Archiv für die Kategorie ‘Reisen’

Eine Woche auf Kos (1): Radeln, Ausgrabungsstätten, Burgen und Bouldern

Mittwoch, 02. August 2017

Hallöchen zusammen!

Wie im vorigen Beitrag schon angedeutet, ging es direkt in den Urlaub. Ziel war die griechische Insel Kos, die mit ihren 290 Quadratkilometern gut in einer Woche zu erkunden ist. Dank starker Flugverspätung und Mückeninvasion war die erste Nacht wenig erholsam. Daher reichte der erste Tag nur für einen Spaziergang in der Umgebung und Planen einer Strategie gegen die Mückenplage. Der Urlaub startete also einen Tag später. Hier ist zu erwähnen, dass der Salzsee in der Nähe von Tigaki dafür sorgt, dass Tigaki im Frühling eine Mückenplage hat – und damit meine ich ohne Übertreibung hundert Mücken im Hotelzimmer. Mückenstecker helfen am besten.

Radltour mit Besuch von Asklepieion

Endlich ausgeschlafen ging dann am zweiten Urlaubstag der Urlaub richtig los: Mit einer kleinen Radltour. Der Reiseführer hatte eine flache Radltour und eine mit ein paar Höhenmetern – welche ich machen wollte versteht sich von selbst. Daher hatten wir schon wenig später ein Mountainbike ausgeliehen und radelten los in Richtung Zia. Und da ging es erst mal bergauf. Wir radelten durch Lagoúdi, wo wir wie vom Reiseführer empfohlen zur Kirche schauten. Dann ging es weiter bis nach Zia. Zia ist eine sehr touristische Stadt, die hoch liegt, einen schöne Ausblick ins Tal hat und von wo aus man angeblich einen sehr schönen Sonnenuntergang hat. Allerdings mit tausend anderen Touristen. Nach einem Spaziergang durch Zia radelten wir ein ganzes Stück weiter, bis wir zur Abzweigung zum Asklepieion kamen.

Asklepieion oder Asklipion ist die wohl bekannteste Ausgrabungsstätte auf Kos. Daher machten wir hier auch Pause und schlenderten durch die Ausgrabungen. Geehrt wurde der griechische Gott der Heilkunst Asklipios.

Es ist noch einiges gut erhalten, das man anschauen kann. Es gibt zwei Gebäude in denen Ausgrabungen ausgestellt sind und dann die Ausgrabungsstätte selber. Die Marmortreppe ist noch erhalten, überall sind noch Säulen und mithilfe der Tafeln lässt sich gut erahnen, wie es hier mal ausgesehen haben soll.

Nach diesem ersten kulturellen historischen Ausflug und einer kleinen Stärkungspause radelten wir weiter. Es ging durch Kos Stadt und wir kamen schon an einigen Dingen vorbei, die wir am nächsten Tag noch sehen würde. Zurück ging es von Kos Stadt nach Tigaki an der Küste entlang. Es war windig und wir hatten ein schönes Wellenspiel auf unserer rechten Seite. Den Tag beendeten wir mit einer Runde Schwimmen und einem leckeren Abendessen.

Kos Stadt: Festung und Ausgrabungen

Das Mietauto für die kommenden Unternehmungen gab es in Kos Stadt. Daher verbrachten wir den Tag in der Hauptstadt der Insel. Nachdem wir erkundet hatten, wo wir das Auto später abholen können – was eine ganze Weile gedauert hatte – besuchten wir die Festung Neratzia.

Die Festung ist den Besuch wert. Während Asklipios vom Vortrag schon teuer war, war die Festung überraschend günstig. Leider habe ich die Preise nicht mehr im Kopf. Wir waren aber positiv überrascht und konnten uns eine ganze Weile dort aufhalten. Wer gerne fotografiert wird sich dort auch wohlfühlen. Das Meer in der Ferne, die Säulen und Burg vor einem und dazu immer wieder eine bunte Blumenpracht. Es hat Spaß gemacht durch die Festung zu laufen.

Nach diesem Ausflug besuchten wir den ältesten Baum Griechenlands, die Platane direkt in der Nähe der Festung. Damit konnten wir das auch abhaken 😉 . Danach ging es zur westlichen Ausgrabungsstätte – diese ist sogar kostenlos und man könnte rein theoretisch auf den alten Ausgrabungen rumturnen und tun was man will. Wir nutzten den Ort für unsere Mittagspause.

Danach schauten wir uns noch den Odeon an. Am Casa Romana sind wir nur vorbeigelaufen, beim Odeon waren wir auch nicht recht lange. Irgendwann hatten wir das Gefühl, schon genug Ausgrabungen gesehen zu haben 😉 .

Danach machten wir uns wieder auf den langen Weg zur Autovermietung und holten das Auto für die kommenden Tage. Der Abend war wieder entspannt mit gutem Essen und einem Spaziergang in Tigaki.

Pyli und Alt-Pyli

Der nächste Tag sollte spannend starten mit der großen Sehenswürdigkeit Pylis: Dem Dorfbrunnen. Der Reiseführer hatte den Dorfbrunnen so hervorgehoben, dass dies gleich das erste Ziel unserer ersten Autotour sein sollte. Und irgendwie war es genau das, was wir vermutet hatten: Ein Dorfbrunnen. Damit konnten wir auch das abhaken 😉 .

Wir liefen dann noch zum Grab des Harmylos. Aber auch das ist nicht unbedingt zu empfehlen. Dort wartet jemand, erzählt die Geschichte des Grabes, schenkt Früchte oder ähnliches und dann wird eine Spende erwartet. Wir fanden es etwas unangenehm und waren froh, als wir wieder bei unserem Auto waren. Ob Pyli einen Besuch wert ist muss jeder selbst entscheiden.

Ab nun wurde es aber spannender. Wir fuhren nach Alt-Pyli, um dort zur Burg aufzusteigen. Und das machte richtig Spaß. Anfangs liefen wir zwar kreuz und quer rum und konnten die Burg zwar sehen, waren aber auf der falschen Seite. Nachdem uns ein anderes deutsches Touristenpaar geholfen hatte, waren wir aber auf dem richtigen Weg. Und ich sah die erste griechische Landschildkröte! Ein Höhepunkt für mich 🙂 .

Wir stiegen zur Burg hinauf und waren fast allein. Es war windig und wolkig, aber schön. Wir hatten einen tollen Ausblick auf die Insel und auch die Burg selber war spannend. Wieder eine Ruine, aber genau das machte den Ort besonders.

Wir genossen die Aussicht, schauten rum und waren froh, den Weg noch gefunden zu haben. Die Kombination aus Ruine und etwas Hochwandern gefiel mir besonders gut. Das war ein sehr schöner Ausflug.

Danach gingen wir auf nun bekannten Weg wieder zurück zum Parkplatz. Nun wartete die sportliche Nachmittagsbeschäftigung auf uns.

Hippocrates Boulders

Eigentlich kennt man Kos ja nur daher, dass man von dort nach Kalymnos zum Klettern fährt. Aber damit wird Kos unrecht getan, denn auch Kos bietet Kletterfreuden, oder genauer: Boulderfreuden. Das Bouldergebiet Hippocrates hat eine ganze Reihe verschiedener Boulder. Wir hatten zwar weder Boulderführer noch Crashpad dabei, anschauen wollten wir es uns aber trotzdem.

Und damit war ich das erste Mal draußen bouldern. Natürlich nur die ganz leichten Sachen, natürlich nicht viel, aber das erste Mal erkundete ich ein Outdoor-Bouldergebiet. Ich war begeistert! Draußen bouldern ist ja nochmal ganz was anderes als drin und macht richtig Spaß.

Es wäre schön gewesen, wenn wir einen Führer gehabt hätten. So fanden wir hin und wieder eine Markierung und konnten die Schwierigkeitsgrade nur erahnen. Aber auch so war der Ausflug eine tolle Abwechslung. Und am Abend hatten wir uns das Essen verdient 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kletterurlaub auf Mallorca: Insel erkunden

Freitag, 21. April 2017

Hallöchen zusammen,

neben dem Klettern haben wir die Insel auch so erkundet und festgestellt, dass Mallorca sehr viele schöne Seiten hat.

Bootsausflug vor Porto Colom

Gleich nach dem ersten Klettertag haben uns Kerstin und Armin zu einem Bootsausflug ab Porto Colom eingeladen. Dabei haben wir die Küste kennengelernt und DWS-Spots gesehen.


Nach und nach wurde es dann auch dunkel und wir haben den Sonnenuntergang auf dem Wasser miterlebt. Es war ein sehr schöner Nachmittag und echtes Urlaubsfeeling im Dezember.


Spaziergang in Porto Colom

Nachdem es uns in Porto Colom so gut gefallen hatte, kamen wir am Tag drauf nochmal zurück und erkundeten die Gegend.

Wir machten einen Spaziergang zum Leuchtturm, den wir am Tag zuvor vom Boot aus gesehen hatten. Immer wieder hatten wir die Möglichkeit ans Meer zu gehen und am Strand Muscheln zu sammeln.

Die Bodega in Felanitx

In Felanitx gibt es eine Bodega, die nicht mehr im Betrieb ist. Der Ort hat eine besondere Ausstrahlung. Die großen ehemaligen Weinfässer waren sehr beeindruckend.

Kerstin hatte mir die Bodega nach dem Klettern mal gezeigt, nun zeigte ich sie. Es war nach wie vor eine beeindruckende Kulisse.

Es Trenc, Colonia de Saint Jardi

Am kletterfreien Tag suchten wir uns einen kleinen Ausflug nach Colonia de Saint Jardi aus. Dort ist nicht nur der längste Naturstrand Mallorcas, sondern man findet dort auch Salinen.


Nachdem wir die Salinen gesehen hatten, spazierten wir zum Strand. Und das war so unwirklich im Dezember und wunderschön.

Außer uns war kaum jemand unterwegs und wir konnten entspannt die Küste entlang wandern. Es gab viele wunderschöne Motive an diesem scheinbar endlos langen Strand.

Als wir an einer geschlossenen Strandbar unsere Brotzeit auspackten, kamen uns schon die ersten Gäste besuchen. Die Möwen kamen sehr nahe und waren ganz neugierig, was wir da dabei hatten 😉 .

Palma de Mallorca

Nach dem missglückten Kletterausflug fuhren wir nach Palma de Mallorca und schauten uns die Hauptstadt an. Wir spazierten die Gassen entlang und bekamen einen Eindruck vom mallorquinischen Leben.

Es war auch ein Weihnachtsmarkt aufgebaut, der als solcher aber nicht wirklich durchgehen kann. Daher blieben wir dort nicht länger, sondern spazierten weiter. Wir schauten lieber neugierig durch die Gassen Palmas.

Betlem

An unserem letzten Tag – einem Regentag – entschieden wir uns, mit dem Auto die Insel abzufahren. Zuerst fuhren wir in den Nordosten nach Betlem. Bei schönem Wetter kann man hier auch gut wandern.

Formentor

Danach ging es weiter in Richtung Touristenhochburg Alcudia und nach Formentor. Hier hatten wir tolle Ausblicke!

Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist aus unserer Sicht nicht der Leuchtturm da, sondern der Aussichtspunkt. Die felsige schroffe Küste bietet eine traumhafte Kulisse.

Wie es hier zur Hochsaison aussieht, wollten wir lieber nicht wissen. Am Leuchtturm angekommen spazierten wir etwas rum und stellten dann fest, dass das Café drinnen nicht sehr einladend war. Daher fuhren wir wieder weiter und zurück in Richtung „Heimat“ Felanitx.

Abreise bei strömendem Regen

Am Tag der Abreise hatte es die Nacht zuvor richtig geschüttet, das machte uns den Rückweg entsprechend schwierig. Straßen waren überflutet, es gab teilweise kein Vorankammen mehr. Wir mussten dann über Manacor zum Flughafen fahren, da es anders keinen Weg mehr gab – es war alles gesperrt, wegen Überflutung. Und so wollte uns Mallorca gar nicht so leicht gehen lassen 😉 .

Aber keine Sorge – wir kommen sicher wieder 🙂 . Es gibt noch einiges zu klettern und der Fernwanderweg GR221 wartet auch noch!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kletterurlaub auf Mallorca: Der Kletterkurs

Donnerstag, 20. April 2017

Hallöchen zusammen,

der Hauptgrund, warum ich auf Mallorca war, war ein Outdoorkletterkurs. Und den bekam ich ganz exklusiv und alleine von Kerstin. Damit hatte ich ein super auf mich abgestimmtes Programm, bei dem ich sehr viel lernte und Kerstin besonders auf mich eingehen konnte. Der Kurs bestand aus drei Teilen:

  • Tag 1: Kennenlernen des Gebietes Sa Mola in Felanitx, Nachstieg und Umbau
  • Tag 2: Sa Mola in Felanitx: Schwerpunkt Vorstieg
  • Tag 3: Ausflug ins Klettergebiet nach Cala Magranor mit dem Schnellboot

Normalerweise gibt es zwischen Tag 2 und 3 einen Tag Pause, das war bei uns wegen dem Wetter aber nicht möglich. Daher hatte ich drei Tage hintereinander den Kurs und war danach auch etwas erschöpft 😉 .


Die ersten zwei Tage lernte ich, auf was ich beim Klettern draußen achten muss. Dazu gehört einerseits das etwas andere Klettern als in der Halle und andererseits die Technik – also Nachstieg, Umbauen und Expressen einhängen. Dazu kam, dass ich am Fels sehr viel Respekt hatte und mir Kerstin hier sehr geholfen hat, entspannt am Fels klettern zu können. So lernte ich die zwei Tage sehr viel und konnte gleichzeitig auch sehr viele Routen klettern. Schon am zweiten Tag merkte ich, dass ich entspannter am Fels wurde und hatte entsprechende Erfolgserlebnisse.


Am dritten Tag kam dann der Kletterausflug. Mit dem Schnellboot fuhren Kerstin, Armin, Emilio und ich nach Cala Magranor zum Klettern. Mit der Topo suchte ich die Routen raus, die für mich geeignet waren und dann ging es los. Ich merkte am dritten Tag deutlich, dass ich die Tage zuvor auch klettern war. Vor allem meine Füße waren sehr angestrengt. Trotzdem kletterte ich einige Routen – ein paar im Vorstieg, ein paar im Nachstieg.

Es war ein tolles Gefühl mit dem Meer im Hintergrund zu klettern und noch dazu war es einfach super entspannt. Mal kletterte ich, mal Kerstin, mal Armin und auch Emilio. Wir machten Pause auf den Steinen, beobachteten das Meer und hatten eine tolle Zeit. Das Wetter war schön und wir hatten einen wunderbaren letzten Klettertag.


Am Tag drauf kam noch eine Kletterin als Gast und da hätte ich dann nochmal zum Klettern mitkommen können. Bis zu den Felsen fuhren wir mit, da war es dann aber sehr stürmisch und es hatte hohe Wellen. Nachdem ich immer noch recht fertig von den Tagen davor war und mich nach „näherer Bekanntschaft“ die Wellen auch abschreckten (ich wollte ungern von einer Welle an der Wand erwischt werden), entschied ich mich dann aber gegen den vierten Klettertag und für einen entspannten Inselerkundungstag. Die Tage darauf war klettern leider nicht mehr möglich, da das Wetter schlechter wurde.

Ich hatte drei wunderschöne Klettertage auf Mallorca und habe viel gelernt. Mallorca ist ein super Klettergebiet, was mir vorher gar nicht bewusst war. Mit dem Meer im Hintergrund ist es traumhaft schön und dass ich im Dezember noch draußen klettern konnte, war schon ein besonderes Gefühl. Mallorca ist auch bekannt für das Deep Water Soloing – da ist der Dezember aber etwas zu kalt 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kletterurlaub auf Mallorca: Die Unterkunft – der Camperhof

Donnerstag, 20. April 2017

Hallöchen zusammen,

im Dezember war ich für eine Woche auf Mallorca zum Kletterurlaub und habe auf dem wunderschönen Camperhof gewohnt. Dieser befindet sich im Südosten der Insel in der Nähe von Felanitx. Wir hatten das Glück, dass wir schon das Tiny House bewohnen konnten und somit zu den ersten Gästen auf dem „neuen“ Camperhof gehörten.

Das Tinyhouse beinhaltet zwei Zimmer – ein Zweierzimmer (zukünftig vermutlich Dreierzimmer), das wir hatten, und ein Zimmer mit einem Doppelbett. Zwischen den Zimmern ist ein Gemeinschaftsraum mit Kamin und Tisch. Zukünftig soll dort auch noch ein kleiner Raum mit Toilette und Waschbecken dazukommen. Neben dem Tinyhouse gibt es noch einen Gebäudeteil mit Bad, das teiloffen ist, Küche und Gemeinschaftsraum draußen. Zukünftig wird es auch noch eine Sauna auf dem Camperhof geben.



Der Camperhof ist hauptsächlich für Kletterer gedacht, da Kerstin und Armin viel mit Kletterern zusammen auf der Insel unterwegs sind – wie auch mit mir 😉 . Kerstin, Armin und Emilio sind eine herzliche Familie, die sich liebevoll um uns gekümmert haben und uns einen sehr schönen Aufenthalt gemacht haben. Nicht nur, weil sie immer zur Stelle waren, wenn wir Fragen hatten oder etwas für die Unterkunft brauchten, auch weil sie mit uns unterwegs waren und uns so ein ganz eigenes Mallorca zeigten.

Wir waren im Dezember auf Mallorca und da war es teilweise schon recht kalt. In der Nacht mussten wir uns warm anziehen und schon bald erkannten wir, was für ein Vorteil der Kamin im Gemeinschaftsraum ist. Während sich untertags das Tinyhouse schnell aufwärmte, machten wir es uns abends und am Morgen mit dem Kamin schön gemütlich.

Die Stimmung am Morgen ist etwas ganz Besonderes. Man ist mitten in der Natur und gerade wenn die Nebelschwaden umherziehen, ist es schon ein wunderschönes Bild, das einem gleich am Morgen begrüßt.

Auf dem Camperhof erlebten wir alles – Sonnenauf- und untergang, Sonne und Regen, Hitze und Gewitter. Durch das Tinyhouse ist man sehr nah an der Natur und beim Regen zu den Duschen zu laufen und irgendwie mit dem Regen zu duschen und dann im Tinyhouse das Wasser direkt über einem zu hören ist schon ein besonderes Gefühl.

Wir haben den Urlaub auf dem Camperhof sehr genossen – nicht nur, weil wir dort richtigen Luxusoutdoorurlaub machen konnten, sondern vor allem, weil Kerstin, Armin und Emilio uns so liebevoll aufgenommen haben und sich Zeit für uns genommen haben.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Gardasee: Ferrata dell’Amicizia, Rocchetta Giochello (1519m) und Cima Valdes (1576m)

Samstag, 10. Oktober 2015

Hallöchen zusammen!

Nachdem wir nach unserer Mountainbiketour einen Tag Pause eingelegt hatten, planten wir für unseren letzten Tag am Gardasee eine Wanderung mit Klettersteig. Mit den Rädern der Pension fuhren wir nach Riva. Unser Weg startete auf der 402 zur Bastione.

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Der Weg war zuerst eine breite Straße und ging dann über in einen felsigen Pfad. Schon bevor wir zum Einstieg des Klettersteigs kamen, legten wir einige Höhenmeter zurück. Wir kamen an der Bastione vorbei, wanderten weiter zu Santa Barbara und waren dort auf 560m (Riva liegt auf 70m). Nun kam der spannende Teil, denn dort war der Zustieg zum Klettersteig, Weg 404B.

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Es war sehr heiß an diesem Tag und daher nicht viel los am Berg. Umso besser für uns, denn am Via dell‘ Amicizia entsteht sicher leicht „Stau“. Wir legten das Klettersteigset an, setzten den Helm auf und dann konnte es losgehen. Der Einstieg ist leicht und wir hätten da keine Ausrüstung gebraucht. Und das blieb auch so 🙂 .

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Der Klettersteig ist weder ausgesetzt noch sonderlich anspruchsvoll. Kennzeichnend für den Via dell‘ Amicizia sind die vielen Leitern. Bei Höhenangst ist das sicher eine Herausforderung, daher sollte man für diesen Klettersteig absolut schwindelfrei sein. Für uns war es eine willkommene Abwechslung 🙂 .

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Während des ganzen Klettersteigs hatten wir immer wieder eine Wahnsinnsaussicht auf den Gardasee. Es ist sicher nicht falsch, den Via dell‘ Amicizia als Panoramaklettersteig zu bezeichnen. Hier kommt der Genuss eindeutig von der Aussicht und Umgebung.

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Während wir im Klettersteig waren überholten wir eine Familie, waren ansonsten aber alleine. Wir kletterten die Leitern hoch und kamen so schnell ans Ziel. Schon von unten sahen wir den Cima SAT mit der Fahnenstange und damit das Ende des Klettersteigs. Dort angekommen trafen wir auf ein Pärchen, dass dort gerade Pause machte. Wir waren also doch nicht ganz allein unterwegs 😉 .

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Nun waren wir auf 1276m und hatten damit ganz unbemerkt weitere 700 Höhenmeter zurückgelegt. Im Klettersteig hatte ich davon nur am Anfang was gemerkt. Nach einer Banane war der Rest dann entspannt. Vom Cima SAT hatten wir abschließend wieder einen wunderschönen Ausblick über den Gardasee, Riva, Torbole und Arco.

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Wir planten nun den weiteren Weg. Das nächste Ziel sollte für uns Rocchetta Giochello auf 1519m sein. Wir stiegen vom Cima SAT ein Stückchen ab und folgten dann dem ausgeschriebenen Weg. Dieser führte uns anfangs durch den Wald, was bei der Hitze sehr angenehm war.

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Das Wandern am Gardasee ist auch deshalb spannend, weil man überall Ruinen entdeckt. Auch dort fanden wir Überreste vom ersten Weltkrieg. Diese sind auf den Gebirgskrieg zurückzuführen. Wir wanderten über Serpentinen höher und schon bald kamen wir wieder aus dem Wald raus.

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Nun war es nur noch ein kurzes Stück und wir erreichten den Cima Giochello. Der Gipfel ist sehr unscheinbar und wenn uns nicht ein Schild bestätigt hätte, dass wir angekommen waren, hätten wir’s wohl nicht geglaubt. Erneut hatten wir einen herrlichen Blick auf den Gardasee und in die Berge rein.

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Und da blickten wir auch schon in die Richtung unseres nächsten Ziels, dem Cima Valdes auf 1576m. Wir folgten der Beschilderung und waren schon bald auf sehr unwegsamen Gelände. Laut Karte verläuft der Weg entlang der 417 über einen Grat. Daher wanderten wir auch das erste Stück auf den Felsen.

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Irgendwann wurde es aber sehr ausgesetzt und wir fanden auch keine Markierungen mehr. Um so weiter wir kletterten, um so unsicherer wurden wir. Als wir an einer Stelle nicht mehr wussten, wie wir weiterkommen sollten, drehten wir wieder um. Und dann, ganz am Anfang, direkt nach dem Cima Giochello, entdeckten wir eine andere Wegmöglichkeit – die richtige.

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Wir versuchten mit Steinen einen Hinweis zu legen, damit den folgenden Wanderern nicht das Gleiche passiert. Den Pfad, dem wir gefolgt waren, hatten sicher schon viele benutzt, da er sehr ausgetreten war. Und an der Stelle, an der man in den Wald abbiegen muss, steht auch kein Schild. Nun folgten wir dem richtigen Weg, der allerings unterhalb des Grates verlief. Dieser führte uns dann aber auch wirklich zum Cima Valdes.

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Wir hätten von dort eigentlich noch einen anderen Weg wandern wollen, mussten aber auf die Zeit schauen. Ein Klettersteigset war wieder geliehen und daher mussten wir auch zeitig im Tal sein. Wir liefen also anstatt auf der 413 die 417 wieder zurück. Dort stießen wir dann wieder auf die 413 und folgten dieser, bis wir auf den Weg 404 stießen. Der Abstieg ist lang, was bei 1500 Höhenmeter auch nicht verwunderlich ist. Es kamen noch einige seilgesicherte Passagen, allerdings nichts, bei dem das Klettersteig notwendig gewesen wäre. Ab Santa Barbara waren wir dann wieder auf dem Ursprungsweg und nutzten den Rest der Strecke für einen Downhill – bei einem so langen Weg bergab war Laufen die willkommene Abwechslung.

Im Tal angekommen fuhren wir mit den Rädern wieder zurück nach Riva und Torbole. Wir brachten das Klettersteigset zurück und fuhren in die Pension. Geschafft und glücklich machten wir uns für unseren letzten Abend in Torbole fertig. Ein letztes Mal original italienische Pasta, ein letztes Mal original italienisches Eis, ein Besuch in der für Torbole berühmten Sundown Bar und ein Spaziergang an der Strandpromenade bei klarem Sternenhimmel. So muss ein Urlaub in Italien zuende gehen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂