Passierschein A 38

Oder: Der lange Weg zum Master

Das Bachelor-Master-System hat sich in den letzten Jahren etabliert und damit auch die Tatsache, dass man nach dem Bachelor mit dem Master weiterstudiert. So sollte der Übergang doch eigentlich einigermaßen reibungslos laufen, doch lest selbst…

August 2010 – Abgabe der Bachelorarbeit
Mitte August war es endlich geschafft, die Bachelorarbeit war fertig und abgegeben, der Vortrag gehalten, die 180 ECTS-Punkte erreicht und ich brauchte dringend Urlaub. Der Bachelor war geschafft, jetzt mussten nur noch alle Noten zusammengetragen werden und ich konnte im kommendem Semester das Masterstudium beginnen.

September 2010 – Master?
Mein Zeugnis war zwar noch nicht fertig, aber trotzdem wollte ich wissen, wie ich mich denn umschreiben könne, um im kommenden Semester auch im ersten Mastersemester zu sein. Dazu meinte die Studienberatung: Ich bräuchte neben der Zulassung zum Master Bioinformatik auch ein fertiges Zeugnis. Aber man könne sich auch während dem Semester noch umschreiben.

Oktober 2010 – 7. Bachelorsemester
Das neue Semester begann und etwas missmutig hielt ich meinen neuen Studentenausweis in der Hand mit der Aufschrift: Bachelor/7. Das musste schnell geändert werden. Also begann ich, die ersten Mails bezüglich Fragen zu meinem Zeugnis zu verfassen.

Oktober 2010 – Alles fertig – bis auf das Zeugnis
Nachdem die Note für die Bachelorarbeit feststand und auch alle anderen Noten schon länger da waren, fragte ich mich langsam, wann ich mein Zeugnis bekommen würde. So lief ich immer mal wieder zu unserem Bioinformatik-Schriftführer und fragte nach und bekam immer dieselbe Antwort: “Das kann noch dauern…”

November 2010 – Zeugnis? Vorzeugnis!
Langsam brauchte ich mein Zeugnis aber wirklich! Einerseits wollte ich mich umschreiben und andererseits brauchte ich irgendeine Bestätigung für den HiWi-Job. Unser Schriftführer erklärte sich dann dazu bereit, für ein paar von uns ein Vorzeugnis auszustellen, denn auf das echte müssten wir wohl noch warten…

Dezember 2010 – Warten…
E-Mail: Wegen dem Vorzeugnis würden wir eine E-Mail bekommen, das Richtige kommt irgendwann im kommenden Jahr, schließlich braucht man für unseren Doppelelitestudiengang auch die Unterschrift von beiden Unis. Begeisterung…

Ende Dezember 2010 – Ein Lichtblick
Welch eine Freude eine E-Mail vom Prüfungsamt sein kann. Das Vorzeugnis konnte endlich abgeholt werden, was ich gleich daraufhin tat. Zumindest hatte ich jetzt etwas Schriftliches in der Hand. Ummelden konnte ich mich damit aber noch nicht.

Anfang Januar 2011 – Immer noch Bachelor
Das neue Jahr hatte begonnen und ich war immer noch Bachelor. Ob wohl irgendwann noch das Zeugnis kommen würde? Ob ich mich damit noch rückwirkend umschreiben lassen könnte? Und was war ich jetzt eigentlich? Bachelor im 7. Semester oder Master im 1.?

26. Januar 2011 morgens – Exmatrikulation
Am Morgen des 26. Januar 2011 befand sich eine E-Mail in meinem Posteingang, in der stand, dass ich nicht mehr das Recht zum Studieren hätte und somit das Portal der TUM nach 90 Tagen nicht mehr nutzen könne und für diese Zeit auch nur die Alumni-Funktionen zur Verfügung stehen. WAS??? Meine Reaktion: E-Mail an den Schriftführer.

26. Januar 2011 mittags – Das Zeugnis ist da!
Es gab auch etwas Positives an diesem Tag: Ein Brief im Briefkasten, dass ich mein fertiges Zeugnis abholen könne. Leichte Erleichterung.
Nachmittags habe ich dann noch persönlich beim Schriftführer vorbeigeschaut. Klausuren könne ich jetzt rein theoretisch nicht mehr mitschreiben und TUM Student war ich offiziell auch nicht mehr, weil das Zeugnis ja fertig war und ich nicht im Master eingeschrieben bin. Er würde das klären.

27. Januar 2011 – nächste Exmatrikulation
Während ich am Nachmittag dran saß, mich auf die Klausuren vorzubereiten, die ich eigentlich nicht mehr mitschreiben kann, klingelte mein Handy. Eine Freundin versuchte das Umschreiben: Es klappte (nach dem zweiten Versuch), allerdings müssen wir alle bis zum 28. umgeschrieben sein, weil wir nun auch bei der LMU exmatrikuliert worden sind und die Info sonst an die Versicherungen etc. rausgeht. PANIK! Die Information musste so schnell wie möglich an alle anderen. Ich rief eine Freundin an und erreichte eine andere Leidensgenossin über ICQ.

28. Januar 2011 08:30 Uhr – Zeugnis
Um Punkt halb neun, als das Prüfungsamt in Garching öffnete, marschierten wir zu zweit hinein und holten unser Zeugnis. Meine Freundin stellte dabei fest, dass der Schnitt bei ihrem Zeugnis nicht richtig war. Während sie das mit dem Schriftführer klärte, ging ich schnell noch zu einer Vorlesung, um dann wieder in die Stadt zum Umschreiben zu fahren.

28. Januar 2011 10:30 Uhr – Geschafft?
Angekommen bei der Studentenkanzlei der LMU zogen wir unsere Nummern, warteten bis das grüne Licht leuchtete und waren damit knapp davor. Wir schilderten unser Problem, wurden rückwirkend umgeschrieben und erhielten ganz reibungslos unsere neuen Studienpapiere. Und damit auch einen neuen Studentenausweis mit einem Master/1. Ich war – zumindest in der LMU – endlich umgeschrieben. Master 1. Semester. Unglaublich!

Ein halbes Jahr hat’s gedauert, unzählige Mails, Gespräche und U-Bahnfahrten gekostet, aber jetzt ist es (fast) geschafft. Die TUM muss das zwar auch noch realisieren, aber ich hab einen echten Studentenausweis auf dem steht, dass ich im 1. Mastersemester angekommen bin. Endlich!

Erleichterte liebe Grüße,
Sabine 🙂

2 Antworten zu “Passierschein A 38”

  1. Christin sagt:

    *lol* Der Titel deines Beitrages ist klasse! Das ist auch meine Lieblingsfolge bei Asterix und Obelix 🙂

  2. Anne sagt:

    Wow. Da ich momentan in der Hochschulverwaltung arbeite, kenne ich die andere Seite ganz gut und na ja, was soll ich sagen, es ist auch hier nicht immer leicht. Aber letztendlich wird zum Glück meist ja alles gut, so auch bei Dir! Und nun viel Erfolg!!!

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