unten sahen wir den Cima SAT mit der Fahnenstange und damit das Ende des Klettersteigs. Dort angekommen trafen wir auf ein Pärchen, dass dort gerade Pause machte. Wir waren also doch nicht ganz allein unterwegs 😉 .

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Nun waren wir auf 1276m und hatten damit ganz unbemerkt weitere 700 Höhenmeter zurückgelegt. Im Klettersteig hatte ich davon nur am Anfang was gemerkt. Nach einer Banane war der Rest dann entspannt. Vom Cima SAT hatten wir abschließend wieder einen wunderschönen Ausblick über den Gardasee, Riva, Torbole und Arco.

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Wir planten nun den weiteren Weg. Das nächste Ziel sollte für uns Rocchetta Giochello auf 1519m sein. Wir stiegen vom Cima SAT ein Stückchen ab und folgten dann dem ausgeschriebenen Weg. Dieser führte uns anfangs durch den Wald, was bei der Hitze sehr angenehm war.

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Das Wandern am Gardasee ist auch deshalb spannend, weil man überall Ruinen entdeckt. Auch dort fanden wir Überreste vom ersten Weltkrieg. Diese sind auf den Gebirgskrieg zurückzuführen. Wir wanderten über Serpentinen höher und schon bald kamen wir wieder aus dem Wald raus.

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Nun war es nur noch ein kurzes Stück und wir erreichten den Cima Giochello. Der Gipfel ist sehr unscheinbar und wenn uns nicht ein Schild bestätigt hätte, dass wir angekommen waren, hätten wir’s wohl nicht geglaubt. Erneut hatten wir einen herrlichen Blick auf den Gardasee und in die Berge rein.

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Und da blickten wir auch schon in die Richtung unseres nächsten Ziels, dem Cima Valdes auf 1576m. Wir folgten der Beschilderung und waren schon bald auf sehr unwegsamen Gelände. Laut Karte verläuft der Weg entlang der 417 über einen Grat. Daher wanderten wir auch das erste Stück auf den Felsen.

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Irgendwann wurde es aber sehr ausgesetzt und wir fanden auch keine Markierungen mehr. Um so weiter wir kletterten, um so unsicherer wurden wir. Als wir an einer Stelle nicht mehr wussten, wie wir weiterkommen sollten, drehten wir wieder um. Und dann, ganz am Anfang, direkt nach dem Cima Giochello, entdeckten wir eine andere Wegmöglichkeit – die richtige.

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Wir versuchten mit Steinen einen Hinweis zu legen, damit den folgenden Wanderern nicht das Gleiche passiert. Den Pfad, dem wir gefolgt waren, hatten sicher schon viele benutzt, da er sehr ausgetreten war. Und an der Stelle, an der man in den Wald abbiegen muss, steht auch kein Schild. Nun folgten wir dem richtigen Weg, der allerings unterhalb des Grates verlief. Dieser führte uns dann aber auch wirklich zum Cima Valdes.

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Wir hätten von dort eigentlich noch einen anderen Weg wandern wollen, mussten aber auf die Zeit schauen. Ein Klettersteigset war wieder geliehen und daher mussten wir auch zeitig im Tal sein. Wir liefen also anstatt auf der 413 die 417 wieder zurück. Dort stießen wir dann wieder auf die 413 und folgten dieser, bis wir auf den Weg 404 stießen. Der Abstieg ist lang, was bei 1500 Höhenmeter auch nicht verwunderlich ist. Es kamen noch einige seilgesicherte Passagen, allerdings nichts, bei dem das Klettersteig notwendig gewesen wäre. Ab Santa Barbara waren wir dann wieder auf dem Ursprungsweg und nutzten den Rest der Strecke für einen Downhill – bei einem so langen Weg bergab war Laufen die willkommene Abwechslung.

Im Tal angekommen fuhren wir mit den Rädern wieder zurück nach Riva und Torbole. Wir brachten das Klettersteigset zurück und fuhren in die Pension. Geschafft und glücklich machten wir uns für unseren letzten Abend in Torbole fertig. Ein letztes Mal original italienische Pasta, ein letztes Mal original italienisches Eis, ein Besuch in der für Torbole berühmten Sundown Bar und ein Spaziergang an der Strandpromenade bei klarem Sternenhimmel. So muss ein Urlaub in Italien zuende gehen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂