Porvoo und Kotka

Hallöchen!

Letzte Woche Samstag haben wir den Westen Helsinkis erkundet, diese Woche war der Osten dran: Die Städte Porvoo, Loviisa und Kotka.

Wir trafen uns wieder um acht Uhr am Hauptbahnhof und stiegen dort in den Bus ein. Nachdem die Fahrt letzte Woche bei vielen durch die lange Busfahrt und die minimalistischen “Guided Tours” dazu geführt hat, diesen Trip abzusagen, waren wir nur ein knapper Bus voll Leute. Aber genau das ist auch einer der Hauptgründe, warum dieser Ausflug wesentlich besser war als der die Woche davor.

Porvoo

Unser erstes Ziel war das 50 Kilometer entfernte Porvoo. Letzte Woche waren wir in der ältesten Stadt Finnlands (Turku), diese Woche ist es die zweitälteste. Porvoo ist eine kleine alte Stadt mit bunten Holzhäusern und engen Gassen. Dazu kommt noch der Fluss Porvoonjoki, der Porvoo eine besondere Atmosphäre verleiht. Wir sind durch die Gassen geschlendert, am Fluss entlang gegangen und waren in diesen putzigen kleinen Läden, die viel handgemachte Ware verkaufen. Es war sehr schön dort und wir planen schon, zu Weihnachten wieder hierher zu fahren, da die Stadt da besonders “kitschig” ist ;-). Aber das wird vermutlich nicht das einzige Mal sein, dass ich zurück in diese Stadt komme. Dazu aber ein anderes Mal mehr.

Nicht zu vergessen ist dieser VW Käfer, den wir auf unserem Weg gesehen haben. Und ob ihr’s glaubt oder nicht, er fährt sogar noch! Zumindest haben wir gesehen, dass er weggefahren ist ;-).

Loviisa

Auf dem Weg nach Kotka sind wir auch durch die Loviisa gefahren. Auch in Loviisa befinden sich wunderschöne alte Holzhäuser und ein Hafen, deshalb waren wir aber nicht da. Unser Guide wollte uns die Geschichte Finnlands etwas näher bringen. Man muss dazu wissen, dass Finnland im 18. und 19. Jahrhundert Streitpunkt zwischen Schweden und Russland war. Benannt wurde die Stadt nach einer schwedischen Königin und da sie so nah an der russischen Grenze war, befand sich dort auch die Inselfestung Svartholm, die Loviisa schützen sollte. Nach dem dritten Russisch-Schwedischen Krieg gingen aber Loviisa sowie ganz Finnland an Russland. Erst 1917 wurde Finnland unabhängig. Auch kurz danach im ersten Weltkrieg spielte die Stadt eine Rolle (1918), als sie von den Deutschen eingenommen wurde. Da wir uns an diesem Tag Richtung Osten bewegten, kamen wir auch über die ehemalige schwedisch-russische Grenze, die sich sehr nahe bei Loviisa befand. Nach diesem kleinen Ausflug in die Geschichte Finnlands ging es weiter nach Turku.

Kotka: Langinkoski Tsar fishing house

Dort besuchten wir zuerst das ehemalige Land- und Jagdgut Alexander III. am Fluss Kymijoki. Mit seiner Frau Dagmar lebte er dort vor allem zum Fischen. Wir schauten uns zuerst das Haus an und gingen dann nach draußen, um die Natur zu erkunden.

Das Haus selber ist sehr minimalistisch, da es zu dieser Zeit das Ziel war, wieder nah an der Natur zu sein. Als wir dann draußen durch die Gegend spazierten, wurde uns auch klar, warum. Alexander III. mochte diesen Ort sehr gerne und genoss die Natur und das Jagen. Ersteres kann ich absolut nachvollziehen.

Kotka: Maritime Centre Vellamo

Als nächstes ging es zum Maritime Centre Vellamo. Da Kotka für den Fährverkehr ein wichtiger Knotenpunkt ist, spielt das Thema Schifffahrt und Meer eine wichtige Rolle. Daher befindet sich dort auch das nationale maritime Museum, in dem wir eine Führung und etwas Freizeit hatten. Das Gebäude selber ist architektonisch auffallend, wobei oft kritisiert wird, dass es zu modern sei. Ich fand allerdings, dass die Form ganz gut zum Thema passte. Innen gab es massenhaft zu sehen und die kurze Zeit, die wir dort waren, reichte lange nicht aus, um auch nur einen groben Eindruck zu bekommen. Daher konzentrierten wir uns vor allem auf die wichtigsten Dinge in der Führung und waren in unserer freien Zeit damit beschäftigt, alles mögliche auszuprobieren – unter anderem spielten wir Schiffe versenken ;-).

Kotka

Zum Schluss ging es noch nach Kotka selber. Die einzige Sehenswürdigkeit, die wir hier sahen, war die orthodoxe Kirche. Da der Großteil der Stadt im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, gibt es auch keinen schönen historischen Kern. Daher waren wir nach einem kurzen Spaziergang zur Kirche und durch den Park schon wieder auf dem Heimweg.

Dieses Mal war der Ausflug um Klassen besser als die Woche davor. Das lag vor allem daran, dass wir eine kleinere Gruppe waren und die Busfahrt wesentlich kürzer war. Aber auch die Tour selber war informativer, was vor allem den Deutschen sehr viel besser gefiel ;-). Das Highlight für mich war Porvoo, eine malerische kleine Stadt, die eine ganz besondere Atmosphäre hat und einen ein Jahrhundert zurück versetzt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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