Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Schützensteig am Jenner

Freitag, 15. Juli 2016

Hallo zusammen,

wenn man der Familie vorschwärmt, wie schön es in den Bergen ist, wie viel Spaß ein Klettersteig macht und was für ein anderes Gefühl es ist, den Fels miteinzubeziehen, dann kommt irgendwann die Idee, das zusammen zu machen. Und daher saßen wir am letzten Samstag zu viert im Auto nach Berchtesgaden. Dort wartete der Schützensteig auf dem Jenner auf uns.

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Am Abend zuvor hatte ich mithilfe von Bandschlinge und Co. einen kleinen Klettersteig in der Wohnung aufgebaut und das Handling erklärt. Dazu ein paar Infos, auf was man achten muss und wie man am Klettersteig am besten entlanggeht und damit waren alle gerüstet. Das, was uns nun aber beunruhigte, waren die schwarzen Wolken vor uns. Und ein Stück weiter, waren’s nicht nur die Wolken, sondern dicke Regentropfen, die vom Himmel fielen. Am Abend zuvor hatte ich noch gemeint: „Einen Klettersteig sollte man nie bei Regen gehen und nur, wenn er trocken ist“. Und nun standen wir in Berchtesgaden und wussten nicht, was wir tun sollten. Das Wetter sollte aber im Laufe des Tages besser werden, also änderten wir einfach den Plan: Wir spazierten erst mal durch Berchtesgaden und machten dort ein verfrühtes Mittagessen. Und in der Zeit klarte es auch endlich auf.

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Der Schützensteig ist im Schwierigkeitsgrad A/B und auch so gelegen, dass er schnell trocknet. Daher entschieden wir uns dafür, dann die Klettersteigsets für meine Familie zu holen und dann mit der Jennerbahn nach oben zu fahren. Für wandern war die Zeit nun leider zu kurz, aber das Hauptziel war auch der Klettersteig. Von der Bergstation aus liefen wir ein Stück nach unten und dann kam auch schon das Schild, das den Klettersteig anzeigte. Unterhalb des Gipfelkreuzes des Kleinen Jenner geht es über einen Pfad im Wald zum Einstieg des Klettersteigs.

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Wir legten unsere Ausrüstung an und dann konnte es losgehen. Ich zeigte meiner Familie nochmal auf was zu achten war und dann liefen wir los. Zahlreiche Klammern sind an der Wand, so dass man immer ausreichend Halt und Trittmöglichkeiten hat. Der Klettersteig ist zwar schon ausgesetzt, aber sehr gut gesichert. Das Highlight, auf das man von Anfang an wartet, ist der Flying Fox. Hier kostet es dann doch etwas Überwindung, sich in die Konstruktion reinzuhängen und rüberzufliegen. Man muss halt drauf vertrauen, dass das regelmäßig kontrolliert wird 😉 . Dafür ist’s ein Riesenspaß und lockert die Runde auf.

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Die Ausblicke sind ein Traum. Ich liebe das Berchtesgadener Land sowieso und der Blick auf den Watzmann macht die Runde natürlich noch besser. Das Wetter wurde auch bei jedem Schritt besser und wir waren froh, jetzt doch noch am Fels zu hängen. Das hatte sich gelohnt!

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Meiner Familie machte es Spaß. Es war zwar ausgesetzter als gedacht, aber das meisterten alle gut und auch wenn mal Klammern so direkt über dem Nichts waren, kamen wir gut voran. Eine Hängebrücke bringt zwischendurch nochmal Abwechslung in das Klammernsteigen und Spaß.

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Zum Schluss führt der Weg bergauf. Während wir anfangs erst mal hauptsächlich an der Wand entlang sind, wollten wir ja noch in Richtung Gipfel. Beginnend mit ein paar Stufen ging es nun am Fels entlang nach oben. Das war nun ein sehr leichter Teil der verbunden mit der grandiosen Aussicht besonders Spaß machte.

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Kurz vor dem Gipfel erwartete uns eine klassische Klettersteigbank. Ich machte es mir bequem und nach und nach saßen wir alle da, genossen die Aussicht und freuten uns über den schönen Ausflug. Der Klettersteig machte allen Spaß und wir konnten es hier richtig genießen. Fehlte nur noch das Gipfelbier 😉 .

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Diesen hatten wir aber auch noch nicht ganz erreicht und stiegen somit die letzten Meter nach oben. Nun waren wir am Ziel und hatten das Ende des Klettersteigs erreicht. Wir genossen nochmal die Aussicht und stiegen dann ab zu der Stelle, an der es losging.

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Gemütlich wanderten wir nun wieder zur Bahn und blickten zurück. Schön war’s! Beim Runterfahren konnten wir nochmal den Verlauf etwas diskutieren und im Tal waren sich alle einig: Das war sicher nicht das letzte Mal 🙂 !

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Wanderung Großer Riesenkopf (1337m)

Freitag, 15. Juli 2016

Hallöchen zusammen,

nachdem der Kletterkurs vorbei war, waren die Wochenenden voll mit Klausuren. Daher ist da erst mal gar nichts passiert. Das Wetter war aber auch die meiste Zeit regnerisch, so dass mich das dann gar nicht so sehr störte. Als dann das erste freie Wochenende näher kam, war klar, dass ich auf einen Berg wollte. Und nachdem das Wetter für Freitag am besten angesagt war, stand fest, dass es eine Feierabendtour werden würde.

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Außer mir hatte niemand Zeit, sich am Abend in den Zug in Richtung Berge zu setzen, also war ich allein im Meridian nach Flintsbach. Ich wollte eine mir schon bekannte Tour machen: Die zum Großen Riesenkopf. In Flintsbach angekommen erinnerte ich mich noch so halb an den Weg zum Ausgangspunkt und in Verbindung mit den Schildern klappte das dann auch ganz gut. Und dann war ich auch schon auf der Forststraße, die gemächlich nach oben führt – dieses Mal gleich auf dem richtigen Weg 😉 .

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Am Anfang lief ich ein langes Stück durch den Wald, kam an zwei kleinen Kapellen vorbei und gewann immer mehr Höhenmeter. Danach wird es lichter und ich konnte schon erste Fernblicke genießen. Mir kamen ein paar Wanderer entgegen, viel los war hier aber nicht. Für Freitagabend ist’s wohl auch etwas ungewöhnlich hier unterwegs zu sein.

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Ich kam dann wieder an die Stelle, an der mir nicht klar ist, wie man langgehen soll. Und es fehlt auch einfach ein Schild, das einem sagt, dass man sich rechts halten muss. Aber ob intuitiv oder aus der Erinnerung oder einfach alle Wege zum richtigen Ziel führen: Ich entschied mich für den richtigen Weg und als nach einer Weile wieder der Große Riesenkopf angeschrieben war, wurde ich wieder ruhiger.

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Nun kam eine Alm und wie schon beim letzten Mal wurde ich neugierig von einer Kuhherde beäugt, die natürlich mitten auf dem Weg stand. Nachdem ich mich beim Alphatier vorgestellt hatte, machte ich einen großen Bogen und wanderte den Hang hinauf. Nun war ich auf dem letzten Stück unterwegs.

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Das besteht aus einem Waldpfad und ist nochmal richtig steil. Da kam ich die letzten Meter nochmal richtig ins Schwitzen. Mein Wasser war durch das heiße Wetter fast aufgebraucht und aus einem unerklärlichen Grund, hatte ich nur einen Liter dabei… Als ich dann endlich am Gipfelkreuz war, war ich doch etwas erleichtert.

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Das Schild hatte im Tal etwas von 3,5 Stunden erzählt und mich damit doch etwas erschrocken – so lange hatte ich es nicht in Erinnerung. Und es dauert auch nicht so lang – ich hatte 1,75 Stunden gebraucht und war jetzt nicht übermäßig schnell unterwegs. Das war umso besser, so konnte ich die Zeit am Gipfel mehr genießen.

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Ich machte es mir bequem, blickte ins Inntal und begutachtete meine Schuhe. Ich hatte Wanderbarfußschuhe an, die auch für München-Venedig gedacht sind und nun konnte ich sie endlich testen. Nach vier Wochen Abstinenz saß ich nun wieder auf einem Gipfel und das Gefühl ist unbeschreiblich. Irgendwie merkt man’s immer am meisten, wenn man nach langer Zeit wieder mal da ist.

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Einen Müsliriegel später packte ich wieder zusammen. Mein Wasser war bis auf einen Minischluck aufgebraucht. Ich wanderte gut gelaunt wieder den Weg zurück und stieß wieder auf die Kuhherde. Die hatte ihre Position etwas geändert und war nun direkt am Hang auf dem Weg. Aber auch da konnte ich gut ausweichen.

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Flotten Schrittes war ich dann wieder auf dem Forstweg unterwegs und kam zum Sonnenuntergang zur Ruine Falkenstein. Ich liebe so alte Gemäuer und war fasziniert von dem schönen Anblick. In rötlichem Licht lag die Ruine da und so hatte ich zum Abschluss eine ganz besondere Stimmung beim Abstieg.

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Am Bahnhof hatte ich dann noch eine halbe Stunde Zeit. Was zu trinken gibt’s dort leider nicht, aber darum würde ich mich beim Umsteigen in Rosenheim kümmern. Nun saß ich einfach nur da und genoss den Abend. Als der Meridian einrollte, wartete ich auf Rosenheim und belohnte mich dort endlich mit einer Bionade – selten hat die so gut geschmeckt.

Und so ging eine schöne Feierabendtour zu Ende und ich war endlich mal wieder in den Bergen unterwegs 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Geburtstagshüttentour im Kaisergebirge: Abstieg nach Kufstein

Samstag, 02. Juli 2016

Hallöchen zusammen,

an einem Geburtstagswochenende musste natürlich auch ein Geburtstag sein 🙂 . Und zum ersten Mal in meinem Leben bin ich an diesem besonderen Tag in den Bergen aufgewacht. Kann man sich etwas Schöneres vorstellen 🙂 ? Es wurden Glückwünsche ausgeteilt und ja, ich durfte sogar etwas auspacken, es war einfach toll! Und noch dazu hatte ich die Nacht herrlich geschlafen – hier wurde weder geschnarcht noch rumgeknarzt. Es war eine angenehme Nacht und so starteten wir entspannt in unseren letzten kaiserlichen Wandertag.

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An diesem Tag folgten wir nur bis zum Anton-Karg-Haus der Kaisertour, ab dann ging es für uns zurück nach Kufstein. Wir hatten also einen Tag nur mit Abstieg vor uns. Das Wetter war etwas besser als am Tag davor, es waren aber immer noch beeindruckende Wolkenformationen am Himmel.

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Hier gab es leider keine Möglichkeit vegan zu frühstücken, daher packten wir unsere Brote aus und machten unser eigenes Frühstück. Gestärkt ging es dann los zur letzten Etappe.

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Wir wanderten in Richtung Kaisertal stets bergab und hatten eine entspannte Tour vor uns. Da das Ziel des Tages einfach nur Bahnhof Kufstein war, konnten wir uns Zeit lassen und viel Anstrengung gab es durch das bergab auch nicht.

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Anfangs hatten wir noch Schnee um uns rum, um so tiefer wir kamen, wurde das aber weniger. Und dazu wurde es auch wärmer und immer waldiger. Der Schnee war dann nur noch mit Blick auf die Berge zu sehen.

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Der Weg führte uns zum Hans-Berger-Haus und anschließend zum Anton-Karg-Haus. Nach und nach packten wir unsere Jacken wieder in den Rucksack. Den Winter hatten wir nun hinter uns gelassen und den Frühling erreicht.

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Der Blick auf den Wilden Kaiser blieb aber durchwegs beeindruckend. Auch wenn wir uns immer weiter entfernten, mussten wir immer wieder zurückschauen, da der gewaltige Anblick anziehend war.

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Wir wanderten gemütlich weiter. An diesem Tag kamen uns zahlreiche Wanderer entgegen. Das lag daran, dass wir direkt in Richtung Kaisertal unterwegs waren und dort ein Wanderparkplatz ist. Zudem war Pfingstmontag und das nutzten natürlich viele aus.

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Nachdem das Wetter die Tage zuvor auch nicht so gut war und es an diesem Tag zumindest trocken war, bot es sich natürlich an diesen Tag zum Wandern zu nutzen. Wir waren ja auch aufgrund von Pfingsten hier unterwegs 😉 .

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Wir wanderten immer weiter in Richtung Tal. Zwischendurch kam ein richtig fast schon kitschiges Bild mit Bach, Bergen und Kapelle. Das erinnerte mich sehr an die Ramsau bei Berchtesgaden 😉 .

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Zwischendurch holte ich mal einen Müsliriegel, Pause wollten wir aber erst später machen. Der Abstieg war nicht sonderlich anstrengend und wir kamen schnell voran.

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Trotzdem ist er aber abwechslungsreich – zuerst noch felsig und dann im Wald und nach und nach kommt die Zivilisation dazu. So wurde uns nicht langweilig.

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Als wir dann Kufstein schon sehen konnten und nicht mehr weit entfernt waren, machten wir doch noch kurz Rast an einer Bank. Hier packten wir unsere Brotzeit aus und aßen genüsslich. Das war irgendwie auch das Abschiedsessen vom Kaisergebirge.

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Nach der ausgiebigen Pause ging es weiter und schon bald kamen die bekannten Treppenstufen zum Kaisertal-Wanderparkplatz. Und schon waren wir im Tal angekommen. Anstatt dem Bus fuhr ein Taxi, das uns zum Bahnhof brachte und damit war unsere kleine Kaisertour auch schon wieder vorbei.

Drei Tage im Kaisergebirge bei allen Wetterlagen mit Gepäck wie für die Alpenüberquerung. Es war ein tolles Erlebnis und hat sehr viel Spaß gemacht – und das Wichtigste: Es hat Lust auf mehr gemacht 🙂 ! Und genau das werden wir auf dem Weg nach Venedig auch bekommen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

P.S.: Die echte ausführliche Kaisertour mit den anspruchsvollen Etappen muss natürlich auch noch gegangen werden 😉 .

Geburtstagshüttentour im Kaisergebirge: Höhenweg zum Stripsenjochhaus und Stripsenkopf (1807m)

Samstag, 02. Juli 2016

Hallo zusammen,

nach einer anfangs unruhigen und dann doch ruhigen Nacht wachte ich am Morgen in der Vorderkaiserfeldenhütte auf. In der Nacht war doch etwas Unruhe, weil der Weg zur Toilette immer mit Knarzen und Knirschen verbunden war und der ein oder andere dann doch auch mal geschnarcht hat. Aber zum Glück hab ich einen recht tiefen Schlaf, so dass ziemlich viel um mich herum passieren kann. Und daher konnte ich auch recht ausgeschlafen aus dem Fenster schauen und sah dicke weiße Schneeflocken…

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In der Nacht hatte es tatsächlich angefangen zu schneien und das nicht wenig. Es war Mitte Mai und wir erlebten hier nochmal einen Wintereinbruch. Für uns Grund genug die leichte Variante der Kaisertour zu gehen, also nicht über die mit Sicherheit eingeschneite Pyramidenspitze sondern den Höhenweg 811 zum Spripsenjoch. Gestärkt vom leckeren Frühstücksbuffet ging es los und wir wanderten unterhalb der Gipfel des Zahmen Kaisers.

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Es war relativ kalt und es war gut, dass wir Stirnband, Handschuhe und Co. dabeihatten. Langsam gewöhnten wir uns an den Schnee und waren eigentlich ganz froh, dass es schneite und nicht regnete. Das war doch etwas angenehmer.

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Was nicht so angenehm war, war der Wind der immer wieder aufkam. Das war richtig kalter Wind und entsprechend unangenehm. Wir waren jedenfalls froh, den leichten Weg gewählt zu haben, da alles andere zu riskant gewesen wäre.

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So wanderten wir immer auf dem 811 entlang und hatten nur wenige Höhenmeter. Als wir an einem Geröllfeld vorbeikamen, war klar zu sehen, dass hier Steinschlaggefahr ist: Ein Wegweiser war ziemlich verbogen. An manchen Stellen wäre hier sicherlich ein Helm empfehlenswert.

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Mal war es schneeiger, mal weniger, das kam ganz drauf an. Genauso wechselten sich Schneefall und Regen ab, Matsch und halbwegs fester Boden. Da war alles dabei 😉 .

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Der Wind war zwar immer noch recht unangenehm, langsam wurde es aber doch Zeit für eine Pause. Daher mussten wir uns auf die Suche nach einem windgeschützten Ort machen.

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Und da tauchte dann auch eine Hütte auf. Reingehen konnte man da zwar nicht, sich aber windgeschützt hinstellen und da die Brote schmieren. Das war jetzt genau das Richtige, die Kälte raubt doch ordentlich Energie, auch wenn wir nicht viele Höhenmeter zurückgelegt hatten.

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Direkt danach kam erst mal ein langer matschiger Abschnitt. Der viele Schneeregen hatte alles aufgeweicht und wir hatten richtige Matschhaufen an den Schuhen kleben.

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Gleich danach folgte eine Schneepassage, so dass wir die Schuhe auch schnell wieder sauber hatten. Wir wanderten nun ein Stück bergauf und kamen dann auf eine Kuppe. Nun war es nicht mehr weit zum Stripsenjochhaus.

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Wir waren nun schon richtig im Wilden Kaiser und das konnte man auch sehen. Die Felswände sind schon sehr beeindruckend und in Kombination mit dem Schnee ergibt das ein tolles Bild.

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Nach einer Weile schaute auch schon das Stripsenjochhaus hervor, das sich zwischen den Felsmassiven befindet. Das sollte also das Ziel für heute sein und wir freuten uns auch schon drauf.

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Dort angekommen schauten wir uns noch ein bisschen um und überlegten, wie wir weitermachen wollten. Zuerst auf jeden Fall mal rein und aufwärmen. Das hatten wir jetzt dringend nötig.

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Im Stripsenjochhaus (1577m) bezogen wir unser Lager. Das war etwas großzügiger als im Kaiser und wir konnten uns gut ausbreiten. Vor allem die Truhen begeisterten uns, dort konnten wir unsere Sachen gut verstauen.

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Danach gab es erst mal eine heiße Tasse Tee in der Stube. Denn noch waren wir nicht fertig. Es stand noch etwas auf dem Plan: Der Stripsenkopf (1807m). Auch wenn der kalte Wind nicht sonderlich einladend war, wollten wir uns das nicht entgehen lassen.

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Nach der Aufwärmpause packten wir also nochmal unsere Sachen und schauten nach draußen. Das war wieder kalt… Wollten wir das wirklich? Ja… 😀

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Natürlich sind die Berge bei Sonnenschein und bestem Wetter ein Traum – aber das Mystische, das sich mit Nebel, Schnee und Regen ergibt, ist eine ganz eigene Klasse. Ich war begeistert!

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Es war schon rutschig und man hätte auch über einen Klettersteig auf den Gipfel gehen können, aber das war natürlich keine Option. Auch so war ein kurzes drahtseilversichertes Stück dabei mit gefrorenem Fels – das war schon ok so 😉 .

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Am Gipfel sahen wir natürlich nichts – nur das Häuschen, das dort steht. Wir standen in den Wolken und daher war der weite Ausblick nicht vorhanden. Trotzdem war es schön, dort angekommen zu sein.

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Ein Müsliriegel zur Stärkung und dann machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg. Die warme Hütte lockte dann doch 😉 . Und unser Ziel hatten wir erreicht.

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Auch der Weg nach unten bot jede Menge mystischer beeindruckender Bilder und ich konnte mich kaum sattsehen. Das ist eine wunderschöne Gegend in die ich sicher nochmal kommen muss.

Wir wanderten direkt in das „Waschhaus“, duschten dort und gingen dann zurück in die Hütte. Den Abend verbrachten wir wieder mit Essen und Durak 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Geburtstagshüttentour im Kaisergebirge: Aufstieg und Naunspitze (1633m)

Donnerstag, 30. Juni 2016

Hallöchen zusammen!

Es war mein Geburtstagswochenende, es war Pfingsten, es waren drei Tage frei, der neue Rucksack für 2muve musste getestet werden – gibt es noch mehr Gründe für die Kaisertour? Nun gut, zugegeben wäre schönes Wetter und weniger Schnee in hohen Lagen schön gewesen. Aber das hat uns nicht aufgehalten 🙂 . Und daher saßen wir am Samstag in der BOB nach Kufstein und dann im Bus nach Ebbs, um zur ersten Etappe zu starten: Von Ebbs zur Vorderkaiserfeldenhütte.

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Die Rucksäcke hatten wir erst mal mit Regenschutz ausgestattet und dann ging’s los. Von Ebbs (475m) aus ging es bei der Kirche in Richtung Kaisergebirge. Das erste Schild hatten wir auch schon entdeckt und das versprach uns zwei Stunden Aufstieg. Die Zeit sollten wir dann auch brauchen.

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Von der Teerstraße ging es in den Wald und wir liefen über den Musikantensteig weiter. Zum Glück regnete es nie so stark, dass wir Regenjacke und -hose auspacken mussten. Durch den Wald waren wir gut geschützt und die paar Tropfen die bei uns ankamen trockneten in den Regenpausen schnell wieder. Nur die Rucksäcke mussten gut geschützt werden.

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Es war ein tolles Gefühl mit den wie für München-Venedig bepackten Rucksäcken zu wandern. Natürlich waren wir etwas langsam unterwegs, natürlich war für die paar Tage zu viel eingepackt, aber ich wollte einfach wissen, ob es so passt. Und mit dem Wissen, genau so Mitte Juli zu starten und nach Italien zu laufen, war schon berauschend.

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Aber dafür war es auch recht anstrengend. Auch das musste geübt werden. Um so höher wir kamen, um so bergiger wurde es. Da gab es dann eine Passage mit Drahtseil versichert – da hatten wir dann schon das Gefühl in den Bergen angekommen zu sein. Und Schneereste fanden wir auch.

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Und dann kamen wir doch langsam näher zur Vorderkaiserfeldenhütte (1388m). Die zwei Stunden auf dem Schild waren nicht gelogen und wir hatten doch eine ganze Zeit lang gebraucht, bis die Hütte endlich auftauchte. Aber das war auch gut so – denn nun klarte der Himmel langsam auf. Wir bezogen erst mal unsere Lagerplätze und suchten uns einen schönen Platz draußen zum Brotzeit machen.

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Wir waren sehr gespannt, es war unsere erste Hüttentour, die erste Hüttenübernachtung, das erste Mal im Lager. Aber nun stärkten wir uns erst mal für das nächste Ziel: Die Naunspitze. In einer knappen Stunde kann man von der Vorderkaiserfeldenhütte dort aufsteigen und da das Wetter nun besser wurde, mussten wir das machen 🙂 .

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Über einen steinigen Weg, der nach und nach immer felsiger wurde, ging es zur Naunspitze. Anfangs war es noch gemütlich, zum Schluss mussten wir etwas Hand anlegen und es war auch nicht so ganz klar, welcher der richtige Weg zum Gipfel war. Da gab es offenbar mehrere.

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Zum Schluss standen wir jedenfalls oben und hatten mittlerweile bestes Wetter. Wir hatten einen herrlichen Blick ins Inntal auf der einen Seite und zum Wilden Kaiser auf der anderen Seite.

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Wie schön diesen Gipfelabstecher noch gemacht zu haben, es wäre schade gewesen, wenn wir uns diese Aussicht hätten entgehen lassen. Und nun war das Wetter auch schön, so dass es sich wirklich gelohnt hatte. Das sollte aber nicht lange halten.

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Wir sahen schon die dunklen Wolken aufziehen und daher wurde es schleunigst Zeit wieder zur Hütte zurückzulaufen. Bergab geht es ja zum Glück schneller als bergauf.

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Kurz vor der Hütte kamen auch schon die ersten Regentropfen und wir kamen gerade rechtzeitig zurück. Dort packten wir unsere Sachen aus und machten uns wieder frisch und verbrachten dann den Abend mit ratschen und zahlreichen Runden Durak 🙂 (ein russisches Kartenspiel, an dessen Regeln ich mich doch tatsächlich noch erinnern konnte 😉 ), bis wir uns dann zu unserer ersten Nacht in den Bergen in einem Lager aufmachten 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂