Archiv für die Kategorie ‘Klettern’

Urlaubslektüre: Alles Klettern ist Problemlösen von Angela Eiter

Samstag, 02. November 2019

Hallo zusammen!

Gibt es eine bessere Urlaubslektüre als eine Biografie eines Kletter-Rockstars? Mir wurde Angela Eiters Buch „Alles Klettern ist Problemlösen – Wie ich meinen Weg nach oben fand“ erschienen im Tyrolia Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Das habe ich dann ganz passend mit nach Finale genommen und konnte so am Abend Angys Geschichte verfolgen. Angy erzählt in der Ich-Form in vier Abschnitten ihr Leben bis zum heutigen Tag.

Im ersten Abschnitt „Wie alles begann“ erfuhr ich, wie Angy zum Klettern kam und wie ihr Weg bis zum ersten Rock Master (einem Wettbewerb in Arco) verlief. Zwischendrin lässt sie einen nicht allein mit den Kletterfachbegriffen und erklärt wie ein Kletterwettkampf abläuft, was für einen Kletterer wichtig ist (zum Beispiel Schuhe) und welche ihre persönlichen Herausforderungen waren. Am einprägsamsten ist in dem Abschnitt mit Sicherheit die Magersucht, wodurch sie zwischenzeitlich auch nicht mehr klettern durfte. Am interessantesten war, dass dies durchaus nicht unüblich war in der Kletterszene und ein geringes Gewicht mit guter Kletterleistung gleichgesetzt wurde. Zum Glück hat Angy ihren Weg heraus gefunden und lebt ihre Disziplin beim Klettern aus.

Im zweiten Abschnitt „Ganz oben“ wird man mitgenommen zu den zahlreichen Wettbewerben, an denen Angy mit großem Erfolg teilnahm. Auch hier gab es Herausforderungen und Angy erzählt ehrlich und spannend, wie sie diese bewältigte. Ganz nebenbei erfährt man auch, was sich mit Olympia beim Klettern ändern wird.

Der dritte Abschnitt „Die Kehrseiten der Medaillen“ handelt vom Weg zum letzten Wettkampf. Wie der Titel schon verrät, wurden die negativen Seiten des Wettkampflebens immer deutlicher und für Angy wurde es somit immer klarer, dass sie nicht ewig an Wettkämpfen teilnehmen will. Der Abschnitt bereitet auf den letzten Abschnitt „Abschied und Neubeginn“ vor, in dem genau der Wechsel folgt.

Nach den zahlreichen erfolgreichen Wettkämpfen wendet sich Angy Projekten zu, die draußen am echten Fels zu finden sind, und ihrer Selbständigkeit. In diesem Abschnitt beschreibt sie ihren Weg zu „La Planta de Shiva“ – zur ersten von einer Frau gekletterten 9b. Ich konnte hier richtig mitfiebern und habe mich beim Lesen gefreut, als es ihr gelungen ist.

Zum Schluss folgt noch eine Zeittafel mit den wichtigsten Wettkämpfen, Sportkletterrouten und Auszeichnungen.

Die gerade mal 1,54 Meter große (oder kleine) Angy erzählt in diesem Buch mitreisend und überaus sympathisch ihr Leben. Dadurch, dass sie den Leser auch direkt anspricht, fühlt man sich fast wie im Gespräch mit ihr. Dass sie zusätzlich noch viel nebenbei erklärt (Wie funktioniert das mit den Sponsoren? Wie sieht die Vorbereitung für einen Wettkampf aus? Wie wird ein Klettergarten erschlossen? usw.) führt zu vielen Aha-Effekten. In die Welt von Angy mitgenommen zu werden hat Spaß gemacht.

Wer sich für das Leben hinter den Wettkämpfen interessiert und auch ganz allgemein den Werdegang eines Klettertalents mit all seinen Herausforderungen, dem kann ich das Buch absolut empfehlen. Mich hat es für die kommenden Tage am Fels sehr motiviert.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kletterurlaub in Finale Ligure

Freitag, 01. November 2019

Hallöchen zusammen!

Wenn die Sommerferien vorbei sind und langsam der Herbst kommt, ist der richtige Zeitpunkt um in den Urlaub zu fahren. Dieses Mal ging es ins Kletterparadies Finale Ligure im wunderschönen Ligurien.

Es gibt so viele Wände, dass wir nur einen Bruchteil ausprobieren konnten. Der Schwerpunkt liegt im französischen sechsten Grad und die Routen sind oft unterbewertet – wir wurden also erst mal auf den Boden der Tatsachen zurück geführt was unser Kletterkönnen betrifft 😀 .

Landschaftlich ist es eine absolute Traumregion mit viel Wald und Grün aus dem immer wieder eine gigantische Felswand hervorschaut. Es lohnt sich also! Warum genau erfahrt ihr in den kommenden Beiträgen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 4: Klettergarten Tumpen Engelswand

Sonntag, 08. September 2019

Hallöchen zusammen!

Es ging dann wieder viel zu schnell, dass schon der letzte Tag da war. Bis Mittag hatten wir aber noch genug Zeit, um einen weiteren Klettergarten auszuprobieren: Die Engelswand in Tumpen.

Es war früh, es war kühl und der Fels doch noch nicht ganz trocken. Wir liefen die ganze Wand entlang bis zur Route Nummer 1 und starteten dort mit Rätselburg: Eine 3b. Mit so kalten Händen und rutschigem Fels fühlte sich das nicht so gut an wie erwartet.

Die Verlängerung davon ist die Route Münchhausen, eine 4c, die wir danach machten. Nachdem wir (und ein paar Kühe) zuvor die einzigen an der Engelswand waren, kamen nun noch weitere Kletterer dazu. Um so später es wurde, um so mehr füllte sich die Wand. Die meisten kletterten im unteren Schwierigkeitsbereich, was dann fast schon stressig war, weil alle nebeneinander kletterten.

Wir kletterten die Gräfin, eine 4b. Neben uns warteten schon ungeduldig die nächsten Kletterer. Wir wechselten dann zur Route daneben: „Himmel und Hölle“, 5b. Eine Stelle war für uns sehr schwer zu lesen. Wir wussten auch nach dem Klettern nicht, ob wir sie richtig gelöst hatten, oder ob es dafür nicht einen einfacheren Weg gibt.

Nun wollten wir weg vom Pulk und wechselten zur 5c „Der Wolf und die Zwerge“. Wir kletterten sie aber nur zum Teil und bauten dann um. Der Kopf war zu, irgendwie waren wir auch gestresst von den mittlerweile recht vielen Menschen. Es war verständlich, die Engelswand ist ein wirklich sehr schönes Gebiet. Wir packten nun aber zusammen und machten uns auf den Nachhauseweg – der dank Stau leider auch viel länger dauerte, als wir geplant hatten.

Der Schluss war nicht so schön, in Summe war unser Ötztalurlaub aber ein Traum! Die Klettergärten, die wir gesehen haben, sind super gewartet und haben tollen Fels, die Bergwelt die wir auf der Wanderung bestaunt hatten ist beeindruckend und das Ötztal in Summe sehr zu empfehlen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 3: Klettersteig Lehner Wasserfall und Wanderung zur Wöckelwarte (2087m)

Sonntag, 01. September 2019

Hallöchen zusammen!

Nach zwei Tagen klettern kam der „Pausentag“. Wir entschieden uns für den Klettersteig Lehner Wasserfall. Dort konnten wir direkt von der Pension zu Fuß hinlaufen und daher waren wir auch so früh da, dass wir den Klettersteig für uns alleine hatten.

Der Klettersteig führt rechts entlang des Lehner Wasserfalls nach oben und endet mit einer Seilbrücke auf die andere Seite des Wasserfalls. Zum Einstieg führt der Kreuzweg, den wir entlang wanderten. Und dann konnte es losgehen! Mit B/C ist der Steig nie wirklich schwierig und auch die drei C-Stellen waren gut machbar und kamen gleich am Anfang.

Am schönsten war der Weg die Rampe entlang. Vor und neben uns der Wasserfall, unter uns Lehn und wir liefen über die Klammern an der Wand entlang. Nach einer Weile folgte die Abzweigung zur schweren Variante mit mehreren D/E-Überhängen. Wir kletterten weiter auf dem leichten Weg und wählten dann beim einzelnen D/E Überhang auch die Umgehung über eine B-Stelle. Forderndes kommt dann wieder beim Klettern.

Wir kamen nun zum ersten Ausstieg des Klettersteigs und wanderten über normalen Weg zur Seilbrücke. Das machte Spaß! Danach folgte ein kurzer Ausstieg und wir waren auf dem Wanderweg. Was nun? Absteigen? Die Wanderschilder versprachen die Stabelealm eine Stunde entfernt und das wäre doch noch ein schöner Abschluss. Wir hatten den Klettersteig deutlich schneller gemacht als Zeit dafür angegeben war und daher noch genug Zeit.

Wir wanderten durch den Wald die Serpentinen nach oben. Das Klettersteigset hatten wir noch an, das war am einfachsten zu transportieren. Als wir den Wald verließen kamen wir in eine wunderschöne Berglandschaft. Dort suchten wir uns einen Pausenplatz und packten unsere Nudeln vom Vorabend aus.

Ich wollte aber auch hier noch weiter. Zumindest über den Hügel noch schauen? Wir liefen den Bach entlang und nach dem Hügel wurden wir wieder mit einer Traumlandschaft belohnt. Noch weiter zur Innerbergalm? Und da stand dann was von Aussicht Wöckelwarte 30 Minuten. Und auch das nahmen wir noch mit.

Und damit hatten wir eigentlich noch eine Tour an den Klettersteig angeschlossen. Von der Wöckelwarte hatten wir einen tollen Blick ins Tal und auch in die Bergwelt, die mich neugierig machte. Auf den Schildern stand der Luibiskogel, der nach meiner Recherche wohl ein einfacher 3000er ist. Nächstes Mal dann 😉 .

Das Ötztal bietet so viel! Herrlich! Wir wanderten nun zurück zur Innerbergalm und gönnten uns dort eine Pause. Ich trank eine leckere Hollerschorle und wir beobachteten die Tiere. Ein Kaninchen hüpfte frei rum, ein Hahn verteidigte sein Revier, eine Kuh kam zu Besuch. Toll!

Nach und nach wurde es kühler und die Wolken zogen umher, daher entschieden wir uns zum Abstieg. Der Weg war derselbe wie der, von dem wir gekommen waren. Nur zum Schluss gingen wir nicht über den Klettersteig nach unten, sondern über den dafür ausgeschilderten Abstiegsweg. Und waren dann am Nachmittag wieder zurück in unserer Unterkunft.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 2: Klettergarten in Oberried

Samstag, 31. August 2019

Hallo zusammen!

Am Freitag waren wir dann im Klettergarten „nebenan“ in Oberried. Da es in der Nacht geregnet hatte, mussten wir bis zum späten Vormittag warten, bis es einigermaßen trocken war.

Dann ging es zum Klettergarten Oberried, der perfekt ausgestattet ist: Toilette am Parkplatz, Topo am Parkplatz und im Klettergarten immer wieder zu finden, Spielplätze für die Kleinen und alle Routen super abgesichert und beschriftet. Da schlägt das Kletterherz höher!

Wir starteten am Sektor Blattlaus mit der Nr. 1, Maus. Eine 5a von nur 8 Metern. Aber die hatte es in sich. Das war ein schwerer Einstieg und nachdem der Fels dann doch noch nicht 100% trocken war, fühlte sich auch alles etwas rutschig an. Die Route danach, Nr. 3 Ehaja, eine 10 Meter lange 5b, fühlte sich schon klarer und besser an. Trotzdem waren es vielleicht nicht ganz die richtigen Routen für den Einstieg.

Danach wechselten wir zum Sektor Hare Krishna und machten erst mal eine leichtere Route: Die Nr. 1, Korkenzieher. Eine 15m lange 4c, die bis auf eine Stelle sehr schön zu klettern war.  Danach folgte die 17m lange Route Zwergnase (4c). Die machte Spaß und war richtig schön! Nun war es schon Zeit für die Mittagspause. Direkt unterhalb des Sektors steht eine Bank, die wir dafür nutzten. Herrlich in dieser wunderschönen Landschaft seinen Klettertag zu verbringen!

Als nächstes wechselten wir zum Sektor Pinocchio. Das Gebiet ist riesig und wir wollten von allem etwas sehen. Mit der Nr. 3 Mr. Kleinstein, einer 5b (18m) machten wir weiter. Das war sehr kräftig und für mich im Nachstieg kaum machbar. Ich musste hier lange Pause machen und hatte danach zitternde Arme. Daher sicherte ich danach auch nur: Die Nr.1 Pinocchio, eine 6a+ (9m).

Zum Schluss gingen wir noch zum Sektor Loreley. Der befindet sich direkt neben einem Wasserfall – landschaftlich war das wieder sehr schön. Wir kletterten die Nr. 1 Mondbär (5a, 15m), eine Route mit einer wunderschönen Kante. Wir waren nun aber schon sehr geschafft und merkten bei dieser Route, dass es Zeit wurde zusammenzupacken.

Das machten wir dann auch. Wir schauten uns noch ein paar Routen auf dem Weg zum Parkplatz an und waren sicher, dass wir hier irgendwann nochmal her mussten.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂