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Suomenlinna

Sonntag, 04. September 2011

Hallöchen!

Gestern war ich auf Suomenlinna, einer Insel die vor Helsinki liegt. Suomenlinna war eine Festungsinsel, die dazu diente, Finnland gegen Russland zu verteidigen. Die Insel entstand als militärischer Stützpunkt, als Finnland noch unter schwedischer Führung war. Suomenlinna nahm immer wieder eine zentrale Stellung ein, mal für die Schweden, mal für die Russen, mal für die Finnen, wobei sie zuletzt im zweiten Weltkrieg eine Rolle spielte. Seit den siebziger Jahren ist sie nun eine Touristenattraktion. Mit der Travel Card kann man eine Fähre benutzen, die zur Insel fährt.

Für den späten Vormittag war abgemacht, dass sich unsere Tutorgruppe am Hafen trifft. Im Endeffekt kam nur die Hälfte Gruppe, das war aber nicht weiter schlimm. Es waren auch noch einige andere Gruppen der Faculty of Science hier und so fuhren wir zusammen auf die Insel.

Von der Fähre aus hatte man einen schönen Blick auf die Stadt. Das Wahrzeichen, der Dom, war wunderschön zu sehen. Angekommen auf der Insel suchten wir uns einen Picknickplatz. Nachdem sich diese große Gruppe Erasmus Studenten auf einer Wiese versammelt hatte, saßen wir erst eine ganze Weile da und unterhielten uns. Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn eine Gruppe aus Finnen, Deutschen, Italienern, Spaniern, Russen, Holländern, … zusammen sitzt.

Da wir dann aber doch ein paar waren, die die Insel genauer sehen wollten, machten wir uns zu viert auf den Weg sie zu erkunden. Und da zeigte sich dann auch, warum die Insel ein Anziehungspunkt für Touristen ist.

Ständig umgeben vom Meer und dazu die alte Festungsmauer. Das war schon ein wunderschönes Bild.

Auf den Hügeln standen auch alte Kanonen, die an die ursprüngliche Aufgabe der Insel erinnern.

Es gibt auch massenhaft Tunnel auf der Insel. Als ich einen entdeckte, wollte ich ihn natürlich ausprobieren. Ich ließ ein paar Kinder mit Taschenlampe vor, damit auch was zu sehen war. Eigentlich wollten die anderen auch mitgehen, zum Schluss war ich aber die einzige, die am anderen Ende wieder aus dem Tunnel kam. Die anderen kehrten gleich am Anfang wieder um, ihnen war’s dann wohl doch zu dunkel ;-).

Die Insel hat sogar Einwohner. Ein Segelschiff gehört da natürlich dazu ;-).

Da war das Wetter noch schön, aber die Wolken waren schon nach kurzer Zeit viel dichter.

Schon beim Picknick hatte es mal kurz geregnet, aber das war kein Vergleich zu dem Regenschauer am Schluss. Wir versteckten uns in einer kleinen Höhle und wollten den Regen abwarten.

Der wurde aber nur leichter. Also gingen wir wieder zur Fähre. Dort hörte der Regen dann auf und wir fuhren wieder zurück zum Festland.

Mir hat Suomenlinna sehr gut gefallen. Es wird sich sicher noch die ein oder andere Gelegenheit ergeben, um die Insel nochmal zu besuchen :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ankunft

Samstag, 03. September 2011

Hallo zusammen!

Endlich komme ich dazu, mich kurz zu melden. Ich bin ständig unterwegs und finde daher kaum Zeit dazu. Aber der Reihe nach.

Am Tag vor der Abreise beim Chinesen:
Es wird sich eine Gelegenheit bieten, die du dir ganz einfach nicht entgehen lassen kannst. (Glückskeks)

Das hat an dem Abend sehr gut dazu gepasst und war ein schöner Abschluss zu Hause. Mit einem undefinierbarem Gefühl bin ich danach ins Bett und irgendwann auch eingeschlafen. Die Nacht war kurz – um drei Uhr morgens musste ich schon wieder aufstehen.

Koffer, Rucksack und Handgepäck waren schnell nach unten gebracht, eine Kleinigkeit zu essen brauchte ich auch noch und dann ging es schon los. Mit meiner Mama und Schwester fuhr ich zum Flughafen. Dort angekommen holte ich mein Ticket, checkte mein Gepäck ein und dann saßen wir noch eine Zeit lang zusammen, bevor ich zur Sicherheitskontrolle musste. Die Stimmung war etwas gedrückt, ich wusste nicht so wirklich wie ich mich fühlte und dann kam der Moment, dass wir uns verabschieden mussten – immer mit dem Gedanken, dass es ja “nur” vier Monate seien.

Dann ging es ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle und ich durchquerte den halben Flughafen zu meinem Gate. Dort holte ich mir einen kostenlosen Lufthansa-Kaffee und schaute dem Sonnenaufgang zu. Der schöne Anblick beruhigte mich dann doch etwas.


Und nach einer Stunde konnte ich endlich ins Flugzeug. Und schon hob der Flieger ab, um in einer Dreiviertelstunde nach Wien zu fliegen. Zum Glück hatte ich einen Fensterplatz und konnte so beobachten, wie wir über dem Inn flogen, nach Passau kamen und dann noch ein Stück über der Donau waren. Inn- Donauradweg mal anders ;-).

Nach einem Corny und nicht langer Zeit setzte das Flugzeug zur Landung an. Angekommen in Wien ging es wieder durch die Sicherheitskontrolle und dann musste ich wieder warten.

Aber auch die Zeit verging und so war ich dann endlich im Flugzeug der Tyrolean Airlines (was für ein Name ;-)). Der österreichische Akzent der Crew und das kleine Flugzeug brachten Gemütlichkeit mit sich. Jeder zweite Platz war hier frei und ich hatte sogar eine Dreierreihe für mich. Hier gab’s dann Mittagessen und ein original hausgemachtes Dessert (man stelle sich den österrichischen Akzent vor ;-)). Ich nutzte die Zeit auch, um etwas Schlaf aufzuholen. Als ich dann vor der Landung wieder wach war, wurde mir zum ersten Mal so richtig klar, dass ich jetzt vier Monate weg sein würde. Dass ich gleich in Helsinki landen würde. Dass etwas ganz Neues auf mich zukam. Das Gefühl konnte ich immer noch nicht einordnen.

Beim Landeanflug sah man schon die Insellandschaft vor Helsinki und viel Wald. Angekommen in Helsinki bekam ich dann recht schnell meinen Koffer und wartete dann auf Bárbara – eine Spanierin, die fast zeitgleich mit mir angekommen war.

Jetzt war ich also da. Aber zum Nachdenken hatte man nicht wirklich Zeit. Nachdem Bárbara gekommen war, nahmen wir uns ein Taxi zum Wohnheim in Vuolukiventie, wo Pauline (meine französische Nachbarin) meine Schlüssel hatte. Diesen fand ich in einem Umschlag mit Kaugummi an ihre Tür geklebt und konnte endlich mein Zimmer betreten.

Ich war tatsächlich da und positiv überrascht. Das Zimmer ist zwar alt, aber schön groß und Küche und Bad sind auch in Ordnung. Ich fand sogar Bettdecke und -kissen und etwas Küchenausstattung. Während Bárbara ihren Schlüssel in der nahe gelegenen Pharmazie-Fakultät abholte, fing ich an, meine Sachen auszupacken. Danach wollten wir gleich in die Stadt fahren, um unsere Travel Card abzuholen. Dazu aber ein anderes Mal mehr.

Jetzt geht’s für mich nach Suomenlinna!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂