Schwarz-rot-blaue Vier-Gipfeltour im Spitzingseegebiet

19. Juli 2015

Geitau (780m) – Geitauer Alm – Aiplspitz (1759m) – Jägerkamp (1746m) – Rauhkopf (1691m) – Taubenstein (1693m) – Schönfeldhütte (1410m) – Spitzingsattel (1127m)

Hallöchen zusammen,

gestern war wieder perfektes Wetter und natürlich musste ich das ausnutzen. Mittlerweile kannte ich die erste BOB des Tages ja schon, also war sie auch gestern meine Wahl. Um zehn nach fünf lief ich wieder los, damit ich um zwanzig nach sieben in Geitau starten konnte.

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Schon als ich in Geitau aus der BOB stieg, überkam mich ein angenehmes Gefühl. Ich war hier in einem richtig schönen Bergdorf gelandet und hatte schon nach den ersten Metern Kühe, Katzen und Co. gesehen. Und da war ich noch nicht mal am Start der Tour. Dieser ist am Parklplatz beim Gasthof Rote Wand. Ab diesem Moment war ich von Almkühen, Wiesen und Weiden und den Anfängen des Bergwaldes umgeben. Im Hintergrund war schon mein Ziel zu sehen: Der Nordgrat der Aiplspitze.

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Bis zum Beginn des Waldes war die Wanderung eher ein Spaziergang, dann wurde es aber merklich steiler. Da es an diesem Tag wieder richtig heiß werden sollte, hatte ich zweieinhalb Liter zum Trinken dabei. Und das war schon sehr knapp bemessen, wie ich feststellen musste. Auf diesem steilen und heißen Stück wurde es richtig anstrengend. Nach dem waldigen Teil brannte die Sonne trotz früher Stunde schon merklich herab.

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Ab da hatte ich die Geitau Alm im Blick und bis dahin ging es gefühlt viel schneller als gedacht. Das Schild in Geitau hatte drei ein Viertel Stunden bis zur Aiplspitz angegeben. Das war aber stark übertrieben. Vor der Alm bog ich rechts ab und ging nun über einen Wiesenpfad in Serpentinen zum Beginn des Grates.

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Schon früh warnt ein Schild davor, dass man den weiteren Weg nur als erfahrerener Bergsteiger gehen sollte. Zu Beginn des Grates kam dann noch ein Schild und nun war auch klar, was damit gemeint war. Es folgte eine teilweise etwas ausgesetzte und mit Kletterstellen versehene Passage auf den laut Schild letzten dreißig Minuten.

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Ich war begeistert! Die letzten Wochenenden war ich immer auf maximal roten Touren unterwegs und hatte dabei weder Wanderstöcke dabei, noch musste ich irgendwann auch mal mit den Händen zugreifen. Das war jetzt anders 🙂 . Ob man bei diesem Stück die Stöcke lieber einpackt, bleibt jedem selbst überlassen. Es gab ein paar Stellen, an denen ich die Stöcke in der einen Hand hatte und mich mit der anderen am Fels hochzog.

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Es war schön, wieder mal das Gefühl zu haben, echt in den Bergen zu sein. Richtig ausgesetzt ist der Grat nie und auch die Kletterstellen sind nicht schwierig. Aber es macht Spaß! Und da verging die Zeit noch viel schneller und um die nächste Ecke war auch schon das Gipfelkreuz zu sehen.

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Schon hatte ich mein erstes Ziel erreicht und es war gerade mal kurz vor neun. Und dieses Mal war der Ausblick auch richtig verdient 😉 . Für mich stand fest, dass ich in Zukunft wieder anspruchvollere Routen gehen wollte. Das macht einfach richtig viel Spaß 🙂 .

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Auch hier war ich wieder im Bayrischzeller Wandergebiet und hatte daher Hochmiesing und Rotwand im Blick. Aber es waren auch schon die anderen Gipfel zu sehen: Der Jägerkamp, der Rauhkopf und der Taubenstein. Zu diesem Zeitpunkt war aber noch nicht klar, dass ich diese alle noch besteigen würde 😉 .

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Da ich noch keinen Hunger hatte, trank ich nur viel und aß ein paar Gurkenscheiben. Von hier aus wollte ich den Wanderschildern folgen und hatte keine Beschreibung. Da es nur eine Möglichkeit gab auf einem Grat wieder nach unten zu wandern, folgte ich diesem. Das musste der Westgrat sein. Schon nach dem Gratende hätte ich an einer Stelle abbiegen müssen, um auf die richtige Route zum Jägerkamp zu kommen. So machte ich einen kleinen Umweg und lief tiefer als geplant und das Stück dann wieder hoch.

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Dann kamen auch endlich wieder die bekannten gelben Wanderschilder und ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war. Wenig später hatte ich auch schon das Gipfelkreuz des Jägerkamps im Blick. Über einen einfachen Wiesenpfad kam ich ganz gemächlich höher und näherte mich dem Gipfel.

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Das Gipfelkreuz des Jägerkamps ist kleiner als das der Aiplspitz. Auch hier war nicht viel los. Ein Vater saß mit seinem Sohn zusammen am Gipfelkreuz und sie planten das weitere Vorgehen. Nachdem ich für die beiden ein Foto gemacht hatte, suchte ich mir ein schönes Plätzchen.

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Nun packte ich die restlichen Gurken und mein Brot aus. Mein Wasservorrat schwand schneller als gedacht, ich hatte nur noch etwas über einen Liter übrig. Der Blick war wieder fantastisch. Zur einen Seite sah ich zum Schliersee und in Richtung Neuhaus. Beim Blick zur Seite (unten) kannte ich mich nicht aus. Das ist die Richtung Schildenstein und Halserspitz, wie ich mit der Karte herausfand.

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Nach einer Weile drehte ich mich ganz rum und sah die kommenden Ziele: Rauhkopf und Taubenstein. Und dahinter erkannte ich die Rotwand und den Hochmiesing. Umso öfter ich hier in der Gegend unterwegs war, umso klarer wurde mein geographisches Bild. Sogar Schweinsberg und Breitenstein konnte ich sehen!

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Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte, fragte mich der Vater, wo es nun hingehen solle. „Mal sehen, was kommt“, war meine Antwort 🙂 . Ich beschrieb ihnen noch den Weg zur Aiplspitz und lief dann weiter. Ich wusste noch nicht, wo ich hinwollte und es war einfach viel zu schön, um schon zum Spitzingsattel zu wandern. Das war der ursprüngliche Plan. Weiter unten am Schild hatte ich gesehen, dass der Rauhkopf von dort nur zwanzig Minuten weg war. Ich lief wieder ein Stück runter und hoch und kam zu dem Wanderschild. Rauhkopf zwanzig Minuten, Taubenstein eine knappe Stunde – das klang gut.

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Um zum Raukopf zu kommen musste ich einfach nur den nächsten Hügel nach oben laufen. Etwas steil über einen Wiesenpfad kam ich so schnell höher und sah dann auch schon das Gipfelkreuz des Rauhkopfes.

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Mit zwei anderen Wanderern machte ich kurz Halt und blickte zurück: Die Aiplspitz hebt sich klar hervor, links daneben Benzingspitz und Jägerkamp. Auch hier schaute ich wieder zum nächsten Ziel: Der Taubenstein. Direkt dahinter sah ich die Rotwand.

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Vom Rauhkopf aus führte mich der Wanderweg recht schnell auf einen Waldpfad. Dort war es schön schattig und ich verlor rasch an Höhenmetern. Als ich aus dem Wald wieder rauskam, sah ich schon die Taubensteinbahn und damit verbunden auch eine Menge Touristen. Da musste ich jetzt durch!

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Der Weg auf den Taubensteingipfel führt zuerst über einen Kiesweg zum Beginn der Felsen. Das letzte Stück ist dann etwas ausgesetzter und daher sind am Gipfelkreuz nicht mehr so viele Leute. Trotzdem konnte ich verschiedenste Dialekte ausmachen und den typischen Touristengesprächen lauschen.

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Auch das machte Spaß und ich saß mich hier bei meinem letzten Gipfel noch eine Weile hin und genoss den Ausblick. Das nächste Ziel wäre von hier aus die Rotwand. Viele der Touristen hatten auch diese zum Ziel. In einer Stunde kann man von der Taubensteinbahn zur Rotwand laufen. Daher waren bei der Wanderung im Mai auch so viele Leute auf dem Gipfel.

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Ich überlegte kurz, ob das für mich auch noch ein Abstecher sein sollte, entschied mich dann aber dagegen. Weder die Strecke noch der Ausblick reizten genug und schließlich kannte ich die Rotwand schon. Daher lief ich wieder zurück zur Taubensteinbahn.

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Ich kam zu den Wegweisern und prüfte: Rauhkopf, Jägerkamp und Aiplspitz, die hatte ich gesehen. Auf dem Taubenstein war ich gerade gewesen. Rotwand und Hochmiesing kannte ich noch vom Mai. Also folgte ich dem Schild in Richtung Schönfeldhütte und Spitzingsattel.

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Über einen schönen blumigen Pfad kam ich in den Wald hinein. Und dort folgte ein ebenso idyllischer Waldpfad. Es gab hier mehrere Möglichkeiten, um zum Spitzingsattel zu kommen. Ich entschied mich für den Weg über die Schönfeldhütte. Das war auch der Weg meiner ursprünglich geplanten Tour und daher genau das, was ich laufen wollte. Ich vermute auch, dass das landschaftlich die beste Wahl war.

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Bei der Schönfeldhütte angekommen lief ich ein kurzes Stück auf einer Straße und kam dann nach der Hütte wieder direkt auf einen Pfad. Der führte in den Wald hinein. Über zahlreiche Serpentinen verlor ich langsam an Höhe und näherte mich dem Spitzingsattel. Der Weg führte komplett durch den Wald und ich war gut geschützt vor der Sonne.

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Aus dem Wald heraus gekommen sah ich schon mein Ziel: Den Spitzingsattel. Gestartet war ich in Geitau. Das bietet mehrere Vorteile: Die Route ist nicht überlaufen, weil die meisten die schnellere Variante vom Spitzingsee aus bevorzugen. Von Geitau aus konnte ich früher starten, da die Busse nach Spitzingsattel erst eine Stunde später fuhren. Damit gewann ich auch mehr Höhenmeter und hatte einen unterschiedlichen Weg für Auf- und Abstieg.

Am Spitzingsattel hatte ich nun das Pech genau zu der Zeit gekommen zu sein, in der kein Bus fuhr. Normal fährt hier stündlich ein Bus, immer um halb. Es war halb eins und genau um diese Zeit fuhr kein Bus. Also musste ich eine Stunde warten. Und das ging am besten mit einem kühlen Spezi und nochmal einem ausführlichen Blick auf die Karte. So ließ ich die Wanderung nochmal Revue passieren und wartete, bis der Bus kam. Und der Spezi war dringend nötig, da mein Wasservorrat fast aufgebraucht war und ich richtig Durst hatte.

Um halb zwei stieg ich dann in den Bus und wenig später wieder in die BOB. So fuhr ich nach vier fantastischen Gipfeln und einem Wandergebiet, das ich sehr empfehlen kann, wieder zurück nach München. Auch dieses Mal war ich der Mittagshitze entkommen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ausflug zum Wildpark Poing

15. Juli 2015

Hallöchen zusammen,

warum sollte man sich eigentlich immer nur zum Kaffee trinken treffen? Wir, eine kleine Gruppe ehemaliger Schulkameradinnen, dachten uns das auch. Also wollten wir einen gemeinsamen Ausflug machen. Die Wahl fiel auf den Wildpark Poing.

Mit der S2 in Richtung Erding fuhr ein Teil von uns zur Haltestelle Poing. Von dort aus kann man zum Wildpark laufen. Auf dem Hinweg waren wir etwas umständlich unterwegs, wir kamen dann aber doch an.

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Der Wildpark ist eingebettet in ein waldiges Gebiet und bietet so die ideale Atmosphäre. Die Gehege, wenn es denn welche gibt, sind großzügig und naturbelassen. Das Wild läuft auch frei rum. Das alles gefällt mir sehr gut und macht den Wildpark für mich zu einer akzeptablen Lösung im Vergleich zum Zoo.

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Man kann sich im Park Futter kaufen, um die Tiere zu füttern. Die sind natürlich entsprechend zutraulich. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob das wirklich nötig ist.

Wir trafen am Eingang auf Rot- und Damwild und warteten auf unsere Freundin, die nicht mit der S-Bahn unterwegs war. Nachdem wir komplett waren, spazierten wir langsam los. Das Wild faszinierte uns und einige Meter weiter war es auch freilaufend. Darunter waren auch einige Mufflons.

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Wir machten viele Bilder, streichelten das Wild und freuten uns, dass wir so hübsche Tiere sahen. Die wollten natürlich nur eines – etwas zu fressen. Zum Streicheln war das trotzdem schön 😉 .

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Wir liefen weiter und kamen an einem Kaninchengehege vorbei. Zusammen mit Meerschweinchen und Vögeln leben sie dort und lagen lange ausgestreckt auf dem Boden. Es war ja auch ein warmer Tag.

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Danach kamen wir direkt an den Störchen vorbei. Was für schöne Vögel! Und sie standen direkt vor uns. Es war schon toll, sie aus nächster Nähe zu sehen.

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Ein Stück weiter fanden wir die Biber. Das sind schon putzige Tierchen, wie sie zum Wasser tapsen und dann ganz elegant davonschwimmen. Auch hier wurde fleißig gefüttert.

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Gegenüber war noch ein Käfig mit tollen Tieren: Waschbären. Einer turnte die ganze Zeit rum, aber immer mit dem Rücken zu uns. In ganz seltenen Momenten erwischten wir mal einen Blick 😉 .

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Damit waren wir auch schon am Gelände für die Greifvogelschau angekommen. Ganz passend startete diese wenige Minuten später. Daher suchten wir uns einen netten Platz und waren gespannt. Adler und Falken, Geier und Eulen würden wir sehen. Sie leben frei und haben ihren eigenen Willen. Da sie aber gut trainiert sind, hören sie meist recht gut auf den Falkner.

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Es sind schon beeindruckende Tiere. Teilweise flogen die Vögel richtig tief, so dass sie schon sehr nah an den Zuschauern waren. Daher sollte man während der Vorführung auch sitzen bleiben und nicht aufstehen.

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Nach dieser kleinen Pause spazierten wir weiter zum Bärengehege. Wir hatten Glück und konnten einen Bären beobachten. Der zeigte uns zwar auch meist den Rücken, aber er versteckte sich nicht.

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Danach folgten Ponys und Esel. Die haben auch viel Platz und schienen sich wohl zu fühlen. Die Esel standen alle am Zaun und wollten etwas zu essen – ob Möhre oder Apfel, passendes Obst und Gemüse ist hier gewünscht.

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Wir liefen weiter und kamen wieder zu kleineren Käfigen. Dort waren eine ganze Reihe verschiedener Vögel. Der Höhepunkt war der Pfau, der uns seine Federpracht zeigte. Wunderschön farbenfroh strahlte er uns entgegen.

Nun war es an der Zeit, Pause zu machen. Im Wildpark befindet sich ein riesiges Spielplatzgelände mit vielen Bänken. Leider waren es recht wenig Schattenplätze, aber ganz so heiß war es dann doch nicht. Wir packten unsere Sachen aus und legten hier die klassische Ratschrunde ein. Dazu braucht man kein Café 🙂 .

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Danach folgte der restliche Teil des Parks. Wir sahen Schafe, Wildschweine, Wisente und Schweine. Auch sie hatten viel Platz und fühlten sich sichtlich wohl. Zum Schluss sollte es nochmal spannend werden, wären die Tiere nicht dämmerungsaktiv 😉 . Wir kamen an den Füchsen vorbei, die aber gerade schliefen. Auch die Luchse sahen wir nur von hinten. Bei den Wölfen ging es uns ähnlich.

Als wir wieder am Eingang waren, machten wir an einer Bank nochmal Rast und plauderten eine Weile. Dann liefen wir wieder zurück zur S-Bahn und waren uns alle einig: So was wollten wir wieder machen 🙂 . Mal sehen, wo wir uns das nächste Mal treffen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Großer Riesenkopf (1337m)

12. Juli 2015

Hallo zusammen,

auch gestern war wieder sommerlich heißes Wetter. Der Berg hat aber natürlich trotzdem nach mir gerufen und daher hatte ich mich wieder für eine kleine Wanderung entschieden, bei der ich noch vor der Mittagssonne fertig sein würde: Zum Großen Riesenkopf. Durch die 1337m hatte ich ihn zuerst ausgeschlossen, da man aber auf nur 485m startet, kam er doch wieder ins Rennen 😉 . Noch dazu war ich in nur eineinhalb Stunden mit dem Zug in Flintsbach.

Der Weg vom Bahnhof Flintsbach zum Parkplatz Falkenstein ist durch grüne Schilder mit einem Pfeil ausgeschildert. Dass man damit zum Parkplatz kommt, steht nur manchmal dabei. Noch dazu war ein Teil des Weges Baustelle, ich hatte also noch eine Parcoureinheit mit dabei 😉 . Ich kam dann aber doch zum Parkplatz und folgte dem Weg unterhalb der Burg.

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Das Schild hatte nach links gezeigt, also war ich auch auf dem Weg geblieben und links abgebogen. Ich lief unter der Burg entlang, am Waldrand und immer weiter. Nur ging es nicht bergauf und ich war sehr unsicher, ob das der richtige Weg war. Die Beschreibung zur Wanderung hatte ich auch nicht dabei. Als dann das nächste gelbe Wanderschild kam, stand nichts von meinen Zielen drauf. Also drehte ich wieder um und kam dann erneut zum Wanderparkplatz. Und da führte auch ein Weg nach oben und nach einigen Metern steht dort auch eine Werbetafel für den Hohen Asten. Endlich war ich auf dem richtigen Weg – und der Abstecher zur Ruine Falkenstein war ja auch nicht schlecht 😉 .

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Es folgte ein langes Stück durch den Wald auf einer Forststraße. Ich wurde zwei Mal von einem Auto überholt, was bei mir gefühlsmäßig den natürlichen Charakter des Weges senkte. Gleich am Anfang gab’s einen Aussichtspunkt über die Stadt, später folgten zwei Kapellen und zwischendrin waren immer wieder Wasserfälle. Der Anfang war etwas steiler, ab dann ging es aber gemächlich bergauf und ich kam in gutem Tempo voran.

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Als ich das erste Mal aus dem Wald rauskam, erkannte ich den Gipfel der Maiwand. Dieser stand nicht auf meiner Liste. Der Weg dorthin war laut Beschreibung sehr anspruchsvoll und das war für diesen Tag nicht das Richtige für mich. Mein Ziel war der Große Riesenkopf.

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Nun gab es auch schon Fernblicke ins Tal. Vom Inntal war ich bisher nur selten losgewandert, umso schöner waren die Ausblicke für mich. Gerade weil ich mit dem Inn viele positive Assoziationen habe.

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Und dann hatte ich auch schon den höchstgelegenen ganzjährig bewirtschafteten Bergbauernhof Deutschlands erreicht: Hohe Asten. Ich kehrte hier aber nicht ein, sondern bog auf den Wiesenpfad zum Großen Riesenkopf ab. Von nun an wurde der Weg schöner.

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Über Wiesen- und Waldpfade wanderte ich weiter und fühlte mich teilweise wie im Urwald. Ich hatte natürlich eine kurze Hose an, was bei dem engen von Brennesseln umsäumten Pfad nicht immer vorteilhaft war 😉 . Nach einer Weile wurde der Weg wieder breiter und das nächste Hindernis folgte.

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Vor mir war ein Zaun, über den ich rüberklettern musste und dann stand ich inmitten einer Kuhherde. Die Kühe schauten mich an und fragten sich, was ich hier wollte. Ich erklärte ihnen, dass sie nur kurz den Weg freimachen müssten, damit ich weitergehen kann 😉 . Den Ausgang versperrten zwei Kühe mit ihren Hinterteilen, die sich dann aber dazu überreden ließen, mich passieren zu lassen. Und damit hatte ich die Riesenkopfalm erreicht.

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Von der Riesenkopfalm zweigt der Weg ähnlich wie schon beim Hohen Asten ab, also lief ich über einen Wiesenhügel weiter. Nach dem Queren eines Drahtzauns war ich wieder im Wald und über wurzeliges Gelände führte der Weg zum Gipfel. Hier war auch eine Warnung für Bergsteiger, die Richtung Maiwand wollten – das sollte man nur mit Erfahrung machen und ausgeschildert war der Weg auch nicht. Ich lief das letzte steile Stück weiter und bekam dabei schon einen Vorgeschmack auf die Aussicht, die mich erwarten würde.

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Und da stand ich auch schon auf dem Gipfel. Ein Stückchen abseits saß ein weiterer Wanderer, ansonsten war ich allein und konnte die Ruhe genießen. Rundumblick und Stille, das war für diesen Tag genau das Richtige.

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Ich war überwältigt! Der Blick ins Inntal war wunderschön und weit. Der Inn war deutlich zu sehen, ich konnte die Dörfer im Tal ausmachen und bekam gar nicht genug.

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Auch der Blick zur anderen Seite war traumhaft: Ein wunderschönes Bergpanorama. Auch wenn der Gipfel mit seinen 1337m nicht sonderlich hoch ist, belohnt er mit einem tollen weiten Ausblick.

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Und das war der richtige Zeitpunkt für eine kleine Brotzeit. Ich saß mich direkt ans Gipfelkreuz, aß mein Brot und ließ die Landschaft auf mich wirken. Kleine Gipfel sind nicht zu unterschätzen. Es hatte sich gelohnt!

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Nach dieser Pause packte ich meine Sachen zusammen und wanderte denselben Weg wieder zurück. Irgendwo musste sich hier noch der Rehleitenkopf verstecken, der war aber nicht ausgeschildert. Da ich einen bestimmten Zug im Kopf hatte, wollte ich nun auch nicht mehr suchen.

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Ich wanderte hinab, kam wieder an den Kühen vorbei und bedankte mich, dass sie dieses Mal gleich Platz machten und war wieder auf dem schönen Wiesenpfad. Das ging alles viel schneller als gedacht. Als ich am Hohen Asten war, sah ich auf die Uhr. In einer knappen Dreiviertelstunde würde der nächste Zug gehen – einer früher als ich im Kopf hatte.

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Ausgeschrieben war der restliche Weg mit 2 1/4 Stunden bis zum Parkplatz, also 2,5 Stunden bis zum Bahnhof. Das war meiner Meinung nach aber sehr übertrieben. Ich wechselte zum Laufen. Die Schuhe waren nicht optimal, auch der Rucksack zu groß, aber es ging ja bergab. Und der Forstweg war auch nicht so spannend, dass man sich Zeit lassen musste. Ich lief nach unten und hatte meinen Spaß dabei. Es ging schnell und gut und ich erreichte den Parkplatz um kurz nach elf. Nun war der Endsprint angesagt: Ich musste in fünf Minuten am Bahnhof sein!

Auch das klappte und dort stellte ich dann fest, dass es gar nicht so eilig gewesen wäre. Die geplante Abfahrtszeit des Zuges war fünf Minuten später als gedacht und dann kam er auch noch etwas verspätet. Das war genug Zeit für mich, um am Bahnhof nochmal was zu trinken und etwas runterzukommen.

Und so lag wieder ein schöner, wenn auch kurzer, Bergausflug hinter mir. Und ja… der Downhill hat richtig viel Spaß gemacht, da muss wohl noch mehr kommen 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sommersonnentag: Vom Seeberg (1538m) über’s Tollwood in den See

08. Juli 2015

Hallöchen zusammen!

Das letzte Wochenende war Sommer pur – so warm, so schön und so heiß. Am Samstag bin ich den Nachmittag über nur am See rumgelegen. Und auch viel geschwommen – und habe dabei endlich wieder meine Liebe zum Wasser entdeckt. Es kommt eben doch auf die Distanz an 😉 . In den Schwimmpausen habe ich dann den Sonntag geplant und hab ihn sommerlich perfekt vollgepackt. Denn ich wollte Berg, See und Tollwood unter einen Hut bringen. Und das ist mir gelungen 🙂 .

Sommersonnentag, 4:25 Uhr
Die Vögel zwitschern, es wird langsam hell, ich öffne meine Äuglein. Schön ist es, wenn man im Sommer einfach allein durch das heller werden und das Vogelgezwitscher wach wird. Und an diesem Morgen war das besonders passend.

Sommersonnentag, 4:30 Uhr
Nun wurde auch mein Wecker wach und ich stand endgültig auf. Am Abend zuvor hatte ich schon alles perfekt vorbereitet: Ich holte die Brotzeit aus dem Kühlschrank, füllte meine Trinkflaschen auf und packte alles zu meinen anderen Sachen in den Rucksack. Auch wenn es früh war, musste ich dennoch etwas frühstücken. Das ist die einzige Methode, um am Morgen richtig wach zu werden. Danach bereitete ich schon alles für mittags vor, legte frische Kleidung und Schwimmsachen bereit. Und dann musste ich auch schon los zur S-Bahn.

Sommersonnentag, 5:10 Uhr
Um zehn nach fünf ging ich aus dem Haus und fuhr mit dem Radl zur S-Bahn-Station. Ich wollte die erste BOB des Tages erwischen. Am Hauptbahnhof angekommen konnte ich gemütlich in den Außenbereich laufen und dort ganz nach vorne in den Zugteil nach Bayrischzell. Es war nichts los – wer war auch so verrückt so früh aufzubrechen und das bei der Hitze. Glück für mich, ich hatte freie Platzwahl 🙂 .

Sommersonnentag, 06:05 Uhr
Und endlich fuhr die BOB los. Es war eine ganz schöne lange Fahrt bis Bayrischzell und ich hatte am Tag zuvor lange überlegt, ob ich mir das antun sollte. Aber es gab nicht viele Gipfel in der Nähe der Bahnhöfe, die ich noch nicht kannte. Und Bus fahren wollte ich nicht. Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einfach nur die Gindelalmschneidquerung zu machen, aber das war mir zu langweilig. Auf Hoehenrausch entdeckte ich dann den Seeberg, der ja schon bei der Auerspitztour rübergelacht hatte. Und von der Länge her schien es ideal.

Sommersonnentag, 7:30 Uhr
Mit etwas Verspätung war ich dann gegen 7:30 Uhr endlich in Bayrischzell. Die Zugfahrt hatte ich mit einem guten Buch verbracht, die Zeit war also nicht verloren. Und nun ging’s los. Vom Bahnhof aus ist der Seeberg noch nicht angeschrieben, wenn man aber den Wendelstein im Rücken die Straße runterläuft, kommt man zur Seebergstraße und zum entsprechenden Parkplatz. Und ab da lief ich dann nur noch Waldpfade entlang.

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Selten gibt es Bergtouren, bei denen man keine Forststraße mit drin hat. Beim Weg auf den Seeberg läuft man von Anfang an durch den Wald und immer auf Pfaden entlang. Mal ist es lichter, mal dichter, aber immer schön. Die Natur tobt sich hier besonders aus, so viele verschiedene Blumen hatte ich schon lange nicht mehr gesehen.

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Es gab immer wieder schöne Ausblicke zum Wendelstein, gleich am Anfang sogar schon einen Aussichtspunkt. Mir war nicht aufgefallen, dass ich schon so viel Höhe gewonnen hatte. Der Weg ist nicht sonderlich steil, daher kam ich gut und schnell voran.

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Nachdem sich die Gegend langsam lichtete und ich die blumigen Wege hinter mir ließ, kam ich zur Neuhütte. Nun verließ ich den Bayrischzeller Höhenweg. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich zum Abstieg sicherlich dort weitergelaufen. Das kommt beim nächsten Mal. Ich wollte jetzt zum Gipfel.

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Nun hatte ich auch immer mehr Ausblick zur Rotwand und der Wandergegend, in der wir bei der Auerspitztour unterwegs waren. Nur war an diesem Tag deutlich besseres Wetter 😉 . Ich war froh, so früh gestartet zu sein. In der Sonne war es schon grenzwertig heiß.

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Ab der Seebergalm hatte ich immer nette Begleitung beim restlichen Stück der Wanderung. Die Kühe standen da, drehten sich zu mir und beobachteten mich. Ich machte einen großen Bogen, damit sie sich nicht gestört fühlten und war so manchmal auch neben dem Wanderweg.

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Ich folgte dem Pfad weiter und merkte schon, dass der Gipfel unmittelbar bevorstehen musste. Außer mir war niemand auf dem Weg zum Gipfel und ich war allein unterwegs und konnte die Ruhe und Stille genießen. Und da sah ich dann auch schon das Gipfelkreuz.

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Sommersonnentag, 8:50 Uhr
Nun war ich da, ich hatte den Gipfel erreicht, um mich rum war eine Traumaussicht und noch dazu hatte ich das in 1:20 Stunden geschafft. Schneller als ich dachte und daher hatte ich mir eine Pause verdient.

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Ich machte es mir gemütlich, packte meine Brotzeit aus und genoss den Gipfelmoment. Mal blickte ich zum Wendelstein, dann drehte ich mich um und sah in die Rotwandgegend. Dazu ein kleines Brot und viel zu trinken und ich tankte wieder Kraft. Den Rückweg konnte ich langsam angehen, meinen geplanten Zug würde ich sicher erreichen.

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Auf dem Weg nach unten juckte es natürlich wieder in den Schuhen, auf den Bayrischzeller Höhenweg weiterzulaufen, aber das würde ich ein ander Mal machen. Ich wollte ins Tal, begegnete dabei Schlangen und Ameisenstraßen und – für mich überraschend – zahlreichen Wanderern, die sich nun auf den Weg machten. War ich froh, dass ich der Sonne schon wieder entkommen konnte!

Sommersonnentag, 10:00 Uhr
Um zehn war ich dann wieder im Tal und hatte noch ausreichend Zeit zum Ausruhen. Im Kopf ging ich die nächsten Schritte durch, BOB und S-Bahn mussten exakt pünktlich sein, damit mein Plan aufgehen würde.

Sommersonnentag, 10:30 Uhr
Um halb elf kam die BOB, mit der ich wieder nach München fuhr. Unglaublich, dass ich um die Uhrzeit schon wieder heimfuhr. An der Donnersberger Brücke hatte ich zwei Minuten Zeit zum Umsteigen. Die BOB hatte zwischendurch mal ein paar Minuten Verspätung, kam dann aber zeitgleich mit der S-Bahn an. Perfekt! Das hatte geklappt. Zu Hause angekommen musste ich mich beeilen. Ich radelte schnell heim, hatte fünf Minuten zum Umziehen und Waschen und packte meine Sachen.

Sommersonnentag, 12:30 Uhr
Nun fuhr ich wieder zurück zur S-Bahn und hatte es geschafft. Eine letzte Hürde war am Hauptbahnhof, da musste ich in drei Minuten in die U2 umsteigen. Aber auch das hatte geklappt 🙂 ! Und da stand schon meine Freundin und wir fuhren gemeinsam auf das Tollwood.

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Sommersonnentag, 13:20 Uhr
Nun war ich entspannt, der Rest des Tages war nicht mehr so eng verplant. Wir schlenderten gemütlich über das Tollwood und waren erstaunt, wie leer es war. Kaum jemand traute sich bei dem Wetter rauszugehen. Wir schon 🙂 . Und wir hatten sogar Glück und konnten unter dem feinen Strahl eines Wasserschlauchs durchlaufen. Und noch dazu gab’s Biolimo zur Abkühlung. Nachdem wir unsere Runden gedreht hatten, stand fest, dass wir uns einen veganen Langos holen wollten. Und das war die richtige Entscheidung! Die waren wirklich sehr lecker. Und weil natürlich auch eine Nachspeise sein muss, gab’s danach veganes Schoko- und Nougateis von Ice Date. Das war der perfekte Abschluss für diesen schönen heißen Tollwoodbesuch. Danach fuhr ich wieder nach Hause.

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Sommersonnentag, 16:40 Uhr
An der S-Bahn wartete schon mein Radl für den dritten Teil des Tages. Ich fuhr gleich weiter zum Feringasee und breitete dort mein Handtuch aus. Wieder schwamm ich auf die andere Seeseite und zurück und machte es mir dann mit meinem Buch bequem. Und weil’s so schön war, ging ich dann nochmal ins Wasser, fuhr dann aber auch gleich nach Hause. Langsam merkte ich, dass der Tag schon ganz schön lange war.

Sommersonnentag, 18:40 Uhr
Nun war ich wieder daheim und hatte mir mein Abendessen wirklich verdient. Kühlend sollte es bei dem Wetter sein und daher gab’s Zucchinispaghetti mit Tomaten-Walnuss-Pesto. Ein perfekter Abschluss des Tages!

Sommersonnentag, 21:30 Uhr
Und nach so einem langen Tag, kann man sich dann auch erlauben, schon um halb zehn ins Bett zu fallen. Es hat keine fünf Minuten gedauert und ich war schon im Traumland 🙂 .

Berg, Tollwood und See vereint – das war der perfekte Sommersonnentag 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Besuch auf Gut Aiderbichl Deggendorf

07. Juli 2015

Hallöchen zusammen,

am letzten Juniwochenende war ich zusammen mit meiner Familie auf Gut Aiderbichl in Deggendorf. Gut Aiderbichl umfasst neben einer Stiftung mehrere Gnadenhöfe vor allem in Deutschland und Österreich. Michael Aufhauser hat Gut Aiderbichl ins Leben gerufen, Spenden gesammelt und kümmert sich um die Höfe. Damit wird für Tiere aus allen Notlagen ein wunderbares Zuhause geschaffen, in dem sie sich nach einem oft strapaziösen Leben wohlfühlen können. Als Patin kann ich mit bis zu fünf Personen kostenlos die Höfe besuchen. Wir entschieden uns für Deggendorf.

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Laut Website steht „Ayd“ für Feuer und „Bichl“ für Hügel, daher kommt der Name Aiderbichl. Auch in Deggendorf befindet sich der Hof erhöht über der Stadt in Eichberg und strahlt eine ganz eigene kraftvolle Stimmung aus. Schon beim Hochfahren zum Parkplatz kam das gute Gefühl an und nach dem Aussteigen musste ich erst mal Lächeln. Ein so friedlicher Ort mit Tieren die einfach leben dürfen. Das Glück konnte man förmlich spüren. Ich freute mich drauf!

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Und schon nach dem Reingehen wurden wir von Schafen und Ziegen begrüßt, die frei durch die Gegend laufen. Wenn sie gestreichelt werden wollten, kamen sie näher, ansonsten gingen sie ihren eigenen Weg. So wurden wir begrüßt und schauten dann zu den Pferden. Ganz in der Nähe ist auch die Hundespielwiese, auf der ein Hund ganz allein am Spielen war. Er verträgt sich nicht gut mit anderen Hunden. Als wir wieder zurückkamen schlossen wir uns einer Führung an.

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Wir hörten die Geschichten zu den Pferden und wie oft es vorkam, dass die Kosten für die Pferde einfach unterschätzt werden. Im schlechtesten Falle würde es dann zum Metzger gehen. Auch Gut Aiderbichl kann nicht alle Pferde aufnehmen, es gibt eine lange Warteliste mit Pferden, die gerne auf den Hof kommen würden. Aber das ist alles mit Kosten verbunden.

Beim Besuch der Kühe erzählte uns der Führer, wie verzüchtet die Milchkühe mittlerweile waren und wie grausam die Bedingungen. Dann kam die Berühmtheit des Hofes: Die Kuh Yvonne, eine ehemalige Milchkuh. Die war es, die 2011 verschwand und nicht gefunden wurde. Sie sollte geschlachtet werden und wehrte sich erfolgreich. Sie versteckte sich mehrere Monate und wurde dann auf Gut Aiderbichl gebracht und lebt dort glücklich und zufrieden mit ihrer Familie 🙂 .

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Die Führung ging dann schon über zum Patenaufruf und zu einer Filmvorführung. Wir wollten bei dem schönen Wetter aber draußen bleiben und schauten weiter. Zuerst liefen wir durch den Pferdestall und beobachteten diese schönen Tiere. Wieder draußen lief uns ein Esel über den Weg und dann noch einer. Wir schauten weiter in den Schweinestall. Auch hier waren die freilaufenden Schafe und Ziegen unterwegs und beobachteten uns. Wir lasen die Geschichten der Schweine. Am Stall sind meist Tafeln, die erklären, wo die Tiere herkommen und wie es ihnen ergangen ist. Dazu gehört das Glücksschwein, das als junges Ferkel ein Geschenk sein sollte. Dazu gehören natürlich auch Schweine, die eigentlich geschlachtet worden wären. Hier auf Gut Aiderbichl ließen sie es sich gut gehen und lagen die meiste Zeit rum. Und kamen zum Zaun um sich streicheln zu lassen 😉 .

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Als nächstes besuchten wir den ersten Kaninchenstall, was mich besonders freute. Aber das war nicht der einzige. Wir liefen vorbei am Taubenhaus und an den Puten, grüßten ein paar Ziegen auf dem Weg und kamen zum Katzenhaus. Der Name ist keine Übertreibung, es war tatsächlich ein Haus komplett nur für Katzen. Die führen dort ein herrliches Leben und genossen es sichtlich. Im zugehörigen Garten waren auch wieder Kaninchenställe.

Wir schauten danach nochmal zur Hundespielwiese und fanden nun auch ein paar mehr. Die waren aber gerade wieder am Reingehen, als wir kamen. Wir liefen noch ein Stückchen mit und entschieden uns dann dafür, noch etwas zu essen. Gut Aiderbichl hat ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte, was perfekt zum Konzept passt und aus meiner Sicht auch so sein muss. Ich hatte nur wenig Hunger, daher entschied ich mich für einen Nudelsalat, der sehr lecker war. Das zweite vegane Gericht wäre Geschnetzeltes mit Reis gewesen. Bei den vegetarischen Gerichten gab es eine größere Auswahl. Das vegetarische Gouda-Schnitzel löste am Tisch wahre Begeisterung aus – es war wohl richtig gut 😉 .

Nach dem schönen Abschluss verließen wir Gut Aiderbichl wieder, diesen friedliche Ort mit Tieren, die Tiere sein dürfen und leben dürfen. Ich fand es sehr schön zu sehen, was ich da eigentlich unterstütze und wie gut es den Tieren dort geht. Wenn man meint, eine Ziege lächeln zu sehen und ein Schwein süß träumen, dann muss es wohl richtig sein 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂