München – Venedig Etappe 12: Stein – Weitental

04. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Von Stein bis zum Gliderschartl waren wir in traumhafter Landschaft unterwegs, hatten aber auch einen sehr anstrengenden Ansteig zu bewältigen. Danach kam das letzte Stück in den Zentralalpen, das nochmal richtig schön war. Ab Dun kam dann der langweilige Teil – zuerst bis Pfunders und dann ungewollt lang bis Weitental.

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Details:
Früh wachten wir auf und machten es uns erst mal gemütlich. Da es das Frühstück in der Pension erst relativ spät geben sollte, entschieden wir uns wieder für unser eigenes Frühstück und schmierten unsere Brote. Spätestens am nächsten Tag würden wir wieder die Möglichkeit haben uns mit Verpflegung zu versorgen, daher konnten wir unseren Vorrat weiter verkleinern. Dann packten wir unsere Sachen und verabschiedeten uns von Stein.

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Am Ende von Stein war ein Wegweiser, der uns die Richtung zeigte. Von da an ging es gemächlich bergauf. Laut Wanderführer sollten wir dem Fahrweg folgen und an der dritten Kehre zu einem Pfad wechseln, der an einer Kapelle vorbeiführt. Wir wechselten irgendwann auf einen Pfad, sahen aber nie eine Kapelle. Wir waren wohl ein paar Kehren zu viel gelaufen oder hatten die Kapelle übersehen. Der Pfad führte durch den Wald und brachte uns ins Unterbergtal, in dem wir am Gliderbach entlang weiterwanderten.

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Der weitere Weg war lang und steil. Wir wanderten durch wunderschöne Natur, hatten Wiesen mit bunten Blumen um uns und merkten gar nicht richtig, dass es immer bergauf ging. Dass wir den Mahdbichl (2224m) erreichten, fiel uns nicht auf. Wir wanderten einfach immer weiter und merkten die Anstrengung erst mit der Zeit. Als wir eine Pause machten, überholte uns ein muveler, der Polizist. Er fragte, ob es uns gesundheitlich gut ginge. Offenbar hatten viele der Leute, die in der Olpererhütte übernachtet hatten. Magen-Darm-Probleme bekommen – inklusive ihm. Da waren wir ganz froh, dass wir zu den wenigen gehörten, die verschont wurden.

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Wir wanderten weiter und weiter. Es ging zäh und war anstrengend, aber das Ziel war immer in Sichtweite. Zum Schluss führt der Weg über Geröll und das ist nochmal eine ordentliche Abschlussanstrengung. Schritt für Schritt kamen wir höher und als wir dann das Gliderschartl erreicht hatten, konnten wir glücklich zurückblicken. Der Gletscher, das Tal, der weite Weg und alles immer in atemberaubender Landschaft.

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Ich schaute auf das Schild, wie es weitergehen würde. Nach „Dun (Pfunders)“ drei Stunden – das sollte kein Problem sein. Ich ging davon aus, dass Dun italienisch für Pfunders steht. Wir wanderten also frohen Mutes weiter, ab jetzt ging es nur noch bergab – und das mit einem wunderschönen Ausblick.

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Wir suchten uns im Gras einen schönen Platz und machten Pause. Wir ließen uns Zeit und genossen die Landschaft und packten dann langsam wieder unsere Sachen zusammen. Der Weg führte nun zur Oberen Engbergalm, wo Hühner, Schweine und noch mehr Tiere leben. Wir wanderten den gemütlichen Weg weiter. Laut Wanderführer würden wir an diesem Tag die Zentralalpen verlassen – hier zeigten sie sich nochmal in all ihrer Pracht. Um uns rum war eine beeindruckende Bergkulisse.

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Nach und nach verließen wir die Bergkulisse immer mehr und wanderten ins Tal. Dun war nun nicht mehr weit entfernt. Wir folgten dem Wanderweg, kamen auf eine Straße und damit nach Dun. Aber Moment – da war ein Wegweiser der uns irritierte – nach Pfunders noch 1h 20′? Dun und Pfunders sind also zwei unterschiedliche Orte… Okay… Nach einem Motivationskeks hatten wir den Schock vorerst überwunden und folgten den Wegweisern.

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Währenddessen zogen immer mehr dunkle Wolken auf und dann fing es zu regnen an. Wir packten unsere Rucksäcke und uns ein und wanderten weiter. Wann kam denn nun Pfunders? Wir folgten einem Kreuzweg mit 14 Stationen und kamen dann endlich in die Stadt. Hier mussten wir noch eine Weile laufen, bis wir im Zentrum waren. Nun sind es ja nur noch 35 Minuten bis Weitental, wo wir ein Zimmer reserviert hatten – zumindest dachten wir das.

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Nun folgte ein unschöner Weg an der Straße entlang. Kurz kam ein Lichtblick, als der Polizist mit dem Auto vorbeikam – er war wohl wegen dem Magen-Darm-Problem irgendwo abgeholt worden. Er winkte aber nur kurz und fuhr dann weiter. Wir hätten nicht nein gesagt, hätte er uns mitgenommen… Wir wanderten weiter und die Füße meldeten sich wieder. Okay – nochmal ein Motivationskeks. Blöderweise suchte ich mir dafür eine Einfahrt aus, aus der eine Horde Hunde rausstürmte. Wir gingen wieder weiter, hatten aber noch hundert Meter später Hunde bei uns, die erst nachdem ein Auto gekommen war, langsam den Rückzug antraten. Wir waren nun schon deutlich länger als 35 Minuten unterwegs und laut der Karte war es auch noch ein ganz schönes Stückchen. Unsere Laune wurde zunehmend schlechter. Wir liefen schweigend nebeneinander her und warteten auf Weitental. Wir liefen und liefen und liefen… und die Füße schmerzten. Sollte das wieder zurückkommen?

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Dann endlich Weitental – nach zwei Stunden Fußmarsch seit Pfunders. Wo aber war unsere Pension? Die Straße war am Ende der Ortschaft. Also noch ein Stück laufen und dann wurde uns klar, dass eine Pension, die bei Google direkt neben der Straße liegt, in Wahrheit nicht direkt daneben liegt. Wir mussten dafür erst mal ein ganzes Stück hochlaufen… Und dann kam der Moment der ignorierten Esel: Ich bin ohne stehenzubleiben an zwei Esel auf dem Weg vorbei gelaufen – weil ich ankommen wollte. Night Owl war entsetzt, ich innerlich auch irgendwie – Höhepunkt meiner schlechten Laune 😉 .

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Als wir endlich an der Pension angekommen waren – zwei Gäste hatten uns zum Glück den richtigen Weg gezeigt – konnten wir das Zimmer beziehen und endlich ausruhen. Nachdem wir die Schuhe ausgezogen hatten, besserte sich auch unsere Laune. Als wir dann geduscht und wieder frisch beim Abendessen saßen, gab’s noch eine Überraschung: Die Physiker saßen draußen auf der Terrasse. Wir hatten nicht damit gerechnet, hier noch irgendjemand anderen zu treffen und freuten uns umso mehr. So aßen wir dann gemeinsam zu Abend und ratschten noch eine Weile. Und damit war die gute Laune wieder voll hergestellt und der „Vorfall“ mit den ignorierten Eseln schon fast vergessen 😉 .

P.S.: Im Wanderführer sind die 35 Minuten mit der Annahme getroffen, dass man ein Stück mit dem Bus fährt – das hatten wir übersehen…

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Erkenntnis des Tages:
Esel ignorieren bedeutet sehr sehr sehr schlechte Laune.

Fazit:
Bis Dun ist die Etappe wunderschön und der Abschied von den Zentralalpen fällt schwer. Der Hatscher nach Pfunders zieht sich und wenn man dann zu Fuß verlängert wird es richtig unangenehm. Hier empfiehlt es sich den Bus zu nehmen.

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 11: Olpererhütte – Stein

01. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Auf dieser gemütlichen und kurzen Etappe liefen wir nach Italien! Von der Olpererhütte stiegen wir über zahlreiche Steine und Felsen bis zum Pfitscher-Joch und waren damit in Italien. Den Hügel hinab und dann über einen schönen Waldweg ging es in den sehr kleinen Ort Stein.

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Details:
Dieses Mal war im Lager wirklich schlechte Luft und wir waren ganz froh, als wir dann alles gepackt hatten und losziehen konnten. Wieder mal war für nachmittags Gewitter angesagt, wieder mal war es eine recht kurze Etappe. Das Frühstück aßen wir dieses Mal nicht in der Hütte, sondern wanderten ein Stück den Weg entlang und machten es uns dann auf den Felsen bequem.

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Wir blickten auf die Olpererhütte und den Schlegeisspeicher und aßen unser eigenes Frühstück. Das war richtig schön und die Stimmung um uns toll. Die letzten Wolken vom Regen vom Tag zuvor zogen umher und die Sonne tauchte alles in ein golden-bläuliches Licht. Nach und nach kamen nun auch die anderen muveler an uns vorbei, die in der Hütte gefrühstückt hatten. Wir packten nun auch unsere Sachen zusammen, um loszuwandern.

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Wir wanderten auf der Neumarkter Runde weiter. Die Steine wurden so arrangiert, dass der Wanderweg gemütlich entlang führt und man bis zum Pfitscherjoch auf und ab über die Felslandschaft laufen kann. Dazu hatten wir ein traumhaftes Panorama. Die Wolken zeigten mal mehr und mal weniger, es war eine sehr schöne Stimmung.

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Wir überquerten den Unterschrammach-Bach und immer wieder Bäche und kamen im Auf und Ab immer näher zum Höhepunkt des Tages: Der italienischen Grenze. Wir blieben immer wieder stehen und blickten in der Felslandschaft umher. Es war schon eine schöne Stimmung, von Wolken umgeben und auf den ganzen Steinen unterwegs. Endlich kam der Bach, den wir laut Wanderführer früh überqueren sollten, da er bei viel Schmelzwasser am Nachmittag sonst unangenehm werden könnte und die kleine Brücke nicht mehr ausreicht.

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Ein Stück später kurz vor der Grenze lagen die Jungs im Gras und machten Pause, wir gesellten uns dazu. Kurz nach uns kamen die Lehrerinnen, die sich auch dazusaßen.

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Nachdem wir schon mehrere Pausen gemacht hatten, liefen wir schon bald wieder los. Und dann waren wir endlich am Pfitscherjoch, überschritten somit die Grenze und waren in Italien angekommen – in Südtirol. Wow! Unsere Füße hatten uns tatsächlich bis hierher getragen!

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Und weil’s so schön ist und die Strecke nicht allzu lang, machten wir beim Pfitscherjoch-Haus gleich nochmal kurz Halt und unterhalb der Hütte kam dann die Mittagspause. Wir packten unser Essen aus und saßen uns in der Nähe einer Kuhherde auf die Wiese und schmierten unsere Brote. Die Kühe fanden das alles sehr interessant und als ich beim zweiten Brot angekommen war, kam eine Kuh, die davon gerne etwas abhaben wollte. Ich konnte das Brot gerade noch rechtzeitig aufessen und meine Sachen wegpacken. Das Einzige das blieb war ein rauer Kuhschmatzer 😉 .

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Nun folgte der Abstieg nach Stein. Zuerst ging es über die Wiese den Hang hinunter und dann führte der Weg in den Wald. Nun wurde es immer dunkler und es fing zu tröpfeln an. Weit war es nicht mehr bis Stein, daher war das auch nicht schlimm. Über Brücken und Pfade ging es ins Tal und da tauchte das kleine Dörchen auch schon auf. Mehr als Gasthaus, Pension, alte Kapelle und Hof ist da wirklich nicht.

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Unsere Pension hatten wir schnell gefunden, die Jungs saßen da auch schon auf dem Balkon. Wir bezogen unser Zimmer und genossen es, mal wieder den Luxus eines eigenen Zimmers zu haben.

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Wir packten unsere Rucksäcke komplett aus, waschten unsere Sachen und machten es uns dann auf dem Balkon bequem. Nachdem wir die Unterkünfte für die nächsten paar Tage organisiert hatten, gönnten wir uns eine Folge ??? und damit auch ein kleines Nachmittagsschläfchen 😉 . Am Abend gingen wir dann zusammen mit den Lehrerinnen und den Jungs essen und fielen dann glücklich ins Bett.

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Erkenntnis des Tages:
Wir können zu Fuß nach Italien laufen!

Fazit:
Das war eine wirklich kurze Etappe, die wir mit vielen Pausen ausgefüllt haben. Die Tour war sehr schön und nun schon in Italien angekommen zu sein, war ein tolles Gefühl.

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 10: Tuxer-Joch-Haus – Olpererhütte

29. August 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Diese Etappe war für uns ein Höhepunkt. Über Geröll ging es zur Friesenbergscharte und dann mithilfe von Stahlseilen und Klammern wieder runter, um dann auf dem Berliner Höhenweg bis zur einzigartig gelegenen Olpererhütte zu kommen. Zum Schluss kam der „versprochene“ Regen, da waren wir aber schon auf unschwierigem Gelände unterwegs und haben dann den Nachmittag trocken in der Olpererhütte verbracht.

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Details:
Am Abend zuvor hatten wir schon die Hinweise gelesen, dass der Weg auf und von der Friesenbergscharte nur für erfahrene und trittsichere Wanderer gedacht sei. Nachdem ich die Beschreibung im Wanderführer nochmal gelesen hatte und Erfahrungsberichte im Netz, war ich aber überzeugt davon, dass das für uns kein Problem sein sollte. Einzig die schlechte Wettervorhersage machte uns etwas nachdenklich. Der Plan war einfach mal loslaufen und dann schauen.

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Zum Frühstück gab’s einzeln abgezählt auf den Tellern für jeden individuell Brot. An unserem Tisch hatten wir Pech: Zwei Scheiben. Am Nebentisch gab es vier. Irgendwie scheint da was schief gelaufen zu sein. Wir tauschten sowieso noch den Wurst- und Käseteller gegen Marmelade und da holte ich dann auch gleich noch etwas Brot nach. Es hätte noch mehr sein können, aber wir waren gestärkt genug um loszuwandern – im Nebel.

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Zuerst führte uns der Weg zum Spannagelhaus. Wir wanderten ein Stück bergab, um dann wieder bergauf zu wandern. Auf unserem Weg trafen wir Kühe und endlich auch so richtig nah jede Menge Murmeltiere. Wir freuten uns riesig, die Tierchen endlich auch aus der Nähe zu sehen. Der Aufstieg zum Spannagelhaus war dann doch recht anstrengend. Könnte man im Spannagelhaus übernachten, wären wir sicher am Tag zuvor noch weiter bis dorthin gewandert. Jetzt waren wir aber ganz froh, da das Stück doch nicht ohne war 😉 . Wir machten eine kurze Müsliriegelpause und überlegten, ob wir weiterwollten – ja, wollen wir.

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Und wir waren nicht die einzigen. Die Physiker waren schon unterwegs, der Fotograf überholte uns hier auch und nach uns kamen noch das Trio mit den Mädels aus Straubing. Wir wanderten weiter. Anfangs ging es über einen normalen Kiesweg, dann überquerten wir einen Gletscherbach über eine Brücke und kamen damit richtig ins Geröll. Durch den Nebel und die restlichen Schneefelder kam eine mystische Stimmung auf.

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Auch wenn wir mehrere Schneefelder überqueren mussten, hatten wir kein Problem mit der Wegfindung. Die Markierungen waren zahlreich vorhanden und verlaufen war eher schwierig. Über das Geröll zu wandern machte Spaß und mit Blick zurück auf den Gletscher fühlten wir uns wie in einer anderen Welt. Ab und an sahen wir die Physiker und den Fotografen als kleine Punkte entfernt. Das Trio hatte sich nach der Brücke zum Umkehren entschieden – ihnen waren der Weg und das Wetter dann doch zu heikel.

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An der Friesenbergscharte angekommen, die mit ihren 2904m der zweithöchste Punkt der ganzen Tour ist, waren wir sehr glücklich. Wir hatten uns richtig entschieden, der Aufstieg war toll und auch der Abstieg sah gut aus. In den ganzen Beiträgen klang es so, als wäre das super schwierig, aus meiner Sicht ist es aber einfach ein Stahlseil-versicherter Abstieg. Natürlich ist das bei Regen kein Spaß, aber der sollte ja erst am Nachmittag kommen.

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Der Fotograf war noch da, als wir kamen und wir machten gegenseitig Fotos. Nach einem kurzen Snack konnte es weitergehen. Der Abstieg machte Spaß. Mal Klammern, mal Stahlseil und immer wieder Nebel- und Wolkenlücken. Auch deshalb war’s für uns nicht schlimm, weil wir gar nicht sehen konnten, wie steil und tief das eigentlich war 😉 .

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Unten angekommen kann man zum Friesenberghaus abzweigen und wir hatten auch den Friesenbergsee im Blick. Unser Ziel war aber die Olpererhütte, dafür wanderten wir auf dem Berliner Höhenweg weiter. Nun trafen wir die Physiker wieder und wanderten das restliche Stück mehr oder weniger zusammen. Und dann kam er – der für den Nachmittag angekündigte Regen.

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Zum Glück hatten wir den kritischen Teil – also Auf- und Abstieg Friesenbergscharte – hinter uns und konnten trotz Regen gemütlich weiterwandern.

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Über viele Felsen kamen wir zur Hängebrücke, die zur Olpererhütte führt. Von da hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Schlegeisspeicher. Und zur Olpererhütte, die wirklich traumhaft liegt. Da es aber regnete, gingen wir mal lieber in die Hütte 😉 .

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Dort angekommen fragten wir nach einem Lagerplatz, es war aber wieder alles ausgebucht. Also warten. Wir packten unsere Rucksäcke auf die Seite und verbrachten den restlichen Tag in der Gaststube. Zusammen mit der Weltenbummlerin und der Bergziehge, den Jungs, den Physikern, dem Fotografen und noch mehr, die sich alle hier wieder gefunden hatten. Am Abend bekamen wir dann noch zwei Lagerplätze und wir freuten uns auf die folgende Etappe.

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Erkenntnis des Tages:
Geröllfelder, Klammern und Stahlseil – wir wollen mehr 😉 .

Fazit:
Die Etappe ist spannend und macht Spaß. Die Friesenbergscharte ist für jeden, der trittsicher und schwindelfrei ist, gut machbar. Bei Regen hätten wir aber auch nicht oben stehen wollen. Für uns war’s eine wunderschöne Etappe und mit dem Wetter hatten wir wiederholt großes Glück.

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Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 9: Lizumer Hütte – Tuxer-Joch-Haus

24. August 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Wunderschöne Etappe in den Tuxer Alpen über das Geierjoch und den Gschützspitzsattel zum Tuxer-Joch-Haus. Wir waren wegen Gewitterwarnung recht schnell unterwegs und schon mittags am Etappenziel. Dort saßen wir eine ganze Weile im Gras und beobachteten etwas irritiert die Schifahrer, die auf dem Gletscher unterwegs waren.

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Details:
An diesem Morgen mussten wir wieder früh aufstehen, da für den Nachmittag Gewitter angesagt waren. Um halb sieben warteten wir auf das Frühstück und nachdem wir uns dann satt gegessen hatten, konnte es losgehen. Wir verabschiedeten uns von Night Owls Eltern und folgten dann dem Schild „München – Venedig 20 Tage“. Da sind wir wohl richtig 😉 .

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Das nächste Schild war dann aber nicht so toll. Schon in der Hütte hatten wir Diskussionen deswegen gehört, dass ein Teil gesperrt sei und ob man da wandern könne. Wir liefen weiter und wollten uns selber ein Bild machen. Im Nachhinein stellte sich auch heraus, dass dort ja der Geier genannt war und nicht das Geierjoch – auf die Geierspitze wollten wir gar nicht.

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Wir wanderten also los und liefen über die Lizumer Böden. Anfangs waren wir auf Wiesenpfaden unterwegs und konnten zurückblicken zur Lizumer Hütte bis ins Karwendel. Wir kamen stetig höher und der Weg wurde immer felsiger. Nun kamen wir in den Bereich, vor dem wir wegen der Warnung mehr Respekt hatten, als es sein müsste. Der Weg fühlte sich aber gut und fest an und wir wanderten weiter und folgten den Markierungen.

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Nun mussten wir uns darauf konzentrieren, immer den Markierungen zu folgen. Durch Schneefelder und Felsen wanderten wir immer weiter. An einer Abzweigung nahmen wir zuerst den falschen Weg. Dieser hätte zum Junsjoch geführt und auch davor wurde auf dem Schild gewarnt. Wir merkten hier auch, dass der Boden sehr locker war und drehten daher schon bald um. Nach etwas Suchen waren wir wieder auf dem richtigen Weg und stiegen weiter auf, bis wir auf dem Geierjoch waren.

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Und hier waren wir mitten in den Alpen angekommen. Es war wunderschön und der Blick in alle Richtungen ein Genuss. Der Blogger, sein Kumpel und die Weltenbummlerin standen auch hier und machten eine Pause. Sie waren ohne Frühstück aufgebrochen und hatten das beim Aufstieg auch gemerkt. Wir machten auch eine kurze Pause und stärkten uns mit einem Müsliriegel. Dann wanderten wir weiter und kamen so dem Junssee näher.

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Wir wanderten von dort weiter in Richtung Gschützspitzsattel. Die Landschaft war so herrlich und wir bedauerten sehr, dass Gewitter angesagt waren und wir nicht einfach eine Weile hier bleiben konnten. Aber noch war es zu weit, um das schon richtig abschätzen zu können. Daher liefen wir weiter durch die traumhafte Landschaft und blieben immer wieder stehen um Fotos zu machen und zu genießen.

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Manchmal muss man einfach stehen bleiben und das alles auf sich wirken lassen. Das ist ein Genuss und jetzt in den Bergen fühlte sich das alles einfach wunderbar an. Als nächstes kam nochmal ein kleines Schnee- und Geröllfeld, über das wir den Gschützspitzsattel bestiegen. Und dort stießen wir wieder auf den Blogger und die beiden anderen. Wir schlossen uns den dreien an und machten hier eine Pause.

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Danach ging der Weg weiter über zahlreiche Kehren bergab ins Weitental. Der Weg war ordentlich weggeschwemmt, so dass wir einigermaßen konzentriert laufen mussten. Nach zwei Drittel Strecke war das Gras am Rand so einladend, dass wir uns einfach reinfallen ließen und nochmal den Ausblick genossen. Was für ein wunderschöner Tag! Wir ließen die anderen drei vorbeiziehen und liefen dann auch wieder los und so ging es, bis wir im Weitental am Wasserfall angekommen waren. Dort machten wir nun noch eine längere Pause, da nur noch eine Stunde Weg vor uns lag und das Wetter immer noch gut aussah.

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Nach unserer Pause folgten wir dem Pfad, auf dem uns auch zahlreiche Tagestouristen entgegen kamen. Es ging nochmal ein Stück bergauf und da lag auch schon das Tuxer-Joch-Haus. Dort angekommen wartete die Bergziege, die schon früh am Morgen aufgebrochen war. Wir hatten hier keine Plätze reserviert und die Hütte war auch komplett ausgebucht. Daher ließen wir uns auf die Warteliste setzen und machten es uns draußen auf der Wiese bequem – das Wetter war noch immer gut. Und da gesellten sich die zwei Physiker zu uns, die uns schon den ganzen Tag immer wieder begegnet waren.

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Auch die Wanderin mit dem Hund kam nach einer Weile und wir lagen noch immer in der Wiese, plauderten und genossen. Etwas irritierend war der Blick auf den Gletscher, auf dem Schifahrer unterwegs waren, während wir hier mit kurzer Hose und kurzärmlig saßen. Das Wetter war noch immer schön. Nach einer Weile entschieden wir uns, die Rucksäcke reinzubringen und die Gegend noch ein bisschen zu erkunden. So machten wir unseren ersten „Feierabendspaziergang“ und waren da doch ganz froh, dass es nicht regnete.

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Am Abend saßen „wir“ muveler dann verteilt auf zwei Tische im Tuxer-Joch-Haus. Bei uns saßen zwei Straubingerinnen und ein weiterer muveler, die wir auch schon auf der Lizumer kennengelernt hatten, und die Physiker. Wir waren aber etwas träge und froh, als wir endlich Lagerplätze hatten. In einem Zimmer hatten sie noch drei Matratzen dazugelegt, was absolut ok war. Wir gingen noch ein bisschen spazieren – das Gewitter war immer noch nicht da – und dann schon früh ins Lager.

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Erkenntnis des Tages:
Der sportliche Ehrgeiz rückt in den Hintergrund und der Wunsch nach Zeit zum Genießen in den Vordergrund.

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Fazit:
Die Etappe ist landschaftlich sehr schön und auch wenn der Aufstieg zum Geierjoch anstrengend ist, wird man danach um ein Vielfaches dafür belohnt. Man sollte sich unbedingt die Zeit nehmen und an mehreren Orten Pause machen und genießen. Auch wenn wir schnell unterwegs sein mussten, war die Wanderung wunderschön.

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 8: Voldertalhütte – Lizumer Hütte

23. August 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Nach unseren entspannten Tagen kam nun endlich wieder eine richtige Etappe mit etwa 1400 Höhenmetern. Und wir waren nun auch wieder fit unterwegs. Die Füße machten kaum mehr Probleme und die Kondition war besser denn je. Dazu kamen wir endlich in etwas alpineres Gelände und fühlten uns dort richtig wohl. Dass wir schon eine Woche unterwegs waren, konnten wir bei all den Erlebnissen gar nicht glauben.

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Details:
Da für den Tag am Nachmittag Gewitter angesagt waren, frühstückten wir schon um halb sieben und packten früh unsere Sachen zusammen. Es war dann aber doch so gemütlich, dass wir erst um halb acht richtig loskamen. Der Weg führte an einem Bach entlang das Voldertal relativ steil hinauf. Neben uns sahen wir die Gebirgskette, die wir entlang gewandert wären, wenn wir über die vorgesehenen „seven TuXer summits“ gewandert wären.

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Der Hüttenwirt der Voldertalhütte hatte uns gewarnt, dass die Hubschrauber im Dauereinsatz sind und Leute vom Grat abholen und die Etappe nicht zu unterschätzen sei. Bei angesagtem Gewitter war das sowieso keine Option und wir machten uns etwas Sorgen um die muveler, die trotz Gewittergefahr zur Glungezer Hütte aufgestiegen waren.

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Wir aber wanderten durch das Voldertal und hatten neben uns Bäche und viel Wasser. Laut Rother sei das das einzig Schöne der Etappe, was so aber nicht richtig ist. Die Umgebung ist wunderschön und sind der Meinung, dass der Rother die Etappe viel zu unattraktiv beschreibt. Wir kamen immer höher und konnten zurück nach Hall ins Tal und ins Karwendel blicken. Neben uns tauchten immer wieder Hütten von Almen auf und es war landschaftlich ein sehr reizvoller Weg.

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Ein Höhepunkt hier war die Steinkasernalm. Dort befindet sich ein Brunnen mit Getränken, die man per Selbstbedienung nehmen kann. Dort trafen wir uns alle wieder, die am Abend zuvor auf der Voldertalhütte waren, und machten gemeinsam eine Pause. Nach einem Müsliriegel liefen wir dann wieder los. Das nächste Ziel war das Naviser Jöchl.

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Es wurde nochmal steil, wir überquerten einige Bäche und es wurde immer felsiger und damit auch alpiner. Nun waren wir also immer über 2000m unterwegs und das war schon noch ein besonderes Gefühl. Der Aufstieg zum Naviser Jöchl war nochmal anstrengend, es hatte sich aber gelohnt. Auch wenn das Wetter nicht so gut war hatten wir einen schönen Ausblick zurück. Dort machten wir nochmal eine kurze Pause und da tauchte plötzlich die Bergziege auf, die auf der Glungezer Hütte übernachtet hatte. Als einzige war sie die „normale“ Etappe gelaufen, der Rest von der Glungezer hatte die Schlechtwettervariante von dort gewählt. Wir waren froh, sie zu sehen und zu wissen, dass damit alle auf sicherem Weg unterwegs waren.

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Wir wanderten nun weiter auf dem Via Alpina. Damit waren wir in militärischem Sperrgebiet. Im Wanderführer wird schon gewarnt, dass man sich informieren solle, wann denn Schießübungen seien. Die waren zwar schon vorbei, es war aber trotzdem ein komisches Gefühl. Wir blieben brav auf den Wegen und schauten neugierig umher, ob wir irgendwelche Spuren sehen konnten.

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Ein Stück weiter tauchte dann ein Gipfelkreuz auf. Wir zögerten nicht lange und bogen ab zur Naviser Sonnenspitze (2619m). Das war nochmal ein Spaß 🙂 Wir beobachteten die anderen, aber niemand folgte uns. Egal, wir genossen es, nochmal etwas Felskontakt zu haben. Oben angekommen gab es dann aber keinen wirklichen Weg mehr. Wir überprüften es auf der Karte und tatsächlich – eine Sackgasse. Also wieder umkehren. Das war übrigens das erste Mal, dass wir eine unserer Karten benutzten 😉 .

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Also wanderten wir wieder zurück zum normalen Weg und hatten damit alle vorgelassen. Nun führte der Weg über leichtes Auf und Ab vor allem bergab in einer traumhaften Hügellandschaft. Wenn ich mal in Neuseeland oder Schottland gewesen wäre, würde jetzt sicher einen Vergleich anstellen. Aber so ist das für mich einfach die wunderschöne Landschaft der Tuxer Alpen 😉 . Nach einer Weile machten wir dann zusammen mit der Weltenbummlerin Pause, danach stieß noch die Hundedame zu uns und der Fotograf, den wir am Vortag auf der Voldertalhütte kennengelernt hatten.

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Nach der Pause wanderten wir weiter und plötzlich hörten wir ein „hey“ hinter uns. Einer der Jungs war da und wir wanderten gemeinsam das letzte Stück. Die Lizumer Hütte war zu sehen und wir mussten nur noch bergab wandern. Die Kasernen in der umgebenden Landschaft irritierten zwar etwas, aber ansonsten liegt die Lizumer Hütte sehr idyllisch. Die Hütte selber ist auch sehr schön, mit Kletterwand außen und innen, Lagern mit Stockbetten und erst 2006 renoviert. Einzig der Hüttenwirt zerstört die Idylle, da er eher ein Tiroler Grantler ist.

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Den Abend verbrachten wir dann zuerst in unserer Gruppe. Als die Essensbestellungen an unserem Tisch aufgenommen wurden, hatten wir aber Pech. Bis das Mädl bei uns angekommen war, hatte der Hüttenwirt schon verboten noch weitere Bestellungen aufzunehmen… Daher packten wir dann unser Zeug und machten vor der Hütte Brotzeit. Dann gab’s noch eine besondere Überraschung: Night Owls Eltern kamen uns besuchen und wir verbrachten einen sehr schönen Abend gemeinsam 🙂 .

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Erkenntnis des Tages:
Wandern kann so schön sein, wenn die Füße in den Hintergrund treten 🙂

Fazit:
Gefühlt waren wir endlich angekommen. Nach einer Woche Eingewöhnungszeit konnte es jetzt endlich losgehen. Die Fußprobleme hatten wir nun im Griff, die Landschaft wurde immer beeindruckender und wir waren endlich wieder positiv gestimmt. Wir waren in den Tuxer Alpen angekommen 🙂

Liebe Grüße,
Early Bird 🙂