Veterantagsmarsch

18. September 2011

Hallöchen!

Am Freitag waren wir zu zweit in der Stadt, um ein Visum für Russland zu beantragen. Das funktionierte alles recht schnell und problemlos. Danach wollten wir uns noch unsere Student Card abholen, setzten uns wieder in die Tram und kamen am Senatsplatz vorbei. Nachdem wir gesehen hatten, was da los war, stiegen wir hier schon aus und schauten uns das Geschehen an:

Die Kapelle spielte, Soldaten marschierten, Befehle wurden gerufen, ein Panzer stand mitten drin und wir beobachteten das Ganze und sahen dabei aus wie zwei große Fragezeichen. Nach einer Weile gingen wir dann wieder. Wir hatten keine Ahnung, was wir uns da angesehen hatten, aber wir hatten’s gesehen ;-).

Bei einem Finnen entdeckte ich dann später Bilder von genau diesem Geschehen, konnte also nachfragen, was da los war: Ein Veterantagsmarsch. Aha ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

ALICE

15. September 2011

Hallo zusammen!

Wenn man schon in Finnland ist, will man auch Finnisch lernen und am liebsten auch die Finnen selber kennen lernen. Um beides miteinander zu verbinden gibt es ALICE, das Academic Language and Intercultural Exchange Programm. Es handelt sich um ein Tandemprogramm, bei dem deutsch-finnische Pärchen gebildet werden, die sich gegenseitig die Sprache beibringen. Und dafür bin ich angemeldet.

Nachdem wir im Vorfeld schon Steckbriefe abgegeben hatten, die man im Internet anschauen konnte, war dann gestern Abend das erste Treffen. Dort wurde uns zuerst erklärt, was ALICE ist und was wir dafür tun sollten:

  • mindestens 24 Mal 45 Minuten treffen
  • mindestens drei Mal zum Koordinator gehen
  • ein ALICE-Tagebuch führen
  • zusammen einen Aufsatz zu einem interkulturellem Thema schreiben

Das klingt zwar alles ein bisschen förmlich, aber es war ja auch eine Univeranstaltung die unter Umständen auch ECTS-Punkte bringt.

Als nächstes klebten wir uns Namensschilder auf den Pulli – gelbe für die Deutschen, weiße für die Finnen, schrieben einen kleinen Zettel mit Hobbys, Studienfach und Co. auf und dann ging die Suche los.

An meinem Tisch saßen mit mir drei Deutsche und eine Finnin. Die zwei deutschen Mädels sind gleich aufgestanden und dann saßen Louna und ich noch da, lachten uns an und kamen ins Gespräch. Und nachdem wir so redeten, stand auch schnell fest, dass wir Tandempartner werden wollten. Nachdem wir eine Weile geplaudert hatten und sich der Raum langsam leerte, trugen wir uns in die Tandemliste ein und verließen dann das Gebäude. Zum Abschied verabredeten wir uns zu unserem ersten Tandemtreffen :-).

Man muss dazu sagen, dass das alles auf Deutsch ablief. Die Finnen sprechen schon wahnsinnig gut Deutsch und „wir“ Deutschen noch gar kein oder kaum Finnisch. Aber das soll sich nun ja ändern :-).

Eine kleine Anekdote gibt’s jetzt aber noch: Ich war heute Abend wieder beim Unisport. Als der Kurs aus war und ich zur Umkleide ging, fiel mir schon auf, dass vor mir ein Mädchen ging, das mir bekannt vorkam. Und ich meinte mich auch zu erinnern, dass ich sie gestern gesehen hatte. Und als ich mich dann umgezogen hatte, kam sie auf mich zu und meinte: „Du bist doch Sabine, oder?“ Da war ich erst mal überrascht – sie wusste meinen Namen? Ich hatte beim Treffen nicht mal mit ihr gesprochen. Als ich dann zu ihr meinte, dass ich ganz überrascht sei, dass sie meinen Namen wisse, meinte sie, sie hätte meinen Steckbrief gelesen und könne sich deshalb an mich erinnern. Wir sind dann beide mit dem 71er Bus nach Hause gefahren und haben geplaudert. Und am Sonntag sehen wir uns vermutlich schon wieder – beim Sport :-).

Ich freu mich auf das ALICE Programm – zum Einen lerne ich Finnisch und zum Anderen das Land durch die Leute kennen. Und gerade das finde ich unheimlich wichtig, nur so bekommt man einen richtigen Einblick in das Leben der Leute hier. Ich bin sehr gespannt :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vuolukiventie

13. September 2011

Hallöchen zusammen!

Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich in Vuolukiventie 1 B wohne. Das ist etwas nördlich und somit ein bisschen vom Zentrum entfernt. Aber ich bin glücklich. Seht selbst :-D.


Vuolukiventie 1 B – meine Heimat :-).

Ich wohne im Block G – das ist das linkeste Haus das hinter den Bäumen verschwindet.

Und jetzt gehen wir ein bisschen spazieren.

Ja, das ist keine zwei Minuten von hier entfernt. Wald, Natur, Wasser und das alles sehr wild. Ein Traum!

Natürlich muss ich euch auch meine Nachbarin vorstellen ;-).

Und am Abend habe ich von meinem Fenster diesen atemberaubenden Ausblick :-).

Ja, mir gefällt’s hier ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Korkeasaari Zoo

11. September 2011

Hallöchen!

Was für ein Wochenende! Schon wieder ein Blogeintrag. Noch ist das Wetter ja schön und das mussten wir natürlich ausnutzen. Also ging es wieder auf eine andere Insel Helsinkis: Korkeasaari. Und dort befindet sich der Zoo Helsinkis.

Mit der Buslinie 11 fährt man bis zur Kasse, kauft sich dort eine Karte und geht dann über eine Brücke zur Zooinsel. Und dort erwartet einen dann eine Vielfalt an Tieren.

Das Problem war nur, dass wir kreuz und quer durch den Zoo gelaufen sind, so dass wir nach der ersten Runde gleich noch eine machen mussten, um dabei dann nochmal genauso viel zu entdecken. Die Bären hielten sich dabei bis zum Schluss versteckt, wir fanden sie dann aber doch noch.

Wer mich kennt, kann sich sicher denken, dass das Bild ganz links mein Lieblingsfoto ist. Ja, es gab dort sogar Kaninchen und sie hatten auch einen schönen Käfig mit Kaninchenbauen und ausreichend Platz. Da hätte ich doch am liebsten zwei oder drei mitgenommen :-).

Am späten Nachmittag waren wir dann fertig. Wir waren eine recht große Gruppe von über zehn Leuten, so dass wir immer wieder aufgeteilt waren. Zum Schluss fanden wir dann aber doch wieder zusammen und fuhren gemeinsam zurück zum Hauptbahnhof.

Die Idee mit der Insel ist gut und gerade hier bietet sich das an. Es war wieder ein schöner Nachmittag in Helsinki :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Animalia International

11. September 2011

Hallo zusammen!

Seit einiger Zeit schon beschäftige ich mich mehr mit dem Thema Tierschutz. Naturschutz war schon immer etwas, mit dem ich mich auseinandergesetzt habe, den Tierschutz habe ich etwas vernachlässigt. Vegetarierin bin ich schon lange, seit ein paar Monaten versuche ich mich nun so weit es geht vegan zu ernähren. Ich habe aber das Gefühl, dass das nicht genug ist.

Beim Durchblättern des „Orientation Handbook“ der Uni Helsinki bin ich dann auf Animalia International gestoßen. Es handelt sich dabei um eine Tierrechtsorganisation für alle Leute aus Finnland und vor allem Helsinki, die Englisch sprechen. Die Idee ist ganz einfach: Tiere und Menschen sind gleichberechtigt, es gibt keinen Unterschied.

Nachdem ich mir die Website angesehen und Animalia International eine E-Mail geschrieben hatte, wurde ich von Tina zum ersten Event eingeladen: Ein Filmabend mit dem Film „Bold Native„.

Samstagabend war ich also wieder in der Stadt und machte mich auf die Suche nach der Adresse, wo der Filmabend stattfinden sollte. Nach einigem Suchen (5A, B und C heißt noch lange nicht, dass das im gleichen Haus ist…) fand ich dann das richtige Haus und wurde von Tina auch gleich nett begrüßt.

Mit dem Aufzug ging es nach oben, wo schon die meisten Mitglieder versammelt waren. Da standen um die zehn Leute (wir wurden noch ein paar mehr) um einen Tisch, der gefüllt war mit veganen Leckereien. Jeder hatte was mitgebracht. Alle begrüßten mich sehr nett, ich erklärte woher ich komme und warum ich da war. Auch die anderen stellten sich vor und erklärten ihre Ansichten.

Was ich sehr positiv fand, war die Einstellung der Gruppe. Ein Mitglied gab zu, dass er auf das Fleisch nicht verzichten konnte. Für die Gruppe war das aber kein Problem, hier sei jeder willkommen, egal ob vegan, vegetarisch oder auch nicht, die einzige Voraussetzung sei, dass man Tiere liebt. Das hat mich begeistert. Zu oft wird das Thema zu extrem angegangen, was meiner Meinung nicht weiter hilft.

Nachdem wir uns vom „Buffet“ bedient hatten, ich mit einer Finnin über die Unterschiede von Deutschland und Finnland sprach und wir über die Problematik des veganen Lebens diskutiert hatten, ging der Film los.

„Bold Native“ ist von einer extremen Gruppe von Tierschützern. Es waren Bilder dabei, bei denen musste ich wegschauen, das kann ich nicht sehen. Aber der Großteil des Filmes war eine Geschichte: Es drehte sich um einen Tierschützer, der als Ökoterrorist gesucht wurde. Sein Vater wollte ihn vor dem FBI finden.

Das saß dann erst mal. Natürlich hatte man schon Schlimmeres gesehen, aber trotzdem brachte der Film natürlich zum Nachdenken. Wir sprachen über „Ökoterrorismus“, über Gewalt verbunden mit Tierschutz und wie man aufrütteln kann, ohne das Gesetz zu brechen. Es war eine sehr interessante Diskussion.

Eine Zahl, die am Ende des Films genannt wurde, möchte ich noch wiederholen: Ein Veganer rettet im Jahr mindestens 90 Leben.

Und noch ein Zitat, das ich bei Tina gefunden habe:
Be the change that you want to see in the world. – Mahatma Ghandi

Ich habe mich in der Gruppe sehr wohl gefühlt und freue mich, sie öfter zu sehen. Sie haben dieselben Ansichten wie ich, dieselben Probleme und sind offen und tolerant. Es war ein sehr schöner Abend.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂