Novemberbeginn auf der Kampenwand (1669m)

Hallöchen zusammen!

Es war das erste Novemberwochenende und das Wetter war spätherbstlich warm, sonnig und blauer Himmel. Den zweiten Tag davon hatte ich dann doch keine Pläne. Es war also der perfekte Zeitpunkt, um nochmal in die Berge zu fahren. Ich schrieb E-Mails, schickte SMS und fragte rum, ob mich nicht jemand begleiten wolle. Aber niemand schien Zeit zu haben. Also fuhr ich alleine – mit der Bahn nach Aschau, um von dort auf die Kampenwand zu wandern.

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Die Zeit war genau abgestimmt. Der Meridian von Salzburg über Prien nach München fuhr nur im Zweistundentakt und daher plante ich doch etwas genauer. In Prien musste ich in die Südostbayernbahn nach Aschau umsteigen. Gegen Viertel nach zehn kam ich in Aschau an und wollte um 15.40 Uhr wieder zurückfahren. Laut Wanderführer würde das Wandern sechs Stunden dauern, da ich aber normal recht flott unterwegs bin, sollte die Zeit auch mit Pause gut reichen.

Vom Bahnhof aus lief ich wie angegeben die Bahnhofsstraße entlang und hätte irgendwann links abbiegen müssen. Ich mache bei so was immer den gleichen Fehler: Ich gehe davon aus, dass schon am Bahnhof Wanderschilder den Weg weisen oder spätestens bei der ersten Abbiegung. Dem war aber nicht so. Also bin ich weitergelaufen und war irgendwann am Ortsausgang – das war falsch 😉 . Also wieder zurück und dieses Mal mit Karte in der Hand. Und dann erkannte ich auch die Abzweigung und kurz danach kamen endlich die ersten Schilder. Am Wanderparkplatz angekommen entdeckte ich das erste gelbe Schild: Kampenwand 4,5 h. Da war ich dann doch etwas überrascht. Mit so viel hatte ich nicht gerechnet. Nachdem ich durch das Herumirren Zeit verloren hatte, musste ich Gas geben. Also wanderte ich flotten Schrittes los in den Wald hinein in Richtung Maisalm.

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Es ging recht steil zur Maisalm, ich konnte das Tempo aber gut halten. Da ich den Weg nicht kannte und nicht wusste, ob die Zeitangaben so stimmig waren, wanderte ich einfach schnell. Das hätte ich vermutlich so und so gemacht – nur ohne das Gefühl, dass das auch nötig ist 😉 . Vor der Maisalm kam dann ein beruhigendes Schild: 2,5 h. Das entsprach dann schon mehr meiner Erwartung und ich war sicher noch keine zwei Stunden unterwegs. Es ging dann noch eine Weile durch den Wald, bis es lichter wurde. Zu meiner Linken tauchte schon bald eine Felswand mit Gipfelkreuz auf, das war aber nicht das Ziel. Ein Stückchen weiter konnte ich dann das Felsmassiv der Kampenwand und das zugehörige Gipfelkreuz sehen. Nun ging’s weiter zur Steinlingalm.

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Ab der Steinlingalm war richtig viel los. Das Problem ist, dass das letzte Stück sehr felsig wird und man doch etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen sollte. Das Kraxeln ist ein schöner Spaß, aber da waren auch Leute unterwegs, die das nicht hätten machen sollen. Viele musste ich überholen und vielen hätte ich am liebsten gesagt, dass sie umdrehen sollen, wenn sie sich unsicher fühlen… Am Gipfel angekommen hielt ich mich dann nicht lange auf, da es sehr voll war. Auch wenn das Panorama ein Traum ist und der Blick auf den Chiemsee wunderschön!

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Der Blick auf die Uhr beruhigte mich: Kurz vor halb eins. Also hatte ich noch massig Zeit. Ich wanderte gemütlich zurück in Richtung Steinlingalm und kam so an Leuten vorbei, die ich zuvor überholt hatte. Wieder unten an der Steinlingalm lief ich ein Stückchen zurück, wo der Rückweg ins Tal wartete.

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Dort suchte ich mir im Gras ein schönes Plätzchen und machte meine wohlverdiente Pause. Bis zum Zug um 15.40 Uhr hatte ich noch viel Zeit, daher blieb ich eine Weile sitzen und konnte ganz genüsslich meine Brotzeit essen. Auch von hier unten war der Blick ins Tal beeindruckend und dank des sommerlich warmen Wetters war die lange Pause ein Genuss.

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Gestärkt und entspannt lief ich dann wieder los und folgte dem Weg, der sich im Winter in eine Schipiste verwandelt. Leider waren die Spuren davon überall zu sehen. So ist das leider mit dem Wintersport, er hinterlässt keine schöne Landschaft.

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Nach einer Weile führte der Weg aber wieder in den Wald und dort war es dank der Herbstfarben schöner. Wie ich genau laufen musste, wusste ich nicht, aber in Richtung Talstation konnte so falsch nicht sein. Schließlich ist da auch irgendwo Aschau 😉 .

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Es stellte sich dann heraus, dass weiter unten eine Abzweigung nach Aschau Stadtmitte kommt und ich war wieder sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Und auch wenn ich mich bemühte, langsam ins Tal zu laufen, war ich dann doch eine Stunde zu früh in Aschau.

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Um 14:40 Uhr fuhr zwar ein Zug, damit würde ich aber in Prien feststecken. Daher musste ich noch eine Stunde warten. Mit schönem Wetter, Blick auf die Berge und einem guten Buch lässt sich das aber aushalten. Und so stieg ich dann eine Stunde später in die Südostbayernbahn nach Prien – glücklich, den Tag und das traumhafte Wetter genutzt zu haben 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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