Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Wendelstein (1838m)

Sonntag, 03. August 2014

Hallo zusammen!

Die Wettervorhersage war gut, Zeit hatten wir auch, daher fuhren wir vorletztes Wochenende wieder in die Berge. Im April waren wir mal auf Schweinsberg und Breitenstein und hatten sehnsüchtig zum Wendelstein rübergeschaut. Nun endlich kam die Wanderung, die wir uns schon damals vorgenommen hatten.

Wir fuhren früh mit der BOB los und überlegten, wo wir starten sollten. Entweder Fischbachau aussteigen und bis Osterhofen laufen oder umgekehrt. Da man von Fischbachau noch ein gutes Stück bis Birkenstein unterwegs ist und es ab da erst richtig losgeht, entschieden wir uns für diese Variante. Also stiegen wir in Fischbachau aus.

Dort fanden wir schon einen Wegweiser zum Wendelstein und konnten diesem folgen. Bis Birkenstein war eine gute Stunde vorgesehen. Der Weg führt an einem Bach entlang durch den Wald und bietet so einen schönen Start in die Wanderung. Schatten war an diesem Tag auch am angenehmsten, da es richtig heiß war.

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Wir kamen aus dem Wald heraus und fanden eine Abzweigung nach rechts zum Wendelstein. Nun startete die Tour also richtig. Über einen Forstweg wanderten wir nach oben. Recht steil und immer auf dem Forstweg wanderten wir weiter. Das war kein so schöner Start und wir warteten darauf, dass wir aus dem Wald rauskommen würden oder die Landschaft sich etwas abwechseln würde. Nach einer Weile Forststraße bogen wir dann auf einen Waldpfad ab – das war schon besser 🙂 .

Nachdem wir diesen Teil des Anstiegs geschafft hatten, kamen wir aus dem Wald heraus und waren auf Almwiesen. Nun war es deutlich schöner. Der Blick zum Tal zeigte, dass wir in kurzer Zeit recht hoch gekommen waren, der Blick nach vorne, dass es zum Wendelstein aber trotzdem noch ein Stückchen sein würde. Über Almwiesen wanderten wir weiter, mal durch ein bisschen Wald, mal über die Wiesen. Die kleinen Waldstücke taten gut, denn dort hatten wir etwas Schatten. Direkt vor uns war der Wendelstein zu sehen und wir fragten uns, wann wir wieder bergauf wandern würden. Aber das kam wohl erst kurz vor dem Ziel.

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An diesem Felsmassiv angekommen zeigte sich auch, dass die letzten Höhenmeter dort zu bewältigen waren. Nachdem wir die Seilbahn unterquert hatten, ging es in steilen Serpentinen bergauf und dem Wendelsteinhaus entgegen. Nachdem uns am Anfang nur wenige Wanderer begegnet waren, war hier schon einiges mehr los. Auf den Wendelstein kommt man mit Zahnradbahn oder Gondel, daher tummeln sich dort die Leute. Nun endlich waren wir am Wendelsteinhaus angekommen. Erst Gipfel oder Brotzeit? Zuerst Brotzeit. Wir machten im Vorraum zum Eingang der Zahnradbahn Pause. Dann folgte das letzte Stück.

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Zum Gipfel führt ein Panoramaweg, von dem aus man wirklich herrliche Ausblicke hat. Wir wanderten über nicht allzu steile Serpentinen den letzten Felsblock hoch, dessen höchste Stelle den Gipfel des Wendelsteins darstellt. Nach Wendelsteinhaus, Wendelsteinkircherl und den Bahnen wollten wir nun endlich den Gipfel sehen. Hier waren viele unterwegs, um auf den Gipfel zu kommen. Wir wanderten den Panoramaweg und ließen uns Zeit, genossen die Aussicht, blieben immer wieder stehen und blickten ins Tal.

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Es war wunderschönes Wetter und wir hatten einen tollen Blick auf die Nachbarberge. Der Wendelstein ist mit seinen 1839 Metern recht hoch im Vergleich zu den anderen Bergen in der Umgebung. Um so beeindruckender ist der Blick, den man von ihm hat. Wir folgten dem Panoramaweg und kamen dann zu der Abzweigung auf den Gipfel. Dort wollten wir hin!

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Am Gipfel angekommen mussten wir das kleine Gipfelkreuz fast suchen, das neben dem Observatorium der LMU recht klein wirkt. Hier in der Nacht vor dem Teleskop zu sitzen musste traumhaft sein – es ist ewig her, dass ich das letzte Mal durch mein kleines Teleskop beobachtet hatte, aber die Faszination ist noch immer da und die Vorstellung auf einem Berg im Dunkeln in die Weite des Universums zu schauen begeistert mich noch immer.

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Wir aber blickten in die nahe Weite, entdeckten Rosenheim und den Simssee, konnten sogar den Chiemsee sehen. Um das Panorama von allen Seiten zu genießen, stiegen wir wieder ein Stückchen bergab und stießen so wieder auf den Panoramaweg. Nun kamen wir auf die andere Seite des Felsblockes. Auch von da hatten wir wieder schöne Ausblicke ins Tal. Wir konnten sogar Hochgern und Hochfelln erkennen.

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Nach einer Weile sahen wir die Gleise der Zahnradbahn. Wir hatten das Glück, dass diese genau in dem Moment fuhr, als wir dort vorbeikamen. Wie in einer Modelllandschaft sah das aus, als die von oben doch recht klein wirkende Bahn aus dem Tunnel kam, über die Gleise fuhr und wieder im Tunnel verschwand.

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Wir wanderten weiter und hatten den Felsblock nun fast umrundet. Es folgte nochmal ein kleiner Aufstieg und wir waren wieder am Wendelsteinhaus. Als Abstieg wählten wir nun den Weg nach Osterhofen. Am Anfang wanderten wir denselben Weg nach zurück, den wir vorhin nach oben gelaufen waren und kamen so in Serpentinen wieder recht schnell tiefer. Die Abzweigung zum Wiesenweg, der nach Birkenstein führt, ließen wir nun aber rechts liegen und liefen geradeaus weiter. Auch hier erwartete uns ein Wiesenweg und wir folgten den Wegweisern nach Osterhofen.

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Wir wanderten gemächlich bergab und hatten schon bald einen herrlichen Blick auf den Wendelstein. Nach einer Alm blickten wir zurück auf das Felsmassiv und konnten das Observatorium auf dem Gipfel erkennen. Nun wanderten wir weiter und es wurde wieder waldiger. Wir wanderten weiter Richtung Osterhofen bis Hochkreut. Dort gönnten wir uns bei einem Gasthaus nochmal eine Pause. Wir bestellten etwas zu trinken und Kuchen und ließen die Eindrücke auf uns wirken.

Nun war es nicht mehr weit und wir liefen das letzte Stück bis zur BOB-Haltestelle in Osterhofen. Geschützt vom Schatten eines Baumes warteten wir auf den Zug und fuhren dann wieder zurück. Eine schöne Tour lag hinter uns und gerade weil Anfangs- und Endpunkt unterschiedlich sind, kommt auf dem gesamten Weg keine Langeweile auf. Und endlich, drei Monate später hatten wir es geschafft, den Wendelstein zu besuchen und von dort aus zum Schweinsberg und Breitenstein rüberzuwinken 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Oberstdorfwochenende: Freibergsee (931m)

Donnerstag, 31. Juli 2014

Hallöchen!

Ein Wochenende kann so kurz sein… Aber nach dieser Wahnsinnstour war’s auch absolut okay, dass dieser Tag nicht ganz so anstrengend wurde. Bis Mittag mussten wir aus der Pension raus sein, daher entschieden wir uns, nach dem Frühstück bei einem kleinen Spaziergang die nähere Umgebung zu erkunden.

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Wettertechnisch war’s noch immer bewölkt und kurz vor Regen, aber das sollte uns auch heute nicht stören. Wir liefen los, bis wir auf einen Wanderweg trafen und folgten dann der Richtung „Freibergsee“. Die Umgebung war schon beeindruckend genug, so dass wir es einfach genießen konnten. Der Blick zurück zeigte Berge genauso wie der Blick nach vorn. Wir kamen nun aber über die Stillach in den Wald hinein.

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Und da ging’s doch wirklich wieder bergauf. War das nicht das, was wir heute gar nicht brauchten 😉 ? Es war aber nicht schlimm, wir wunderten uns nur, dass wir zum See bergauf liefen 😉 . Dass es kurz vor Ziel wieder ein Stück bergab ging, war daher abzuwarten. Noch war niemand unterwegs und wir waren ziemlich allein unterwegs.

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Und nachdem wir dann wieder ein Stück bergab gelaufen waren, kamen wir auch schon zum See. Dort war nur eine Frau, die die Terrasse des Restaurants sauber machte, ansonsten war es noch zu früh, als das schon jemand hier gewesen wäre. Wir setzten uns auf eine Bank und genossen die Ruhe. Irgendwas störte den Ausblick – ach ja, diese Schisprungschanze die wie aus dem Nichts hervorschaute (die Heini-Klopfer-Schiflugschanze). Ansonsten war’s da doch ganz idyllisch 😉 .

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Nach dieser längeren Plauderpause liefen wir wieder zurück. Nun kamen uns einige Wanderer entgegen, wir waren wohl einfach recht früh dran. Oberstdorf war durch ein paar Baumlücken wieder zu sehen und nachdem wir vorhin die meiste Zeit bergauf gelaufen waren, ging’s nun wieder munter bergab. Und so kamen wir auch wieder zur Stillach.

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Über eine Holzbrücke ging es zurück und wir näherten uns wieder Oberstdorf. In der Pension packten wir noch unsere restlichen Sachen und liefen dann auch schon zum Bahnhof. So ging das Mädlswochenende auch schon wieder zu Ende. Pünktlich als wir am Bahnhof angekommen waren und uns ein Ticket geholt hatten, fing es dann auch an richtig zu schütten. Wir hatten also alles richtig gemacht 😉 . Und eins stand fest: Oberstdorf wird uns mal wieder sehen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Oberstdorfwochenende: In der Regenlücke aufs Nebelhorn (2224m)

Montag, 28. Juli 2014

Hallöchen zusammen!

Endlich war es so weit, das zweite Juliwochenende war da und damit konnte unser Mädlswochenende in Oberstdorf beginnen. Nach einer heißen, stickigen und engen Zugfahrt kamen wir Freitagabend in Oberstdorf an, suchten unsere Pension und bezogen unser Zimmer. Den Abend ließen wir bei einem leckeren Abendessen ausklingen und hatten einen klaren Plan für den nächsten Tag: Das Nebelhorn – egal, was die Wettervorhersage uns einreden wollte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schüttete es wie aus Eimern. Beim Frühstück überlegten wir, wie wir damit nun umgehen sollten. Wir würden wohl doch in die Therme gehen müssen. Nachdem es während dem Frühstück dann aber zu regnen aufgehört hatte, entschieden wir uns, die Wanderschuhe anzuziehen und zumindest mal ein Stückchen zu laufen – irgendwie in Richtung Nebelhorn.

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Wir packten unsere Rucksäcke, schnürten die Wanderschuhe und liefen los. Von unserer Pension aus konnte man die Nebelhornbahn gut sehen, was für uns zur Orientierung ausreichend war. Kurz davor fanden wir auch ein Wanderschild, das uns den Weg zeigte. Wir wanderten vorbei an der Schisprungschanze und kamen zu einem rauschenden Bach. Das Wasser schoss nach unten und der Weg war auch schon recht nass. Wieder überlegten wir, ob wir weitergehen sollten. Wir entschieden uns zuerst dagegen und drehten um. Dann kam uns ein älteres Wanderpaar entgegen und lief munter über die nassen Stellen nach oben. Grund genug, dass wir doch wieder zurück liefen und weiter wanderten.

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So ging es relativ steil und immer mit Wasser neben uns nach oben. Nach der anfänglich rutschigen Angelegenheit wurde der Weg bald trockener und war kein Problem mehr. Dann entfernten wir uns vom Wasser und waren wieder etwas flacher unterwegs. So kamen wir zur Station Seealpe (1.280m), der ersten Station der Nebelhornbahn. Hier machten wir die erste Pause und stärkten uns mit einer Saftschorle. Nach diesem kurzen Aufstieg waren wir schon durchgeschwitzt und planten, wie es weitergehen sollte. Der Himmel war bewölkt, aber das Wetter sah stabil aus. Also auf zur nächsten Station.

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Anfangs ging es flach dahin und wir konnten gemütlich laufen. Nachdem wir das Plateau hinter uns gelassen hatten, wurde es dann richtig steil. In Serpentinen wanderten wir Höhenmeter um Höhenmeter und kamen so der zweiten Station immer näher. Um uns rum war eine traumhafte Landschaft geprägt von Wasser, Fels und Grün. Langsam entfernten wir uns von der Schlucht, aus der wir kamen und wanderten immer höher.

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Der Blick nach Oberstdorf wurde immer schöner und umso höher wir kamen, umso mehr konnten wir sehen. Einige Wanderer kamen uns von oben entgegen, einige Bergläufer überholten uns. Die Wanderung vom Tal zum Gipfel machen aber nur wenige – die meisten fahren mit der Bahn und starten entweder Seealpe oder Höfatsblick oder laufen von ganz oben nach unten.

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Für uns war das keine Alternative. Schließlich wollten wir ein Wanderwochenende zusammen verbringen. Zum Glück gab es bis auf ein paar Tropfen zwischendurch keinen Regen und wir konnten weiterwandern. Nach zahlreichen steilen Serpentinen sahen wir endlich das nächste Ziel: Die Station Höfatsblick (1932m). Eine kleine Stärkung konnte nicht schaden, also holte ich ein paar Kekse aus dem Rucksack – mehr hatten wir auch nicht dabei – wir wollten ja eigentlich nur eine kleine Runde laufen, bevor wir in der Therme plantschen 😉 .

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Und wieder stellten wir uns die Frage: Weiter wandern oder zurück ins Tal? Wir blickten nach oben, um uns rum und sahen auf das Schild, das die Wanderzeit angab. Das mussten wir einfach noch vollenden. Das letzte Drittel wartete auf uns und wir wanderten los.

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Die Landschaft war ein Traum! Um uns rum grüne Hügel, Berge und alles unberührt. Es hatte was von Irland und war wunderschön! Nun war es aber auch deutlich überlaufener als weiter unten. Die meisten hatten wohl die Variante gewählt, bis Höfatsblick zu fahren und den Rest zu laufen.

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Der letzte Teil war nun aber gar nicht mehr so anstrengend im Vergleich zu dem vorigen Weg. Kein Wunder – so steil wurde es auch nicht mehr. Das Nebelhorn versteckte sich ganz passend im Nebel und wir wanderten dem entgegen. Immer wieder machten wir Pause und genossen den Ausblick – zurück zur Station Höfatsblick und um uns rum. Ein gigantisches Panorama!

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Auf dem Nebelhorn hat man angeblich einen Wahnsinnsblick auf 400 Gipfel. Wir verschwanden nun aber langsam im Nebel und glaubten auch nicht, dass wir auch nur einen Gipfel sehen würden – falls wir überhaupt irgendwas sehen würden 😉 . Und so kamen wir zur Gipfelstation und dort fanden wir auch – doch etwas unscheinbar – das Gipfelkreuz.

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Wir kletterten zum Gipfelkreuz hoch und hatten es geschafft: Wir waren auf dem Nebelhorn (2224m) 😀 . Was für eine Freude – erwartet hatten wir nichts, geplant einen Nachmittag in der Therme und bekommen hatten wir eine traumhafte Wanderung und dann auch noch mit diesem hohen und schönen Gipfel. In der Hütte am Gipfel tranken wir etwas Heißes zum Aufwärmen und packten dann wieder unsere Sachen. Nun ging es wieder nach unten!

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Der Nebel war mittlerweile etwas aufgezogen und wir sahen doch noch ein bisschen was. Sicher keine 400 Gipfel, aber zumindest ein paar und bis hinunter zur Station Höfatsblick. Die Weite und das umfängliche Panorama, das uns hier umgab, ist gar nicht zu beschreiben.

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Wir wanderten ein Stück nach unten und blieben immer wieder stehen, machten Bilder und genossen die Aussicht. Unvorstellbar, wie der Ausblick sein musste, wenn das Wetter passte. Aber sicher auch unvorstellbar, wie vielen anderen Wanderern wir dann begegnet wären 😉 .

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Wir wählten zum Abstieg den Gratweg. Empfohlen ist dieser erfahrenen Wanderern und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen. Nach dem Aufstieg fühlten wir uns erfahren genug und freuten uns auf Abwechslung 😀 .

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Schwierig ist der Weg nicht und auch nicht zu schmal. Trittsicher sollte man natürlich schon sein, dann ist das auch kein Problem. Belohnt wird man mit einem spannenderen Abstieg, als es der Aufsteig war und einem schönen Blick in Richtung Seealpe.

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So wanderten wir wieder zur Station Höfatsblick und von da aus die zahlreichen Serpentinen zur Station Seealpe. Die Knie machten sich schon bald bemerkbar und auch die Füße meldeten nun an, dass sie nicht mehr weit laufen wollten. Ein Blick zurück zeigte uns, dass wir uns beeilen sollten. Nun war das für den ganzen Tag angesagte schlechte Wetter im Anmarsch. Ab Station Seealpe regnete es dann auch. Zum Glück hatten wir Regenjacken dabei und konnten gut weiterwandern.

Als Abstieg von der Seealpe entschieden wir uns gegen den Weg am Bach und für einen breiteren Weg. Das war eine gute Wahl und wir kamen von der anderen Seite wieder zur Schisprungschanze. Von da aus liefen wir wieder zur Pension. Nach einer warmen Dusche und einem leckeren Abendessen ging so der Tag zu Ende. Wir waren glücklich – eine richtig schöne Wanderung lag hinter uns und wir hatten uns den Tag vom schlechten Wetter nicht verderben lassen. Wie herrlich es war, mit dieser angenehmen Erschöpfung einzuschlafen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Langes Wochenende im Bayerischen Wald: Baumwipfelpfad, Hans-Eisenmann-Haus und Tierfreigelände

Montag, 21. Juli 2014

Hallo zusammen,

den dritten Tag wollten wir etwas ruhiger angehen, nachdem wir die Tage zuvor auf Lusen und Rachel gewandert waren. Von Neuschönau aus bietet es sich an, zu Fuß zum Nationalparkzentrum Lusen zu laufen und den Tag dort zu verbringen mit Baumwipfelpfad, Hans-Eisenmann-Haus und das Tierfreigelände. Wir waren etwas zu früh da und mussten noch ein bisschen warten, starteten dann aber mit dem Baumwipfelpfad.

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Mit sechs Stationen informiert der Baumwipfelpfad auf 1300 Metern über den Wald. Zwischendurch befinden sich drei Erlebnisstationen, durch die man ein bisschen Balance üben kann. Ich hätte es nicht gedacht, aber der Blick von oben ist schon ganz anders. Man sieht die Bäume schwanken, man realisiert die Höhe und hat endlich mal Nadeln, Blätter und Früchte direkt vor Augen.

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So verbrachten wir viel Zeit damit, die Infotafeln zu lesen und die Baumarten zu erraten. Fichte und Tanne anhand Nadeln und Zapfen zu unterscheiden funktioniert ganz gut, aber auch anhand der Rinde? Nicht umsonst wird die Fichte als Rottanne bezeichnet 🙂 . So hatten wir unseren Spaß auf dem Pfad und lernten auch noch dazu.

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Zum Schluss waren wir im Baumhaus. Damit kamen wir nicht nur immer höher, sondern lernten auch, dass in den verschiedenen Höhen auch unterschiedliche Tiere leben. Und das für mich schönste: Wir sahen echte Tannenzapfen! Das sind die, die man nie am Boden findet, die auf der Tanne stehen und dort auch zerfallen. Am Boden findet man für gewöhnlich nur Fichten- oder Kiefernzapfen.

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Die Aussicht von ganz oben ist bei schönem Wetter sicher traumhaft. Wir hatten aber noch immer sehr bewölkten Himmel. Trotzdem konnten wir Rachel und Lusen erkennen und fanden auch Neuschönau. Nur unsere Unterkunft versteckte sich ganz gut 😉 . Die Weite des Bayerischen Waldes war aber trotz schlechter Sicht sehr beeindruckend.

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Nach diesem Ausblick liefen wir das Baumhaus wieder hinunter und verließen den Baumwipfelpfad. Als nächstes wollten wir uns ein bisschen aufwärmen und entschieden uns, ins Hans-Eisenmann-Haus zu gehen. Dort konnten wir den Weg zum Nationalpark nachverfolgen mit all seinen Problemen und wie sich der Nationalpark entwickelte bis hin zur Zusammenarbeit mit dem tschechischen Nationalpark. Großes Thema waren hier natürlich auch der Umgang mit dem Borkenkäfer und der vor einigen Jahren entlaufene Luchs. Sehr interessant waren die vielen Tonaufnahmen, bei denen man die Meinung der Leute vor Ort mitbekam – zu allen möglichen Zeiten. Wer sich für den Nationalpark interessiert, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, dort reinzuschauen – kostenlos. Mit einem Kaffee und Kuchen beendeten wir den Besuch und machten uns auf den Weg ins Tierfreigelände.

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Ich bin sehr unschlüssig, was ich vom Tierfreigelände halten soll, ob ich’s gut oder schlecht finde. Zumindest haben die Tiere zum Großteil sehr weitläufige Gehege und es sind nur einheimische Tiere vertreten, die sich im Bayerischen Wald auch wohlfühlen. Wir besuchte Hasel- und Auerhuhn, Biber, Marder, Elch und Braunbär, Wildschwein, Rothirsch, Fischotter und Wolf, Wisent, Luchs und Uhu. Gesehen haben wir nicht alle, aber einige, die sich beim letzten Mal versteckt hatten.

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So hatten wir dieses Mal das Glück, die Wölfe zu sehen und waren auch ganz glücklich, einen Fischotter beobachten zu können. Der hatte sichtlich Spaß dran, sich uns zu präsentieren 😉 . Der Rundweg durch das Tierfreigelände ist mit drei bis vier Stunden ausgeschrieben, in denen man auf 200 ha über einen 7 Kilometer langen Rundweg 40 Tierarten kennenlernt.

Nach dem Besuch des Tierfreigeländes machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Neuschönau. Dort wartete der letzte Abend auf uns, den wir mit leckerem Essen genossen und gemütlich zu Ende gehen ließen. Am Tag darauf folgte nur noch die Heimfahrt.

Schön war’s im Bayerischen Wald – schön ist’s immer wieder 🙂 . Von Natur umgeben und stets nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“, für mich sowieso der Inbegriff des Nationalparks Bayerischer Wald.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Langes Wochenende im Bayerischen Wald: Rachel (1453m)

Sonntag, 20. Juli 2014

Hallöchen!

Nachdem es am Tag zuvor noch recht schön war, begrüßte uns der folgende Tag mit dunklen Wolken. Wir waren unsicher, ob wir unsere Tour zum Rachel wirklich machen sollten – passend dazu hatte ich auch noch meine Regenjacke zu Hause vergessen. Wir wollten es aber trotzdem probieren und starteten in Spiegelau.

Von Spiegelau aus fährt ein Igelbus nach Gfäll, den man mit der Kurkarte kostenlos nutzen kann. Da wir auf den aber warten hätten müssen, entschieden wir uns, von Spiegelau aus zu laufen. Wir liefen zum Waldspielgelände, das wir noch von unserem letzten Besuch kannten und versuchten uns zu orientieren. Ziel war die Auerhahnstrecke, die erreichen wir über den Luchs, dazu müssen wir zuvor dem Ahornblatt folgen… Kompliziert, das alles, wir wanderten los.

Es ging flach dahin, links neben uns Wald, rechts neben uns Wald, wir auf einem breiten Forstweg – nur das Ahornblatt war irgendwann weg. Waren wir falsch gelaufen? Wir wanderten weiter… Eine Karte hatten wir leider nicht dabei und zurücklaufen wollten wir auch nicht. Nach einer Weile kamen wir wieder zu Wegweisern. Hm… Das passte so gar nicht. Als wir dann endlich wieder zu einer Karte kamen, sahen wir, dass wir schon fast wieder in Spiegelau waren und mehr im Kreis gelaufen waren, als in Richtung Rachel. Wir orientierten uns erneut und hatten nun mehr Erfolg. Nach einer Weile waren wir endlich auf dem Weg des Ahornblattes.

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Wir durchquerten das Föhraufilz und waren nun auch richtig in der Natur. Auch hier sah man wieder Zeichen des Borkenkäfers. Das Interessante war hier aber die moorige Gegend. Von einem Aussichtspunkt aus hat man einen schönen Überblick über die Landschaft, wo früher Kühe über Holzstege durchgeführt wurden. Nach diesem ungeplant längeren Ausflug durch den Nationalpark kamen wir dann nach Feistenberg und damit auf die Auerhahnroute.

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Nun war der Weg eindeutig und durch Auerhahn und Ahornblatt gut gekennzeichnet. Wir waren auf dem Weg zum Rachel! Wir wanderten durch den Wald, kreuzten den Seebach und hatten nun auch ein klein wenig Steigung dabei. So erreichten wir den Rachelsee und machten dort eine kleine Pause. Kühl war es, schon die ganze Zeit, aber zum Glück kam kein Regen. Also schnell weiter zum Rachel. Nun kam endlich etwas Steigung dazu.

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Wir wanderten über teils felsige, teils waldige Landschaft bergauf und kamen so dem Gipfel des Großen Rachel immer näher. Nicht mehr ganz so windgeschützt vom Wald war es nun noch kühler und der Wind war wirklich unangenehm. Unser Ziel war wirklich nur noch, den Gipfel zu erreichen.

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Und da waren wir dann auch endlich! Die Aussicht war vor dem Gipfel noch schöner, vom Gipfelkreuz aus sieht man nicht so viel. Wir suchten uns einen windgeschützten Ort und packten unsere Brotzeit aus. Schnell hatten wir eine Kleinigkeit gegessen und wanderten dann aber gleich wieder weiter. Mir was es immer noch kalt und mir wurde auch beim Wandern nicht so richtig warm.

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Gleich unterhalb des Großen Rachels sahen wir das bunte Waldschmidthaus. Wir hatten zwar gerade Pause gemacht, aber ein heißes Getränk und vielleicht ein Kuchen waren nun genau das Richtige. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Nicht nur, weil’s sehr lecker war, sondern auch, weil wir uns dort wieder richtig aufwärmen konnten.

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Gestärkt und wieder warm wartete noch der Abstieg nach Gfäll auf uns. Das war nicht mehr weit und wir brauchten auch lang nicht die angegeben Zeit, um die Bushaltestelle zu erreichen. Richtig überrascht waren wir, als wir das Buszeichen sahen. Und passend in dem Moment, als wir uns dort unterstellten, fing dann auch der Regen an.

Mit dem Igelbus fuhren wir dann wieder zurück nach Spiegelau und von da aus nach Neuschönau. Auf die heiße Dusche, die dann folgte, hatte ich mich schon die ganze Wanderung lang gefreut 😉 . Bei einem leckeren Abendessen planten wir den folgenden Tag: Etwas ruhiger sollte der letzte Tag sein mit einem Besuch des Baumwipfelpfades und des Tierfreigeländes.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂