Archiv für die Kategorie ‘Klettern’

Fontainebleau: Rocher Canon

Donnerstag, 04. Juli 2019

Hallo zusammen!

Am nächsten zu unserer Unterkunft liegt das Gebiet Rocher Canon. Daher verbrachten wir die ersten beiden Urlaubstage dort und entdeckten das Bouldern in Bleau!

Tag 1 (Samstag)

Keine fünf Minuten mussten wir fahren und schon waren wir am Parkplatz. Wir hatten zu dieser Zeit das Gefühl, dass viel los sei – das ist aber kein Vergleich dazu, wie viel los war, als wir wieder fuhren. Das lag natürlich daran, dass Wochenende war, aber viele Franzosen kommen hier auch einfach zum Spaß. Die Kinder haben Spaß, die Erwachsenen wandern oder spazieren und zwischendrin kann man wunderbar Picknick machen. Und auch einige Trailrunner sind uns hier begegnet.

Uns erwartete ein wunderschönes Waldgebiet voll mit Sandsteinblöcken – fast so, als hätte sie jemand für uns hingelegt. Wir hatten gelesen, dass in Bleau normal Parcours gebouldert werden. Man beginnt bei Nummer 1 bis Nummer 20 oder 50 oder was auch immer und hat verschiedene Schwierigkeitsgrade. Entweder nur leichte, was einem weißen Parcours entspricht, oder etwas schwierig, was dem gelben Parcours entspricht, dann geht’s weiter mit orange/grün/lila und blau, rot, weiß/schwarz. Die Fontainebleau-Grade sind rein theoretisch dieselben wie in der Halle – ich lernte aber sehr schnell, dass man draußen tatsächlich zwei Stufen abziehen muss.

Wir suchten eigentlich den gelben Parcours und wollten damit starten, fanden die Nummer 1 aber nicht. Daher suchten wir uns einfach eine Route aus und starteten dort. Und Sandstein ist so rutschig! Es ist tatsächlich so – man lernt hier, wo die Füße hin müssen, wie man den Körper richtig positioniert, was man mit den Händen machen muss. Es fiel mir sehr schwer und gleich am zweiten Block stürzte ich auf’s Crashpad. Mit schwitzigen Händen bouldert es sich nicht so gut und Chalk ist nun mal nicht erlaubt.

Aber es wurde besser. Wir boulderten eine 2b und 3a und das fühlte sich gut an. Es folgten noch ein paar einfache Boulder – zumindest wenn man sich den Schwierigkeitsgrad ansieht. Für den Kopf war es eine Riesenherausforderung, ich traute dem Sandstein und meinen Füßen nicht wirklich. Aber dazu waren wir ja da – um das zu lernen.

Nach einer Weile probierten wir auch an schwereren Bouldern rum – an blauen Routen. Eine 4a+. Und noch etwas im 4er Bereich. Bei mir blieb es beim Ausprobieren und einzelne Züge fühlen. Das allein fühlte sich aber schon toll an!

Und dann ging nichts mehr. Die Hände waren erschöpft, die Füße wollten aus den Schuhen und vor allem der Kopf verlangte nach etwas Ruhe. Also beendeten wir für diesen Tag die Bouldersession und freuten uns auf den nächsten Tag. Am Abend planten wir, was wir bouldern wollten, um etwas strukturierter vorgehen zu können.

Tag 2 (Sonntag)

Der nächste Tag war der heißeste. Ausgestattet mit Sonnencreme und viel zu trinken ging es wieder zum Rocher Canon. Dieses Mal hatten wir geplant, was wir machen wollten: Wir starteten am Block 2 Prothèse. Eine 3a, 3c und spannende 4a erwarteten uns. Und dort verbrachten wir einige Zeit. Die Einstiegsroute war gut zu bouldern, die anderen beiden waren nicht meine Stärke 😀 .

Danach ging es weiter zu Block 1 Abîme. Eine 3a und eine 4a+ warteten hier auf uns. Langsam wurden die Hände nun schwitzig und es war sehr schwer zu bouldern. Ich wechselte dann kurzerhand zu ein paar weißen Bouldern, die zur Entspannung ganz gut waren.

Wir boulderten dann noch am Block 3 Fantasie (4a) und Block 5 Dalle Orange (4c). Das waren aber beides zu schwere Routen für mich. Ich hatte dann am Block 4 Damier bei einer 2a wieder Erfolg 😉 . Ich versuchte dann noch die 3b und dann war bei mir die Power aus.

Die Hitze machte mir zu schaffen und auch der Kopf war am Ende. Meine Adrenalinreserven waren verbraucht, ich traute mich nichts mehr am Fels. Das war ein guter Zeitpunkt, um den Nachmittag im Garten unseres Tinyhouses zu verbringen und die nächsten Tage zu planen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Boulderurlaub in Fontainebleau

Sonntag, 23. Juni 2019

Hallöchen zusammen!

Um dem klassischen Urlaubstrubel zu entgehen, hatten wir die Woche vor den Pfingstferien frei und waren dort, wo man als echter Boulderer mal gewesen sein muss: Im Wald von Fontainebleau, dem größten und sicher auch bekanntesten Bouldergebiet Europas mit zahlreichen Sandsteinblöcken. Dieses befindet sich eine knappe Stunde südlich von Paris.


Unsere Unterkunft war ein kleines Tiny House in Bois-le-Roi. Dort gibt es alles was man braucht: Einen kleinen Supermarkt im Ort, einen großen Supermarkt direkt über die Brücke der Seine im Nachbarort Chartrettes, eine Boulangerie und einen Bahnhof mit Anbindung nach Paris – perfekt für den Pausentag. Wir waren zufrieden mit unserer Wahl und fühlten uns wohl.

Und auch die Bouldergebiete sind schnell zu erreichen. Das nächste Gebiet ist Rocher Canon, das zahlreiche Boulder bietet. In Richtung Fontainebleau haben wir das Gebiet Cuvier (Bas) besucht. Etwas weiter weg, einen Besuch aber auf jeden Fall Wert, ist das Gebiet 95,2 Ouest. Das ist aber nur ein Bruchteil der Bouldermöglichkeiten – Auswahl gab es noch sehr viel mehr.

Unser Lieblingsboulderführer war Fontainebleau Fun Bloc, wobei bei uns dort für das Gebiet 95,2 falsche Koordinaten waren. Im Boulderführer Bleau en Bloc waren die richtigen drin. Dieser bietet einen guten Überblick über die Gebiete, für einen genaueren Blick der Routen am Fels ist Fun Bloc geeignet.

Details zu den Bouldergebieten und den Ausflügen an den Pausentagen folgen demnächst 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Hamburg 2019

Mittwoch, 20. Februar 2019

Hallöchen zusammen,

Mitte Februar wurde der Resturlaub für ein paar Tage in Hamburg eingesetzt. Alle Jahre wieder? Ja, so könnte man es schon fast sehen 😉 . Aber Hamburg ist einfach eine sehr schöne Stadt und es gab einen ganz bestimmten Grund, warum wir da wieder hinwollten: Die Elbphilharmonie. Letztes Jahr hatten wir eine Besichtigung gemacht, dieses Jahr wollten wir ein Konzert hören. Bei „Hauschka“ konnten wir der grandiosen Akustik des großen Saals lauschen und so zum ersten Mal ein Konzert in der Elbphilharmonie genießen.

Der Abend in der Elbphilharmonie war wirklich sehr schön. Wir konnten auch wieder auf die Plaza und den Ausblick über den Hafen und die Stadt genießen und das Ambiente ist schon etwas Besonderes. Einen weiteren Abend verbrachten wir im Musical König der Löwen. Vor vielen Jahren hatte ich es schon mal gesehen, auch an diesem Abend fand ich es wieder toll.

Aber nicht nur an den Abenden, auch untertags hatten wir eine schöne Zeit. Und da wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt schon kannten, suchten wir unsere eigenen Highlights raus.

Eines davon war die Boulderhalle Flashh. Sie ist bekannt für die vielen dynamischen Routen, die dort geschraubt werden. Wir probierten hier viel rum und merkten wieder mal, dass eine andere Halle erst mal schwieriger ist, als die „Heimhalle“. Ich musste mich langsam rantasten an den Schwierigkeitsgrad, den ich normalerweise bouldere. Andere Hallen, andere Routen – es machte Spaß, das nach und nach zu entdecken.

Und auch das Laufen sollte nicht vernachlässigt werden – und das ganz klassisch wie der typische Hamburger bei einer Alsterumrundung. Bei den frühlingshaften Temperaturen konnte ich sogar im T-Shirt laufen und vor allem die ruhigeren Gegenden um die Alster genießen. Teilweise läuft man neben der Straße, der Großteil ist aber zum Glück ruhig.

Zwischen den kulturellen und sportlichen Erlebnissen erkundeten wir verschiedene Viertel der Stadt und lernten Hamburg so nochmal ganz neu kennen. Auch kulinarisch haben wir zwei Empfehlungen mitgebracht: Das Café Koppel, das ein sehr gemütliches Ambiente hat und zudem vegane köstliche Kuchen. Und für den Abend ist das vegetarisch-vegane Restaurant La Monella sehr zu empfehlen. Das ist italienische Küche vom Feinsten, von der wir immer noch träumen. Schon beim Lesen der Tageskarte lief uns das Wasser im Mund zusammen und der herrliche Abschluss mit einem Cashew-Pana-Cotta war der Höhepunkt des Abends.

Und so hatten wir wieder schöne entspannte sportliche kulturelle sonnige warme und leckere Tage in der schönen Hansestadt Hamburg 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern im Gebiet Scogliera di Solinella Sud (C3): Grotta Pineta

Mittwoch, 16. Januar 2019

Hallöchen zusammen!

Der letzte Tag war angebrochen und als ich an diesem Morgen aufstehen wollte, blieb ich erst mal liegen. Am Abend zuvor hatte ich mir noch das Knie verletzt und konnte es nicht mehr richtig abknicken. Und noch dazu waren die Füße, Finger und Arme – ja einfach alles – müde. Aber natürlich wollten wir auch den letzten Tag zum Klettern nutzen und wir hatten uns etwas ganz Besonderes ausgesucht: Die Grotte Pineta. Und nachdem ich halbwegs überzeugend bestätigt hatte, dass ich fit genug war, fuhren wir los. Nach einem Abstecher zur italienischen Post ging es zum Fels.

Die Grotte war schnell gefunden und wir wurden nicht enttäuscht. Eine tolle Höhle mit schönen Routen. Viele in einem sehr hohen Schwierigkeitsgrad, die einfach fantastisch anzusehen waren. Wir hatten hier unsere eigenen einfachen Routen. Es ging los mit „Das Totenschaf“, das aus zwei Teilen besteht. Der untere Teil ist eine 4c und dann startet direkt am Ende eine 5c+. Beim Klettern merkte ich dann ziemlich schnell, dass ich eigentlich gar nicht in Kletterverfassung war. Aber das hätte ich natürlich nie zugegeben 😉 .

Die nächste Route sicherte ich nur – es wäre für mich nur ein Kampf gewesen. Eine 6b, Caveman. Eine Dach-Route mit superkräftigen Zügen, für die ich aber definitiv noch trainieren muss. Ein tolles Projekt bei dem auch das Zuschauen Spaß machte.

Das Wetter war an diesem Tag leider auch sehr wechselhaft. Bevor es richtig zu schütten anfing, schafften wir aber noch zwei Routen: „Dog bites man“, eine 6a die mir ziemlich schwer fiel. Und zum Abschluss „Deception“, eine schöne 5b.

Und dann fiel das Wasser vom Himmel. Zum Glück waren wir in der Grotte geschützt und wir nutzten die Pause für unsere Brotzeit. Nun konnten wir definitiv nichts mehr klettern. Wir packten unsere Sachen zusammen und waren froh, noch hierher gekommen zu sein. Ich merkte bei jedem Schritt zurück zum Auto mein Knie und war nun auch über eine Pause froh. Zurück in der Unterkunft packten wir unsere Koffer und genossen einen schönen letzten Abend in San Vito Lo Capo. Mit mehr als 70 Kletterrouten blickten wir auf eine wunderschöne Zeit auf Sizilien zurück.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern im Gebiet Valanga (D) und Scogliera di Solinella Sud (C3): Destra Pietraia und Sinistra Pineta

Dienstag, 15. Januar 2019

Hallöchen zusammen!

Nun war tatsächlich schon der vorletzte Tag gekommen und wir mussten entscheiden, wo wir hinwollten. Zur Auswahl standen das Klettergebiet D (Valanga) und C3. Bei beiden waren wir bis dahin noch nicht. Nachdem wir am Tag zuvor aber schon nach der Zufahrt für Valanga gesucht hatten und dann auch ein Schild „Valanga“ gefunden hatten, entschieden wir uns dafür. Zudem waren wir neugierig auf ein etwas anderes Gebiet als die vorherigen. Wir packten unsere Sachen und fuhren beim Schild hinein. Und nun begann wieder das typische Suchen: Wo ist die Felswand? Ein österreichisches Pärchen kam dazu und gemeinsam machten wir uns auf die Suche. Nach einem Kampf durch zahlreiche Sträucher waren wir dann endlich an der Wand angekommen.

Wie im Kletterführer versprochen war die Aussicht toll. Valanga liegt oberhalb der Küste und nicht am Meer, dafür hat man aber einen weiten Blick in Richtung Meer. Und noch dazu traut sich kaum jemand in das Gebiet und so war außer den Österreichern und uns niemand da. Wir suchten uns eine Anfangsroute und wählten die schöne Route Primavera, eine 21 Meter lange 5a.

Das machte Spaß zu klettern und wir hatten Lust auf mehr. Gleich daneben ist die Route „Ciao l’inverno“, eine noch längere 5c+. Wir waren wohl im Jahreszeiteneck 😉 . Leider fing es nun auch schon an zuzuziehen. Noch während ich sicherte fing es an zu regnen. Ich konnte daher die Route nicht mehr klettern, das Material hatten wir zum Glück zusammengesammelt. Wenig später hörte es wieder auf zu regnen und wir waren unschlüssig. Etwas warten und erneut einsteigen? Wir wechselten zum oberen Teil der Wand und träumten davon, die Routen dort zu klettern. Da waren spannende Linien dabei! Aber leider hielt der trockene Zustand nicht lange und wir sahen richtig dicke Wolken auf uns zuziehen. Also packten wir zusammen und kämpften uns wieder zum Auto. Dort angekommen, schüttete es dann so richtig.

Das waren gerade einmal eineinhalb Kletterrouten. Wir nutzten die Pause und machten einen Halt im Supermarkt und fuhren dann zurück in die Unterkunft. Langsam wurde das Wetter nun wieder schöner. Wir warteten, ließen das Seil trocknen, warteten und entschieden dann nochmals aufzubrechen. Wir fuhren zu C3 – der Zustieg ist kurz, selbst wenn es wieder regnen sollte, würden wir schnell zum Auto kommen.

Wir starteten bei Destra – Pietraia. Dort warteten ein paar kurze Routen auf uns, die sich auch gut verbinden ließen. Zuerst kletterten wir Big Ears, eine 5a. Gleich danach eine 6a+, Flapper. Diese war sehr kräftig, die ist mir auch im Nachstieg sehr schwer gefallen. Danach kam Dumbo, eine 5a. Für Carly B, eine 6b, sicherte ich nur. Das war mir zu schwer. Als letzte Route kletterten wir dort Carly, 5b.

Das Wetter hatte gehalten, der Nachmittag verging super schnell. Wir wechselten nun zu Sinistra – Pineta und kletterten dort auch noch ein paar Routen. Grumpy, eine 5c mit einer einzigen schweren Stelle – die hatte es aber in sich. Danach folgten Happy, eine 6a und zum Schluss zwei 5c, Doc und Bashful. Und da entdeckte ich, wie sich die Sohle meiner Klettersohle an der Spitze ablöste. Da hatte ich mir beim scharfkantigen Fels ein schönes Loch geholt. Wie passend – so fast am Ende des Urlaubs.

Zum Sonnenuntergang beendeten wir den nun doch noch recht erfolgreichen Klettertag und freuten uns auf den Abend – ja, wir wollten wieder Pizza 😀 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂