Hallöchen zusammen!
Zusammenfassung:
Nach unseren entspannten Tagen kam nun endlich wieder eine richtige Etappe mit etwa 1400 Höhenmetern. Und wir waren nun auch wieder fit unterwegs. Die Füße machten kaum mehr Probleme und die Kondition war besser denn je. Dazu kamen wir endlich in etwas alpineres Gelände und fühlten uns dort richtig wohl. Dass wir schon eine Woche unterwegs waren, konnten wir bei all den Erlebnissen gar nicht glauben.
Details:
Da für den Tag am Nachmittag Gewitter angesagt waren, frühstückten wir schon um halb sieben und packten früh unsere Sachen zusammen. Es war dann aber doch so gemütlich, dass wir erst um halb acht richtig loskamen. Der Weg führte an einem Bach entlang das Voldertal relativ steil hinauf. Neben uns sahen wir die Gebirgskette, die wir entlang gewandert wären, wenn wir über die vorgesehenen „seven TuXer summits“ gewandert wären.
Der Hüttenwirt der Voldertalhütte hatte uns gewarnt, dass die Hubschrauber im Dauereinsatz sind und Leute vom Grat abholen und die Etappe nicht zu unterschätzen sei. Bei angesagtem Gewitter war das sowieso keine Option und wir machten uns etwas Sorgen um die muveler, die trotz Gewittergefahr zur Glungezer Hütte aufgestiegen waren.
Wir aber wanderten durch das Voldertal und hatten neben uns Bäche und viel Wasser. Laut Rother sei das das einzig Schöne der Etappe, was so aber nicht richtig ist. Die Umgebung ist wunderschön und sind der Meinung, dass der Rother die Etappe viel zu unattraktiv beschreibt. Wir kamen immer höher und konnten zurück nach Hall ins Tal und ins Karwendel blicken. Neben uns tauchten immer wieder Hütten von Almen auf und es war landschaftlich ein sehr reizvoller Weg.
Ein Höhepunkt hier war die Steinkasernalm. Dort befindet sich ein Brunnen mit Getränken, die man per Selbstbedienung nehmen kann. Dort trafen wir uns alle wieder, die am Abend zuvor auf der Voldertalhütte waren, und machten gemeinsam eine Pause. Nach einem Müsliriegel liefen wir dann wieder los. Das nächste Ziel war das Naviser Jöchl.
Es wurde nochmal steil, wir überquerten einige Bäche und es wurde immer felsiger und damit auch alpiner. Nun waren wir also immer über 2000m unterwegs und das war schon noch ein besonderes Gefühl. Der Aufstieg zum Naviser Jöchl war nochmal anstrengend, es hatte sich aber gelohnt. Auch wenn das Wetter nicht so gut war hatten wir einen schönen Ausblick zurück. Dort machten wir nochmal eine kurze Pause und da tauchte plötzlich die Bergziege auf, die auf der Glungezer Hütte übernachtet hatte. Als einzige war sie die „normale“ Etappe gelaufen, der Rest von der Glungezer hatte die Schlechtwettervariante von dort gewählt. Wir waren froh, sie zu sehen und zu wissen, dass damit alle auf sicherem Weg unterwegs waren.
Wir wanderten nun weiter auf dem Via Alpina. Damit waren wir in militärischem Sperrgebiet. Im Wanderführer wird schon gewarnt, dass man sich informieren solle, wann denn Schießübungen seien. Die waren zwar schon vorbei, es war aber trotzdem ein komisches Gefühl. Wir blieben brav auf den Wegen und schauten neugierig umher, ob wir irgendwelche Spuren sehen konnten.
Ein Stück weiter tauchte dann ein Gipfelkreuz auf. Wir zögerten nicht lange und bogen ab zur Naviser Sonnenspitze (2619m). Das war nochmal ein Spaß 🙂 Wir beobachteten die anderen, aber niemand folgte uns. Egal, wir genossen es, nochmal etwas Felskontakt zu haben. Oben angekommen gab es dann aber keinen wirklichen Weg mehr. Wir überprüften es auf der Karte und tatsächlich – eine Sackgasse. Also wieder umkehren. Das war übrigens das erste Mal, dass wir eine unserer Karten benutzten 😉 .
Also wanderten wir wieder zurück zum normalen Weg und hatten damit alle vorgelassen. Nun führte der Weg über leichtes Auf und Ab vor allem bergab in einer traumhaften Hügellandschaft. Wenn ich mal in Neuseeland oder Schottland gewesen wäre, würde jetzt sicher einen Vergleich anstellen. Aber so ist das für mich einfach die wunderschöne Landschaft der Tuxer Alpen 😉 . Nach einer Weile machten wir dann zusammen mit der Weltenbummlerin Pause, danach stieß noch die Hundedame zu uns und der Fotograf, den wir am Vortag auf der Voldertalhütte kennengelernt hatten.
Nach der Pause wanderten wir weiter und plötzlich hörten wir ein „hey“ hinter uns. Einer der Jungs war da und wir wanderten gemeinsam das letzte Stück. Die Lizumer Hütte war zu sehen und wir mussten nur noch bergab wandern. Die Kasernen in der umgebenden Landschaft irritierten zwar etwas, aber ansonsten liegt die Lizumer Hütte sehr idyllisch. Die Hütte selber ist auch sehr schön, mit Kletterwand außen und innen, Lagern mit Stockbetten und erst 2006 renoviert. Einzig der Hüttenwirt zerstört die Idylle, da er eher ein Tiroler Grantler ist.
Den Abend verbrachten wir dann zuerst in unserer Gruppe. Als die Essensbestellungen an unserem Tisch aufgenommen wurden, hatten wir aber Pech. Bis das Mädl bei uns angekommen war, hatte der Hüttenwirt schon verboten noch weitere Bestellungen aufzunehmen… Daher packten wir dann unser Zeug und machten vor der Hütte Brotzeit. Dann gab’s noch eine besondere Überraschung: Night Owls Eltern kamen uns besuchen und wir verbrachten einen sehr schönen Abend gemeinsam 🙂 .
Erkenntnis des Tages:
Wandern kann so schön sein, wenn die Füße in den Hintergrund treten 🙂
Fazit:
Gefühlt waren wir endlich angekommen. Nach einer Woche Eingewöhnungszeit konnte es jetzt endlich losgehen. Die Fußprobleme hatten wir nun im Griff, die Landschaft wurde immer beeindruckender und wir waren endlich wieder positiv gestimmt. Wir waren in den Tuxer Alpen angekommen 🙂
Liebe Grüße,
Early Bird 🙂