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Zweite Wanderung: Watzmannhaus (1930m) und Hocheck (2651m)

Dienstag, 09. Juli 2013

Parkplatz Hammerstiel – Stubenalm – Mitterkaser Alm – Falzalm – Watzmannhaus – Hocheck – Watzmannhaus – Falzalm – Mitterkaser Alm – Stubenalm – Parkplatz Hammerstiel

Hallöchen!

Auch am zweiten Tag im Berchtesgadener Land begrüßte uns am Morgen die Sonne. Beim Frühstück in unserer Pension konnten wir schon den Blick zum Watzmann genießen. Das war für diesen Morgen genau richtig, denn das Ziel des Tages war das Watzmannhaus. Nachdem die Rucksäcke wieder gepackt waren, fuhren wir zuerst nach Berchtesgaden zum Berchtesgadener Land Tourismus. Dort begrüßte uns Christian und erklärte uns kurz unsere Aufgaben als Wanderwegetester. Und dann waren wir auch schon auf dem Weg zum Parkplatz Hammerstiel, dem Ausgangspunkt der Wanderung zum Watzmannhaus.

Am Parkplatz angekommen waren wir verwundert, wie hoch dieser schon liegt. Wir liefen zum ersten Wegweiser und wussten dann auch warum: Fünf Stunden bis zum Watzmannhaus. Da lag wohl eine ordentliche Strecke vor uns. Aber der Weg war breit und angenehm und hatte nur selten anstrengende Steigungen. So kamen wir ganz gut voran. Wir sahen immer wieder Schilder einer „Herz-Kreislauf-Wanderung“, die die Wanderung in elf verschiedene Abschnitte einteilen. So konnten wir recht gut mitverfolgen, wie viel Strecke wir schon zurückgelegt hatten. Das erste Teilstück verlief durch den Wald. Als das vorbei war, kam auch schon die erste Alm auf unserem Weg: Die Stubenalm.

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Ein erneuter Blick auf den Wegweiser bestätigte, dass fünf Stunden wohl doch etwas übertrieben waren. Demnach hätten wir zu dem Zeitpunkt schon eineinhalb Stunden unterwegs sein müssen, das war aber maximal die Hälfte. Nach einer kurzen Trinkpause liefen wir weiter. An einem steileren Stück wurden wir plötzlich von einem Auto überholt. Wir schauten uns kopfschüttelnd an und ich konnte es nicht lassen, mich über Klischees, die man mit einem Münchener Kennzeichen in Verbindung bringt, auszulassen. Dass wir selbst fast Münchener sind, verschweige ich dabei gerne. Wenig später sahen wir das mittlerweile geparkte Auto und drei Herren aussteigen und loswandern.

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Unser nächster Höhepunkt war die Mitterkaser Alm. Damit hatten wir wieder eine Station auf unserem Weg erreicht und gönnten uns einen Nussriegel für den weiteren Aufstieg. Dieser führte in Serpentinen entlang durch eine wunderschöne Waldwiese voller bunter Blumen. Nun wurde die Wanderung steiler, aber dafür landschaftlich noch reizvoller. Daher war der weitere Weg nur halb so anstrengend und schon bald verließen wir diesen paradiesischen Abschnitt und kamen zur Falzalm.

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Nun war das Watzmannhaus schon deutlich zu sehen und wir wanderten das letzte Teilstück nach oben. Über viele Serpentinen geht es auf einem steinigen, aber sicheren Weg nach oben.

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Nach der letzten steileren Anstrengung erreichten wir dann das Watzmannhaus auf 1930m. Von dort hatten wir einen traumhaften Ausblick ins Tal. Wir holten uns etwas zu trinken, aßen eine Kleinigkeit und blickten auf die Uhr. Zweieinhalb Stunden hatten wir gebraucht und es war gerade mal Mittag. Nun schon wieder zum Abstieg aufzubrechen erschien uns irgendwie sinnlos. Ein anderer Wanderer fragte uns, was wir noch vorhätten. Vermutlich Abstieg. Er würde noch auf’s Hocheck gehen. Damit verabschiedete er sich. Und wir entschieden uns dafür, zum Wegweiser vor dem Watzmannhaus zu laufen und dann zu entscheiden.

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Auch die drei Männer, die ein gutes Stück mit dem Auto zurückgelegt hatten, waren im Watzmannhaus. Nun sahen wir aber auch, warum: Sie hatten Pläne ausgebreitet und waren wohl für den Umbau des Watzmannhauses verantwortlich. Da nahm ich meine falschen Beschuldigungen wieder zurück, dann war die Anfahrt vielleicht doch irgendwie gerechtfertigt. Nun liefen wir zum Wegweiser.

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Hocheck, Watzmann-Mittelspitze und Watzmann-Südspitze waren angeschrieben. Die letzteren beiden schlossen wir natürlich aus, das Hocheck sagte uns zu dem Zeitpunkt noch nichts. Wir erinnerten uns daran, dass Cordula meinte, dass eine Hocheckbesteigung normalerweise mit einer Übernachtung im Watzmannhaus verbunden wird. Drei Stunden und schwarze Route war angeschrieben. Wir überlegten, schauten nochmal auf die Uhr und liefen dann los – umdrehen konnte man ja immer und wenn man so hoch sah, schaute es auch gar nicht weit aus.

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Anfangs ging ein Kiesweg nach oben, der noch ganz entspannt verlief, irgendwann kam eine kurze Klettereinheit dazwischen, dann ging es wieder auf Steinen weiter. Nach einer Weile wechselte der Weg dann mehr in Klettereinheiten und wir packten die Wanderstöcke dann doch weg.

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Bald schon wurden wir für den ersten Teil des Aufstiegs belohnt: Vor uns war ein Steinbock. Noch nie hatte ich einen Steinbock in den Bergen gesehen, daher war es umso schöner, als er plötzlich vor uns stand.

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Über Felsen suchten wir uns den Weg nach oben, der durch weiß-rote Symbole markiert war. Wir mussten schon genau schauen, damit wir nicht ein Zeichen übersahen. Nun kamen uns auch immer weniger Leute entgegen. Als wir ein gesichertes Stück mit Seil erreichten, war ich der Meinung, dass wir nun schon fast angekommen sein mussten. Nachdem dieser Teil geschafft war, sahen wir, dass es doch noch ein ganz schönes Stück weiterging und auch noch kein Kreuz zu sehen war.

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Wir kletterten weiter, kamen nun auch auf Schneefelder, was die Orientierung an den Zeichen schwieriger machte. Da wir aber nicht die ersten waren, konnten wir uns an den Fußspuren der Vorwanderer orientieren. Wir wanderten und kletterten weiter und kamen immer höher. Immer wieder vermutete ich den Gipfel zu sehen, aber der war’s dann doch nicht. Die Wanderung zog sich noch ein ganz schönes Stückchen und irgendwann war dann doch ein kleines Kreuz zu sehen.

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Nun sah es noch weit aus und ich wollte schon fast abbrechen, als wir aber einen Wanderer neben dem Gipfelkreuz sahen, war klar, dass nur das Kreuz so klein war. Der Weg war also nicht mehr weit. Wir kletterten über die letzten Steine und Felsen, liefen durch das letzte Schneefeld und waren dann oben. „Ah, seid ihr also doch noch gekommen!“, hörten wir eine vertraute Stimme. „Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass der Weg doch noch so weit ist“, meinte der bekannte Wanderer vom Watzmannhaus und war schon am Aufbrechen.

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Wir waren froh, nun am Gipfel zu stehen und blickten um uns. Beeindruckend hoch waren wir hier, als wir dann das Schild vom Hocheck sahen, wussten wir auch, wie hoch genau: 2651m. Damit hatten wir nicht gerechnet. Uns wurde bewusst, dass es doch etwas leichtsinnig war, einfach so eine längere schwarze Tour anzuhängen. Die Höhe und Kargheit flößt einem zusätzlichen Respekt ein. Genauso wie der gute Blick auf den weiteren Weg der Watzmannüberschreitung.

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Wir machten eine kurze Pause und stärkten uns für den Abstieg. Als wir nach oben blickten, sahen wir dunklere Wolken aufziehen, da brachen wir sofort auf.

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Trotzdem langsam und vorsichtig stiegen wir wieder hinab. Überraschenderweise verlief der Abstieg leichter als der Aufstieg. Damit hatte ich gerade wegen der Schneefelder nicht gerechnet.

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Aber das lief dann doch besser als erwartet. Nachdem die Wolken weitergezogen waren, konnten wir den Abstieg auch mehr genießen.

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Wir machten Bilder, beobachteten Paraglider und Drachenflieger und kamen so immer weiter richtung Watzmannhaus.

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Nach insgesamt vier Stunden waren wir wieder angekommen und froh, dass uns kein Gewitter überrascht hatte und Auf- und Abstieg gut gelaufen waren.

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Den Abstieg vom Watzmannhaus wählten wir genauso wie den Aufstieg, da wir bei den nun doch nahenden Gewitterwolken kein Risiko eingehen wollten. Wir liefen nach unten, kamen wieder an Falzalm und Mitterkaser Alm vorbei und kurz nachdem die Stubenalm hinter uns lag, fing es an zu regnen – oder besser: zu schütten.

Das war für uns aber nicht störend, sondern eine angenehme Erfrischung. Und zu diesem Zeitpunkt war das auch ungefährlich. Glücklich darüber, dass uns der Regen beim Abstieg vom Watzmannhaus erwischt hatte und nicht auf dem Hocheck, wanderten wir dem Parkplatz entgegen. Den erreichten wir dann auch vollkommen durchnässt aber trotzdem lächelnd. Zum Glück hatten wir trockene Wechseloberteile dabei.

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Geplant war für diesen Tag eine entspannende Tour zum Watzmannhaus, geworden ist es dann ein kleines Abenteuer. Nachdem wir am Abend nachgelesen hatten, dass das Hocheck der erste (nördlichste) Gipfel des Watzmanns ist, waren wir zusätzlich beeindruckt. Wir haben dabei gelernt, solche Touren in Zukunft etwas besser zu planen, um auch zu wissen, worauf wir uns einlassen. Wir wissen nun aber auch, dass es genau solche spannenden Touren sind, die uns am meisten Spaß machen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

P.S.: Den zugehörigen Bericht auf HikeSociety findet ihr hier.

Erste Wanderung: Blaueishütte (1680m) und Schärtenspitze (2153m)

Sonntag, 07. Juli 2013

Parkplatz Seeklause, Blaueishütte, Schärtenspitze, Eisbodenscharte, Hochalm, Schärtensteig, Schärtenalm, Parkplatz Seeklause

Hallöchen!

Die ersten Sonnenstrahlen weckten mich am Morgen, mit einem Lächeln wachte ich auf und sprang voller Tatendrang auf. Endlich war es so weit, meine Zeit im Berchtesgadener Land als Wanderwegetester ging los. Das Ziel des ersten Tages war die Schärtenspitze im Hochkalter-Massiv. Wir packten unsere Sachen zusammen, frühstückten und fuhren los zum Parkplatz Seeklause in der Ramsau am Hintersee.

Wir waren etwas früher angekommen als geplant und hatten so ausreichend Zeit die Wanderschuhe zu schnüren, die Rucksäcke zu packen und die Wanderstöcke rauszuholen. Dann sahen wir auch schon ein rotes Auto auf den Parkplatz fahren, aus dem unsere Begleitung ausstieg: Unsere Kamerafrau Cordula, die unsere erste Wanderung filmisch festhalten sollte.

Nach der Begrüßung und Vorstellung liefen wir los und folgten dem Weg richtung Schärtenspitze. Durch den Wald folgten wir einer breiten Forststraße, bis wir an einem Schild vorbei kamen, das „Blaueishütte“ anzeigte. Das erste Ziel sollte aber eigentlich die Schärtenalm sein, daher bogen wir nicht ab und liefen weiter – bis die Forststraße in einer Sackgasse endete. Aber wir entdeckten einen Trampelpfad, der nach links direkt in den Wald hineinführt. Cordula erkannte die Stelle wieder und war sich sicher, dass der Weg auch zur Blaueishütte führt. Also bogen wir in den Wald ab und kamen auf einen engeren steileren Pfad. Das gefiel mir schon viel besser als der breite Weg von zuvor. Wir waren umgeben von viel Grün und schlängelten uns durch urwaldartige Natur. Hier spürte man den Nationalpark, was in mir freudige Erinnerungen an meine Zeit in der Sächsischen Schweiz auslöste. Als wir ein gutes Stück höher waren, gab es eine zusätzliche Belohnung für den steilen Aufstieg: Ein toller Blick auf den Hintersee!

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So wanderten wir stetig nach oben und fragten uns, ob der Weg wohl wirklich richtig ausgewählt war. Während unserem Aufstieg durch den Urwald kam kein Schild, das uns bestätigt hätte. Aber da wir auf dem Weg nach oben waren und auch Cordula ziemlich sicher war, dass wir zur Blaueishütte kommen würden, störte uns das wenig. Schließlich endete der Waldpfad und wir kamen wieder auf breiten Weg, welcher wohl die Forststraße von zuvor war. Wir liefen ohne viel nachzudenken nach links und grüßten einen entgegen kommenden Wanderer. Wie früh dieser schon wieder auf dem Heimweg war! Nach wenigen Metern war uns klar warum: Er war auch auf dem Weg nach oben und wir hatten die falsche Richtung gewählt. Also drehten wir um. Wenig später bogen wir um eine Ecke und hatten einen traumhaften Blick auf den Blaueisgletscher und die Blaueishütte. Schon jetzt war klar, dass sich die Wanderung gelohnt hatte. Und dazu zeigte ein Blick in die andere Richtung wieder den Hintersee. Herrlich!

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Flotten Schrittes wanderten wir dem jetzt doch ersten Ziel entgegen – der Blaueishütte auf 1680m. Die Schärtenalm war wohl auf einem anderen Weg. Über Stufen und schon felsigeren Weg liefen wir zur Blaueishütte und machten dort eine Pause. Mit einem Stück Kuchen, Breze und Kaffee blickten wir auf den Hintersee und dann nach oben zum eigentlichen Ziel: Der Schärtenspitze. Bei einem Plausch erfuhren wir, dass wir den alten Wanderweg nach oben gekommen waren – der aber sowieso der schönste sei. Dazu bekamen wir noch den Tipp für einen alternativen Abstieg, um nicht den gleichen Weg nochmal zu laufen.

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Gestärkt und neugierig liefen wir weiter. Nun kam der schwarze Weg zur Schärtenspitze der Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Erfahrung verlangt.

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Was das genau heißt, war uns zuvor nicht ganz klar, daher waren wir umso gespannter, wie der Weg werden würde. Am Anfang folgten wir einem zwar steinigen aber einfachen Pfad.

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Auf diesen folgten dann kleinere Kletterpassagen über Felsen, was die Tour viel spannender machte. Schwierige Passagen waren mit Seil gesichert, wodurch der Aufstieg problemlos weiter verlief.

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Dank Cordula bekamen wir auch wertvolle Tipps, wie wir uns an solchen Stellen richtig verhalten, die Sicherungen ideal ausnutzen und die Wanderstöcke sinnvoll einsetzen konnten.

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Bald schon hatten wir einen schönen Blick auf den Blaueisgletscher und eine noch beeindruckendere Sicht nach unten richtung Blaueishütte und Ramsau.

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So kamen wir recht schnell nach oben und erreichten dann ein Gipfelkreuz. War das nun die Schärtenspitze? Das Gipfelbuch war verschwunden und ein einheimisches Gipfelbuch fanden wir auch nicht. Ein Vergleich mit dem Bild auf der Wegbeschreibung überzeugte uns dann aber, dass wir auf der 2153m hohen Schärtenspitze angelangt waren.

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Dort legten wir die nächste Pause ein und genossen den herrlichen Rundumblick. Wir sahen den Hochkalter, der nur mit geeigneter Kletterausrüstung zu begehen ist, wir sahen den Watzmann, der sich langsam hinter den Wolken zeigte und wir sahen den Hintersee und ins Wimbachtal.

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Dazu hatten wir Besuch von neugierigen Dohlen, die sich einen kleinen Snack erhofften. Schon an der Blaueishütte hatte sich eine Dohle direkt auf einen Kuchenteller gesetzt und wollte frech mitfuttern. Das war natürlich nicht in Ordnung, dafür gab es dann ein Semmelstückchen auf dem Gipfel.

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Bald nach uns kamen die zwei Wanderinnen, die uns den alternativen Abstieg empfohlen hatten. Wir fragten nochmal nach, wo wir nun hinlaufen mussten und machten uns dann auf den Weg. Über die Eisbodenscharte wollten wir zur Hochalm und von dort doch noch zur Schärtenalm.

Wir wanderten ein Stück zurück und zweigten dann auf den Weg zur Eisbodenscharte ab. Dort trafen wir schon bald auf eine Wandergruppe. Die saß mit sorgenvollem Blick da und warnte uns: Bei zwei Seilen hatte sich die Verankerung gelöst, ein Wanderer ihrer Gruppe sei fast abgestürzt. Aber es seien wohl schon Leute zur Reparatur da. Nun wurde uns doch etwas mulmig. Wir entschieden uns, weiterzulaufen und zu schauen, ob die Reparatur schon fertig war.

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Auf dem weiteren Weg kamen uns weitere Wanderer entgegen, die uns beruhigten: Ein Seil sei schon fast fertig und beim zweiten schaffe man es auch gut ohne Sicherung. Das ermutigte uns und wir liefen optimistisch weiter. Am ersten Seil angekommen sahen wir, wie ein Loch für eine neue Befestigung gebohrt wurde.

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Das war dann zwar noch nicht fertig, aber wir konnten auch so gut bis zur nächsten festen Seilsicherung klettern. Ein Stückchen weiter unten trafen wir auf die zweite Stelle. Hier war der Bergarbeiter aber schon fertig und wir waren damit die ersten Tester der neuen Sicherung – erfolgreiche Tester! Ein paar Seilsicherungen folgten noch, dann ging der Weg ohne weiter. Wir hielten uns an Felsen fest und tasteten uns vorsichtig durch das Steinfeld. Immer wieder entdeckten wir lockere Steine, bei denen es gefährlich gewesen wäre, sie loszutreten. Dazu kamen auch Schneefelder, über die wir mehr rutschten als liefen und so auch noch im Juli ein „Schifahrerlebnis“ hatten.

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Plötzlich kamen Schreie von oben, ich drehte mich um, blickte nach oben und da kam ein großer Felsbrocken geflogen, den Wanderer weiter oben losgetreten hatten.

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Wir blieben stehen, beobachteten geschockt, mussten zum Glück aber nicht ausweichen. Da bleibt einem doch kurz das Herz stehen! Nach dieser Warnung, auch weiterhin gut aufzupassen, wanderten wir weiter.

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Nach den Schotter- und Schneefeldern kamen wir auf Wiesen. Nun blühte es auch wieder neben uns, Dutzende blaue Enziane waren auf unserem Weg. Wir folgten einem Schotterpfad durch die Wiesen und fragten uns mal wieder, ob der Weg der richtige sei. Das letzte Schild war weit hinter uns.

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Dann kamen wir an einen Felsen, auf dem ein Pfeil mit „HALM“ steht. Was sollte das denn heißen? Wir überlegten… Hochalm? Ja, das macht doch Sinn! Also folgten wir dem Pfeil und kamen so immer weiter nach unten. Nach einiger Zeit kamen wir dann zu einer Hütte und dort waren wieder Wegweiser. Nun war auch die Schärtenalm angeschrieben. Eine Weile folgten wir noch dem steinigen Pfad, dann kam eine Wiese und da erinnerten wir uns an den Tipp der Wanderinnen: Am Jägerhaus links halten.

Der Tipp war Gold wert, denn an dieser Stelle war kein Schild, das klar machte, wo der Weg hinführen sollte. Wir hielten uns also links und kamen so wieder in den Wald und folgten dem Schärtensteig, der uns durch urwaldähnlichen Wald brachte. Es war wieder traumhaft schön! Wir liefen ein langes Stückchen den Weg entlang, schauten an einer Stelle auf die Karte, da wir uns unsicher waren, welche Abzweigung wir nehmen sollten, entschieden uns richtig und näherten uns so der Schärtenalm.

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Und was war die beste Belohnung an dieser Stelle? Erneut ein Stück Kuchen. Nach dieser letzten Pause mit traumhaften Blick ins Tal liefen wir den Weg, den wir schon von Anfang an hätten gehen sollen, zum Parkplatz.

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Und wir waren froh, dass wir anfangs den alternativen Pfad genommen hatten, denn das war eine breite Forststraße, die viel langweiliger und auch länger war, als unser Urwaldpfad. So kamen wir nach dem letzten Abstieg wieder zum Parkplatz und hatten damit erfolgreich die erste Wanderwegetestertour hinter uns gebracht.

Geprägt von Urwald, Schotter, Schnee, Gletscher, Wiesen und ganz normaler Forststraße lag eine traumhaft schöne abenteurliche Wanderung hinter uns, die uns schon eine ganze Menge vom Wandererlebnis Berchtesgadener Land gezeigt hatte – und vor allem Lust auf mehr machte!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

P.S.: Den zugehörigen Bericht auf HikeSociety findet ihr hier.

Wanderwegetester

Sonntag, 07. Juli 2013

Hallo zusammen,

vor ein paar Monaten hatte die HikeSociety nach Wanderwegetestern gesucht. Deren Aufgabe sollte es sein, für ein paar Tage in eine Wanderregion zu fahren, dort Wege zu testen und darüber zu berichten. Da ich mich sofort angesprochen fühlte, hatte auch ich mich beworben. Nachdem die HikeSociety die Wanderwegetester ausgewählt hatte, war eine E-Mail in meinem Posteingang mit einer Zusage. Und so ging es letzte Woche voller Freude ins Berchtesgadener Land!

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Freut euch auf spannende Berichte :-D!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂