Übers Grubereck (1664m) zum Risserkogel (1826m) und Setzberg (1712m)

27. Juli 2013

Hallo zusammen!

Nachdem wir zurück von unserem Urlaub in Berchtesgaden waren, machten wir erst mal einen Tag Pause. Aber schon da überlegten wir, wie die nächsten Tage weitergehen sollten. Und da wir schon so im Wanderfieber waren, fuhren wir tags darauf nach Kreuth.

Vom Parkplatz der Riedler Stubn liefen wir los und folgten dieser Tour. Zuerst ging es in den Wald hinein und dann ein langes Stück durch den Wald nach oben richtung Grubereck. Man konnte entweder großteils Forststraße laufen oder zwischendurch auf Trampelpfade durch den Wald wechseln, was unsere Wahl war. Zum Schluss des Waldstücks waren wir nur noch auf Trampelpfad und mussten gut aufpassen, dass wir dem Weg richtig folgten. Wir waren einmal falsch gelaufen, mussten dann wieder zurück zur letzten Markierung und konnten dann weiter. Nach diesem doch langen und anstrengenden Aufstieg kamen wir aus dem Wald heraus und folgten einem Grat richtung Grubereck und Risserkogel.

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Die Aussicht war nun durchwegs schön. Zusätzlich waren wir auf einem Alpenlehrpfad, der aber in dieser Richtung nur wenige Schilder hatte.

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Das letzte Gratstück ist eine schwarze Route und etwas Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit schaden hier nicht.

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Am Gipfel angekommen war noch nicht viel los und wir konnten die traumhafte Aussicht genießen.

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Wir hatten einen wunderschönen Rundumblick, der sich in alle Richtungen lohnt. Wir sahen weitere Ziele und überlegten, welche Touren hier noch lang führten.

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Der Blick auf den Setzberg brachte uns zu der Überlegung, dass wir diesen Gipfel noch dranhängen könnten.

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Somit wanderten wir den Grat wieder zurück. Dabei kamen uns massenhaft Wanderer entgegen. Der Risserkogel ist ein beliebter Münchener Hausberg. Wir waren zum Glück schon um acht losgelaufen und waren so dem größten Ansturm entkommen, nun aber musste der Gipfel wirklich voll sein. Unser Ziel aber war der Weg zurück und zum zweiten Teil des Alpenlehrpfades richtung Setzberg.

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Auch das hatte sich gelohnt und zusammen mit vielen Kühen und wenigen Wanderern genossen wir den Ausblick und beobachteten die Wolkenbewegung. Für den späten Nachmittag war schlechtes Wetter angesagt und man sah schon, wie die Wolken umherzogen.

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Das war für uns auch das Zeichen, uns wieder zum Abstieg zu begeben. Also liefen wir zu der Stelle, an der es wieder in den Wald hineingeht und somit den Weg durch den Wald und entlang der Trampelpfade zum Tal.

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Beim Weg nach unten war die Wegfindung leichter, die Markierungen waren von dieser Seite besser sichtbar. Daher kamen wir auch recht zügig nach unten und waren dann wieder am Parkplatz.

Noch geprägt von den Eindrücken der letzten Tage im Berchtesgadener Land war die Wanderung nicht ganz so begeisternd. Der Weg durch den Wald war lang und dadurch schnell nicht mehr so spannend. Die Aussicht auf dem Grat war traumhaft, aber eben irgendwie anders. Uns fehlte wohl die Höhe und Weite :-).

Trotzdem war auch dies eine schöne Wanderung, die sich aber vor allem zu früher Stunde empfiehlt, damit man den Menschenmassen entkommt. Da ein Nebengipfel der Wallberg ist, auf den die Wallbergbahn fährt, kommen auch aus dieser Richtung viele Wanderer. Der Ausflug zum Setzberg ist kurz und lohnt sich, von dort aus hatten wir nochmal einen wunderschönen Blick auf den Grat, den wir zuvor entlang gewandert waren.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vierte Wanderung: Almbachklamm und Ettenberg

21. Juli 2013

Marktschellenberk Parkplatz Kugelmühle – Sulzer Wasserfall – Ettenberg – Wanderweg Hammerstiel – Marktschellenberg Parkplatz Kugelmühle

Hallöchen!

Unser letzter Tag war angebrochen, aber im Gegensatz zu den Tagen davor wurden wir nicht von den Sonnenstrahlen, sondern vom Regenprasseln geweckt. Das passte so gar nicht zum Tagesplan, aber vielleicht würde sich das ja noch ändern. Die Koffer waren wieder gepackt, die Wanderausrüstung im Rucksack und wir wollten uns verabschieden. Als wir unserer Pensionsleiterin von unserem Plan erzählten, auf den Predigtstuhl zu wandern, hielt sie uns davon ab. Das könne sie uns bei dem Wetter nicht guten Gewissens empfehlen. Als Alternative schlug sie uns eine Klamm vor, die sei auch bei Regen schön.

Da es immer noch regnete als wir losfuhren, entschieden wir uns, die Abschlusswanderung nach Marktschellenberg zur Almbachklamm zu verlegen. Vor ein paar Jahren waren wir schon mal dort gewesen und hatten immer noch schöne Bilder im Kopf. Nach den Unwettern war die Klamm gesperrt gewesen und nun den ersten Tag wieder offen, perfekt für unseren Besuch.

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Gleich zu Beginn hat man die erste Sehenswürigkeit: Die über 300 Jahre alte Marmorkugelmühle am Eingang der Klamm. Für uns heißt sie auch deshalb Kugelmühlenklamm, schließlich bleibt einem das Bild besonders in Erinnerung.

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Wenige Meter weiter kommt das Kassenhäuschen, für drei Euro kann man dann durch die Klamm wandern. Und schon bald geht man entlang der Schlucht und kann die Almbach bei ihrem Weg ins Tal beobachten. Am Rande findet man immer wieder Informationstafeln, die über die Entstehung der Klamm sowie Flora, Fauna und Geologie aufklären.

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Einzigartig ist das Wasser, das je nach Geschwindigkeit und Untergrund die Farbe ändert, genauso beeindruckend wie die vom Almbach geschaffenen Felsformationen. Über Brücken und Stege wanderten wir und sahen noch Spuren des Unwetters. Das Geländer am Rand war teilweise verbogen, Brücken waren neu gebaut. Unglaublich, was für eine Kraft was Wasser entwickeln kann!

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Bei unserer Wanderung kam das Wasser aber nicht nur die Klamm entlang, sondern auch direkt von oben. Nachdem der Regen zu Beginn kurz aufgehört hatte, fing es nun langsam wieder an.

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Anstatt weniger zu werden, kamen wir in richtigen Platzregen. So wurden wir nach und nach so richtig nass und waren ganz froh, bei dem Wetter nicht auf einem Gipfel zu stehen – da hätten wir wohl gar nichts gesehen.

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Zum Glück lag ein Tunnel auf unserem Weg, in dem wir uns eine Weile verstecken konnten. Da der Regen aber nicht aufhören wollte, wanderten wir nach dieser Pause weiter. Schließlich hatten wir ja eine Regenjacke dabei.

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Das nächste Ziel war der Sulzer Wasserfall, der nochmal die ganze Kraft des Wassers zeigte. Danach liefen wir ein Stückchen zurück und bogen richtung Ettenberg ab. Durch den Wald liefen wir nach oben, auch dort warten noch deutliche Spuren des Unwetters zu sehen.

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Durch Pfützen und Schlamm ging es richtung Ettenberg, der Regen wurde aber zum Glück wieder leichter. An der idyllisch gelegenen Barockkirche Maria Heimsuchung angekommen, hörte es dann komplett auf. Durch den Regen stieg Nebel von der Wiese auf und tauchte die Umgebung zusammen mit der Kirche in eine ganz besondere Atmosphäre.

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Wir waren zwar durchnässt, da es aber warm genug war, störte das nicht. Als Abstieg wählten wir den Hammerstiel Wanderweg, der direkt wieder zum Parkplatz führt. Durch den Wald ging es wieder bergab und wir kamen an unserem Ausgangspunkt wieder an. Zum Glück hatten wir unser ganzes Gepäck dabei und somit ausreichend Wechselklamotten, denn nun ging es wieder nach Hause.

Viel hatten wir erlebt, sind voller Eindrücke und haben zahlreiche Bilder im Kopf. Der Urlaub im Berchtesgadener Land war nun vorbei, aber die Wanderungen, die wir machen wollten, noch lange nicht alle abgelaufen. Daher: Auf ein baldiges Wiedersehen :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

P.S.: Den zugehörigen Bericht auf HikeSociety findet ihr hier.

Pausentag: Salzbergwerk, Berchtesgaden und Obersalzberg

18. Juli 2013

Hallöchen!

Nach drei Tagen wandern waren die Beine dann wirklich müde genug, so dass eine Pause sein musste. Das Wetter war an diesem Tag wie angekündigt ein Wechsel aus Regen, Wolken und Sonnenschein. Für unsere Pläne war das gerade richtig, denn wir wollten einen Teil der örtlichen Sehenswürdigkeiten besuchen.

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Unser erstes Ziel war das Salzbergwerk Berchtesgaden. Das letzte Mal war ich noch ein Kind, als ich dort war, und ich konnte mich noch gut an die Bahn, den Mantel und an die Rutschen erinnern. Das Drumherum war aber schon nahezu vollständig vergessen. Daher waren wir gleich bei der ersten Führung am Morgen dabei und fuhren mit einem echten Bergmann in das unterirdische Stollensystem. Seit 1517 wird in Berchtesgaden Salz abgebaut und das geschieht dort auch heute noch. Auf dem Weg durch das Salzbergwerk kommt man zuerst in die Salzkathedrale, in der simuliert wird, wie der Salzabbau funktioniert. Dann rutscht man nach unten – auch als großes Kind sind die Rutschen immer noch mein persönliches Highlight ;-). Nach der Steinsalzgrotte zu Ehren Ludwig II. und einem gelungenen Modell zum Salzabbau, lernt man verschiedene Geräte kennen, die zum Salzabbau notwendig sind. Beeindruckend ist dabei, wie viel Zeitersparnis die neueren Geräte bringen. Nachdem wir in der Schatzkammer alles Wissenswerte über das Salz erfahren hatten, kamen wir zur nächsten Rutsche und zu einem weiteren Highlight: Der Fahrt über den Spiegelsee. Hier fand ich die Lichtshow doch etwas übertrieben, aber ansonsten hielt sich das zum Glück in Grenzen. Zum Schluss ging’s mit einem Aufzug wieder richtung Bahn und mit einem Minisalzstreuer in der Hand fuhren wir wieder ins Freie. Richtig schön war es, nach so vielen Jahren mal wieder im Salzbergwerk gewesen zu sein und wieder war’s so spannend wie damals :-).

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Als nächstes spazierten wir durch die Stadt Berchtesgaden. Bis wir zu unserem nächsten Ausflugsziel wollten, hatten wir noch etwas Zeit und die ließ sich wunderbar mit gemütlichem Schlendern und Kaffee und Kuchen vertreiben. Berchtesgaden hat einen schönen Stadtkern, in dem sich sogar ein Schloss befindet. Dort sind wir aber nicht rein, sondern an den Geschäften vorbei gebummelt und haben es uns dann in einem Café gemütlich gemacht.

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Das nächste Ziel des Tages war der Obersalzberg. Dort befindet sich ein Dokumentationszentrum mit einer Ausstellung über die Geschichte des Obersalzbergs. 1999 wurde sie eröffnet und zeigt seitdem den Besuchern, was sich an diesem Ort abgespielt hat, aber auch allgemein die NS Diktatur. Wir machten eine Führung mit, die sozusagen vom Hellen ins Dunkle führt, zum Schluss befindet man sich in der Bunkeranlage des Obersalzbergs. Traurig und bedrückend ist die Stimmung und immer wieder unfassbar, was in der Vergangenheit passiert ist. Trotzdem ist es wichtig, diesen Teil der Geschichte zu kennen.

Nach diesem zweiten Ausflug am Nachmittag fuhren wir wieder zurück zur Pension. Den Besuch muss man dann doch erst mal für sich verarbeiten.

Nun war der letzte Abend in Berchtesgaden gekommen. Mit einem Kinobesuch in Salzburg schlossen wir unseren Ruhetag und somit letzten ganzen Tag im Berchtesgadener Land ab.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Dritte Wanderung: Grünstein (1304m), Kührointalm (1420m) und Rinnkendlsteig

14. Juli 2013

Kunsteis Bob- und Rodelbahn am Königssee – Grünsteinhütte – Grünstein – Grünsteinhütte – Kührointalm – Archenkanzel – Rinnkendlsteig – St. Bartholomä – Anlegestelle St. Bartholomä – Anlegestelle Salet – Anlegestelle Königssee

Hallöchen!

Nachdem wir die ersten zwei Tage im Berchtesgadener Land recht anstrengende und lange Touren gewandert waren und wir nun doch schon deutlich unsere Beinmuskeln spürten, wollten wir den dritten Tag entspannt angehen. Geplant wären eigentlich Sehenswürdigkeiten vor Ort gewesen. Als wir das beim Frühstück unserer Pensionsleiterin erzählten, erfuhren wir aber, dass das Wetter die folgenden Tage schlecht werden sollte. Daher entschieden wir uns, die Pause zu verschieben und ließen uns von ihr einen Tipp für eine leichtere entspannendere Tour geben. Start dafür war die Kunsteis Bob- und Rodelbahn am Königssee.

Die Rucksäcke waren wieder bepackt, die Wanderstöcke eingestellt und wir liefen vom Parkplatz aus richtung Grünstein. Zuerst wanderten wir ein Stückchen auf der Straße neben der Bobbahn, dann bogen wir in den Wald ab und der Weg wurde schöner. Die Oberschenkel schmerzten, das Tempo war an dem Tag etwas langsamer und der Müsliriegel kam auch schon früher zum Einsatz, aber dafür wurden wir mit einer schönen Natur belohnt. Der Pfad der sich nach oben schlängelte hatte wieder eine urwaldartige Umgebung. Zum Glück waren auch große Teile im Schatten, da die Sonne an diesem Tag ganz schön runterbrannte. Die heiße und schwüle Atmosphäre machte den eigentlich leichten Aufstieg anstrengender.

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Nachdem wir den Urwald hinter uns gelassen hatten und über etwas lichterem Pfad nach oben gewandert waren, kam auch schon die Grünsteinhütte. Die war aber nicht das Ziel, sondern der Gipfel des Grünsteins auf 1304m, für den man noch etwa zehn Minuten weiterläuft.

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Dort erwartete uns ein traumhaftes Panorama mit Blick auf den Königssee genauso wie einem herrlichen Blick auf den Watzmann.

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Das erinnerte uns an die Tour vom vergangenen Tag und ließ uns nochmal nachverfolgen und staunen, wo wir da entlang gewandert waren. Nachdem wir den Ausblick genossen hatten, wanderten wir wieder ein Stück abwärts und setzten im Schatten unsere Pause fort.

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Unser nächstes Ziel war die Kührointalm auf 1420m. Wieder zurück an der Grünsteinhütte folgten wir einem Pfad durch den Wald. Wir wanderten immer an der Kante des Berges und hatten so immer wieder einen Blick richtung Königssee. Man verschwindet aber auch mal richtig im Wald und wir hatten so nicht nur Schatten, sondern auch nochmal eine sehr schöne Natur um uns. Nachdem wir den Wald verlassen hatten, folgte das letzte Stück richtung Kührointalm. Das war leider eine sehr breite Forststraße die komplett in der Sonne liegt. Landschaftlich war einzig der Blick auf den Watzmann schön.

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Bei der Kührointalm angekommen nutzten wir die Gelegenheit und besuchten die dort liegende Nationalpark-Informationsstelle. Ein Video erklärt, was „Natur Natur sein lassen“ bedeutet, man erfährt, wie die Monokultur einen natürlichen Wald zerstört und was es mit dem Borkenkäfer auf sich hat. Nach dieser lehrreichen Pause wanderten wir weiter zur Archenkanzel (1346m).

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Von der Archenkanzel hatten wir einen traumhaften Blick auf den Königssee. Von dort aus sahen wir schon, wie weit wir nun runtersteigen würden. Ein Fruchtriegel diente uns als Stärkung für den nächsten Abschnitt: Den Rinnkendlsteig.

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Dabei handelt es sich um eine schwarze Route mit ausreichend Seilsicherungen, die auf einem schmalen Pfad nach St. Bartholomä führt. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf jeden Fall erforderlich, denn direkt neben dem Pfad geht es meist steil nach unten.

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Anfangs ging es noch einfach durch den Wald, wir waren aber schon bald auf schmalem Pfad und damit kamen auch die ersten Seilsicherungen. Aber gerade das machte den Reiz der Strecke aus und dazu hatten wir ständig einen wunderschönen Blick auf den Königssee.

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Zum Schluss zog sich der Weg, wir liefen noch ein recht langes Stück durch den Wald, kamen über Serpentinen immer weiter nach unten und näherten uns so dem Königssee und St. Bartholomä.

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Jetzt spürten wir wieder die Anstrengungen der letzten Tage und so war das letzte Stück gefühlt ganz besonders lang. Aber dann hörten wir schon das Wasser und die Wellen auf dem See und irgendwann standen wir dann auch endlich davor.

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Wir blickten auf den See, waren froh, unser Ziel erreicht zu haben und schlenderten langsam zur berühmten Kirche von St. Bartholomä. Hier tummelten sich die Touristen, denn die Kirche von St. Bartholomä ist sicher eines der bekanntesten und beliebtesten Ausflugsziele im Berchtesgadener Land.

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Um dem großen Trubel etwas zu entkommen, entschieden wir uns für eine längere Rückfahrt: Zuerst nach Salet und über St. Bartholomä zurück zu unserer Ausgangsstation und dem Beginn des Königssees. Die Schifffahrt am Ende war nochmal richtig schön.

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Wir blickten auf die Steilwände neben uns und versuchten unsere Wanderung zu rekonstruieren, blickten auf den See und dessen Umgebung von verschiedenen Richtungen und genossen die Aussicht. Eine Fahrt auf dem Königssee gehört zu einem Urlaub im Berchtesgadener Land schließlich irgendwie dazu.

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Nach diesem schönen Abschluss unserer Wanderung ging es zurück zum Parkplatz und damit zur Pension. Die Beine schmerzten schon wieder – oder immer noch – aber das war es Wert gewesen. Die Highlights der Tour waren der Grünstein und der Abstieg über den Rinnkendlsteig, was beides traumhafte Ausblicke verspricht. Und die Fahrt über den Königssee. So konnte die Pause ruhig bis zum nächsten Tag warten.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

P.S.: Den zugehörigen Bericht auf HikeSociety findet ihr hier.

Zweite Wanderung: Watzmannhaus (1930m) und Hocheck (2651m)

09. Juli 2013

Parkplatz Hammerstiel – Stubenalm – Mitterkaser Alm – Falzalm – Watzmannhaus – Hocheck – Watzmannhaus – Falzalm – Mitterkaser Alm – Stubenalm – Parkplatz Hammerstiel

Hallöchen!

Auch am zweiten Tag im Berchtesgadener Land begrüßte uns am Morgen die Sonne. Beim Frühstück in unserer Pension konnten wir schon den Blick zum Watzmann genießen. Das war für diesen Morgen genau richtig, denn das Ziel des Tages war das Watzmannhaus. Nachdem die Rucksäcke wieder gepackt waren, fuhren wir zuerst nach Berchtesgaden zum Berchtesgadener Land Tourismus. Dort begrüßte uns Christian und erklärte uns kurz unsere Aufgaben als Wanderwegetester. Und dann waren wir auch schon auf dem Weg zum Parkplatz Hammerstiel, dem Ausgangspunkt der Wanderung zum Watzmannhaus.

Am Parkplatz angekommen waren wir verwundert, wie hoch dieser schon liegt. Wir liefen zum ersten Wegweiser und wussten dann auch warum: Fünf Stunden bis zum Watzmannhaus. Da lag wohl eine ordentliche Strecke vor uns. Aber der Weg war breit und angenehm und hatte nur selten anstrengende Steigungen. So kamen wir ganz gut voran. Wir sahen immer wieder Schilder einer „Herz-Kreislauf-Wanderung“, die die Wanderung in elf verschiedene Abschnitte einteilen. So konnten wir recht gut mitverfolgen, wie viel Strecke wir schon zurückgelegt hatten. Das erste Teilstück verlief durch den Wald. Als das vorbei war, kam auch schon die erste Alm auf unserem Weg: Die Stubenalm.

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Ein erneuter Blick auf den Wegweiser bestätigte, dass fünf Stunden wohl doch etwas übertrieben waren. Demnach hätten wir zu dem Zeitpunkt schon eineinhalb Stunden unterwegs sein müssen, das war aber maximal die Hälfte. Nach einer kurzen Trinkpause liefen wir weiter. An einem steileren Stück wurden wir plötzlich von einem Auto überholt. Wir schauten uns kopfschüttelnd an und ich konnte es nicht lassen, mich über Klischees, die man mit einem Münchener Kennzeichen in Verbindung bringt, auszulassen. Dass wir selbst fast Münchener sind, verschweige ich dabei gerne. Wenig später sahen wir das mittlerweile geparkte Auto und drei Herren aussteigen und loswandern.

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Unser nächster Höhepunkt war die Mitterkaser Alm. Damit hatten wir wieder eine Station auf unserem Weg erreicht und gönnten uns einen Nussriegel für den weiteren Aufstieg. Dieser führte in Serpentinen entlang durch eine wunderschöne Waldwiese voller bunter Blumen. Nun wurde die Wanderung steiler, aber dafür landschaftlich noch reizvoller. Daher war der weitere Weg nur halb so anstrengend und schon bald verließen wir diesen paradiesischen Abschnitt und kamen zur Falzalm.

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Nun war das Watzmannhaus schon deutlich zu sehen und wir wanderten das letzte Teilstück nach oben. Über viele Serpentinen geht es auf einem steinigen, aber sicheren Weg nach oben.

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Nach der letzten steileren Anstrengung erreichten wir dann das Watzmannhaus auf 1930m. Von dort hatten wir einen traumhaften Ausblick ins Tal. Wir holten uns etwas zu trinken, aßen eine Kleinigkeit und blickten auf die Uhr. Zweieinhalb Stunden hatten wir gebraucht und es war gerade mal Mittag. Nun schon wieder zum Abstieg aufzubrechen erschien uns irgendwie sinnlos. Ein anderer Wanderer fragte uns, was wir noch vorhätten. Vermutlich Abstieg. Er würde noch auf’s Hocheck gehen. Damit verabschiedete er sich. Und wir entschieden uns dafür, zum Wegweiser vor dem Watzmannhaus zu laufen und dann zu entscheiden.

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Auch die drei Männer, die ein gutes Stück mit dem Auto zurückgelegt hatten, waren im Watzmannhaus. Nun sahen wir aber auch, warum: Sie hatten Pläne ausgebreitet und waren wohl für den Umbau des Watzmannhauses verantwortlich. Da nahm ich meine falschen Beschuldigungen wieder zurück, dann war die Anfahrt vielleicht doch irgendwie gerechtfertigt. Nun liefen wir zum Wegweiser.

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Hocheck, Watzmann-Mittelspitze und Watzmann-Südspitze waren angeschrieben. Die letzteren beiden schlossen wir natürlich aus, das Hocheck sagte uns zu dem Zeitpunkt noch nichts. Wir erinnerten uns daran, dass Cordula meinte, dass eine Hocheckbesteigung normalerweise mit einer Übernachtung im Watzmannhaus verbunden wird. Drei Stunden und schwarze Route war angeschrieben. Wir überlegten, schauten nochmal auf die Uhr und liefen dann los – umdrehen konnte man ja immer und wenn man so hoch sah, schaute es auch gar nicht weit aus.

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Anfangs ging ein Kiesweg nach oben, der noch ganz entspannt verlief, irgendwann kam eine kurze Klettereinheit dazwischen, dann ging es wieder auf Steinen weiter. Nach einer Weile wechselte der Weg dann mehr in Klettereinheiten und wir packten die Wanderstöcke dann doch weg.

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Bald schon wurden wir für den ersten Teil des Aufstiegs belohnt: Vor uns war ein Steinbock. Noch nie hatte ich einen Steinbock in den Bergen gesehen, daher war es umso schöner, als er plötzlich vor uns stand.

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Über Felsen suchten wir uns den Weg nach oben, der durch weiß-rote Symbole markiert war. Wir mussten schon genau schauen, damit wir nicht ein Zeichen übersahen. Nun kamen uns auch immer weniger Leute entgegen. Als wir ein gesichertes Stück mit Seil erreichten, war ich der Meinung, dass wir nun schon fast angekommen sein mussten. Nachdem dieser Teil geschafft war, sahen wir, dass es doch noch ein ganz schönes Stück weiterging und auch noch kein Kreuz zu sehen war.

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Wir kletterten weiter, kamen nun auch auf Schneefelder, was die Orientierung an den Zeichen schwieriger machte. Da wir aber nicht die ersten waren, konnten wir uns an den Fußspuren der Vorwanderer orientieren. Wir wanderten und kletterten weiter und kamen immer höher. Immer wieder vermutete ich den Gipfel zu sehen, aber der war’s dann doch nicht. Die Wanderung zog sich noch ein ganz schönes Stückchen und irgendwann war dann doch ein kleines Kreuz zu sehen.

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Nun sah es noch weit aus und ich wollte schon fast abbrechen, als wir aber einen Wanderer neben dem Gipfelkreuz sahen, war klar, dass nur das Kreuz so klein war. Der Weg war also nicht mehr weit. Wir kletterten über die letzten Steine und Felsen, liefen durch das letzte Schneefeld und waren dann oben. „Ah, seid ihr also doch noch gekommen!“, hörten wir eine vertraute Stimme. „Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass der Weg doch noch so weit ist“, meinte der bekannte Wanderer vom Watzmannhaus und war schon am Aufbrechen.

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Wir waren froh, nun am Gipfel zu stehen und blickten um uns. Beeindruckend hoch waren wir hier, als wir dann das Schild vom Hocheck sahen, wussten wir auch, wie hoch genau: 2651m. Damit hatten wir nicht gerechnet. Uns wurde bewusst, dass es doch etwas leichtsinnig war, einfach so eine längere schwarze Tour anzuhängen. Die Höhe und Kargheit flößt einem zusätzlichen Respekt ein. Genauso wie der gute Blick auf den weiteren Weg der Watzmannüberschreitung.

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Wir machten eine kurze Pause und stärkten uns für den Abstieg. Als wir nach oben blickten, sahen wir dunklere Wolken aufziehen, da brachen wir sofort auf.

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Trotzdem langsam und vorsichtig stiegen wir wieder hinab. Überraschenderweise verlief der Abstieg leichter als der Aufstieg. Damit hatte ich gerade wegen der Schneefelder nicht gerechnet.

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Aber das lief dann doch besser als erwartet. Nachdem die Wolken weitergezogen waren, konnten wir den Abstieg auch mehr genießen.

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Wir machten Bilder, beobachteten Paraglider und Drachenflieger und kamen so immer weiter richtung Watzmannhaus.

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Nach insgesamt vier Stunden waren wir wieder angekommen und froh, dass uns kein Gewitter überrascht hatte und Auf- und Abstieg gut gelaufen waren.

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Den Abstieg vom Watzmannhaus wählten wir genauso wie den Aufstieg, da wir bei den nun doch nahenden Gewitterwolken kein Risiko eingehen wollten. Wir liefen nach unten, kamen wieder an Falzalm und Mitterkaser Alm vorbei und kurz nachdem die Stubenalm hinter uns lag, fing es an zu regnen – oder besser: zu schütten.

Das war für uns aber nicht störend, sondern eine angenehme Erfrischung. Und zu diesem Zeitpunkt war das auch ungefährlich. Glücklich darüber, dass uns der Regen beim Abstieg vom Watzmannhaus erwischt hatte und nicht auf dem Hocheck, wanderten wir dem Parkplatz entgegen. Den erreichten wir dann auch vollkommen durchnässt aber trotzdem lächelnd. Zum Glück hatten wir trockene Wechseloberteile dabei.

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Geplant war für diesen Tag eine entspannende Tour zum Watzmannhaus, geworden ist es dann ein kleines Abenteuer. Nachdem wir am Abend nachgelesen hatten, dass das Hocheck der erste (nördlichste) Gipfel des Watzmanns ist, waren wir zusätzlich beeindruckt. Wir haben dabei gelernt, solche Touren in Zukunft etwas besser zu planen, um auch zu wissen, worauf wir uns einlassen. Wir wissen nun aber auch, dass es genau solche spannenden Touren sind, die uns am meisten Spaß machen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

P.S.: Den zugehörigen Bericht auf HikeSociety findet ihr hier.