Sonnenuntergang auf dem Rechelkopf (1330m)

06. April 2015

Hallo zusammen!

Auch der kalendarische Frühlingsanfang musste natürlich passend begrüßt werden. Daher starteten wir am 20. März eine Feierabendtour auf den Rechelkopf. Wir hatten das schon mal gemacht, allerdings mit etwas mehr verfügbaren Sonnenstunden 🙂 .

Am frühen Abend wanderten wir los und hatten nicht mehr viel Zeit, bis die Sonne verschwunden sein würde. Der Weg war noch vertraut und schnell war mir auch wieder bewusst, dass die Wanderung recht steil beginnt. Schon bald kam auch Schnee dazu. Zum Glück war dieser so fest, dass wir darauf laufen konnten.

Während es immer dunkler wurde, wanderten wir flott weiter. Schließlich wollten wir noch etwas von der Sonne sehen. Zum Glück kannten wir den Weg. Durch den Schnee war nicht überall klar ersichtlich, wie es weitergehen sollte. Wegkenntnis ist hier also ein großer Vorteil – vor allem wenn man eine Wanderung geht, bei der klar ist, dass man ein Stück im Dunkeln laufen wird.

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Am Gipfel angekommen waren wir rechtzeitig da, um noch im Abendsonnenlicht eine Kleinigkeit zu essen. Wie auch schon beim letzten Mal war es am Gipfel recht windig und nachdem Breze und Apfel gegessen waren, wanderten wir wieder ein Stück abwärts.

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Windgeschützt hatten wir einen sehr schönen Blick auf den Sonnenuntergang. Vom Berg aus der Sonne zuzusehen, wie sie hinter den Bergen verschwindet, ist schon einmalig. Plötzlich ging es ganz schnell, dass der letzte Sonnenstrahl und auch die zuletzt sichtbare Sichel verschwunden waren.

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Nun war aber Eile angesagt. Es wurde nun schnell dunkler und wir wollten wieder ins Tal. Mit Stirnlampen auf dem Kopf suchten wir den Weg zurück. Wegekenntnis war hier sehr wertvoll und ist absolut empfehlenswert. Zurück am ersten Aussichtspunkt hatten wir auch einen tollen Blick auf Bad Tölz. Die ganzen Lichter und fahrenden Autos und dazu die Stille am Berg waren schon ein faszinierender Gegensatz.

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Von da aus war es nicht mehr weit und wir wanderten zurück ins Tal. Es war richtig finster und in der kurzen Zeit des Abstieges war die Sonne komplett verschwunden. Nun war über uns ein wunderschöner Sternenhimmel. Wir packten unsere Sachen zusammen, wechselten in wärmere Klamotten und fuhren dann glücklich wieder nach Hause. Gibt es einen schöneren Start ins Wochenende 🙂 ?

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Frühlingsanfang auf dem Fockenstein (1564m)

21. März 2015

Hallöchen zusammen!

Vor drei Wochen war metereologischer Frühlingsanfang und eine Woche drauf gab’s das passende Wetter dazu. Was bietet sich da besser an, als eine Wanderung auf den Fockenstein? Das war nicht nur eine Winterwanderung, der Weg zum Fockenstein bietet auch eine herrliche Panoramawanderung – wir hatten viele traumhafte weite Ausblicke. Dadurch, dass es weniger Steigung und mehr Strecke ist, fällt sie auch in die Kategorie Genusswanderung. Also zum Frühlingsanfang in jeder Hinsicht perfekt 🙂 .

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Wir starteten in Bad Wiessee am Wanderparkplatz in der Nähe vom Sonnenbichl. Der erste Teil führt über einen Forstweg zur Aueralm. Man sollte hier aufpassen, dass man nicht von Rodlern überfahren wird 😉 . Beim Aufstieg war das für uns kein Problem, beim Abstieg mussten wir einige Male zur Seite ausweichen.

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Schon auf dem letzten Teil des Forstweges wird es lichter und wir hatten zu unserer Seite die erste Panoramaaussicht. Und das Schöne ist: Das bleibt auch so! Wir wanderten weiter zur Aueralm und hatten links von uns durchgehend diesen wahnsinnig klaren winterlichen Bergblick. Allein waren wir hier trotz Winter nicht. Zur Aueralm sind viele unterwegs, danach werden es aber deutlich weniger Wanderer. Kurz nach der Aueralm legten wir eine kleine Pause ein und stärkten uns mit dem ersten Teil unserer Brotzeit. Dann ging’s weiter zum Gipfel.

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Nun wurde der Weg auch schneeiger. Bis zur Aueralm ist alles recht platt getreten. Danach kam es dann schon mal vor, dass wir im Schnee einsanken. Aber auch hier fanden wir einen Trampelpfad, auf dem wir gut laufen konnten. Schneeschuhe sind hier nicht notwendig. Wir überholten auch zwei Schitourgeherinnen, für die es augenscheinlich anstrengender war als für uns. Abgesehen vom „Abstieg“ vermutlich 😉 .

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Nachdem wir ein weites Stück recht flache Strecke zurückgelegt hatten, ging es nun endlich wieder merklich bergauf. Das letzte Stück zum Fockenstein verläuft über Serpentinen zum Gipfel. Ohne Schnee findet man hier sicherlich Fels, was wir vom Gipfel aus erahnen konten. Für uns war auch das letzte Stück durch den Schnee angenehm zu wandern und auch wenn wir ein oder zwei Mal im Schnee einsanken, war es kein Problem und nicht zu vergleichen mit dem Schweinsberg.

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Und dann standen wir auf dem Gipfel. Was für eine Wahnsinnsaussicht! Zu allen Seiten war es ein traumhaftes Panorama und an diesem sonnigen klaren Tag ein Genuss. Auch wenn man schon den ganzen Weg immer herrliches Panorama zu seiner Seite hat, wird das am Gipfel nochmal übertroffen. Zur einen Seiten der Tegernsee, zur anderen die Bergwelt mit vielen schneebedeckten herrlichen Gipfeln.

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Und da holten wir den Rest unserer Brotzeit raus und genossen einfach. Es war eine sehr schöne Stimmung am Gipfel. Neben uns waren noch zwei Wanderer auf dem Gipfel und machten es genauso – aßen ihre Brotzeit und bestaunten das Panorama.

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Nachdem die letzten Bilder geschossen, die Brotzeit aufgebraucht und das Panorama verinnerlicht war, packten wir wieder zusammen. Ein letzter Blick in die Ferne und schon waren wir am Abstieg. Wie das im Winter so ist, ging der Abstieg deutlich leichter als der Aufstieg, weil wir einen großen Teil rutschen konnten. Auch wenn ich kein so großer Fan davon bin und das sehr kontrolliert mache, waren wir recht flott wieder auf dem flachen Gelände.

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Nun hatten wir das Panorama wiederum zu unserer Seite und wanderten gemütlich weiter. Die Schneelandschaft ist schon traumhaft schön und gibt den Bergen eine ganz eigene Schönheit. Wir hatten bestes Wetter mit viel Sonne, was die Landschaft noch schöner machte.

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Nachdem wir wieder an der Aueralm waren, wurde es lauter und voller. Hier waren deutlich mehr Wanderer unterwegs, die vermutlich für ein Sonntagsbier auf die Alm wanderten oder gewandert waren. Leute rodelten an uns vorbei, viele Wanderer kamen uns entgegen. Wir wanderten wieder zum Parkplatz, verließen das Panorama und waren im Wald. Angekommen im Tal freuten wir uns, eine so schöne Tour hinter uns zu haben.

Der Tag brachte neben einem kleinen Sonnenbrand viele wunderschöne Panorama- und Wintereindrücke und eine herrliche Entspannung. Das war eine wirklich schöner Frühlingsanfang 🙂 !

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Valentinstag auf dem Schweinsberg (1514m)

07. März 2015

Hallöchen zusammen,

wie kann man einen Valentinstag schöner verbringen, als auf einem Gipfel? Mir fällt nichts ein 😀 . Wenn man den Stau auf Hin- und Rückfahrt ausblendet, war’s perfekt.

Tags zuvor hatten wir überlegt, was wohl ein geeigneter Gipfel sein würde. Er musste ohne Schneeschuhe, ohne Schitourenausrüstung, einfach mit ganz normalen Wanderschuhen begehbar sein. Also wählten wir einen Gipfel vom letzten Jahr aus, den Schweinsberg. Bei zu viel Schnee würden wir eben umdrehen.

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Nach der endlos langen Anfahrt (Merke: Man sollte NIE bei Ferienbeginn Auto fahren) waren wir froh, als wir aus loswandern konnten. Vom Parkplatz Birkenstein aus folgten wir den Wegweisern zum Breitenstein/Schweinsberg. Das erste Stück geht einen Forstweg entlang durch den Bergwald. Der Weg ist gleichzeitig auch eine Rodelstrecke. Wir bereuten es, nicht auch einen Schlitten dabei zu haben. Zum Wandern ging es aber trotzdem problemlos.

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Nachdem wir aus dem Wald rausgekommen waren, ging es noch ein Stückchen bergauf, bis wir zur Kesselalm kamen. Ich erinnerte mich noch gut an das Bild vom letzten Jahr, besonders an die Bank. Nun war alles verschneit, es war ja auch eineinhalb Monate früher.

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Wir folgten dem Weg und kamen zu der Stelle, an der wir uns zwischen Breitenstein und Schweinsberg entscheiden mussten. Letzteres war unser Ziel des Tages. Wir wanderten weiter in Richtung Aiblinger Hütte. Nun wurde der Schnee schon tiefer und das war erst der Anfang 😉 .

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Nachdem wir an der Kothalm vorbeigewandert waren, sanken wir immer wieder in den Schnee ein. Während des folgenden Waldstücks überlegten wir einige Male, ob es überhaupt Sinn macht, weiterzuwandern. Aber die Vorfreude war zu groß. Einiges Fluchen später kamen wir dann zur altbekannten Stelle mit Aussicht zum Wendelstein. Nun folgte das letzte Stück zum Schweinsberg.

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Viele Male sanken wir ein und ich muss im Nachhinein schon zugeben, dass der Weg nicht ohne Schneeschuhe oder Tourenschi gegangen werden sollte. Andernfalls geht es dann wie bei uns – wir sanken mehrmals tief in den Schnee, knietief, fast hüfttief, alles war dabei. Da das Gelände recht felsig ist, sollte man auch gut aufpassen.

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Aber die Mühe war es dann trotzdem Wert. Wir erreichten das Gipfelkreuz und hatten einen traumhaften Rundumblick. Herrlich winterlich klar und auf ein weiß bedecktes Umland, schneebedeckte Gipfel und ein winterliches Tal. Der Ausblick war grandios, die Brotzeit schmeckte vorzüglich und die Freude angekommen zu sein war trotz der Mühen und Strapazen unbeschreiblich. Denn endlich, endlich wieder, stand ich auf einem Gipfel! 😀

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Der Abstieg führt den gleichen Weg entlang wie der Aufstieg. Und das ist ein ganz eigener Spaß. Wir schlitterten den Berg hinunter und das war schon fast wie Schi fahren. Wir sanken zwar immer noch ab und an ein, aber wenn man schnell genug nach unten läuft, passiert das nicht so häufig.

Wieder am Forstweg und somit an der Rodelstrecke angekommen, sahen wir schon ein paar mit dem Schlitten nach unten fahren. Wir hatten beim Abstieg aber Glück und wurden weder überfahren, noch zur Seite gedrängt. Es kamen uns nur Leute entgegen, die mit Schlitten hochwanderten.

Im Tal angekommen packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg. Schneeschuhe wären wirklich empfehlenswert gewesen – aber so ging’s ja auch. Es war toll und hatte Spaß gemacht. Wäre da nur nicht die leider wieder sehr lange staureiche Rückfahrt gewesen, damit war der Erholungseffekt auch schon fast wieder aufgebraucht.

Trotzdem: Im Nachhinein bleibt die Erinnerung an den Gipfelmoment 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Abschied: Meditation und fordernder Yogaabschluss

22. Februar 2015

Hallo zusammen!

An diesem leider schon letzten Tag machten wir uns schon ganz selbstverständlich am Morgen auf den Weg in den Übungsraum, um mit der Meditation zu beginnen. Ich hatte sehr gut geschlafen, war ausgeruht und war gespannt, was uns an diesem Tag noch erwartete.

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Dieses Mal teilte unsere Yogalehrerin uns allen Rosinen und Nüsse aus – entweder man hatte eine Rosine und eine Nuss oder zwei Nüsse (wenn man keine Rosinen mag). Dies waren für diesen Morgen unsere Meditationsobjekte. Wir begannen ruhig und legten dann die Rosine oder Nuss in den Mund und fühlten. Ich hatte zwei Nüsse, also von Anfang an eine Nuss als Meditationsobjekt. Ich fühlte die Oberfläche der Nuss, der Geschmack der ohne zerbeißen schon zu schmecken war und ließ die Nuss umherwandern. So hatte ich es tatsächlich geschafft, mit den Gedanken anfangs nur bei der Nuss zu sein. Unsere Yogalehrerin gab uns immer wieder Impulse, auf was wir achten können, ab wann wir zerkauen können und so weiter. Ich fühlte im Laufe der etwa zwanzig Minuten die Nuss von jeder Seite, zerkaute sie, schmeckte das intensive Aroma und irgendwann den Nachgeschmack, den die Nuss im Mund hinterließ. Dann war die zweite Nuss an der Reihe oder für den Großteil die erste Nuss nach der Rosine. Der Ablauf war derselbe.

Ich hatte trotzdem immer wieder Schwierigkeiten meine Gedanken ruhen zu lassen und setzte parallel dazu den Atem ein, wie wir es am Tag zuvor gemacht hatten. Selbst so eine einfache Nuss weckte tausend Assoziationen und brachte alle möglichen Gedanken in meinem Kopf, die ich versuchte, weiterzuschieben. Am Anfang funktionierte das mit der Nuss wunderbar, danach war es aber mehr Ablenkung für mich.

Nachdem auch die zweite Nuss zerkaut war und nur noch ein leichter Nachgeschmack im Mund war, kamen wir langsam wieder zurück. Wir öffneten die Augen, waren wieder überrascht, dass es mittlerweile hell geworden war und tauschten uns aus. Die meisten hatten sehr gute Erfahrungen mit der Rosine, fanden die Nuss aber störend, da sich die Nusskrümel schnell in den Hals legen können und da kratzen. Das Problem hatte ich nicht. Viele fanden die Meditation mit der Rosine als Meditationsobjekt besser, als nur den Atem zu haben. Nur wenigen, einschließlich mir, ging es da anders. Ich finde nach wie vor, dass der Atem oder ein Mantra die beste Art sind, um zu sich zu finden. Alles andere lenkt mich zu sehr ab.

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Es folgte wieder das Frühstück. Wir bedienten uns fleißig, achteten aber auch darauf, dass es nicht zu viel wurde, schließlich wollten wir noch Yoga machen. Wir waren gespannt, was jetzt noch kommen würde. Nach dem klassischen Vier-Wochen-Rhythmus fehlten noch die Rückbeugen.

Die für uns letzte Yogaeinheit wurde zu einer anstrengenden und dynamischen Einheit. Wir kombinierten mehrere Asanas und übten den klassischen Sonnengruß, wobei wir diesen dynamisch übten und uns dann auf einzelne Übungen konzentrierten. Adho Mukha Svanasana war schon das gesamte Wochenende Schwerpunkt. Nun kam die umgekehrte Haltung dazu, also Urdha Mukha Svanasana. Chatturanga Dandasana war auch ein Schwerpunkt. Wir übten vom Liegen auf dem Bauch uns hochzudrücken und auch die Brett-Position (Plank) an sich. Als Partnerübung korrigierten wir uns gegenseitig und perfektionierten so diese Haltung. Dazu gehörten auch ein seitlicher Plank und eine Stabilisationsübung mit Bauch richtung Decke, auf Händen und Füßen stehend. Nun waren wir schon sehr erschöpft, es fehlten aber natürlich noch die Rückbeugen. Wir arbeiteten uns langsam an Ustrasana (Kamel) heran. Am Anfang hatten wir noch Blöcke, zum Schluss klappte die Rückbeuge ganz ohne und wir kamen mit den Händen zu den Füßen. Der Höhepunkt der Rückbeugen war Urdhva Dhanurasana, der Bogen. Jeder kennt die Haltung, bei der Kinder von der Rückenlage aus die Brücke oder den Bogen bilden. Jahre später fragt man sicht, wie das wieder gehen soll. Eigentlich ist es nur zum richtigen Zeitpunkt die richtige Kraft einzusetzen. Auch das war toll, als es dann wieder funktionierte. Nun freuten wir uns auf Savasana und waren richtig ausgepowert. Ein herrliches Gefühl!

Die letzte Yogastunde hatte es so richtig in sich und hatte unheimlich gut getan. Leider folgte darauf auch schon der Abschied. Wir halfen unserer Yogalehrerin die Sachen zusammenzupacken, packten unsere Sachen und schauten, wann der nächste Bus fahren würde.

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So fuhren wir alle wieder nach Hause, verabschiedeten uns und freuten uns. Es war ein Traumwochenende! Das Winterwunderland Oberstdorf kombiniert mit Yoga, eine tolle Kombination. Wir standen an der Bushaltestelle und stiegen dann in Fischen in den Zug ein und ließen es nochmal Revue passieren. Das Wochenende war ganz ohne Kopf- und Schulterstand ausgekommen. Dafür hatten wir nicht die nötigen Materialien dabei. Aber hatte das gestört? Nein, ganz und gar nicht. Die Yogastunden waren schlüssig, genau richtig und von den Übungen her super zusammengestellt. Wir fühlten uns gut, entspannt und glücklich.

Damit gehe ich mit zwei Vorsätzen aus dem Wochenende: Meine Yogapraxis wieder intensivieren und das Meditieren in den Alltag aufnehmen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Yogatag: Meditation, intensives Yoga und Breitachklamm

21. Februar 2015

Hallo zusammen,

am nächsten Morgen klingelte uns der Wecker aus dem Bett. Für Ausschlafen war keine Zeit, schließlich ging es um sieben Uhr los mit Meditation. Wir waren schon sehr gespannt, was uns da erwarten würde, schließlich hatten die wenigsten von uns bisher meditiert.

Teilweise noch recht verschlafen versammelten wir uns alle vor dem Übungsraum und warteten auf unsere Yogalehrerin. Die kam dann ganz munter hergelaufen und erklärte uns, wie wir uns hinsitzen sollten. Füße überkreuzt, mit einem Gurt gefestigt auf zwei Klötzen sitzend in eine Decke eingekuschelt ging es los. Unsere Yogalehrerin erklärte uns, was Meditieren ist und, dass es zum Yoga dazugehört. Dann beschrieb sie uns, was unser Meditationsobjekt für diesen Morgen sei: Der Atem. Wir schlossen die Augen und versuchten die Außenwelt auszublenden und uns auf uns selber und unseren Atem zu konzentrieren. Ich atmete sehr bewusst und versuchte mit den Gedanken nur bei mir zu sein. Unsere Yogalehrerin gab uns das Bild mit, dass wir das Fenster zur Außenwelt schließen sollten, um die ganzen äußeren Eindrücke und Gedanken draußen zu lassen. Das Bild finde ich sehr schön und es hilft, sich auf die Meditation einzustimmen. Trotzdem kommen sie, die Gedanken, immer wieder. Aber auch da gibt es ein schönes Bild: Man hängt die Gedanken an eine Wolke und lässt sie weiter ziehen. Und immer wieder kam auch von unserer Yogalehrerin die Hilfe, sich auf den Atem zu konzentrieren: Sie zählte bis zehn, eins einatmen, zwei ausatmen, drei ein, vier aus und so weiter. So ging das eine Dreiviertelstunde lang. Die Füße wurden natürlich schwer, fingen an zu kribbeln und ich wechselte sicher vier Mal die Verschränkung meiner Beine. Aber dann, als wir wieder zurückgeholt wurden, das Fenster zur Außenwelt wieder öffneten und feststellten, dass es nun schon hell geworden war, fühlten wir alle Energie und Entspannung zugleich. Ich hatte ein gutes Gefühl danach und fühlte mich sehr sortiert danach, entspannt, leicht und voller Freude auf den Tag.

Das war jetzt auch genau richtig, denn nun wartete das Frühstück. Ganz gemütlich liefen wir in Yogaklamotten nach unten und bedienten uns am Frühstücksbuffet. Das war sehr lecker und vielfältig und es war für jeden was dabei.

Nach dem Frühstück hatten wir noch Zeit für einen kleinen Spaziergang und bekamen dabei schon einen ersten Eindruck vom Winderwunderland in Oberstdorf, das wir am Nachmittag noch besser kennenlernen würden. Gestärkt und mit Vorfreude begann dann die nächste Yogaeinheit.

Das Thema des Vormittags waren Stehhaltungen und natürlich unsere Wochenendübungen, also Hund und Vorwärtsbeuge. Wir starteten mit dem Hund, Adho Muska Svanasana. Mit verschiedener Unterstützung, Blöcken an den Händen und an den Füßen und ganz ohne Hilfsmittel und lernten so die verschiedenen wichtigen Teile des Hundes. Mit einer Partnerübung intensivierten wir die richtige Armhaltung. Es folgten die Stehhaltungen. Utthita Trikonasana, Utthita Parsvakonasana und Parivrtta Trikonasana waren die Hauptübungen. Auch diese übten wir sehr intensiv. Eine „normale“ Yogastunde ist neunzig Minuten lang, unsere Yogastunden an diesem Wochenende waren zwei Stunden lang. Die zusätzliche Zeit ermöglichte uns, uns mehr auf die einzelnen Asanas zu konzentrieren. Das schafft zusätzliche Ruhe und lässt einen die Übungen viel intensiver erleben. Ich habe das sehr genossen, mich richtig in die Asanas reinfühlen zu können. Zum Abrunden übten wir auch noch Paschimottanasana, um mit dieser Übung weiterzukommen. Wir haben sicher noch weitere Übungen gemacht, an alle Übungen kann ich mich aber leider nicht mehr erinnern. Mit Savasana endete auch diese Yogastunde und wir freuten uns auf den Nachmittag.

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Nach einer Mittagspause trafen wir uns am Eingang des Hotels, teilten uns auf die Autos auf und fuhren zur Breitachklamm. Eine kleine Wanderung durch die Klamm stand nun auf dem Programm. Während am Vormittag noch kein Wölkchen am Himmel war, war es nun schon wieder etwas zugezogen. Trotzdem war es nicht zu kalt, es schneite nicht und war damit perfekt für die Wanderung.

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Die Breitach kämpft sich sich durch die Felsen und hinterlässt eine herrlich schöne Landschaft. Im Winter mit Schnee und viel Eis kommen dabei wunderschöne Bilder zustande. Gefrorenes Eis in jeder Form, Eiszapfen in jeder Größe, dazu das Wasserrauschen in den Ohren – es war herrlich.

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Wir wanderten die Stege entlang und blieben immer wieder stehen um Bilder zu machen. Dabei zog sich unsere Gruppe etwas in die Länge. Ein Teil lief vorne voran, ein Teil war weiter hinten und staunte noch über die schöne Landschaft. Als wir dann am Ende der Klamm angekommen waren, hatten wir die Möglichkeit durch die Klamm zurückzugehen oder über eine schöne Runde durch die winterliche Landschaft zurück zum Parkplatz zu wandern. Wir entschieden uns für letzteres.

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Dafür mussten wir zuerst wieder ein Stück bergauf wandern. Wenn man tief unten in der Klamm ist, muss man eben auch wieder hoch hinauf 🙂 . Mich freute es wahnsinnig, endlich mal wieder in der Natur zu sein und etwas Berggefühl zu haben. Es war ein Genuss, wenn es auch nicht sehr weit nach oben ging.

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Nun durchwanderten wir noch ein ein Stück Winderwunderland mit herrlichem Blick auf die Berge. Zurück am Parkplatz waren wir alle begeistert von dem Ausflug, der sehr gut zum restlichen Programm gepasst hatte. Wir fuhren wieder gesammelt zurück zum Hotel und machten uns bereit für das Abendyoga.

Thema waren dieses Mal Balancehaltungen, Vorwärtsbeugen und Drehhaltungen. Wir waren alle etwas müde vom Nachmittagsausflug. Aber gerade da tut Yoga ganz gut – auch wenn wir anfangs natürlich der Meinung waren, dass regenerativ auch gereicht hätte 😉 . Aber wir waren zum Yoga machen da und daher freute ich mich auf die Balance-Einheit. Wir machten die klassischen Balance-Haltungen Vrksasana (Baum) und Garudasana (Adler). Der Schwerpunkt bei den Balancehaltungen war allerdings Ardha Chandrasana, der Halbmond. Wir arbeiteten uns langsam an dieses Asana heran und nutzten den Block als Stabilisation für die Hand und Fensterbrett oder Tisch, um das angehobene Bein zu stabilisieren. Zur Vorbereitung übten wir hier Utthita Hasta Padagusthasana. Auch hier war es wieder schön, mit jedem zusätzlichen Schritt freier in das Asana zu kommen und zum Schluss das Asana komplett ohne Hilfsmittel durchführen zu können. Als Drehungen übten wir klassisch Parsva Virasana und Parsva Swastikasana. Es folgten auch wieder Vorwärtsbeugen, wobei wir auch Prasarita Padottanasana und Parsvottanasana übten. Für den Abschluss wurde es ruhiger und wir übten Viparita Karani, Setu Bandha und Savasana zum Abschluss. Auch hier bin ich wieder unsicher, ob ich die Übungen richtig in Erinnerung habe und wir nicht Teile davon am Morgen oder am folgenden Tag gemacht haben.

Wir kamen mit einem herrlich gutem Gefühl aus der Yogastunde und waren alle sehr entspannt. Ich fühlte mich glücklich und fühlte, wie gut es tat, sich mal so ganz auf den Körper zu konzentrieren. Wir hatten nun die Wahl zwischen Sauna oder essen und entschieden uns dann gleich für letzteres. Das Hotel bietet kleine Snacks für den Abend uns wir bestellten uns einen Salat mit Brot.

Nach und nach kamen auch die Saunagänger hinzu und wir verbrachten den Abend zusammen mit leckerem Wein in angenehmer Atmosphäre. Nach und nach verabschiedeten wir uns dann, um ins Bett zu gehen. Tags darauf ging es schließlich wieder früh mit der Meditation los.

Entspannte liebe Grüße,
Sabine 🙂