Interkulturelles Training

24. Juli 2011

Hallöchen zusammen!

Die Vorbereitungen für Finnland laufen ganz gut, auch wenn ich ständig das Gefühl habe, noch tausend Dinge tun zu müssen. Das International Office der TU München bietet seinen Outgoings ein Interkulturelles Training, um auf den „Kulturschock“ vorbereitet zu sein. Und das fand gestern statt.

Los ging es um zehn Uhr. Die erste Aufgabe war, in Dreiergruppen Steckbriefe für die jeweils anderen zwei auszufüllen ohne zu sprechen. Man sollte also schätzen, was die Leute studieren, was sie in ihrer Freizeit machen, wie sie wirken. Somit weiß ich jetzt, dass ich wie eine joggende Mathestudentin wirke, die in ihrer Freizeit Yoga trainiert ;-). Ziel war hierbei festzustellen, wieso man andere wie bewertet und woher die eigenen Vorurteile kommen.

Als nächstes bekamen wir einen Reischip in die Hand – nur wusste keiner, was das sein soll, da die ihre richtige Form erst annehmen, wenn man sie in Wasser eingelegt hat. Da ging das wilde Raten los. Wir beobachteten, interpretierten und werteten. Und damit waren wir beim Thema Auffassen seiner Umgebung. Wie ist das, wenn ich in einem anderen Land bin, auf unbekannte Leute und Tatsachen treffe? Auf was muss ich achten? Wie verhalte ich mich?

Dann ging es darum, Werte zu ordnen. Was ist am wichtigsten? Zufriedenheit? Respekt? Gesundheit? Liebe? Schnell war klar, dass solche Dinge ganz oben in der Rangfolge stehen würden und Dinge wie Wohlstand und Pünktlichkeit unten. Aber die genaue Einordnung war sehr schwierig. Daher hatten wir uns auch eine Pause verdient.

Mittags machten wir einen italienischen Kulturabstecher zum Pizza essen ;-). Schließlich mussten wir uns für den Nachmittag stärken.

Da ging’s dann um Kulturen. Und was ist eigentlich typisch Deutsch? Auch hier haben wir eine Menge gelernt. Zuerst ging es um die Begriffsdefinition Kultur und darum, was uns prägt. In welchen Gruppen sind wir unterwegs und wie sieht man auch hier verschiedene Kulturen. Einerseits wurden wir uns bewusst, wie typisch Deutsch wir doch waren (pünktlich, effizient, genau, direkt, individuell, sachorientiert …) und andererseits wurde uns auch klar, wie wir mit anderen Kulturkreisen umgehen sollten. Was sind die Vor- und Nachteile solch typischen Verhaltens? Wie gehe ich damit um?

Das Thema Kulturschock kam danach – wann kommt er? Wie kommt er und wie erkenne ich ihn? Wie gehe ich damit um? Und das Überraschendste war wohl, dass man auch nach der Rückreise wieder einen Kulturschock erleben wird – der meist noch viel schlimmer ist, als der im Gastland. Gerade wenn man innereuropäisch unterwegs ist, meint man nicht, dass man einen Kulturschock haben wird, aber gerade deshalb trifft es einen wohl doch.

Zum Schluss des allgemeinen Teils gab’s noch ein Planspiel. Die Gruppe wurde in zwei Kulturen geteilt – ein Inselvolk und eine große Firma, die auf der Insel ein Unternehmen gründen will. Keiner wusste von den speziellen Bräuchen der anderen und wir versuchten uns zu einigen. Da kam auch wieder raus, wie wenig das funktioniert, wenn man seinen Gegenüber nicht kennt.

Nach dem „Lehrteil“ kamen noch ehemalige Outgoings und aktuelle Incomings. Leider war niemand aus Finnland dabei, aber zwei Studenten die in Schweden waren und ein Schwede, der aktuell an der TUM studiert. Da war es doch auch ganz interessant zuzuhören, was sie zu erzählen hatten. Und bei allen spürte man, dass es für sie etwas Besonderes war oder ist, dass sie es jederzeit wieder tun würden, dass es keiner bereute.

Es war sehr interessant, sich selbst besser kennenzulernen und über eigentlich selbstverständliche Dinge bewusst nachzudenken. Es hilft sicherlich, sich beim Eingewöhnen in die neue Umgebung, einige Dinge davon wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Die Frauenkirche

17. Juli 2011

Hallo zusammen,

nachdem der gestrige Tag hauptsächlich aus Unizeug bestanden hatte, wurde es heute Zeit, wieder etwas zu unternehmen. Deshalb ging’s am Nachmittag in die Stadt, ins Zentrum Münchens, zur Kaufinger Straße.

Jeder, der schon mal in München war, weiß, dass Marienplatz und Stachus der Mittelpunkt der Stadt sind. Dazwischen tummeln sich die meisten Menschen, denn dort reiht sich ein Geschäft neben das andere. Und nicht nur das: Berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, der alte Peter, der Viktualienmarkt und auch die Frauenkirche finden sich in unmittelbarer Umgebung.

Und wenn wir schon mal da waren, wollten wir die Zeit nutzen und uns die Frauenkirche anschauen. Das Wahrzeichen Münchens und trotzdem war ich noch nie drin. Es wurde also dringend Zeit! Auf den Turm konnten wir leider nicht, aber in die Kirche selber konnte man hineingehen.

Dort war der Anblick anders als erwartet. Groß und hell war es dort und irgendwie karg. Man stellt sich bei so einem Bau einen prunkvollen Innenraum vor, was aber hier nicht der Fall ist. Ursprünglich wurde eine „alte Kirche“ um 1240 erbaut, die 1470 durch die „neue Kirche“ ersetzt wurde. Schon diese wurde eher schlicht gehalten. Der eigentliche Grund ist aber sicherlich der Wiederaufbau, der nach den Luftangriffen von 1944 nötig war, welche die Kirche schwer beschädigten. In der Nachkriegszeit wurde wenig Wert auf Prunk gelegt. Allerdings ist es doch erstaunlich, dass der Wiederaufbau und die Renovierung bis 1994 dauerte.

Als erstes aufgefallen ist uns der Kenotaph für Kaiser Ludwig den Bayern. Ein Kenotaph ist ein Scheingrab, es wurde also zu Ehren von Kaiser Ludwig errichtet, ohne dass er dort begraben liegt. An den Seiten stehen Bronzefiguren von Herzog Wilhelm IV und Albrecht V, darauf finden sich die Schutzgeister für gute Herrschaft im Frieden und im Kriege, welche an Kaiser Maximilian erinnern sollen, genauso wie die Kaiserkrone dazwischen. Dazu muss man wissen, dass der Kenotaph im Auftrag Maximlians I. so entstand. Auch Totenschädel und Knochen sind zu sehen, die an die Vergänglichkeit erinnern sollen.

Danach gingen wir die Kirche entlang, schauten uns die Seitenräume an und kamen dann zur Krypta. Erst 1971 ist diese entstanden. Dort liegen zahlreiche Wittelsbacher begraben, unter anderem auch Ludwig der Bayer. Der Zugang zur Gruft selber war allerdings geschlossen.

Nach diesem kurzen „Touristenbesuch“ waren wir dann noch Kaffee trinken und haben den Nachmittag ausklingen lassen. Auch wenn ich jetzt schon eine ganze Weile hier bin, kenne ich die Stadt und vor allem ihre Sehenswürdigkeiten kaum. Das sollte ich ändern :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sommertollwood

12. Juli 2011

Hallo zusammen!

Im Winter habe ich euch vom Tollwood Winterfestival erzählt, da ist es logisch, dass ich euch im Sommer vom Tollwood Sommerfestival berichte.

Dieses Wochenende haben wir die Gelegenheit genutzt und sind zum Olympiazentrum gefahren, um dort zum Tollwood zu gehen. Denn nicht nur die Jahreszeit, auch der Ort ändert sich im Sommer. Im Winter findet das Tollwood auf der Theresienwiese statt, im Sommer beim Olympiazentrum.

Die Auswahl ist im Sommer ähnlich der im Winter, allerdings nicht so umfangreich. Das liegt natürlich an der Jahreszeit, da im Sommer sicher kaum jemand Interesse an Marzipanaufstrich oder leckeren Schokoladen hat (außer mir natürlich ;-)). So gibt es vor allem Schmuck- und Kleidungsstände, etwas Handwerk und viel verschiedenes Essen. Ich bin wie fast immer beim indischen Vegetable Naan hängen geblieben. Zu betonen ist auch dieses Mal wieder, dass das komplette Angebot auf dem Tollwood Bio ist. Da schmeckt’s gleich doppelt so gut :-).

Für jeden, der schönen Schmuck oder ein neues außergewöhnliches Kleid sucht oder mal etwas ausgefallenes Essen möchte, ist das Sommertollwood genau das Richtige. Aber nicht nur das, es gibt auch dieses Jahr wieder ein großes Angebot an Aufführungen und Konzerten, die man besuchen kann.

Allerdings empfehle ich euch, dass ihr einen Tag mit nicht zu heißer Sonne oder gleich einen Abend auswählt, um das Tollwood zu besuchen. Denn uns war’s an diesem Nachmittag etwas zu heiß. Abhilfe schafft da dann aber vielleicht auch eine leckere selbst gemachte Biolimo ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Frühlings Erwachen

09. Juli 2011

Hallöchen!

Gestern Abend war ich mal wieder im Deutschen Theater in Fröttmaning. Zusammen mit der Deutschen Theaterakademie August Everding wurde „Frühlings Erwachen. A New Rock Musical“ präsentiert. Nachdem ich letztes Jahr schon „Rent“ gesehen habe, was auch in Zusammenarbeit mit dem Studiengang „Musical“ produziert wurde, war ich neugierig auf „Frühlings Erwachen“. Es basiert auf Frank Wedekinds Werk „Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie„, welches 1891 als Drama erschien und 1906 seine Uraufführung an den Berliner Kammerspielen hatte.

Es ist ein gesellschaftskritisches Werk, das die Probleme der Jugend zu dieser Zeit aufzeigen möchte. Im Mittelpunkt steht dabei die Sexualmoral, die zu dieser Zeit vorherrschte, und die Unterdrückung durch die „Erwachsenen“.

Das Musical hält sich sehr stark an die Ursprungsgeschichte von Frank Wedekind, wenn auch die Reihenfolge der Geschehnisse teilweise vertauscht wurde. Das Stück dreht sich um das Empfinden einer Gruppe Jugendlicher, wobei vor allem die Geschichte von Melchior Gabor, Moritz Stiefel und Wendla Bergmann gezeigt wird.

Melchior Gabor ist ein kritischer Geist, der sich Gedanken über sein Umfeld macht. Seine Mutter ist dabei sehr liberal. Er erkennt schon bald in Wendla Bergmann eine Seelenverwandte. Diese wächst in einer sehr konservativen Familie auf. Sie ist neugierig und wissbegierig und entdeckt auch ihre Sexualität, erhält zu Hause aber keine Aufklärung. Das wird aber später zum Problem, als Melchior und sie sich näher kommen. Wenig später liegt Wendla „krank“ im Bett. Ihre Mutter organisiert einen Arzt, der eine Abtreibung vornehmen soll, die Wendla aber nicht überlebt.
Moritz Stiefel ist schlecht in der Schule und hat deswegen viele Probleme. Gleichzeitig bemerkt er sein Interesse für Sexualität und findet dabei in Melchior einen Freund, der ihm hilft die Situation zu verstehen. Letztendlich zerbricht er aber an der Härte des Schulsystems. Er erfährt, dass er nicht versetzt werden soll und findet auch in seiner Familie nur Unverständnis. Aus diesem Grund beschließt er, dass er nicht mehr leben will.
Die Schuld an dem Drama wird auf Melchiors Aufklärung geschoben, die Moritz zu sehr verwirrt habe. Daher muss dieser in eine Korrektionsanstalt. Zu dieser Zeit erfährt Wendla von ihrer Schwangerschaft und stirbt an der Abtreibung, wovon Melchior nichts weiß. Als er Wendla treffen will, findet er einen Grabstein mit ihrem Namen, auf dem steht, sie sei an „Bleichsucht“ gestorben. Völlig aufgelöst trauert er um Wendla und Moritz und fragt sich, ob er den beiden nicht folgen soll, entscheidet sich dann aber dagegen.
Daneben gibt es noch kleine Nebenhandlungen, wie das Verhältnis von Hänschen Rilow und Ernst Röbel, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen oder Martha, die zu Hause von ihrem Vater geschlagen und missbraucht wird.

Die Geschichte ist sehr satirisch, humoristisch und gleichzeitig schockierend erzählt bzw. gespielt. Das hinterlässt einen etwas bitteren Nachgeschmack und Gedanken, die durch den Kopf kreisen. Die Aufführung war wirklich gewaltig, ich bin begeistert von der Stimmgewalt, dem schauspielerischen Talent der Darsteller und der Tiefgründigkeit des Stückes. Ich fand es sehr gelungen und kann es absolut weiterempfehlen. Es gibt viele Szenen in denen man lachen muss, aber auch viele mit ernstem Hintergrund. Absolut sehenswert!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Küchenspielereien

08. Juli 2011

Hallo zusammen,

was passiert, wenn man Nudeln mit Brokkolisoße kocht und dann später eines dieser kleinen Brokkoliköpfchen auf dem Boden findet?
Seht selbst ;-):

Küchenspielereien

Liebe Grüße,
Sabine 🙂