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Berchtesgadenwoche und zum Abschied ein Abendwanderlauf auf die Kneifelspitze (1189m)

Freitag, 11. August 2017

Hallo zusammen!

Ich hatte das große Glück, dass ich Mitte Juli arbeitstechnisch eine Woche in Berchtesgaden war. Das hieß, dass ich vier Abende hatte, an denen ich die Traumumgebung nutzen konnte. Das Wetter war zwar die ersten Tage nicht ganz so gut gestimmt wie ich, aber dafür konnte ich den letzten Abend so richtig genießen mit einem kleinen Abendwanderlauf auf die Kneifelspitze.

Erster Abend
Am ersten Abend bezog ich erst mal meine Unterkunft und befand mich da schon in einer Idylle. Ich wohnte direkt unterhalb dem Lockstein und hatte damit nur wenige Minuten zu einem der schönsten Aussichtspunkte auf Berchtesgaden.

Schon am ersten Abend zogen die Schlechtwetterwolken umher, aber die ließen zum Glück etwas auf sich warten. So hatte ich noch genügend Zeit nach Berchtesgaden runterzulaufen und dort ein wenig zu spazieren. Wie zur Begrüßung spielte in der Stadt eine Musikkapelle. Ich kaufte ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen und machte mich dann wieder auf den Rückweg. Dabei stattete ich dem Lockstein noch einen Besuch ab und auch der Kirchleitnkapelle, um den herrlichen Blick auf die Stadt zu genießen. Nun kam das schlechte Wetter immer näher und ich war aber zum Glück rechtzeitig wieder zurück.

Zweiter Abend
Am zweiten Abend wollte ich eigentlich eine schöne Laufrunde machen. Das Wetter war wieder schlecht angesagt und die dunklen Wolken zogen umher. Als ich gerade in die Laufklamotten gewechselt hatte, gab es einen Wolkenbruch. Also musste ich warten, denn so ganz aufgegeben hatte ich noch nicht.

Gegen acht hörte der Regen dann endlich wieder auf. Ein Stündlein würde also noch gehen. Ich lief zum Gerner Bach und dort entlang nach Maria Gern und lief dort noch ein bisschen umher, bis ich wieder umdrehte. Die Strecke am Bach entlang ist sehr schön und fast klammartig. Noch dazu gibt’s einige Treppen und es geht bergauf und bergab. Das war ein gutes Training. Wieder zurück erweiterte ich die Strecke noch etwas Richtung Lockstein und dann in Richtung Krankenhaus. Nun musste ich schon wieder zurück, damit ich den Abend noch gemütlich ausklingen lassen konnte.

Dritter Abend
Der dritte Abend war reserviert für einen Ausflug auf den Kehlstein. Es wurde organisiert, dass wir mit dem Bus hochgefahren wurden und dann als letzte auf dem Gipfel waren und mit einem eigenen Bus wieder runtergebracht wurden. Dazwischen gab es ein leckeres Abendessen.

Den Kehlstein kenne ich von der Wanderung zum Hohen Göll und auch als wir dort ankamen, war noch viel los. Dadurch, dass man mit dem Bus hochfahren kann, finden sich dort viele Touristen. Als die dann aber nach und nach wieder runterfuhren, war es schon eine schöne Stimmung da oben.

Vierter Abend
An meinem letzten Abend in Berchtesgaden meinte es das Wetter gut und das wollte ich ausnutzen. Auf die Kneifelspitze ist es nicht weit und genau deshalb eignet sie sich wunderbar für einen Abendausflug. Nachdem ich mir Brotzeit geholt und wieder in die Laufkleidung gewechselt hatte, lief ich erst mal wieder nach Maria Gern – mittlerweile auf schon bekanntem Weg.

In Maria Gern angekommen folgte ich den Wanderschildern und dann war der Anfang doch recht steil. Daher wechselte ich zum Wandern. Nach kurzer Zeit konnte ich den Weg links wählen (die steilere Variante) oder rechts über die Marxaussicht. Ich wollte sowieso eine Rundtour machen und wählte den linken Weg.

Weiter ging’s schnell wandernd, während der Magen schon zum Knurren anfing. An einer Bank machte ich kurz Pause, trank ein paar Schluck aus meiner Schorle und wanderte dann weiter. Bis zum Gipfel war es nicht weit, so lange konnte ich noch warten.

Die Strecke ist ganz schön und ich war wenig auf Forstwegen unterwegs. Die Pfade sind auch deutlich angenehmer und durch das angenehme Wetter war die Tour ein Genuss. Und recht bald schon war es nicht mehr weit bis zum Gipfel und ich hatte die Berggaststätte Kneifelspitze erreicht.

Es war zum Glück nichts los, aber auch die Kneifelspitze ist touristisch gut besucht. Zum Einen liegt das an der Berggaststätte und zum Anderen natürlich an dem kurzen Aufstieg und dem doch sehr lohnenden Ausblick. Aber an diesem Donnerstagabend war nicht viel los.

Ich wählte für mein Abendessen trotzdem einen ruhigeren Ort und lief noch weiter zur Salzburgaussicht. Dort wartete schon eine Bank auf mich und außer mir war niemand da. Die Aussicht ist auch hier sehr schön und ich war weit genug entfernt von der Gaststätte. Damit hatte ich den perfekten Platz zum Abendessen gefunden.

Ich machte es mir bequem und packte meine Breze aus. Das war schon ein Traum! An einem ganz normalen Abend noch kurz auf den Berg zu laufen und die Abendbrotzeit zu essen – was will man mehr? Ich verbrachte eine ganze Weile dort, bis ich wieder aufbrach.

Zurück ging es durchgehend laufend. Ich war einfach nicht fit genug, um die gesamte Strecke bergauf laufen zu können, aber den Downhill ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Und nun wählte ich die Strecke, die an der Marxaussicht vorbeiführt.

Auch die ließ ich mir nicht entgehen und schaute da kurz vorbei. Wieder eine perfekte Bank mit herrlicher Aussicht – das war hier wirklich keine Seltenheit. Aber bei mir ging’s weiter wieder hinunter nach Maria Gern. Und es war ein Riesenspaß die Strecke zu laufen – ich hatte wieder ganz vergessen, wie schön das Berglaufen ist. Also lief ich schnell weiter.

Daher dauerte es auch nicht lange, bis ich wieder in Maria Gern war. Dort folgte ich wieder ein Stück dem Gerner Bach in die falsche Richtung, bis ich dann wieder umdrehte und zurück Richtung Lockstein lief. Entspannt und glücklich kam ich bei meiner Unterkunft an und freute mich auf die Dusche. Was für ein herrlicher Abendausflug das noch war – so sollte jeder Arbeitstag enden 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Grünstein (1304m), Archenkanzel (1346m) und Klettersteig Hausbachfall

Montag, 10. Juli 2017

Hallo zusammen!

Am ersten Märzwochenende ging es wieder in die Berge. Ziel war diesmal der Grünstein mit anschließendem Klettersteig in Reit im Winkl.

Es gibt verschiedene Wege auf den Grünstein. Die mir bekannten sind über den Klettersteig oder auf dem Wanderweg parallel dazu. Es gibt aber auch die Möglichkeit vom Parkplatz Hammerstiel aus loszuwandern – das ist wohl die leichteste Variante. Und genau die wählten wir an diesem Tag.

Es lag gleich zu Beginn Schnee, was den Aufstieg dann doch etwas erschwerte. Die wenigen Höhenmeter hatten wir aber trotzdem schnell geschafft und wir standen schon recht bald auf dem Gipfel des Grünsteins. Um uns rum waren die Berge schneebedeckt, wir hatten eine wunderschöne Aussicht! Der Watzmann zeigte sich wieder von seiner besten Seite und strahlte uns an. Da kommt Sehnsucht auf 😉 . Da es so schön war, entschieden wir uns, noch über die Kührointalm zur Archenkanzel zu wandern.

Wandernd war fast niemand unterwegs, die meisten hatten ihre Tourenschi dabei. Das fiel bei uns weg und auch die Schneeschuhe waren zu Hause. Aber es klappte auch so ganz gut. Es hatte zwar einiges an Schnee, aber es war nie so tief, dass es ein Problem gewesen wäre. Dafür hatten wir eine traumhafte Winterlandschaft um uns.

Die Archenkanzel bietet einen wunderschönen Blick auf den Königssee. Von da aus führt auch der Rinnkendlsteig nach St. Bartholomä. Das war an diesem Tag aber nicht unser Ziel. Wir staunten über den doch recht weit zugefrorenen Königssee.

Nach diesem kleinen Ausflug drehten wir wieder um. Wir wanderten wieder zurück zur Kührointalm und genossen die Winterlandschaft. Der Schnee war herrlich, noch dazu hatten wir bestes Wetter und alles war still um uns. Eine Traumumgebung zum Wandern.

Wir liefen denselben Weg wieder zurück, den wir auch gekommen waren. Es ging also zuerst zur Alm und dann wieder zum Grünstein, von wo aus wir den bekannten Weg zurück nach Hammerstiel wanderten. Nun war aus der anfangs klein geplanten Tour doch etwas mehr geworden.

Und der eigentliche Plan war, dass wir nun etwas essen wollten. Wir hatten ein paar Ideen, wo es was geben könnte, aber da gab es leider dann doch nichts. Also wollten wir auf dem Weg nach Reit im Winkl schauen – aber auch da gab es nichts.

Macht nichts – gehen wir also erst mal den Klettersteig. Das war mein erster Klettersteig der Saison und ich war etwas unsicher, weil es ja doch etwas nass war. Die Sorge war aber unbegründet, der Fels am Klettersteig war größtenteils trocken. Er fiel mir trotzdem relativ schwer, was wohl davon kam, dass ich erschöpft von der Tour war, etwas hungrig und es der erste Klettersteig seit langem war.

Nachdem der Klettersteig geschafft war, wollten wir endlich etwas essen. Nachdem wir noch ein paar Restaurants anfuhren und nirgends erfolgreich waren (es war dann doch noch zu früh für Abendessen), kamen wir erst kurz vor München dazu. Das war dafür aber sehr lecker! Und damit endete ein schöner langer winterlicher Bergtag 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schützensteig am Jenner

Freitag, 15. Juli 2016

Hallo zusammen,

wenn man der Familie vorschwärmt, wie schön es in den Bergen ist, wie viel Spaß ein Klettersteig macht und was für ein anderes Gefühl es ist, den Fels miteinzubeziehen, dann kommt irgendwann die Idee, das zusammen zu machen. Und daher saßen wir am letzten Samstag zu viert im Auto nach Berchtesgaden. Dort wartete der Schützensteig auf dem Jenner auf uns.

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Am Abend zuvor hatte ich mithilfe von Bandschlinge und Co. einen kleinen Klettersteig in der Wohnung aufgebaut und das Handling erklärt. Dazu ein paar Infos, auf was man achten muss und wie man am Klettersteig am besten entlanggeht und damit waren alle gerüstet. Das, was uns nun aber beunruhigte, waren die schwarzen Wolken vor uns. Und ein Stück weiter, waren’s nicht nur die Wolken, sondern dicke Regentropfen, die vom Himmel fielen. Am Abend zuvor hatte ich noch gemeint: “Einen Klettersteig sollte man nie bei Regen gehen und nur, wenn er trocken ist”. Und nun standen wir in Berchtesgaden und wussten nicht, was wir tun sollten. Das Wetter sollte aber im Laufe des Tages besser werden, also änderten wir einfach den Plan: Wir spazierten erst mal durch Berchtesgaden und machten dort ein verfrühtes Mittagessen. Und in der Zeit klarte es auch endlich auf.

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Der Schützensteig ist im Schwierigkeitsgrad A/B und auch so gelegen, dass er schnell trocknet. Daher entschieden wir uns dafür, dann die Klettersteigsets für meine Familie zu holen und dann mit der Jennerbahn nach oben zu fahren. Für wandern war die Zeit nun leider zu kurz, aber das Hauptziel war auch der Klettersteig. Von der Bergstation aus liefen wir ein Stück nach unten und dann kam auch schon das Schild, das den Klettersteig anzeigte. Unterhalb des Gipfelkreuzes des Kleinen Jenner geht es über einen Pfad im Wald zum Einstieg des Klettersteigs.

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Wir legten unsere Ausrüstung an und dann konnte es losgehen. Ich zeigte meiner Familie nochmal auf was zu achten war und dann liefen wir los. Zahlreiche Klammern sind an der Wand, so dass man immer ausreichend Halt und Trittmöglichkeiten hat. Der Klettersteig ist zwar schon ausgesetzt, aber sehr gut gesichert. Das Highlight, auf das man von Anfang an wartet, ist der Flying Fox. Hier kostet es dann doch etwas Überwindung, sich in die Konstruktion reinzuhängen und rüberzufliegen. Man muss halt drauf vertrauen, dass das regelmäßig kontrolliert wird 😉 . Dafür ist’s ein Riesenspaß und lockert die Runde auf.

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Die Ausblicke sind ein Traum. Ich liebe das Berchtesgadener Land sowieso und der Blick auf den Watzmann macht die Runde natürlich noch besser. Das Wetter wurde auch bei jedem Schritt besser und wir waren froh, jetzt doch noch am Fels zu hängen. Das hatte sich gelohnt!

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Meiner Familie machte es Spaß. Es war zwar ausgesetzter als gedacht, aber das meisterten alle gut und auch wenn mal Klammern so direkt über dem Nichts waren, kamen wir gut voran. Eine Hängebrücke bringt zwischendurch nochmal Abwechslung in das Klammernsteigen und Spaß.

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Zum Schluss führt der Weg bergauf. Während wir anfangs erst mal hauptsächlich an der Wand entlang sind, wollten wir ja noch in Richtung Gipfel. Beginnend mit ein paar Stufen ging es nun am Fels entlang nach oben. Das war nun ein sehr leichter Teil der verbunden mit der grandiosen Aussicht besonders Spaß machte.

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Kurz vor dem Gipfel erwartete uns eine klassische Klettersteigbank. Ich machte es mir bequem und nach und nach saßen wir alle da, genossen die Aussicht und freuten uns über den schönen Ausflug. Der Klettersteig machte allen Spaß und wir konnten es hier richtig genießen. Fehlte nur noch das Gipfelbier 😉 .

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Diesen hatten wir aber auch noch nicht ganz erreicht und stiegen somit die letzten Meter nach oben. Nun waren wir am Ziel und hatten das Ende des Klettersteigs erreicht. Wir genossen nochmal die Aussicht und stiegen dann ab zu der Stelle, an der es losging.

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Gemütlich wanderten wir nun wieder zur Bahn und blickten zurück. Schön war’s! Beim Runterfahren konnten wir nochmal den Verlauf etwas diskutieren und im Tal waren sich alle einig: Das war sicher nicht das letzte Mal 🙂 !

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Das erste Mal: Isidor-Klettersteig am Grünstein

Mittwoch, 12. August 2015

Hallöchen zusammen!

Wie ihr wisst, gehe ich leidenschaftlich gerne in die Berge und vielleicht ist euch auch aufgefallen, dass ein weiteres Hobby das Klettern oder Bouldern ist. Da liegt es natürlich nahe, das in irgendeiner Weise zu verbinden. Schon lange hatte ich den Wunsch, das endlich mal zu machen und an diesem langen Wochenende ging er endlich in Erfüllung: Ein Klettersteigkurs an der Klettersteigschule in Berchtesgaden.

Wir fuhren früh los, um rechtzeitig am Treffpunkt in Schönau zu sein. Unser Ziel für den Tag war im Rahmen des Klettersteigkurs Premium die Technik des Klettersteig gehens zu lernen und auch wertvolle Tipps zu bekommen. Es ist nicht schwer ein Klettersteigset zu bedienen, um es richtig anzuwenden und auch einen Klettersteig richtig zu begehen sind ein paar Hinweise aber ganz sinnvoll.

Los ging’s am Klettersteig Hanauer Stein in Schönau. Zuerst wurde die Ausrüstung an uns verteilt. Nachdem alle versorgt waren, wurde uns die Ausrüstung erklärt: Helm, Gurt und Klettersteigset. Wichtig ist hier der Hinweis, dass ein Klettersteigset nicht dazu gedacht ist, reinzufallen, das sollte nur im äußersten Notfall der Fall sein. Während man beim Klettern ja schon mal ins Seil fällt, sollte das beim Klettersteig gehen nicht passieren. Das Klettersteigset ist ein absoluter Notfallschutz und nicht dazu gedacht, sich auszuprobieren. Nach einmal Reinfallen ist es kaputt und muss ausgetauscht werden.

Nun war auch unser Guide vor Ort. Nach der Einweisung in die Ausrüstung wurden wir mit der Technik am Klettersteig vertraut gemacht. Unser Guide zeigte uns, wie wir mit den Karabinern umzugehen haben, wie wir kraftsparend vorwärts kamen und welche Elemente ein Klettersteig haben kann. Er gab uns ein paar Tipps mit auf den Weg und sah sich an, wie wir am Klettersteig unterwegs waren. So waren wir gut vorbereitet und fuhren dann zum Einstiegspunkt des Isidor-Klettersteigs.

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Der Isidor-Klettersteig beginnt oberhalb der Bobbahn in Schönau und führt auf den Grünstein. Er bietet verschiedene Varianten und ist daher allseits beliebt. Wir gingen die Normalroute, die in die Kategorie B/C fällt. Die leichtesten Klettersteige haben Kategorie A, die schwersten E. Im Normalfall wechselt das im Laufe des Klettersteigs, so hat der Isidorklettersteig auch A/B-Stellen.

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Bis zum Einstieg mussten wir noch ein Stückchen laufen. Und dann ging es los! Voller Vorfreude klinkte ich mich ein und kletterte die ersten Stellen nach oben. Leider waren außer uns noch einige andere Leute unterwegs und so mussten wir immer wieder Pause machen. Natürlich war das auch nicht schlecht, da die Kondition so garantiert nicht ausging. Es machte Spaß! Mal eine Leiter, mal einen Felsen hoch, mal richtig klettern, mal balancieren. Das war genau mein Ding 🙂 .

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Unser Guide zeigte uns immer wieder Tricks, auf was wir achten sollten und worauf man aufpassen muss. Er wies uns auch darauf hin, immer ausreichend zu trinken und nicht zu übertreiben. Er klärte uns auf, wie wir uns bei näherkommendem Unwetter verhalten sollten und wies darauf hin, dass der Wetterbericht zu jeder Planung dazugehört, damit man in solche Situationen gar nicht erst kommen würde.

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Wir stiegen weiter den Klettersteig hinauf und kamen auch zu den Klassikern: Die Hängebrücke und das Fotoloch. Beides machte Spaß! Und dann hatten wir den anstrengenden Teil auch schon geschafft. Zum Schluss folgte noch ein längerer A/B-Abschnitt und dann waren wir auch schon auf dem Grünstein angekommen. Der letzte Teil war fast anstrengender als der Klettersteig selber. Das lag vermutlich auch daran, dass es hier wieder mehr “normales” Bergsteigen war und wir weder Pausen hatten, noch “abgelenkt” waren durch das Klettern.

Oben angekommen genossen wir die Aussicht und liefen dann zur Alm hinab. Dort saßen wir in gemeinsamer Runde noch eine Weile zusammen und waren alle einig, dass das richtig Spaß gemacht hatte. Nach etwas zu trinken und zu essen brachen wir wieder auf um abzusteigen – auf dem normalen Wanderpfad. Denn da kommt noch eine Regel ins Spiel: Einen Klettersteig geht man im Normallfall nur in eine Richtung 🙂 .

Für mich war’s ein super Ausflug und hat riesig Spaß gemacht. Das war sicher nicht mein letzter Klettersteig, da wird noch mehr kommen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Alle Jahre wieder: Watzmann-Hocheck (2651 m)

Sonntag, 24. August 2014

Hallöchen zusammen,

letztes Jahr war’s eher ungeplant, dass wir das Watzmann-Hocheck besucht hatten. Dieses Jahr war’s so geplant, weil wir genau das wollten, das uns das letzte Mal so überrascht hatte: Viele Höhenmeter, einen langen Aufstieg und technisch ein bissl anspruchsvoller. Und es hat Spaß gemacht 🙂 .

Früh am Morgen sind wir nach Schönau gefahren, um dort wieder vom Parkplatz Hammerstiel aus zu starten. Dichte Wolken waren am Himmel, es bestand aber keine Regengefahr. Erstes Ziel sollte sowieso erst mal das Watzmannhaus sein. Gut gelaunt wanderten wir los und waren wieder auf dem altbekannten Weg: Zuerst ein ganzes Stück Forstweg durch den Wald, dann kommt man aus dem Wald und wandert an den Almen vorbei: Stubenalm, Mitterkaser Alm und Falzalm. Zwischen Mitterkaser Alm und Falzalm durchwanderten wir wieder diesen schönen Serpentinenweg umgeben von bunten Blumen und wilden Pflanzen. Dann folgte das letzte Stück zum Watzmannhaus, das ich irgendwie kürzer in Erinnerung hatte, aber auch das war schnell geschafft und dann waren wir im Watzmannhaus.

Wie schon das Jahr davor machten wir dort Pause. Etwas zu trinken und zu essen, um Energie zu tanken für den Hauptteil unserer Wanderung – den Aufstieg zum Hocheck. Wir waren schneller am Watzmannhaus als noch das Jahr zuvor und hatten ausreichend Zeit für’s Hocheck. Und der Himmel war nun auch nicht mehr weiß sondern weiß-blau 🙂 .

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Am Anfang wanderten wir ganz gemütlich über Schotter, nach und nach wurde es felsiger und die Wanderstöcke kamen in den Rucksack, um nicht zu stören. Mit den Händen festhalten ist oft sehr hilfreich. Wir wanderten recht zügig, schneller als das Jahr zuvor. Nach einem Drittel etwa stießen wir auf eine Gruppe Wanderer, von denen einer schon ziemlich am Ende war. Nachdem man den Gipfel schon nicht mehr sehen konnte und dieser eingehüllt war von einer Wolke, fragten sie uns, wie weit es noch sei. Wegen Regengefahr entschied sich die Gruppe dann zum Glück umzudrehen.

Wir wanderten weiter und kamen schon bald in die Wolke hinein. Trotzdem ging es ganz gut. Dieses Mal hatten wir keine Schneefelder auf dem Weg und dadurch auch keine kritischen Passagen. Und so kam das Gipfelkreuz dann doch überraschend schnell. Sehen konnten wir es erst kurz vor Ankunft, da uns der Nebel die Sicht versperrte und irgendwie war das Gefühl vom nie ankommen vom letzten Jahr noch so präsent, dass ich ganz überrascht war, schon am Gipfel zu sein.

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Und da war sonst fast keiner. In der Wolke im Nebel saßen wir auf der altbekannten Bank und packten unsere Brotzeit aus. Ein Blick auf die Uhr bestätigte das Gefühl, dass wir dieses Mal schneller aufgestiegen waren (eine halbe Stunde), was sicherlich auch durch die nicht vorhandenen Schneefelder zu erklären ist.

Während wir unsere zweite Brotzeit aßen, lichtete sich die Wolkendecke etwas und wir konnten doch ein bisschen Ausblick genießen. Zu lange wollten wir aber auch nicht verweilen, weil für den späten Nachmittag Gewitter angesagt waren. Also packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg ins Tal.

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Was für eine unvergleichliche Landschaft! Weit sehen konnten wir nicht, es war still um uns rum und wir wanderten über die Felsen. Das gibt schon ein einzigartiges Gefühl. Wir konnten nicht sehen, wo es hinging und wo wir herkamen, um uns rum nur Fels und Stein. Beeindruckend war das!

Der Abstieg vom Hocheck verlief recht gut. Auch hier erinnerte ich mich an die Schneefelder vom Jahr zuvor, bei denen ich doch sehr vorsichtig war, um nicht abzurutschen. Mit dem Fels war das schon ein viel besseres Gefühl.

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Die Knie meldeten nach einer Weile Überanstrengung an, aber mit einem zusätzlichen Müsliriegel war auch das kein Problem mehr. Es machte Spaß, über die Felslandschaft zu wandern. Aufpassen wo man hintritt, hin und wieder die Hände benutzen – das war schon was anderes als einen Forstweg entlang zu laufen.

Die Wolke hinter uns verdichtete sich immer mehr. Faszinierend war es, als wir aus der Wolkenschicht herauskamen. Die Grenze zwischen Wolke und Nicht-Wolke war klar zu sehen.

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Nun kam der leichtere Teil und wir wanderten über den Schotterweg wieder zum Watzmannhaus. Kurz überlegten wir, ob wir nochmal Pause machen sollten, entschieden uns aber dagegen. Also wanderten wir wieder in Richtung Hammerstiel.

Der Blick zurück zum Hocheck zeigte, dass die Wolkenschicht immer dichter wurde und tiefer kam. Wir hatten einen guten Zeitpunkt erwischt, auf dem Gipfel zu sein. Nun sah man schon, dass sich die Nachmittagsgewitter näherten.

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Also wanderten wir zügig bergab. Und da trafen wir wieder die Wandergruppe von zuvor. Sie fragten uns, wie weit wir denn noch gewandert seien. Dann meinten sie zu uns, dass sie eigentlich die ganze Überschreitung machen wollten. Da war ich dann doch erst mal sprachlos – um die Uhrzeit noch, mit dieser Kondition und Ausrüstung bei angesagtem Gewitter am Nachmittag? Zum Glück, hat sich die Wolke dazwischen geschoben und die Gruppe davon abgehalten.

Wir überholten die Gruppe und wanderten zum Parkplatz. Kurz bevor wir ankamen, fing auch der Regen an. Die ersten paar Tropfen bekamen wir noch mit, das Schütten dann aber erst im Auto. Auch zeitlich war es also richtig perfekt gelaufen.

Das Watzmann-Hocheck, jedes Mal wieder ein Genuss und endlich mal wieder richtig angenehme Erschöpfung nach dem Wandern. Wir kommen sicher wieder – irgendwann auch mal weiter, als nur bis zum Hocheck 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂