Herbstwanderung auf den Kompar (2011m)

26. November 2017

Hallöchen zusammen!

Mitte Oktober war ein wunderschönes sonniges Herbstwochenende und das musste genutzt werden. Eigentlich war ein Mädelshüttenwochenende geplant, aber wir waren viel zu spät dran Schlafplätze zu reservieren. Daher wurde es am Samstag eine Wanderung im Karwendel. Auf dem Plan stand das Satteljoch, nachdem wir daran aber ungeplant vorbeigelaufen waren, wurde es der Kompar. Wir sind diese Wanderung in umgekehrter Richtung gelaufen.

Vom Parkplatz Hagelhütten (1077 m) aus ging es los in Richtung Plumsjochhütte. Anfangs wanderten wir über einen Bach in einen Wald hinein, in dem es dann weiter ging. Der Weg geht sanft bergauf und daher merkten wir gar nicht, wie wir immer höher kamen. Als wir aus dem Wald herauskamen, hatten wir schon schöne Aussichten auf die umliegende Bergwelt.

Als die Plumsjochhütte (1630m) zum ersten Mal zu sehen war, konnte ich gar nicht glauben, dass es bis dahin doch noch eine Weile gehen würde. Es wirkte aber näher, als es tatsächlich war. Wir mussten ab und an Bäche überqueren, was teilweise herausfordernd schien. Wir kamen aber trocken weiter. Wir wanderten über einen schönen Pfad zur Plumsjochhütte, von wo aus wir dem Weg weiter folgten.

Wir hatten kein Schild mehr gesehen, aber auch keine Abzweigung, daher dachten wir nicht, dass wir falsch sein könnten. Wir hatten ein herrliches Panorama auf dem Weg, auf dem wir unterwegs waren. Rechts von uns war der Gebirgskamm und ich meinte noch: „Wäre schön, wenn man da oben wandern könnte“. Ja, das wäre wohl der Weg zum Satteljoch gewesen 😉 .

Als wir zu einer Kreuzung kamen, an der es links zu den Hasentalalmen ging, waren wir sehr unsicher. Wir machten eine Pause und ich holte die Karte heraus. Und da erkannten wir, dass wir tatsächlich an unserem Ziel vorbeigelaufen waren. Wir sahen zwar immer noch nicht, woher der Weg wieder runterkam vom Satteljoch, aber schlimm war es nicht. Wir hatten auf unserem Weg ein tolles Panorama.

Ein Gipfel musste aber trotzdem noch her. Und vor uns war auch noch einer, den wir als Alternative zum Satteljoch wählen konnten: Der Kompar. Wir packten unsere Sachen wieder zusammen und folgten dem Weg, von dem wir gekommen waren. Auch auf den Kompar gab es verschiedene Aufstiegswege und ob wir schlussendlich den kürzesten gewählt hatten, weiß ich nicht.

Der Weg führte uns aber bergauf und wir sahen auch andere Leute, die dort oben waren. Also musste der Weg nun richtig sein und wir freuten uns auf den Kompar. Leider ist der Gipfel schwer zu erkennen, da auf dem Kompar kein Gipfelkreuz steht. Sobald man also auf dem höchsten Punkt ist, merkt man das nur dadurch, dass man nicht mehr höher kommt.

Oben angekommen war aber schnell klar, dass wir den Gipfel erreicht hatten. Wir fanden sogar ein paar Schneereste. Das war nichts im Vergleich zu den umliegenden Gipfeln. Die Bettlerkarspitze sah da schon etwas anders aus – neugierig wären wir trotzdem gewesen, wie der Weg da rauf ist. Das muss wohl noch etwas warten.

Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und aßen den Rest der Brotzeit. Die Aussicht um uns war schön und wir genossen die Herbstsonne. Das war Grund genug die Hose kürzer zu machen und die Wärme zu genießen. Nicht umsonst gibt es diese praktischen Wanderhosen 😉 .

Nachdem uns ein paar Dohlen besucht hatten und die Brotzeit aufgebraucht war, ging es an den Abstieg. Nun mussten wir zurück zur Kreuzung, da wir über die Hasentalalmen absteigen wollten. Geplant war schließlich eine Rundtour.

Auch der Weg zurück zu den Hagelhütten war sehr schön. Wir kamen an einem Wasserfall vorbei und hatten immer sehr schöne Ausblicke. Nachdem wir anfangs einen Pfad entlang wanderten, wurde der Weg immer breiter und schließlich zur Forststraße.

Als wir die Straße schon gut erkennen konnten, kam auch der Lärm vom Tal zu uns. An diesem Tag waren natürlich jede Menge Leute unterwegs und wollten das wahrscheinlich letzte schöne Wochenende genießen.

Am Parkplatz waren wir nach etwa fünf Stunden wieder angekommen. Es war eine sehr schöne herbstliche Wanderung, bei der wir die Berge nochmal so richtig genießen konnten. Denn kurze Zeit später kam richtig Schnee in die Berge.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sardinien: Wanderung in eine der tiefsten Schluchten Europas – die Gola Gorropu

26. November 2017

Hallo zusammen!

Am vorletzten Urlaubstag ging es wieder auf eine Wanderung. Eine der tiefsten Schluchten Europas befindet sich auf Sardinien und genau da wollte ich hin: Zur Gorropuschlucht. Und die kann man mit einer wunderschönen Wanderung kombinieren. Von Genna Silana an der Passstraße 125 Orientale Sarda führt ein Wanderweg hinab in die Schlucht.

Schon der Weg zum Startpunkt bietet immer wieder wunderschöne Ausblicke in die Schlucht und auf die sardische Bergwelt. Die Passstraße ist bekannt dafür, dass man während der Fahrt traumhafte Aussichten hat. Daher fahren dort auch viele Motorradfahrer. Wir hielten an einer Stelle und genossen die Aussicht, bevor wir weiterfuhren zu Genna Silana, von wo aus wir loswanderten.


Es ist sehr ungewohnt, wenn es zuerst bergab und dann bergauf geht, aber unser Ziel war hinunter zur Schlucht zu wandern und dann wieder hinauf zum Pass Genna Silana auf 1017m. Der Abstieg war daher sehr entspannt. Die Wanderung ist im Wanderführer zwar „rot“ markiert, der Weg war aber durchgehend einfach und ohne Probleme zu wandern.

Es umgab uns wunderschöne südländische Natur, so dass wir teilweise das Gefühl hatten im Dschungel zu sein. Anfangs ging es relativ flach nach unten. Wir hatten immer wieder tolle Ausblicke in die Bergwelt des Supramonte. Da wir am höchsten Punkt gestartet waren, hatten wir von dort natürlich auch den weitesten Ausblick in die Umgebung der Schlucht.

Nach einer Weile wurde es felsiger und neben uns waren hohe Felswände. Wir suchten natürlich nach Bohrhaken, aber ein Klettergebiet fanden wir nicht. Es wäre sicher möglich dort zu klettern, würde die Schönheit des Wanderweges aber stören. Daher war es ganz gut, dass unsere Suche erfolglos war. Ganz zum Schluss wurde es nochmal waldiger, bis wir dann an der Schlucht ankamen.

Bis zu 500 Meter hoch sind die Wände der Schlucht, die sich nun vor uns befand. Da der Weg durch diese gepflegt wird, muss man am Anfang Eintritt zahlen. Dafür bekommt man auch eine kleine Einführung. Es gibt verschiedene Bereiche, in die man sich vorwagen kann. Im ersten Teil der Schlucht ist der Weg durchgängig mit grünen Punkten markiert. Dann wechselt es in den gelben Bereich – dort kämpft man sich selbst über die Felsen. Der letzte Bereich war gesperrt, da es geregnet hatte und es wegen Steinschlaggefahr zu gefährlich gewesen wäre weiterzugehen.

In der Schlucht sind zahlreiche Felsbrocken, über die man während des Weges entlang klettert. Bei viel Regen sammelt sich das Wasser in der Schlucht. Dadurch können die Felsen bewegt werden – auch mal komplett raus aus der Schlucht. Daher verschieben sich auch die Zonen, die begangen werden können. Die erste ist die leichte Zone, die zweite die etwas schwerere und die letzte – wenn offen – schon vergleichbar mit Canyoning.


Wir wanderten durch die Schlucht, wobei der zweite Teil am meisten Spaß machte. Es gab die Empfehlung barfuß zu laufen, falls die Schuhe auf den Felsen zu rutschig sind. Das war aber nicht nötig, wir kamen auch so gut voran. Bei der Einführung wurde wir auf die engste Stelle der Schlucht hingewiesen. Welche diese aber wirklich war, war dann nicht ganz klar. Sicher waren wir uns nicht, als wir meinten dort zu sein.

Es waren natürlich noch viele andere Touristen unterwegs. Wir hatten sogar eine Jugendgruppe gesehen, die wir am Morgen beim Frühstück in unserem Hotel war. Zur Hauptsaison war es sicher richtig voll und nicht mehr ganz so schön. Nachdem wir die beiden Bereiche durchwandert und -klettert hatten, drehten wir wieder um zurück zum Eingang der Schlucht.

Wir verließen die Schlucht und wanderten ein gutes Stück hoch, um uns ein Plätzchen für die Mittagspause zu suchen. Vor der Schlucht hatten wir uns mit Bananen gestärkt, jetzt brauchten wir aber noch eine größere Pause. Schließlich stand uns der Aufstieg noch bevor. Es war nicht schwer einen schönen Pausenort zu finden – dort packten wir unser sardisches Brot aus und stärkten uns für den Rest der Wanderung.

Den Weg kannten wir ja schon, bergauf war es natürlich etwas anstrengender 😉 . Wir wanderten also zurück bis zum Pass Genna Silana. Und damit hatten wir laut unserem Wanderführer an diesem Tag entspannte 730 Höhenmeter zurückgelegt – nur genau andersrum, als man es sonst gewohnt ist. Der Höhepunkt der Wanderung war für uns nicht, wie man erwarten würde, die Gorropuschlucht, sondern der Wanderweg dahin. Dieser ist sehr schön, voller Natur und bietet immer wieder traumhafte Ausblicke.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sardinien: Beeindruckende Steinformationen in Capo Testa

17. November 2017

Hallöchen zusammen!

Eines der ersten Bilder, das wir von Sardinien gesehen hatten, war eine Steinformation von Capo Testa. Nachdem wir herausgefunden hatten, wo diese zu finden sind, war auch klar, dass wir an einem Urlaubstag dorthin wollten. Ganz im Nordwesten von Sardinien bei Capo Testa finden sich die Granitfelsen, die durch die Tafoniwitterung teils unglaubliche Formen angenommen haben.

Nach einer sehr langen Autofahrt kamen wir in Capo Testa an und stellten das Auto ab. Vor uns war eine schon jetzt beeindruckende Felslandschaft und der bekannte Leuchtturm, den wir aber erst zum Schluss besuchen wollten. Wir liefen über einen Wanderweg direkt in die Felslandschaft. Und dort konnten wir uns nicht satt sehen. Vom eigentlichen Wanderweg führen immer wieder Pfade tiefer in die Felslandschaft und so hatten wir schon bald den geplanten Weg verlassen.


Wir verbrachten hier viel Zeit damit einfach nur zu schauen und zu staunen. Die Natur hatte hier tolle Formen geschaffen und teilweise konnten wir gar nicht glauben, dass diese natürlich entstanden waren. Wir kletterten ein bisschen auf den sehr rauen Felsen rum und konnten uns gut vorstellen, dass es hier auch Boulderfelsen gibt – wenn auch mit sehr rauem Granit.

Nachdem wir zahlreiche Bilder gemacht hatten, wanderten wir weiter. Wir sahen die erste bewohnte Höhle und lasen im Wanderführer nach. Das Valle di Luna ist bekannt für die Hippiezeit. Viele Hippies hatten dort gelebt bis das Campen dort verboten wurde. Aber auch heute finden sich noch einige Aussteiger in Capo Testa. Wo diese Trinkwasser und Co. herkriegen ist uns aber bis heute unklar.

Wir suchten uns einen schönen Felsen, um Mittagspause zu machen. Weit waren wir nicht gekommen, Hunger hatten wir trotzdem. Viel Zeit hatten wir mit fotografieren und rumklettern verbracht. Aber das war auch nicht weiter schlimm. Die Landschaft stand an diesem Tag im Vordergrund. Und so konnte es gestärkt weitergehen.

Wir liefen weiter durch die Felsen und kamen irgendwann an eine Straße. Nun wussten wir nicht genau, wo wir hinlaufen sollten. Zuerst wanderten wir ein Stück zurück und folgten einem Pfad, der aber ins Nichts führte. Also entschieden wir uns der Straße zu folgen und schon bald war uns klar, dass wir wieder am Leuchtturm ankommen würden.

Dort liefen wir dann zu den Felsen unterhalb des Leuchtturms. Und auch hier gab es für uns einiges zu entdecken. Wir kletterten so weit auf den Felsen rum, dass wir irgendwann den Weg verloren und zwischen Fels und Meer nicht mehr weiter wussten. Daher ging es wieder zurück auf den Weg und wir wanderten ein Stück weiter. Über Stufen konnten wir auf einen hohen Felsen und hatten einen schönen Ausblick.

Zum Schluss wollten wir noch das Klettergebiet finden. Aber das versteckte sich gut vor uns. Wir suchten in der Umgebung des Leuchtturmes, dann in der Nähe des Parkplatzes und liefen auch dort zum Strand runter. Aber das Klettergebiet konnten wir nicht finden. Das war etwas schade, da es uns interessiert hätte, wie die Routen an dem Gestein sind – auch wenn wir keine Klettersachen dabei hatten.

Danach gingen wir zurück zum Auto und machten uns auf den Heimweg. Mit einem Abendessenzwischenstopp in Olbia ging es wieder nach Dorgali. Wir waren an dem Tag viel rumgefahren, das hatte sich aber gelohnt. Wir hatten viel von Capo Testa und den berühmten Granitfelsen dort gesehen und genau das wollten wir – seitdem wir das erste Mal Bilder von Sardinien gesehen hatten 😀 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sardinien: Klettern in Budinetto

15. November 2017

Hallo zusammen!

Nach einem erfolgreichen Tag in Cala Fuili besuchten wir ein neues Klettergebiet: Budinetto. Nachdem wir dort schon am ersten Tag hinwollten, aber dann bei La Poltrona rausgekommen waren, wussten wir nun den Weg. Das letzte Stück fuhren wir aber nicht mit dem Auto, weil der Weg maximal als Schotterstraße durchgeht. Also liefen wir zu Fuß. Auf unserem Weg sammelte uns ein britisches Pärchen (eine Britin und ein Schotte) mit ihrem Jeep ein. Sie nahmen uns bei munterem Geplauder bis zur letzten Parkmöglichkeit mit. Die beiden packten noch ihre Klettersachen, während wir uns schon auf den Weg zur Wand machten.

Der Ausblick in Richtung Meer war wieder fantastisch und die Wände warteten darauf, von uns erklettert zu werden. Wir starteten ganz entspannt mit einer 3b (Ibitak), 4a (Pinocchio) und einer 4a, die nicht in unserem Kletterführer eingezeichnet war. Da ein Trainer mit Vater und Sohn während unserer Kletterei zur Einsteigerwand kamen, wechselten wir zur „richtigen“ Wand.

Der Einstieg war sehr gemütlich gewesen, die 5er Routen an der Hauptwand boten da schon ihre ganz eigene Herausforderung. Es waren sehr glatte Wände bei denen man die Tritte suchen musste. Wir kletterten Mitico Gippi, eine 5b und Il Re Della Griglia, eine 5a. Letztere konnten wir im Toprope machen, da die 5b direkt nebendran war. Allerdings fiel uns die auch nicht so leicht, wie wir gedacht hatten. Die 5er waren in Budinetto gefühlt schwerer als in Cala Fuili.

Zum Abschluss kletterten wir noch an einer Wand, die im Kletterführer nicht eingezeichnet war. Wir schätzen den Schwierigkeitsgrad auf irgendwas zwischen 4c und 5a. Zwei schöne Routen hatten wir da noch gefunden, die ein guter Abschluss für den Klettertag waren. Die Art war wieder anders, nicht gerade glatte Wände, sondern auch einiges an Struktur, die man nutzen konnte.

Direkt bei Budinetto befindet sich auch das Klettergebiet Flinstone, das wir aber nicht mehr besucht hatten. Wären wir nochmal nach Budinetto gekommen, hätten wir aber sicher mal vorbeigeschaut. So muss das bis zum nächsten Urlaub warten 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sardinien: Auf den höchten Berg im Supramonte di Oliena – der Monte Corrasi (1463m)

10. November 2017

Hallo zusammen!

Nachdem wir zwei Tage klettern waren, gab’s einen Wandertag. Dafür hatte ich mir das Supramonte di Oliena ausgesucht. Nachdem in der Beschreibung stand, dass es den Dolomiten ähnlich ist, war die Entscheidung schnell gefallen. Nur die Zufahrt ist etwas abenteuerlich nachdem man in Orgosolo den Schildern in Richtung Bar Cooperativa Enis folgt. Dabei fährt man nicht mehr auf Straßen, sondern auf Schotterwegen und wie weit man sich das mit dem Auto traut, muss jeder selbst entscheiden. Wir haben es irgendwann stehen gelassen.

Und dann ging es zu Fuß hinauf. Anfangs waren wir weiter auf dem Schotterweg durch den Wald und stellten schnell fest, dass es die richtige Entscheidung war, das Auto stehen zu lassen. Vor uns war ein Schäfer mit seinen Schafen unterwegs, der den direkten Weg nach oben nahm. Irgendwann führte unser Weg anders weiter und die Schafe waren hinter uns. Als wir aus dem Wald rauskamen, sahen wir schon das beeindruckende Felsmassiv des Supramonte. Über Serpentinen wanderten wir hinauf.

Der Weg führt auf eine Plattform, die wie der Eingang zum Supramonte wirkt. Von dort aus führen dann nur noch Wanderpfade weiter. Wir hatten ein wunderschönes Panorama auf die Berge vor uns. Zuerst wollten wir auf den Sos Nidos. Wo welcher Gipfel sein sollte, konnten wir schon erkennen, die Wegfindung war aber schwer. Wir folgten Markierungen und dachten eigentlich, dass diese uns auf den Sos Nidos führen würden. Man muss aber wohl an einer bestimmten Stelle die Markierungen verlassen. Das Problem ist, dass die Landschaft überall ähnlich felsig aussieht und wir so schon Probleme hatten, auf dem markierten Pfad zu bleiben. Auf gut Glück in Richtung Gipfel zu wandern – ohne Weg und ohne Markierung – erschien uns daher als keine gute Lösung.

Daher machten wir an dem einzigen Baum weit und breit Pause. Auch wenn es schon Ende September war, brannte die Sonne ganz schön und wir waren froh, einen Schattenplatz gefunden zu haben. Danach wanderten wir wieder zurück zur Plattform. Nun folgte also der zweite Versuch. Zumindest den höchsten Berg des Supramontes wollten wir erklimmen, den Monte Corrasi.

Ich las im Wanderführer wie der Weg auf den Monte Corrasi gehen sollte und wir folgten dem beschriebenen Pfad. Und dieses Mal funktionierte es auch ganz gut. Es war fast bis zum Schluss markiert, immer gut erkennbar und trotz viel Geröll und Fels schön zu wandern.

Und somit kamen wir auf dem Gipfel. Ich suchte immer wieder nach einem Kreuz, aber das war einfach nicht zu finden. Daher liefen wir zum Schluss etwas zufällig auf den unserer Meinung nach höchsten Punkt. Da war dann eine Steintafel, die den Gipfel angab. So etwas wie ein Gipfelkreuz war also gar nicht zu finden.

Auf dem Gipfel packten wir sardisches Brot und Aufstrich aus, genossen die Aussicht und entspannten. Wir hatten einen Gipfel erreicht! Und wir waren ganz alleine. Es war wunderschön dort oben, bestes Wetter und einfach ein Traum. Die Wanderung hatte sich gelohnt.

Es war kaum was los, als wir an diesem Tag unterwegs waren. Am Anfang in Richtung Sos Nidos kam uns ein Pärchen entgegen, kurz vor dem Gipfel noch ein Pärchen und etwas später beim Abstieg zwei Jungs. Somit waren wir in dieser einzigartigen Landschaft oft ganz allein. Es war ruhig und sehr beeindruckend und einfach wunderschön.

Nun stand noch der Abstieg bevor. Dieser war aber klar und so kamen wir auch ohne Probleme wieder zur Plattform zurück. Und von da aus war der Weg sowieso breit und angenehm zu laufen. Wir verließen das Supramontemassiv und kamen in grünere Gegend.

Erst beim Abstieg erkannten wir, dass wir doch ein ganzes Stück hochgewandert waren, bis der Wald aufhörte. Das Stück mussten wir also wieder zurück, bis wir das Auto erreichten. Und von da ging es dann wieder anfangs abenteuerlich nach unten und dann entspannt zurück nach Dorgali.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂