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München – Venedig Etappe 18: Lago di Fedaia – Rifugio Coldai

Montag, 19. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Wider Erwarten sind wir vom Lago di Fedaia bis nach Alleghe gewandert, ohne den Bus zu nehmen. Die Strecke war auch schöner als erwartet. Von da ging es mit der Gondel auf den Col dei Baldi. Damit waren wir wieder in den Bergen unterwegs und wanderten weiter zum Rifugio Coldai.

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Details:
Die Etappe, die für diesen Tag auf dem Plan stand, war laut Beschreibung eher langweilig. Daher hatten wir überlegt den Bus zu nehmen. Wir entschieden uns dann aber doch dazu, erst mal zu fünft weiterzulaufen und bei Bedarf in den Bus zu steigen. Nach einem Frühstück mit nur einer Semmel pro Person (und zum Glück zahlreichen Zwieback) liefen wir los und hatten dabei einen wunderschönen Blick auf den Lago di Fedaia und die Marmolada.

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Der Weg verläuft zuerst am See entlang. Zum Glück ist die Straße, auf der wir unterwegs waren, für den Verkehr gesperrt. Nachdem wir den Passo Fedaia erreicht hatten, verlief der Weg weiter auf Schipisten. Landschaftlich war das wenig reizvoll, aber das war uns von Anfang an klar. Wir machten an einem Café in Malga Ciapela – ich würde es eher als Raststätte bezeichnen – eine kleine Pause und liefen dann weiter.

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Wir wanderten weiter am Bach entlang und folgten der Teerstraße, bis wir auf ein Kassenhäuschen stießen. Um die Schlucht Serrai zu begehen, mussten wir Eintritt zahlen. Im Rother stand nichts davon, uns ärgerte es auch ein bisschen, aber oben rum auf der viel befahrenen Straße zu gehen war keine Option – der Weg wäre dort auch länger gewesen. Wenigstens konnte einer der Jungs für uns einen Gruppenrabatt aushandeln, obwohl wir für eine Gruppe eigentlich zu klein waren. Es war dann auch ganz schön 😉 .

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Danach kamen wir direkt ins kleine Alpendorf Sottoguda. Dort sind zahlreiche alte Holzhäuser mit Charme. Einige davon sind mit Puppen dekoriert. Viele Häuser sind dort aus Naturstein oder Holz, das Dorf legt Wert darauf diese in der ladinischen Tradition der Tabiè zu erhalten. Als wir dort durchspazierten, trafen wir an einer Eisdiele auf die Gruppe, die uns am Grödner Joch auf ein Glas Weißwein eingeladen hatte. Nach einem kurzen Plausch ging es für uns weiter.

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Der weitere Weg bis Alleghe zog sich etwas. Es tauchten auf der anderen Seite des Flusses immer wieder kleine Ortschaften auf, bis es dann aber endlich Alleghe war, dauerte es etwas. Dort angekommen wurde der Markt am Lago di Alleghe gerade geschlossen. Nachdem wir uns noch für die nächsten Tage versorgen mussten, suchten wir den nächsten Supermarkt. Und der hatte zum Glück keine Siesta und wir konnten uns mit Verpflegung und Mittagessen eindecken.

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Wir wollten nicht in Alleghe bleiben, sondern lieber wieder in den Bergen übernachten. Daher entschieden wir uns für die vom Rother vorgeschlagene Erleichterung und fuhren mit der Gondel auf den Col dei Baldi. Dort suchten wir uns dann einige Meter später einen Pausenplatz und konnten uns endlich stärken. Ein Ziegenbock kam dann auch auf die Idee, uns Gesellschaft zu leisten und wollte mitessen. Immer wieder mussten wir ihn vertreiben.

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Wir hatten ein traumhaftes Panorama und blieben erst mal eine Weile hier. Was gibt es auch Schöneres als Rumdösen auf einer Wiese in den Bergen? Nachdem das Essen weggepackt war, waren wir für den Steinbock auch nicht mehr ganz so spannend, wie zuvor noch 😉 . Eigentlich hatten wir überlegt, an diesem Tag bis zum Rifugio Tissi zu gehen, nun war aber doch schon gut Zeit vergangen. Eine Alternative wäre noch das Rifugio Coldai. Wir packten unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg.

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Wir liefen in Richtung der Rifugios und kamen auf den Dolomitenhöhenweg 1. Ab nun würden wir diesem folgen. Dabei kamen wir an einem kleinen Rifugio vorbei, bei dem Esel und Ponys gehalten wurden. Hier mussten wir natürlich einen kurzen Stopp einlegen – vor allem, weil das Minipony so wahnsinnig süß war 😉 .

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Danach wanderten wir über einige Kehren bis zum Rifugio Coldai. Dabei hatten wir schon gemerkt, dass die Kraft langsam weg war. Nachdem das Rifugio auch eine sehr schöne Lage hat, beschlossen wir dort zu bleiben und bezogen ein Fünferzimmer, in dem jeder Quadratzentimeter perfekt genutzt wurde – es war wirklich sehr klein 😉 .

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Den Abend verbrachten wir dann klassisch mit duschen und essen und spielten dann noch Stadt – Land – Fluss, bis uns die Buchstaben ausgingen. Am kommenden Tag würden wir den Weg zum Rifugio Tissi einfach mit dranhängen 😉 .

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Erkenntnis des Tages:
Auch auf einem langweiligen Weg kann es schöne Orte geben – in dem Fall Sottoguda.

Fazit:
Auch wenn die Etappe nicht sonderlich spannend war, gab es doch ein paar Höhepunkte: Gleich zu Beginn der Lago di Fedaia, die Schlucht Serrai, danach das Dorf Sottoguda und das Mini-Pony auf dem Weg zum Rifugio Coldai.

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 17: Rifugio Pisciadu – Lago di Fedaia

Samstag, 17. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Ein Tag mit Regen, Schnee und Sonne auf den höchste Punkt von München-Venedig, dem Piz Boe und dann mit Blick auf die Marmolada zum Lago di Fedaia. Eine Etappe mit einem für uns ganz besonderen Höhepunkt: Unser erster Dreitausender.

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Details:
Nach dem lustigen Abend vom Vortag waren wir motiviert, an diesem Tag weiterzulaufen. Wie weit wussten wir noch nicht, das wollten wir spontan entscheiden. Zuerst frühstückten wir, packten unsere Sachen zusammen und liefen dann auf den Weg, den wir am Abend zuvor schon erkundet hatten. Vorbei am Lech de Pisciadu ging es wieder bergauf.

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Zuerst waren wir auf Schotter unterwegs, dann kam schon bald der nächste versicherte Steig. Schon im Rother hatten wir gesehen, dass wir über Stahlbügel eine Wand entlang wandern würden und von da aus zurück zum See blicken können. Als wir dann an der Stelle waren, war das wie ein Déjà-vu 😉 . Der Steig führt durch das Val de Tita und ist etwas kürzer als der vom Vortag.

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Wir hatten wieder Glück, denn der Wetterumschwung kam erst danach. Nachdem wir den Steig hinter uns gelassen hatten, wanderten wir ein Stück weiter und dann fing es an zu regnen. Wir packten uns und unsere Rucksäcke wieder regendicht ein. Wir waren nun schon recht hoch, was auch dazu führte, dass es recht kalt war. Es war bei mir wie üblich: Alles war warm, nur meine Finger fingen schon recht bald zu frieren an.

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Wir liefen weiter und kamen auf ein Hochplateau. Von da aus ging es noch ein Stück weiter und dann wieder bergauf. Laut dem Rother konnten wir uns nun auf die Schulter klopfen. Wenn man nicht über den Piz Boe wandert, hat man dort auf 2962m den höchsten Punkt von München-Venedig erreicht. Wir hatten aber ein anderes Ziel.

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Das Wetter ließ uns aber schon überlegen, ob das wirklich das Ziel sein sollte. Wir wanderten erst mal bis zu dem Punkt, an dem wir uns entscheiden mussten. Und dann kamen wir auch schon zum Rifugio Boe. Dort machten wir unsere erste Pause. Mit Tee und Schokolade wärmten wir uns wieder auf. Ich suchte auch meine Handschuhe. Mit Stirnband und Handschuhen waren wir nun fast schon mit Winterausrüstung unterwegs – ich war aber immer noch in kurzer Hose unterwegs 😉 . Recht viel mehr als 0°C hatte es hier nicht.

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In der Hütte überlegten wir, wie wir nun weiterwandern wollten. Wir waren so knapp vor unserem ersten Dreitausender, vor einem richtig passenden höchsten Punkt der Tour, auch wenn wir oben nichts sehen würden, wir mussten da hoch. Daher packten wir dann unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg.

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Das Stück zum Piz Boe, zum Rifugio Capanna Fassa ging erstaunlich schnell. Der Telefonreflektor war schon von Weitem zu erkennen und auch das Rifugio war klar zu sehen. Spannend war oben das Schild zum WC 😉 . Auch wenn es immer noch regnete und meine Finger trotz Handschuhe fast abgefroren waren, genossen wir den Aufstieg. Wir hatten trotz der Wolken Aussicht und die war auch so schon atemberaubend.

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Oben angekommen machten wir die obligatorischen Fotos und dann verzog ich mich schnell ins Rifugio Capanna Fassa zum Hände aufwärmen. Die nassen Handschuhe brachten auch nicht viel und ich brauchte erst mal ein paar Minuten, bis ich wieder Gefühl in den Fingern hatte. Der Rest kam dann auch nach. Nachdem mir wieder warm war, gingen Night Owl und ich wieder nach draußen. Und dort erwartete uns Schneefall – auf unserem höchsten Punkt, dem Piz Boe mit 3152m.

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Am ersten August auf unserem ersten Dreitausender schneite es! Wahnsinn! Wir machten ein paar Bilder und konnten unseren Augen nicht trauen. Es hörte auf zu schneien, die Wolken zogen auf und wir hatten plötzlich einen Wahnsinnsausblick. Wie war das passiert? Egal! Es war fantastisch! Und das Schöne, es war kaum jemand da und wir konnten das für uns genießen. Im Normalfall ist der Piz Boe total überlaufen.

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Wir genossen es! Wir machten viele Bilder und wanderten ganz gemächlich Stück für Stück nach unten. Immer mit genügend Pausen um die Landschaft zu genießen, zu fotografieren und einfach zu staunen.

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Der Abstieg vom Piz Boe ist wieder seilversichert, aber nicht schwierig. Wir waren trotzdem froh, dass der Regen vorbei war. Die Aussicht wurde mit jedem Schritt ein bisschen anders und immer wieder faszinierend. Wir waren nun auf einer Höhe, auf der die Landschaft so anders war, als man sie sonst kennt. Und das in den Dolomiten. Kein Grün, nur Fels und überall diese faszinierenden Felsformationen.

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Die anderen drei stießen dann auch wieder zu uns und wir spazierten entspannt zur Pordoi-Scharte. Wir mussten einfach immer wieder stehen bleiben und uns umdrehen, zur Seite schauen, zurückschauen – ja, einfach schauen und staunen. Wieder mal kam der Gedanke, dass die Entscheidung München-Venedig zu laufen so absolut richtig war.

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Von der Pordoi-Scharte empfiehlt der Rother mit der Seilbahn nach unten zu fahren. Wir entschieden uns für den Abstieg über die Scharte. Das geht wieder über ein Geröllfeld. Als wir dann wieder in grünere Gegenden kamen, suchten wir uns noch vor dem Pordoi-Joch einen Pausenplatz. Wir machten in Ruhe Brotzeit und stärkten uns für die restliche Tour. Unser Ziel war nun klar, wir wollten zum Lago di Fedaia. Von unserem Pausenplatz ging es noch ein kurzes Stück bergab und dann waren wir am Pordoi-Joch und damit leider auch wieder unter Touristen.

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Weiter ging’s wieder dem Dolomitenhöhenweg 2 folgend in Richtung Rifugio Fredarola und Viel dal Pan. Nun folgte ein einfacher Pfad, der uns bis zum Lago di Fedaia führen sollte und das mit Blick auf die beeindruckende Marmolada, dem höchsten Gipfel der Dolomiten. Wir wanderten nun sogar über Vulkangestein.

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Wir hatten die anderen drei etwas vorziehen lassen, weil wir mit Fotos machen beschäftigt waren. Im Rifugio Viel dal Pan trafen wir sie wieder und klärten kurz, dass wir zum Lago di Fedaia weitergehen würden. Die drei blieben noch und machten Pause, wir wanderten weiter. Mit Blick auf den Lago di Fedaia wanderten wir nach und nach ins Tal, kamen zum See und dessen Staumauer und damit auch zum Rifugio Castiglioni. Wir bezogen unser Fünfer-Zimmer und genossen erst mal eine schöne warme Dusche. Dann verbrachten wir den Abend in der Gaststube, waren aber ziemlich erschöpft und gingen daher schon früh ins Bett.

Erkenntnis des Tages:
Auch wenn es erst regnet und dann schneit, kann es doch noch schönstes Wanderwetter werden!

Fazit:
Hier hatten wir den Höhepunkt von München-Venedig auf 3152 Metern erreicht und hatten trotz anfangs schlechtem Wetter eine grandiose Aussicht. Eine tolle Etappe und auch wenn wir nicht auf der Capanna Fassa übernachtet hatten, war unser Gipfelmoment auf dem Piz Boe wunderschön.

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 16: Grödner Joch – Rifugio Pisciadu

Samstag, 17. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Nach zwei Stunden Wandern über Kehren und einen Klettersteig kam das angesagte Gewitter früher als erwartet. Daher bezogen wir schon um kurz vor zehn unser Lager im Rifugio Pisciadu und verbrachten dort einen entspannten spaßigen Nachmittag.

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Details:
Am Abend zuvor hatten wir nochmal intensiv die Wettervorhersage überprüft, aber leider wurde die auch nicht besser, um so öfter wir drauf schauten. Ab Mittag waren starke Gewitter angesagt. Wir wollten nun einfach mal loslaufen und dann auf dem Weg entscheiden, was das für uns heißt. Nach dem leckeren Frühstücksbuffet im Rifugio Frara liefen wir zu fünft los. Wir waren zusammen mit den Jungs und der Lehrerin unterwegs.

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Wir folgten weiter dem Dolomiten-Höhenweg 2 und waren auf dem Weg mit der spannenden Nummer 666 unterwegs – immer in Richtung Pisciadu. Nach einer Weile Anstieg über einen Wiesenhügel erreichten wir den Nordabsturz des Sella-Massivs und wanderten dort über Kehren bergauf. Der Blick zurück zeigte Wolken im Tal, der Blick nach oben eine Wolkendecke über uns. Noch war aber alles entspannt.

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Danach folgte ein schöner Klettersteig. Laut Rother ist es ein mit „Stahlseilen und -bügeln versicherter Steig“, was schon irgendwie richtig ist. Ich hätte aber diesen Abschnitt eher als Klettersteig bezeichnet als die paar Klammern hoch zur Nives Scharte. Zudem kamen uns hier auch eine Menge Leute mit Klettersteigset entgegen.

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Schwer ist der Steig nicht. Er hat den Abschnitt aber spannend gemacht und es ist schön, sich auch mal ein bisschen darauf zu konzentrieren, wo man sich mit den Händen festhalten kann. Am Ende des Steiges fing es schon leicht an zu regnen. Als wir aus dem Steig raus waren, packten wir uns erst mal regendicht ein. Nun waren es nur noch wenige Meter zum Rifugio Psiciadu.

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Der Ausblick war trotz schlechtem Wetter gigantisch. Dazu noch der Lech de Pisciadu vor dem Rifugio. Das war ein toller Anblick! Nun wurde es aber auch zunehmend windig und der Regen ging richtig los, so dass wir uns schnell in die Hütte retteten. Dort bestellten wir erst mal einen Tee und beobachteten, wie das Wetter draußen immer schlechter wurde.

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Nach und nach kamen völlig durchnässte Wanderer in die Hütte. Wir waren froh, dass wir schon früh genug an der Hütte waren. Wir fragten den Hüttenwirt nach seiner Empfehlung. Nachdem für den Nachmittag starke Gewitter angesagt waren, würde er nicht empfehlen, weiterzugehen. Daher bezogen wir dann im Rifugio Pisciadu ein Lager.

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Die freie Zeit verbrachten wir mit Bilder schauen, ratschen, köstlichen Spaghetti Aglio e Olio, entspannen und ??? hören. Am späten Nachmittag hörte der Regen wieder auf und es zog etwas auf. Wir spazierten vor der Hütte und bekamen sogar ein paar Sonnenstrahlen ab. Das stimmte uns positiv für den nächsten Tag. Nun folgte ein Abend, der einer der lustigsten der ganzen muve-Tour war.

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Es ging alles ganz harmlos los mit UNO. Nach UNO folgte das Abendessen (ich hatte mich getraut, diesmal Spaghetti Pomodoro zu nehmen, Night Owl blieb bei Aglio e Olio 😉 ) und dann suchten wir ein neues Spiel. Und da brachte die Lehrerin „Mensch ärgere dich nicht“ – das einzige, das aufzutreiben war. Also gut, warum nicht? Und damit folgte ein spannendes und vor allem super lustiges Spiel, bei dem ich lernte, dass „Mensch ärgere dich nicht“ für das Ausleben von unterdrückter Aggression und zahlreichen Rachefeldzügen bestens geeignet ist 😉 . Wir lachten an dem Abend so viel, dass es ein Wunder war, dass ich am nächsten Morgen keinen Muskelkater davon hatte 😉 .

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Als ungefähr Sonnenuntergang war, gingen wir nochmal raus und suchten nach dem Sonnenuntergang 😉 . Viel sahen wir nicht. Es war aber eine besondere Stimmung um uns rum und einfach schön, so zusammen nochmal draußen zu stehen. Wieder in der Hütte gab’s dann noch einen passenden Abschluss des Tages: Einer der Jungs spendierte eine Runde Zirbelschnaps. Wie passend, wie schön, der Abend war es echt Wert darauf anzustoßen!

Erkenntnis des Tages:
„Mensch ärgere dich nicht“ ist ein absolut unterschätztes Spiel – mit den richtigen Leuten wird es zum Spiel des Lebens 😉

Fazit:
Auch wenn wir an diesem Tag nur zwei Stunden unterwegs waren, war’s doch wieder einer der Höhepunkte der Tour. Der Klettersteig hat einen Riesenspaß gemacht und der gemeinsame Nachmittag und Abend auf der Pisciadu-Hütte waren legendär – wir haben selten so viel gelacht. Danke an die Jungs und die Lehrerin, es hat so einen Spaß gemacht 🙂 !

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 15: Schlütterhütte – Grödner Joch

Montag, 12. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Der Abschnitt zwischen Schlüterhütte und Grödner Joch war eine der schönsten Etappen der gesamten Wanderung! Nachdem wir uns kurz verirrt hatten, wanderten wir vorbei an Edelweißen auf die Roa-Scharte und hatten dabei schon ein Wahnsinnspanorama. Weiter ging es auf die Nives-Scharte, auf der es nochmal beeindruckender wurde. Und auch das Crespeina-Joch hat uns die Schönheit der Dolomiten gezeigt, bis wir dann zum Grödner Joch abgestiegen sind.

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Details:
Als ich am Morgen im Lager der Schlüterhütte aufwachte, war ich ganz überrascht, dass das Bett der Bergziege schon geräumt war. Sie war wohl recht früh los und ich hatte nichts davon mitbekommen. Ich hatte aber auch tief und fest geschlafen und war somit ausgeruht für den Tag. Night Owl und ich packten langsam unsere Sachen zusammen und suchten uns dann draußen vor der Hütte einen Platz zum Frühstücken. Wir verzichteten auf das Frühstück der Hütte und aßen von unseren Vorräten. Dann ging’s los – noch bei dichtem Nebel!

Wir folgten weiterhin dem Dolomitenhöhenweg 2 und mussten dafür erst ein Stück zurücklaufen. Als nächstes führte der Weg felsig bergauf – eigentlich zum Bronsoi-Joch und auf den Sobutsch-Kamm. Nur irgendwie hatten wir bei all dem Nebel und den dann doch zu wenigen Markierungen den Weg verloren. Irgendwann standen wir am Ende des Pfades dem wir gefolgt waren und da ging’s nicht wirklich weiter. Also drehten wir wieder um. Da kam dann ein italienischer Wanderer und wir fragten (auf Englisch 😉 ), ob das denn der richtige Weg sei. Natürlich… Also wieder zurück. Doch nicht… Mittlerweile lichtete sich zum Glück der Nebel und wir sahen andere Wanderer kommen. Und da erkannten wir, dass man an einer Stelle noch anders abbiegen kann.

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Also liefen wir wieder zurück und nahmen nun den richtigen Weg 😉 . Und damit waren wir auf dem richtigen Weg und kamen zu der Stelle, an der jede Menge Edelweiß am Wegesrand wachsen. Zum Glück gab’s ein paar aufmerksame Wanderer die stehen blieben, so dass wir auch hinschauten 😉 . Dann liefen wir weiter und kamen zur Medalges Alm. Dorthin waren die anderen muveler geschickt worden, die keinen Platz in der Schlüterhütte bekommen hatten. Kleine Kätzchen spielten vor der Alm, so dass wir uns nur schwer losreißen konnten um weiterzuwandern. Unser nächstes Ziel war die Roa-Scharte.

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Der weitere Weg war in einem traumhaften Panorama. Wir konnten uns hier kaum sattsehen und blieben immer wieder stehen, machten Bilder und überholten Kühe 😉 . Mit der Roa-Scharte kam unsere erste Scharte, die wir über Geröll in Kehren erwanderten. Das war anstrengender als gedacht, weil man durch den Schotter immer wieder ein Stück zurückrutscht. Der Aufstieg lohnt sich aber!

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Als wir oben waren hatten wir einen fantastischen Blick zurück, einen traumhaften Blick auf Val della Roa, die Sella-Gruppe und den Rosengarten. Wir machten hier eine kurze Pause, stärkten uns und beratschlagten, ob wir über die Nives-Scharte gehen sollten oder die Alternative. Wir wollten auf jeden Fall mal zum Einstieg schauen. Zur Nives-Scharte geht’s über einen kurzen Klettersteig mit Drahtseil und Leiter.

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Beim Einstieg angekommen war klar, dass wir den Weg weitergehen wollten. Und das machte Spaß! Wir zogen uns die Drahtseile hoch, griffen die Felsen und blickten immer wieder zurück auf das traumhafte Panorama. Was für eine wunderschöne Aussicht wir hier hatten! Und da wussten wir noch gar nicht, was uns auf der Nives-Scharte erwartete.

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Als wir dann oben waren, wurden wir doch erst mal sprachlos. Was für ein Ausblick! Es war eine sehr gute Entscheidung, den Weg genommen zu haben. Wir schauten vor und zurück und konnten uns nicht satt sehen. Das war der wohl schönste Pausenplatz der ganzen Tour! Das Wetter war perfekt, wir hatten ein absolutes Hochgefühl, es war einfach ein Traum!

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Wir mussten aber noch weiter. Von der Nives-Scharte wanderten wir in Richtung Puezhütte wieder bergab. Auf unserem Weg waren zahlreiche Murmeltiere, die hin- und herflitzten und uns entgegen pfiffen 😉 . Das Panorama blieb schön und wir spazierten eher als dass wir wanderten. Auf dem Weg neben uns waren die Felsabstürze des Langentales und so führte uns der Weg bis zur Puezhütte.

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Laut Rother ist die Puezhütte das Etappenziel des Tages, wir wollten aber noch bis zum Grödner Joch weiterwandern. Ab der Puezhütte war nun ganz schön viel los. Viele kamen wohl vom Grödner Joch hier hoch und genossen die Landschaft. Wir wanderten ein Stück weiter und suchten uns dann einen Pausenplatz. Es war fast schon etwas spät für das Mittagessen 😉 .

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Der Weg führte dann weiter und wir hatten noch das Crespeina-Joch und das Cir-Joch vor uns und damit auch weiterhin atemberaubende Ausblicke. Wir wanderten weiter, bewältigten die Aufstiege und bewunderten den Crespeina-See, trafen auf eine Schafherde und auch auf relativ viele andere Wanderer.

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Das war aber nur zu verständlich. Langsam kündigte sich nun das Grödner Joch an, da dort eine Passstraße hinführt. Als wir dort bei der ersten Wirtschaft angekommen waren trafen wir auf die Physiker, die Jungs und die Lehrerin. Wie schön, die Physiker noch zu sehen! Für sie endete die Tour nach dieser Etappe und es wäre schade gewesen, sich nicht mehr verabschieden zu können.

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Daher saßen wir noch eine Weile da, bis wir uns dann wirklich aufteilten und wir dann im Rifugio Frara einkehrten. Dort bezogen wir ein sehr schönes Lager und hatten sogar frische Bettwäsche und Handtücher. Den Abend genossen wir mit leckeren Nudeln und wurden dann noch von einer anderer muve-Gruppe zu einem Glas Wein eingeladen und hatten einen lustigen Abend zusammen.

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Erkenntnis des Tages:
Die Dolomiten sind nach wie vor die beeindruckendste Gebirgskette, die ich kenne!

Fazit:
Selten hatten wir eine Etappe, die so viele Höhepunkte aneinander gereiht hatte und eigentlich ein einziger Höhepunkt war. Die vielen Scharten und das traumhafte Panorama während der ganzen Wanderung machen diese Etappe zu eine meiner Lieblingsetappen!

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 14: Kreuzwiesenalm – Schlüterhütte

Sonntag, 11. September 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Über viele wiesenbedeckte Hügel wanderten wir den Dolomiten entgegen. Es ging viel Auf und Ab bei dieser Etappe, wobei wir den Peitlerkofel immer vor Augen hatten, bis wir am Ende direkt dort standen. Damit hatten wir die Dolomiten erreicht und wanderten die ersten Meter auf dem Dolomitenhöhenweg 2.

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Details:
Am Morgen wachte nach und nach das ganze Lager auf. Ich war zum Glück eine der ersten, so dass ich gleich zum Bad runterschlich und mich fertig machte. Night Owl kam dann direkt nach und so hatten wir noch ein bisschen Zeit und spazierten draußen etwas rum. Dann folgte ein leckeres Frühstücksbuffet. Nachdem wir dann unsere Sachen gepackt hatten, konnten wir loswandern. Auf zum Peitlerkofel, auf in die Dolomiten! Und das bei strahlendem Sonnenschein 🙂 .

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Gleich zu Beginn fehlte bei einem Abzweig die Beschilderung. Wir fragten einen anderen Wanderer und studierten die Beschreibung im Buch und kamen dann auf den richtigen Weg. Nun ging es erst mal eine Weile bergauf. Wir wanderten die Wiesenpfade entlang und sahen dann auch schon das erste Ziel: Das Gipfelkreuz des Gampill.

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Hier machten wir kurz Pause und genossen das Panorama. Dann wanderten wir weiter. Nun folgte ein Auf und Ab über die grünen Hügel. Wir wanderten am Jakobsstöckl vorbei, kamen zur Wieser Alm und liefen auf das Glittner Joch. Dort machten wir nochmal Pause. Wir hatten uns vorgenommen, die Landschaft mehr zu genießen und nicht mehr so durchzulaufen, wie wir das schon oft gemacht hatten. Nach einer Weile machten wir uns wieder auf den Weg und kamen direkt zum Glittner See – das wäre vielleicht ein noch schönerer Pausenplatz gewesen 😉 .

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Der Peitlerkofel lugte immer wieder hervor und wir hatten das Ziel klar vor Augen. Nun folgten die Turnaretscher Hütte und der Weg zum Lüsner Joch. Als nächstes wanderten wir an der Flanke des Maurerbergs entlang.

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Es war eine schöne Strecke. So viel Grün und so schönes Wetter. Immer wieder trafen wir auf dem Weg andere muveler, die ebenso wie wir Pause machten und die Landschaft genossen. Nachdem wir den Maurerberg hinter uns hatten, kamen wir zur Maurerberghütte.

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Hier hatten wir einen fantastischen Blick auf den Peitlerkofel. Hier wollte jeder Pause machen: Die Physiker waren bei der Hütte eingekehrt, die Jungs saßen etwas oberhalb und wir machten es uns auf der Bank bei dem Marterl bequem.

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Danach führte uns der Weg wieder ein gutes Stück bergab. Und damit stießen wir auch auf die Passstraße zum Würzjoch. Kurz querten wir einen Parkplatz, stiegen dann auf zum Würzjoch und dort erwarteten uns Touristenmassen.

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Es war schon etwas seltsam, nachdem wir vorhin in so ruhiger Landschaft waren. Wir wanderten nun um den Peitlerkofel rum und umso weiter wir kamen, umso ruhiger wurde es dann zum Glück wieder.

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Die Landschaft war fantastisch und auch wenn es anstrengend war, waren wir mehr mit schauen beschäftigt 😉 . Bevor nun der steile Anstieg auf die Peitlerscharte kam, gönnten wir uns nochmal eine Pause. So in der Wiese liegen, die Sonne genießen und die Anfänge der Dolomiten um uns rum. Es war herrlich!

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Nach einer Weile rafften wir uns dann aber doch wieder auf, um auch den letzten Anstieg zu bewältigen. Über Geröll kämpften wir uns hoch, das war mittlerweile schon sehr anstrengend. Es kostete uns nochmal unsere letzten Kräfte. Endlich oben angekommen, waren wir da, wir waren von nun an auf dem Dolomitenhöhenweg 2 unterwegs. Wow!

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Wir machten eine kurze Pause, blickten zum Peitlerkofel und in das traumhafte Panorama. Dann folgten wir das letzte Stück dem Weg, der uns zur Schlüterhütte brachte. Wir wanderten entspannt, machten viele Bilder und genossen. Was für eine Aussicht – vor und zurück.

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Zur Schlüterhütte wanderten wir ein Stück bergab. Dort bezogen wir dann unsere reservierten Lagerplätze und gingen in die Hütte zurück. Leider war die Hütte sehr überbucht, so dass die Physiker und die Jungs weitergeschickt wurden. Am Abend war der Kreis der muveler dann etwas kleiner. Die Bergziege war da, ein Pärchen, das wir bis dahin noch nicht kannten und ein paar muveler, die wir bisher auch nur vom Sehen kannten.

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Am Abend waren wir dann müde und aus einem unerklärlichen Grund auch etwas schlechter gelaunt. Wir sehnten uns ein bisschen nach Ruhe und spazierten daher noch eine Weile draußen um die Hütte rum. Dann ging’s ins Lager und ich schlief sofort ein.

Erkenntnis des Tages:
Viele Pausen in einer herrlichen Landschaft sind ein Genuss!

Fazit:
Die Etappe war sehr schön und immer den Peitlerkofel als Ziel im Blick zu haben, auch eine tolle Motivation. Es war eine anstrengende Etappe, die uns in die Dolomiten gebracht hat – und ist damit der Start für einen der schönsten Abschnitte der ganzen Tour!

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂