Alle Jahre wieder: Watzmann-Hocheck (2651 m)

24. August 2014

Hallöchen zusammen,

letztes Jahr war’s eher ungeplant, dass wir das Watzmann-Hocheck besucht hatten. Dieses Jahr war’s so geplant, weil wir genau das wollten, das uns das letzte Mal so überrascht hatte: Viele Höhenmeter, einen langen Aufstieg und technisch ein bissl anspruchsvoller. Und es hat Spaß gemacht 🙂 .

Früh am Morgen sind wir nach Schönau gefahren, um dort wieder vom Parkplatz Hammerstiel aus zu starten. Dichte Wolken waren am Himmel, es bestand aber keine Regengefahr. Erstes Ziel sollte sowieso erst mal das Watzmannhaus sein. Gut gelaunt wanderten wir los und waren wieder auf dem altbekannten Weg: Zuerst ein ganzes Stück Forstweg durch den Wald, dann kommt man aus dem Wald und wandert an den Almen vorbei: Stubenalm, Mitterkaser Alm und Falzalm. Zwischen Mitterkaser Alm und Falzalm durchwanderten wir wieder diesen schönen Serpentinenweg umgeben von bunten Blumen und wilden Pflanzen. Dann folgte das letzte Stück zum Watzmannhaus, das ich irgendwie kürzer in Erinnerung hatte, aber auch das war schnell geschafft und dann waren wir im Watzmannhaus.

Wie schon das Jahr davor machten wir dort Pause. Etwas zu trinken und zu essen, um Energie zu tanken für den Hauptteil unserer Wanderung – den Aufstieg zum Hocheck. Wir waren schneller am Watzmannhaus als noch das Jahr zuvor und hatten ausreichend Zeit für’s Hocheck. Und der Himmel war nun auch nicht mehr weiß sondern weiß-blau 🙂 .

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Am Anfang wanderten wir ganz gemütlich über Schotter, nach und nach wurde es felsiger und die Wanderstöcke kamen in den Rucksack, um nicht zu stören. Mit den Händen festhalten ist oft sehr hilfreich. Wir wanderten recht zügig, schneller als das Jahr zuvor. Nach einem Drittel etwa stießen wir auf eine Gruppe Wanderer, von denen einer schon ziemlich am Ende war. Nachdem man den Gipfel schon nicht mehr sehen konnte und dieser eingehüllt war von einer Wolke, fragten sie uns, wie weit es noch sei. Wegen Regengefahr entschied sich die Gruppe dann zum Glück umzudrehen.

Wir wanderten weiter und kamen schon bald in die Wolke hinein. Trotzdem ging es ganz gut. Dieses Mal hatten wir keine Schneefelder auf dem Weg und dadurch auch keine kritischen Passagen. Und so kam das Gipfelkreuz dann doch überraschend schnell. Sehen konnten wir es erst kurz vor Ankunft, da uns der Nebel die Sicht versperrte und irgendwie war das Gefühl vom nie ankommen vom letzten Jahr noch so präsent, dass ich ganz überrascht war, schon am Gipfel zu sein.

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Und da war sonst fast keiner. In der Wolke im Nebel saßen wir auf der altbekannten Bank und packten unsere Brotzeit aus. Ein Blick auf die Uhr bestätigte das Gefühl, dass wir dieses Mal schneller aufgestiegen waren (eine halbe Stunde), was sicherlich auch durch die nicht vorhandenen Schneefelder zu erklären ist.

Während wir unsere zweite Brotzeit aßen, lichtete sich die Wolkendecke etwas und wir konnten doch ein bisschen Ausblick genießen. Zu lange wollten wir aber auch nicht verweilen, weil für den späten Nachmittag Gewitter angesagt waren. Also packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg ins Tal.

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Was für eine unvergleichliche Landschaft! Weit sehen konnten wir nicht, es war still um uns rum und wir wanderten über die Felsen. Das gibt schon ein einzigartiges Gefühl. Wir konnten nicht sehen, wo es hinging und wo wir herkamen, um uns rum nur Fels und Stein. Beeindruckend war das!

Der Abstieg vom Hocheck verlief recht gut. Auch hier erinnerte ich mich an die Schneefelder vom Jahr zuvor, bei denen ich doch sehr vorsichtig war, um nicht abzurutschen. Mit dem Fels war das schon ein viel besseres Gefühl.

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Die Knie meldeten nach einer Weile Überanstrengung an, aber mit einem zusätzlichen Müsliriegel war auch das kein Problem mehr. Es machte Spaß, über die Felslandschaft zu wandern. Aufpassen wo man hintritt, hin und wieder die Hände benutzen – das war schon was anderes als einen Forstweg entlang zu laufen.

Die Wolke hinter uns verdichtete sich immer mehr. Faszinierend war es, als wir aus der Wolkenschicht herauskamen. Die Grenze zwischen Wolke und Nicht-Wolke war klar zu sehen.

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Nun kam der leichtere Teil und wir wanderten über den Schotterweg wieder zum Watzmannhaus. Kurz überlegten wir, ob wir nochmal Pause machen sollten, entschieden uns aber dagegen. Also wanderten wir wieder in Richtung Hammerstiel.

Der Blick zurück zum Hocheck zeigte, dass die Wolkenschicht immer dichter wurde und tiefer kam. Wir hatten einen guten Zeitpunkt erwischt, auf dem Gipfel zu sein. Nun sah man schon, dass sich die Nachmittagsgewitter näherten.

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Also wanderten wir zügig bergab. Und da trafen wir wieder die Wandergruppe von zuvor. Sie fragten uns, wie weit wir denn noch gewandert seien. Dann meinten sie zu uns, dass sie eigentlich die ganze Überschreitung machen wollten. Da war ich dann doch erst mal sprachlos – um die Uhrzeit noch, mit dieser Kondition und Ausrüstung bei angesagtem Gewitter am Nachmittag? Zum Glück, hat sich die Wolke dazwischen geschoben und die Gruppe davon abgehalten.

Wir überholten die Gruppe und wanderten zum Parkplatz. Kurz bevor wir ankamen, fing auch der Regen an. Die ersten paar Tropfen bekamen wir noch mit, das Schütten dann aber erst im Auto. Auch zeitlich war es also richtig perfekt gelaufen.

Das Watzmann-Hocheck, jedes Mal wieder ein Genuss und endlich mal wieder richtig angenehme Erschöpfung nach dem Wandern. Wir kommen sicher wieder – irgendwann auch mal weiter, als nur bis zum Hocheck 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Liebe… ähm… B471?

13. August 2014

Hallöchen,

erinnert ihr euch noch an meinen Beitrag zum Isarradweg? Mit „Liebe Isar…“ hatte ich – nun, mich verabschiedet ist das falsche Wort, aber zumindest – angekündigt, nicht mehr so häufig an ihrer Seite zu radeln. Auch wenn ich doch immer wieder an der Isar entlang radle, wenn ich nach München fahre, bin ich öfter auf einer anderen Strecke unterwegs. Aber wie sage ich dazu? Liebe… B471? Oder eher: Liebes Aschheim, Feldkirchen, Ottendichl und Haar?

Ich bin nicht mehr an einem Fluss unterwegs, radle auch nicht mehr regelmäßig an Bäumen vorbei, sondern eine ganz andere Strecke entlang. Ein bisschen Wasser bleibt, wenn ich über den Speichersee radle. Nicht zu verachten sind die Radwege, durch die mich die Autos gar nicht und Fußgänger wenig stören. Da ist aber noch mehr… an zwei Fußgängerampeln, an denen ich hin und wieder stehen bleiben muss, habe ich Brezenduft in der Nase. Auf der Strecke zwischen Aschheim und Feldkirchen sehe ich meist ein herrliches Alpenpanorama. Beim frühen Losfahren habe ich zu meiner Linken den Sonnenaufgang. Beim Heimradeln geht es leicht bergab und ich habe das Gefühl, als würde ich heimfliegen. Es geht vier mal bergauf und genauso oft bergab. Die Strecke ist genauso lang wie vorher und ich kann mich verausgaben oder ganz entspannt dahinradeln. Alles in allem: Es ist immer noch ein Genuss, am Morgen und am Abend, bei Regen und bei Sonnenschein, müde und hellwach diese Strecke zu radeln.

Wer weiß, irgendwann weiß ich vielleicht, was hier der richtige Titel wäre… Liebe B471? Liebes Aschheim, Feldkirchen, Ottendichl und Haar? Liebes Alpenpanorama? Lieber Speichersee? Ich weiß es nicht… aber alles zusammen macht es trotz Straße doch irgendwie schön 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Wendelstein (1838m)

03. August 2014

Hallo zusammen!

Die Wettervorhersage war gut, Zeit hatten wir auch, daher fuhren wir vorletztes Wochenende wieder in die Berge. Im April waren wir mal auf Schweinsberg und Breitenstein und hatten sehnsüchtig zum Wendelstein rübergeschaut. Nun endlich kam die Wanderung, die wir uns schon damals vorgenommen hatten.

Wir fuhren früh mit der BOB los und überlegten, wo wir starten sollten. Entweder Fischbachau aussteigen und bis Osterhofen laufen oder umgekehrt. Da man von Fischbachau noch ein gutes Stück bis Birkenstein unterwegs ist und es ab da erst richtig losgeht, entschieden wir uns für diese Variante. Also stiegen wir in Fischbachau aus.

Dort fanden wir schon einen Wegweiser zum Wendelstein und konnten diesem folgen. Bis Birkenstein war eine gute Stunde vorgesehen. Der Weg führt an einem Bach entlang durch den Wald und bietet so einen schönen Start in die Wanderung. Schatten war an diesem Tag auch am angenehmsten, da es richtig heiß war.

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Wir kamen aus dem Wald heraus und fanden eine Abzweigung nach rechts zum Wendelstein. Nun startete die Tour also richtig. Über einen Forstweg wanderten wir nach oben. Recht steil und immer auf dem Forstweg wanderten wir weiter. Das war kein so schöner Start und wir warteten darauf, dass wir aus dem Wald rauskommen würden oder die Landschaft sich etwas abwechseln würde. Nach einer Weile Forststraße bogen wir dann auf einen Waldpfad ab – das war schon besser 🙂 .

Nachdem wir diesen Teil des Anstiegs geschafft hatten, kamen wir aus dem Wald heraus und waren auf Almwiesen. Nun war es deutlich schöner. Der Blick zum Tal zeigte, dass wir in kurzer Zeit recht hoch gekommen waren, der Blick nach vorne, dass es zum Wendelstein aber trotzdem noch ein Stückchen sein würde. Über Almwiesen wanderten wir weiter, mal durch ein bisschen Wald, mal über die Wiesen. Die kleinen Waldstücke taten gut, denn dort hatten wir etwas Schatten. Direkt vor uns war der Wendelstein zu sehen und wir fragten uns, wann wir wieder bergauf wandern würden. Aber das kam wohl erst kurz vor dem Ziel.

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An diesem Felsmassiv angekommen zeigte sich auch, dass die letzten Höhenmeter dort zu bewältigen waren. Nachdem wir die Seilbahn unterquert hatten, ging es in steilen Serpentinen bergauf und dem Wendelsteinhaus entgegen. Nachdem uns am Anfang nur wenige Wanderer begegnet waren, war hier schon einiges mehr los. Auf den Wendelstein kommt man mit Zahnradbahn oder Gondel, daher tummeln sich dort die Leute. Nun endlich waren wir am Wendelsteinhaus angekommen. Erst Gipfel oder Brotzeit? Zuerst Brotzeit. Wir machten im Vorraum zum Eingang der Zahnradbahn Pause. Dann folgte das letzte Stück.

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Zum Gipfel führt ein Panoramaweg, von dem aus man wirklich herrliche Ausblicke hat. Wir wanderten über nicht allzu steile Serpentinen den letzten Felsblock hoch, dessen höchste Stelle den Gipfel des Wendelsteins darstellt. Nach Wendelsteinhaus, Wendelsteinkircherl und den Bahnen wollten wir nun endlich den Gipfel sehen. Hier waren viele unterwegs, um auf den Gipfel zu kommen. Wir wanderten den Panoramaweg und ließen uns Zeit, genossen die Aussicht, blieben immer wieder stehen und blickten ins Tal.

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Es war wunderschönes Wetter und wir hatten einen tollen Blick auf die Nachbarberge. Der Wendelstein ist mit seinen 1839 Metern recht hoch im Vergleich zu den anderen Bergen in der Umgebung. Um so beeindruckender ist der Blick, den man von ihm hat. Wir folgten dem Panoramaweg und kamen dann zu der Abzweigung auf den Gipfel. Dort wollten wir hin!

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Am Gipfel angekommen mussten wir das kleine Gipfelkreuz fast suchen, das neben dem Observatorium der LMU recht klein wirkt. Hier in der Nacht vor dem Teleskop zu sitzen musste traumhaft sein – es ist ewig her, dass ich das letzte Mal durch mein kleines Teleskop beobachtet hatte, aber die Faszination ist noch immer da und die Vorstellung auf einem Berg im Dunkeln in die Weite des Universums zu schauen begeistert mich noch immer.

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Wir aber blickten in die nahe Weite, entdeckten Rosenheim und den Simssee, konnten sogar den Chiemsee sehen. Um das Panorama von allen Seiten zu genießen, stiegen wir wieder ein Stückchen bergab und stießen so wieder auf den Panoramaweg. Nun kamen wir auf die andere Seite des Felsblockes. Auch von da hatten wir wieder schöne Ausblicke ins Tal. Wir konnten sogar Hochgern und Hochfelln erkennen.

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Nach einer Weile sahen wir die Gleise der Zahnradbahn. Wir hatten das Glück, dass diese genau in dem Moment fuhr, als wir dort vorbeikamen. Wie in einer Modelllandschaft sah das aus, als die von oben doch recht klein wirkende Bahn aus dem Tunnel kam, über die Gleise fuhr und wieder im Tunnel verschwand.

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Wir wanderten weiter und hatten den Felsblock nun fast umrundet. Es folgte nochmal ein kleiner Aufstieg und wir waren wieder am Wendelsteinhaus. Als Abstieg wählten wir nun den Weg nach Osterhofen. Am Anfang wanderten wir denselben Weg nach zurück, den wir vorhin nach oben gelaufen waren und kamen so in Serpentinen wieder recht schnell tiefer. Die Abzweigung zum Wiesenweg, der nach Birkenstein führt, ließen wir nun aber rechts liegen und liefen geradeaus weiter. Auch hier erwartete uns ein Wiesenweg und wir folgten den Wegweisern nach Osterhofen.

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Wir wanderten gemächlich bergab und hatten schon bald einen herrlichen Blick auf den Wendelstein. Nach einer Alm blickten wir zurück auf das Felsmassiv und konnten das Observatorium auf dem Gipfel erkennen. Nun wanderten wir weiter und es wurde wieder waldiger. Wir wanderten weiter Richtung Osterhofen bis Hochkreut. Dort gönnten wir uns bei einem Gasthaus nochmal eine Pause. Wir bestellten etwas zu trinken und Kuchen und ließen die Eindrücke auf uns wirken.

Nun war es nicht mehr weit und wir liefen das letzte Stück bis zur BOB-Haltestelle in Osterhofen. Geschützt vom Schatten eines Baumes warteten wir auf den Zug und fuhren dann wieder zurück. Eine schöne Tour lag hinter uns und gerade weil Anfangs- und Endpunkt unterschiedlich sind, kommt auf dem gesamten Weg keine Langeweile auf. Und endlich, drei Monate später hatten wir es geschafft, den Wendelstein zu besuchen und von dort aus zum Schweinsberg und Breitenstein rüberzuwinken 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Oberstdorfwochenende: Freibergsee (931m)

31. Juli 2014

Hallöchen!

Ein Wochenende kann so kurz sein… Aber nach dieser Wahnsinnstour war’s auch absolut okay, dass dieser Tag nicht ganz so anstrengend wurde. Bis Mittag mussten wir aus der Pension raus sein, daher entschieden wir uns, nach dem Frühstück bei einem kleinen Spaziergang die nähere Umgebung zu erkunden.

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Wettertechnisch war’s noch immer bewölkt und kurz vor Regen, aber das sollte uns auch heute nicht stören. Wir liefen los, bis wir auf einen Wanderweg trafen und folgten dann der Richtung „Freibergsee“. Die Umgebung war schon beeindruckend genug, so dass wir es einfach genießen konnten. Der Blick zurück zeigte Berge genauso wie der Blick nach vorn. Wir kamen nun aber über die Stillach in den Wald hinein.

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Und da ging’s doch wirklich wieder bergauf. War das nicht das, was wir heute gar nicht brauchten 😉 ? Es war aber nicht schlimm, wir wunderten uns nur, dass wir zum See bergauf liefen 😉 . Dass es kurz vor Ziel wieder ein Stück bergab ging, war daher abzuwarten. Noch war niemand unterwegs und wir waren ziemlich allein unterwegs.

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Und nachdem wir dann wieder ein Stück bergab gelaufen waren, kamen wir auch schon zum See. Dort war nur eine Frau, die die Terrasse des Restaurants sauber machte, ansonsten war es noch zu früh, als das schon jemand hier gewesen wäre. Wir setzten uns auf eine Bank und genossen die Ruhe. Irgendwas störte den Ausblick – ach ja, diese Schisprungschanze die wie aus dem Nichts hervorschaute (die Heini-Klopfer-Schiflugschanze). Ansonsten war’s da doch ganz idyllisch 😉 .

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Nach dieser längeren Plauderpause liefen wir wieder zurück. Nun kamen uns einige Wanderer entgegen, wir waren wohl einfach recht früh dran. Oberstdorf war durch ein paar Baumlücken wieder zu sehen und nachdem wir vorhin die meiste Zeit bergauf gelaufen waren, ging’s nun wieder munter bergab. Und so kamen wir auch wieder zur Stillach.

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Über eine Holzbrücke ging es zurück und wir näherten uns wieder Oberstdorf. In der Pension packten wir noch unsere restlichen Sachen und liefen dann auch schon zum Bahnhof. So ging das Mädlswochenende auch schon wieder zu Ende. Pünktlich als wir am Bahnhof angekommen waren und uns ein Ticket geholt hatten, fing es dann auch an richtig zu schütten. Wir hatten also alles richtig gemacht 😉 . Und eins stand fest: Oberstdorf wird uns mal wieder sehen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Oberstdorfwochenende: In der Regenlücke aufs Nebelhorn (2224m)

28. Juli 2014

Hallöchen zusammen!

Endlich war es so weit, das zweite Juliwochenende war da und damit konnte unser Mädlswochenende in Oberstdorf beginnen. Nach einer heißen, stickigen und engen Zugfahrt kamen wir Freitagabend in Oberstdorf an, suchten unsere Pension und bezogen unser Zimmer. Den Abend ließen wir bei einem leckeren Abendessen ausklingen und hatten einen klaren Plan für den nächsten Tag: Das Nebelhorn – egal, was die Wettervorhersage uns einreden wollte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schüttete es wie aus Eimern. Beim Frühstück überlegten wir, wie wir damit nun umgehen sollten. Wir würden wohl doch in die Therme gehen müssen. Nachdem es während dem Frühstück dann aber zu regnen aufgehört hatte, entschieden wir uns, die Wanderschuhe anzuziehen und zumindest mal ein Stückchen zu laufen – irgendwie in Richtung Nebelhorn.

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Wir packten unsere Rucksäcke, schnürten die Wanderschuhe und liefen los. Von unserer Pension aus konnte man die Nebelhornbahn gut sehen, was für uns zur Orientierung ausreichend war. Kurz davor fanden wir auch ein Wanderschild, das uns den Weg zeigte. Wir wanderten vorbei an der Schisprungschanze und kamen zu einem rauschenden Bach. Das Wasser schoss nach unten und der Weg war auch schon recht nass. Wieder überlegten wir, ob wir weitergehen sollten. Wir entschieden uns zuerst dagegen und drehten um. Dann kam uns ein älteres Wanderpaar entgegen und lief munter über die nassen Stellen nach oben. Grund genug, dass wir doch wieder zurück liefen und weiter wanderten.

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So ging es relativ steil und immer mit Wasser neben uns nach oben. Nach der anfänglich rutschigen Angelegenheit wurde der Weg bald trockener und war kein Problem mehr. Dann entfernten wir uns vom Wasser und waren wieder etwas flacher unterwegs. So kamen wir zur Station Seealpe (1.280m), der ersten Station der Nebelhornbahn. Hier machten wir die erste Pause und stärkten uns mit einer Saftschorle. Nach diesem kurzen Aufstieg waren wir schon durchgeschwitzt und planten, wie es weitergehen sollte. Der Himmel war bewölkt, aber das Wetter sah stabil aus. Also auf zur nächsten Station.

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Anfangs ging es flach dahin und wir konnten gemütlich laufen. Nachdem wir das Plateau hinter uns gelassen hatten, wurde es dann richtig steil. In Serpentinen wanderten wir Höhenmeter um Höhenmeter und kamen so der zweiten Station immer näher. Um uns rum war eine traumhafte Landschaft geprägt von Wasser, Fels und Grün. Langsam entfernten wir uns von der Schlucht, aus der wir kamen und wanderten immer höher.

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Der Blick nach Oberstdorf wurde immer schöner und umso höher wir kamen, umso mehr konnten wir sehen. Einige Wanderer kamen uns von oben entgegen, einige Bergläufer überholten uns. Die Wanderung vom Tal zum Gipfel machen aber nur wenige – die meisten fahren mit der Bahn und starten entweder Seealpe oder Höfatsblick oder laufen von ganz oben nach unten.

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Für uns war das keine Alternative. Schließlich wollten wir ein Wanderwochenende zusammen verbringen. Zum Glück gab es bis auf ein paar Tropfen zwischendurch keinen Regen und wir konnten weiterwandern. Nach zahlreichen steilen Serpentinen sahen wir endlich das nächste Ziel: Die Station Höfatsblick (1932m). Eine kleine Stärkung konnte nicht schaden, also holte ich ein paar Kekse aus dem Rucksack – mehr hatten wir auch nicht dabei – wir wollten ja eigentlich nur eine kleine Runde laufen, bevor wir in der Therme plantschen 😉 .

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Und wieder stellten wir uns die Frage: Weiter wandern oder zurück ins Tal? Wir blickten nach oben, um uns rum und sahen auf das Schild, das die Wanderzeit angab. Das mussten wir einfach noch vollenden. Das letzte Drittel wartete auf uns und wir wanderten los.

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Die Landschaft war ein Traum! Um uns rum grüne Hügel, Berge und alles unberührt. Es hatte was von Irland und war wunderschön! Nun war es aber auch deutlich überlaufener als weiter unten. Die meisten hatten wohl die Variante gewählt, bis Höfatsblick zu fahren und den Rest zu laufen.

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Der letzte Teil war nun aber gar nicht mehr so anstrengend im Vergleich zu dem vorigen Weg. Kein Wunder – so steil wurde es auch nicht mehr. Das Nebelhorn versteckte sich ganz passend im Nebel und wir wanderten dem entgegen. Immer wieder machten wir Pause und genossen den Ausblick – zurück zur Station Höfatsblick und um uns rum. Ein gigantisches Panorama!

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Auf dem Nebelhorn hat man angeblich einen Wahnsinnsblick auf 400 Gipfel. Wir verschwanden nun aber langsam im Nebel und glaubten auch nicht, dass wir auch nur einen Gipfel sehen würden – falls wir überhaupt irgendwas sehen würden 😉 . Und so kamen wir zur Gipfelstation und dort fanden wir auch – doch etwas unscheinbar – das Gipfelkreuz.

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Wir kletterten zum Gipfelkreuz hoch und hatten es geschafft: Wir waren auf dem Nebelhorn (2224m) 😀 . Was für eine Freude – erwartet hatten wir nichts, geplant einen Nachmittag in der Therme und bekommen hatten wir eine traumhafte Wanderung und dann auch noch mit diesem hohen und schönen Gipfel. In der Hütte am Gipfel tranken wir etwas Heißes zum Aufwärmen und packten dann wieder unsere Sachen. Nun ging es wieder nach unten!

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Der Nebel war mittlerweile etwas aufgezogen und wir sahen doch noch ein bisschen was. Sicher keine 400 Gipfel, aber zumindest ein paar und bis hinunter zur Station Höfatsblick. Die Weite und das umfängliche Panorama, das uns hier umgab, ist gar nicht zu beschreiben.

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Wir wanderten ein Stück nach unten und blieben immer wieder stehen, machten Bilder und genossen die Aussicht. Unvorstellbar, wie der Ausblick sein musste, wenn das Wetter passte. Aber sicher auch unvorstellbar, wie vielen anderen Wanderern wir dann begegnet wären 😉 .

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Wir wählten zum Abstieg den Gratweg. Empfohlen ist dieser erfahrenen Wanderern und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen. Nach dem Aufstieg fühlten wir uns erfahren genug und freuten uns auf Abwechslung 😀 .

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Schwierig ist der Weg nicht und auch nicht zu schmal. Trittsicher sollte man natürlich schon sein, dann ist das auch kein Problem. Belohnt wird man mit einem spannenderen Abstieg, als es der Aufsteig war und einem schönen Blick in Richtung Seealpe.

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So wanderten wir wieder zur Station Höfatsblick und von da aus die zahlreichen Serpentinen zur Station Seealpe. Die Knie machten sich schon bald bemerkbar und auch die Füße meldeten nun an, dass sie nicht mehr weit laufen wollten. Ein Blick zurück zeigte uns, dass wir uns beeilen sollten. Nun war das für den ganzen Tag angesagte schlechte Wetter im Anmarsch. Ab Station Seealpe regnete es dann auch. Zum Glück hatten wir Regenjacken dabei und konnten gut weiterwandern.

Als Abstieg von der Seealpe entschieden wir uns gegen den Weg am Bach und für einen breiteren Weg. Das war eine gute Wahl und wir kamen von der anderen Seite wieder zur Schisprungschanze. Von da aus liefen wir wieder zur Pension. Nach einer warmen Dusche und einem leckeren Abendessen ging so der Tag zu Ende. Wir waren glücklich – eine richtig schöne Wanderung lag hinter uns und wir hatten uns den Tag vom schlechten Wetter nicht verderben lassen. Wie herrlich es war, mit dieser angenehmen Erschöpfung einzuschlafen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂