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ALICE

Donnerstag, 15. September 2011

Hallo zusammen!

Wenn man schon in Finnland ist, will man auch Finnisch lernen und am liebsten auch die Finnen selber kennen lernen. Um beides miteinander zu verbinden gibt es ALICE, das Academic Language and Intercultural Exchange Programm. Es handelt sich um ein Tandemprogramm, bei dem deutsch-finnische Pärchen gebildet werden, die sich gegenseitig die Sprache beibringen. Und dafür bin ich angemeldet.

Nachdem wir im Vorfeld schon Steckbriefe abgegeben hatten, die man im Internet anschauen konnte, war dann gestern Abend das erste Treffen. Dort wurde uns zuerst erklärt, was ALICE ist und was wir dafür tun sollten:

  • mindestens 24 Mal 45 Minuten treffen
  • mindestens drei Mal zum Koordinator gehen
  • ein ALICE-Tagebuch führen
  • zusammen einen Aufsatz zu einem interkulturellem Thema schreiben

Das klingt zwar alles ein bisschen förmlich, aber es war ja auch eine Univeranstaltung die unter Umständen auch ECTS-Punkte bringt.

Als nächstes klebten wir uns Namensschilder auf den Pulli – gelbe für die Deutschen, weiße für die Finnen, schrieben einen kleinen Zettel mit Hobbys, Studienfach und Co. auf und dann ging die Suche los.

An meinem Tisch saßen mit mir drei Deutsche und eine Finnin. Die zwei deutschen Mädels sind gleich aufgestanden und dann saßen Louna und ich noch da, lachten uns an und kamen ins Gespräch. Und nachdem wir so redeten, stand auch schnell fest, dass wir Tandempartner werden wollten. Nachdem wir eine Weile geplaudert hatten und sich der Raum langsam leerte, trugen wir uns in die Tandemliste ein und verließen dann das Gebäude. Zum Abschied verabredeten wir uns zu unserem ersten Tandemtreffen :-).

Man muss dazu sagen, dass das alles auf Deutsch ablief. Die Finnen sprechen schon wahnsinnig gut Deutsch und “wir” Deutschen noch gar kein oder kaum Finnisch. Aber das soll sich nun ja ändern :-).

Eine kleine Anekdote gibt’s jetzt aber noch: Ich war heute Abend wieder beim Unisport. Als der Kurs aus war und ich zur Umkleide ging, fiel mir schon auf, dass vor mir ein Mädchen ging, das mir bekannt vorkam. Und ich meinte mich auch zu erinnern, dass ich sie gestern gesehen hatte. Und als ich mich dann umgezogen hatte, kam sie auf mich zu und meinte: “Du bist doch Sabine, oder?” Da war ich erst mal überrascht – sie wusste meinen Namen? Ich hatte beim Treffen nicht mal mit ihr gesprochen. Als ich dann zu ihr meinte, dass ich ganz überrascht sei, dass sie meinen Namen wisse, meinte sie, sie hätte meinen Steckbrief gelesen und könne sich deshalb an mich erinnern. Wir sind dann beide mit dem 71er Bus nach Hause gefahren und haben geplaudert. Und am Sonntag sehen wir uns vermutlich schon wieder – beim Sport :-).

Ich freu mich auf das ALICE Programm – zum Einen lerne ich Finnisch und zum Anderen das Land durch die Leute kennen. Und gerade das finde ich unheimlich wichtig, nur so bekommt man einen richtigen Einblick in das Leben der Leute hier. Ich bin sehr gespannt :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Orientation

Sonntag, 04. September 2011

Hallöchen,

am nächsten Tag ging es dann auch munter weiter. Um sieben Uhr (finnischer Zeit) läutete mein Wecker und ich machte mich fertig, um rechtzeitig zum Kumpulan Kampus aufzubrechen. Dort befindet sich die Faculty of Science, wo ich den Großteil meines Studiums in Helsinki verbringen werde.

Ich konnte den gleichen Bus wie am Tag davor nehmen und wusste auch, wo ich aussteigen musste. Das war schon mal ein guter Anfang. Bei der Bushaltestelle sah ich ein Mädchen, das fragend die Karte absuchte und nachdem ich sie ansprach war auch klar, dass auch sie Erasmus Studentin ist – aus Belgien. Allerdings musste sie zum Viikki Kampus. Dort befinden sich die ganzen Biofakultäten. Leider wusste sie nicht, wo sie aussteigen musste und als wir dann doch schon zu weit waren, stieg sie wieder aus, um ihr Glück erneut zu versuchen.

Als ich am Kumpulan Kampus angekommen war, sah ich ein Mädchen mit Karte. Ich sprach sie an und da wir beide Deutsche waren, wechselten wir auch gleich die Sprache. Wir suchten etwas nach dem Kampus, kamen dann aber überpünktlich (deutsch… ;-)) beim richtigen Hörsaal an.

Los ging’s mit einem kurzen Vortrag über die Faculty of Science und dann wurden wir in Tutorgruppen eingeteilt. Bis zum frühen Nachmittag gingen wir dann unendlich viele Stationen in der Stadt ab: Wieder zur “Welcome Fair”, wieder zum “Travel Card” holen, Computeraccounts besorgen, Mensa kennenlernen (für 2,50 EUR ein Menü aus Salat, Brot, eine Mahlzeit und ein Glas Wasser oder Milch), … Um eins gab es dann kurz eine Stunde Pause, die wir dazu nutzten, um uns für einen Finnischkurs anzumelden. Ich wählte einen am Viikki Kampus, da dieser nicht weit von meinem Zuhause weg ist und der Kurs am Kumpulan Kampus während einer Vorlesung ist, die ich gerne machen würde.

Um zwei Uhr ging dann ein unendlich langer Vortrag los. Uns wurde alles mögliche erklärt: Über die Uni selber, die Travel Card, Erasmus, die Student Union, die Student Health Care, die Bibliotheken, Sprachkurse und tausend andere Dinge, die ich schon wieder vergessen habe. Gegen halb fünf nahm das Ganze endlich ein Ende und ich war unendlich müde. Allerdings wollte ich noch zwei Dinge bei der “Welcome Fair” erledigen: Eine Sportmarke holen und mich zum ALICE Programm anmelden.

Das ALICE Programm ist ein Tandemprojekt Deutsch-Finnisch. Da ich gerne auch die Finnen selber kennenlernen will und mit Tandem auch in Deutschland schon gute Erfahrungen gemacht habe, wollte ich auch hier mein Glück versuchen.

Hungrig und müde kam ich im Wohnheim wieder an, aß kurz und machte mich dann auch schon wieder fertig, um zur ersten Erasmus Party zu gehen. Partyfan war ich ja noch nie und kombiniert mit der Müdigkeit blieb ich nicht sehr lange. Nach zwei/drei Stunden machte ich mich schon wieder auf den Heimweg.

Und wieder fiel ich völlig erschöpft ins Bett. Am nächsten Tag kam aber etwas, auf das ich mich schon freute: Wir wollten mit der Tutorgruppe auf die Festungsinsel Suomenlinna fahren.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂